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Font-Wiki: Mistral von Roger Excoffon

Daten zur Schrift

Roger Excoffon

Foundry: Fonderie Olive

erschienen: 1953

Vertrieb: Kommerziell

Art: N/A

Formprinzip: Antiqua Schreibschrift

Schriftbewertung

Stimmen: 3

Stichwörter

  • Gefällt 2

Die Mistral ist eine dekorative Schreibschrift von Roger Excoffon und erschien 1953 bei der Fonderie Olive. Der Name Mistral verweist auf die norwestlichen Fallwinde im Rhônetal und stellt somit einen Bezug zum Ort der Schriftgießerei her.

Die Ziele Excoffons bei der Entwicklung der Mistral waren Natürlichkeit und Lebendigkeit. Weder sollte die Schrift die Fehlerlosigkeit von Schreibmeisterschriften besitzen, noch die Zahmheit und Strenge von Satzschriften. Daher untersuchte der Gestalter zunächst Handschriften von bekannten Persönlichkeiten und wendete sich auch an Graphologen, um aus der Fülle der persönlichen Varianzen generische Züge einer modernen Handschrift herauszuarbeiten. Auf diesem Weg kam Excoffon jedoch zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen und nahm schlussendlich schlicht seine eigene Handschrift als Ausgangspunkt für die Entwicklung der Mistral.

Entsprechend seiner gesteckten Ziele besitzt die Mistral keine klar erkennbare Grundlinie, sondern »tanzende« Linien. Auch die Neigungswinkel der Striche sind bewusst unregelmäßig. Diese handschriftlich interessanten Formen jedoch in eine Handsatz-Schrift zu überführen, erschien dem Designer lange Zeit als »irréalisable«. Da es sich um eine verbundene Schreibschrift handelt, musste sich jeder Buchstabe perfekt mit beliebigen Nachbarbuchstaben verbinden lassen – vor der Entwicklung von digitalen Fonts mit automatischen, kontextabhängigen Ersetzungen eine extrem schwierige Aufgabe, die bei der Mistral auch nicht in allen Fällen optimale Ergebnisse liefert. Die raue Umrisslinie der Mistral half jedoch mit, nicht perfekte Verbindungen benachbarter Buchstaben im Satzbild zu kaschieren. Zu einigen Buchstaben wurden Alternativformen geliefert, die besonders auf die französische Sprache ausgelegt waren. Außerdem gab es vier Ligaturen (Qu, ll, st, on).

Die Mistral war ein schlagartiger Erfolg und machte auch die Fonderie Olive weltweit bekannt. Den Vertrieb außerhalb Frankreichs übernahm die Lettergieterij Amsterdam. Digitalisierungen in ein oder zwei Schnitten sind heute von vielen verschiedenen Anbietern (Linotype, Letraset, ITC, URW++, Adobe) erhältlich.

Links für die Mistral

Statistik/Quellen

Aufrufe: 10313

Angelegt:

Beteiligte Mitglieder:

Ralf Herrmann

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