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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Durchschnittskontur errechnen?

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Laptop

Gott grüß die Kunst! Ich möchte gerne Lettern aus der Inkunabelzeit einscannen. Idee dabei ist, jede Letter, bspw. “A”, in mehreren Exemplaren einzuscannen, um dann die Scans in einem Bildbearbeitungsprogramm übereinanderzulegen, damit mir der PC eine Art “Durchschnittskontur” daraus errechnet. Wie mache ich das? Welche Programmfunktion könnte man dazu nutzen? Gibt es dafür bereits eine vorgefertigte Routine?

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TobiW

Ins Blaue geschossen und ungetestet: In Photoshop oder so. Wenn du die einzelnen Buchstaben übereinander legst jeweils nur mich geringer Denkkraft, das dann zu einem Graustufenbild rasters und anschließend per Farbauswahl nur die Pixel mit mindestens 60% (oder so) grau wählst, hättest du vielleicht eine ganz gute Grundlage, allerdings ist dass kein echter Durchschnitt …

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Wüsste nicht, wie man das automatisieren sollte. Der Mensch muss die Buchstaben nach eigenem Ermessen aufbereiten (z.B. bezüglich der Drehung der Scan-Vorlage) und die Varianten möglichst optisch sinnvoll übereinanderlegen. Selbst geringe Abweichungen würden das Ergebnis sofort unbrauchbar machen. Da ist Handarbeit angesagt. 

 

Rein technisch müsste es so gemacht werden, wie Tobi schon sagt. Die Ebenen werden mit geringer Deckkraft multipliziert und damit fallen alle Ausreißerformen weg (geringe Deckkraft) und das Grundskelett schält sich durch die mehrfache Überlagerung immer klarer heraus. (Ein ansprechender Buchstabe entsteht dabei jedoch nicht zwangsläufig.)

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Laptop

Sinn ist, dadurch Unschärfen am Letterrand, die durch den Druck entstanden sind, auszumerzen. Ob danach noch Handarbeit angesagt ist oder nicht, muß jeder selbst entscheiden. Aber dieser Schritt der “Durchschnittskontur” könnte einem viel Arbeit abnehmen. Wenn es ein Programm nicht gibt, was so eine Funktion bietet, dann ist das eben schade.

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catfonts

Die Idee ist natürlich bestechend, wenn man sie weiter denkt, ein Programm, dem man ein paar Buchseiten eingescannt anbietet, das sucht sich, ähnlich wie diede Fomt-Erkennungs-Programme ähnliche Buchstaben heraus, legt diese so lange übereinander und entfernt so Fehler und Beschädigungen, vektorisiert das dann und raus kommt ein perfekter Font.

 

Nur leider ist das (zumindest noch) Sciencefiction und es wird daraus wohl eher ein noch schlechterer Autotrace-Font heraus kommen, denn dieses Überreinanderlegen mit Geringer Deckung führt letztlich nicht zu mehr Präzision, sondern es werden sich die Fehler eher addieren, und im Endeffekt eine sehr verwaschene Kontur dabei heraus kommen, die dann wahrscxheinlich eher sdtark verrundete Konturen erzeugen, die mit den eigentlichen Buchstabenformen nur noch eine entfernte Ähnlichkeit haben

 

Der heute einzig gangbare Weg für mich: Praktisch die Arebeit des Stempelschneiders digital nachahmen, die gescannten Buchstaben einzeln in einer Vektorgrafik als Hintergrund legen und die Konturen der Buchstaben quasi durchpausen, dabei auch weitere gleiche Buchstaben nur daneben liegen haben, sodass man die Nachzeichnung des Buchstaben auch über diese ziehen kann, dabei die Knotenpunkte möglicht schon hier an Extreme setzen und die Buchstaben dabei auch in einzelne Primitiv-Objekte, die in vielen Buchstaben vorkommen auflösen.

 

Diese Buchtaben-Fragmente auch über verschiedene Buchstaben hinweg optimieren. Oftmals part man sich so sogar einiges an Zewichenarbeit und man muss oft nur an einigen dieser Primitives herum zupfen, um sie zum optimalen Teil eines weiteren Buchstabens zu machen.

 

Sind in so einer alten Schrift vielfach auftretende Buchstaben deutlich unterschiedlich, ohne jedoch „Zwiebelfische“ zu sein, würde ich diese unterschiedlichen Buchstabenformen sogar gar nicht mal mit Gewalt in eine Form quetschen, sondern diese ganz gezielt als Alternativformen anlegen, die dann über Opentype-Funktionen gewechselt werden. Das könnte auch bei einer Druckschrift zu mehr scheinbarer Originalität führen.

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Jens Kutilek

Ich denke, daß es schon möglich ist, das zu automatisieren, allerdings wohl nicht in Photoshop, sondern ich würde dazu zu einer Programmiersprache wie Python greifen.

 

Hier macht jemand sowas Ähnliches, nämlich verschiedene Fotos der Sonne übereinander positionieren:

 

http://labjg.wordpress.com/2013/04/01/aligning-sun-images-using-python/

 

Erik van Blokland hat auch etwas Ähnliches gemacht, aber er hatte bereits verschiedene Handdigitalisierungen eines Buchstabens, und mußte sie, um die Abweichungen zu analysieren, auch möglichst genau übereinander legen:

 

http://letterror.com/digitisation-experiment/

 

Leider habe ich vergessen, wie er da genau vorgegangen ist, er hat das mal in einem Vortrag erklärt.

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Laptop

catfonts, du hast meine Idee in vollem Umfang erfaßt :-), allerdings deute ich das mögliche Resultat positiver. Wenn die gescannten Lettern ganz so aussehen wie im Druck, nämlich verwaschen und ohne scharfe Ecken und Kante, dann sehe ich das nicht als Bug, sondern als Authentizität. Denn so sah es damals im Endprodukt Buch aus, und so soll es – meinem persönlichen Stilempfinden nach – auch wieder aussehen. Technisch wäre es tatsächlich leicht machbar, daß ich einem Programm ein paar gescannte Buchseiten “zu fressen” gebe, und heraus kommt ein mehr oder weniger fertiger Roh-Font, der nur noch in der Metrik und einigen Details händisch leicht nachbearbeitet werden muß.

 

Ach übrigens, schaut euch mein Avatarbild an, ist das Et-Zeichen nicht wunderbar so verwaschen wie es ist? Da sticht keine Schärfe ins Auge.

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sondern es werden sich die Fehler eher addieren…

 

Na dass nun gerade nicht. Wenn der Algorithmus wirklich die Drehung/Positionierung perfekt schafft, fallen die Abweichungen durch die Durchschnittsberechung gerade weg und addieren sich nicht. 

 

Dennoch erscheint mir das Unterfangen eher unrealistisch. Ohne wirklich hochaufgelöste Scans als Ausgangsbasis würde es ohnehin nichts werden. Auch die Logik hinter der automatischen Buchstaben-Erkennung ist zwar prinzipiell möglich, aber auch aufwändig.

Es dürften also schon ein paar Tausender in die Entwicklung so eines Skriptes fließen. Dann kann man aber auch gleich einen Schriftgestalter fragen, der einen »authentisch« wirkendende Digitalisierung mit Augenmaß unter Vorlage der Drucke erstellt. 

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catfonts

Wenn die gescannten Lettern ganz so aussehen wie im Druck, nämlich verwaschen und ohne scharfe Ecken und Kante, dann sehe ich das nicht als Bug, sondern als Authentizität. Denn so sah es damals im Endprodukt Buch aus, und so soll es – meinem persönlichen Stilempfinden nach – auch wieder aussehen.

Dann sollte man aber von jedem Buchstaben, der nicht gerade so selten ist, dass er ohnehin nur ein bis mal  auf der Seite vorkommt mehrere unterschiedlich verwaschene Buchstaben verwenden, und diese per OpenType dann zirkulieren lassen.

 

Ein guter Anhalt für die jeweilig sinnvolle Anzahl an Alternativbuchstaben wäre dann ein Gießzettel für Kleinsätze von Bleilettern. Ich finde es nämlich nicht gerade schon, wenn ich so eine bewusst „beschädigte“ schriftart sehe, bei der dann auch jedes s, t, e, r, n, und l exakt die gleiche Verformung hat. So gesehen verdirbt dieses Interpolieren der Schriftzeichen dann doch die Authentizität. Wenn man dfas mit Handschriften-Fonts so macht, warum dann nicht auch bei einem Font der etwas abgenudelten Bleisatz imitiert

 

Hiervon z.B. 2 Promille, auf ganze aufgerundet.

 

25_statistische_annahmen.jpg

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Laptop

Wie additiv oder subtraktiv die Kontur wird hängt übrigens vom Treshold ab, d. h. wenn ich einen Wert von bspw. “50 %” einstelle, werden nur die Pixel berücksichtigt, die mindestens die Hälfte aller Exemplare der jew. Letter gemeinsam haben.

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Þorsten

Oder stöbere mal in den vielen Scripten, die es für Gimp gibt (etwa so) da gibt es auch einiges. Dieses Bild z.B. scheint mir in die richtige Richtung zu weisen.
 

Ich denke, daß es schon möglich ist, das zu automatisieren, allerdings wohl nicht in Photoshop, sondern ich würde dazu zu einer Programmiersprache wie Python greifen.

Gimp versucht ja, zwischen Bedienung per grafischem Interface und der Mächtigkeit kompletter Programmiersprachen eine Brücke zu schlagen. Etwa: klicke, was du kannst; programiere, was du musst. ;-)
 

Hier macht jemand sowas Ähnliches, nämlich verschiedene Fotos der Sonne übereinander positionieren:

http://labjg.wordpress.com/2013/04/01/aligning-sun-images-using-python/

Toll! :biglove:

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