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Umlaute in englischen Übersetzungen deutscher Adresslisten?

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Gast bertel

Ich hab hier seitenweise deutsche Adresslisten in einer deutschen Broschüre. Diese wird ins Englische übersetzt und jetzt fragt man sich, ob Umlaute und ß aufgelöst werden sollen, also beispielsweise würde aus München dann Muenchen und aus Haßfurt würde Hassfurt. Die "…straße" werde ich durch "…str." ersetzen, dann bin ich das Problem schon mal los.

 

Wie handhabt ihr das normalerweise?

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TobiW

Ich hab hier kein „normalerweise“ aber ich würde die Umlaute drin lassen, denn sie gehören ja zum Namen dazu. Ansonsten müsstest du doch aus München auch Munich machen, wenn du wirklich übersetzen willst …

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Andrea Preiss

Ich hatte den Fall neulich auch, da wurden alle Adressen übersetzt. Also aus Straße wurde Strasse, aus München Munich, aus Frankfurt am Main Frankfurt/Main und die Umlaute wurden aufgelöst.

 

Laut Ausweis wird mein Nachname mit ß geschrieben (habe ich freiwillig aber noch nie getan) – daraus wird im Ausland grundsätzlich ein b.

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Stevo

Bei allem Verständnis für die Beschränktheiten regional gebräuchlicher Buchstabensätze würde doch eine deutsche Adresse letztlich in Deutschland gelesen und ankommen. Für die fremdländische Post ist nur bedeutsam, dass das Zielland in der Sprache des Briefabsenders geschrieben ist. Der Zusteller am Ort des Adressaten muss die Adressdetails und den Namen korrekt zuordnen können.

Ich helfe mir (bei den seltenen Gelegenheiten, die weltweite Korrespondenz mit Bauchrednerfreunden so erzeugt) schon mal damit, dass mir der Adressat (Japan, Korea, Russland) eine Bilddatei mit seiner Anschrift zumailt.

 

Aber ich räume ein, dass das für ganze Adressverzeichnisse im professionellen Briefverkehr wenig praktikabel ist. (Wobei ich durchaus nachvollziehen könnte, wenn sich eine international versendende Firma Adressverzeichnisse in Landessprache und -Schrift des Ziellandes anlegen würde.)

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Þorsten

Da siegt am Ende immer der pragmatische Ansatz. Es kommt ganz drauf an, wie die Adressen benutzt werden. Grobe Richtlinien:

  • Nur zu Informations- und Referenzzwecken, ohne abgetippt oder selbst weiter verwendet zu werden, z.B. historische Adresslisten für genealogische Forschung: so lassen wie sie sind.
  • Handelt es sich um aktuelle Adressen, die benutzt werden sollen, um Post nach DE zu adressieren: Umlaute lassen; ß → ss.
  • Ist es wichtig, dass der Leser sich auch ein Bild von der Aussprache machen soll: ä → ae etc.; ß → ss. (Hintergrund: die meisten Englischsprecher werden Müller über den Umweg Muller wie „Maller“ aussprechen, Mueller hingegen „Mjuller“, letzteres kommt dem Original erheblich näher.)

Ich versuche, wenn es geht, immer beide Varianten zu setzen. Also zusätzlich zur Originalversion die englische Version großer Städte (wenn sie existiert), sonst mit einfacher Ersetzung von Umlauten und ß, z.B.

 

Grünbergstraße (Gruenbergstr.) 1

91234 München (Munich)

 

Hauptweg 22

01234 Pößneck (Poessneck)

 

Vorbilder:

  • die New York Times lässt Umlaute, wie sie sind, ersetzt aber ß.
  • ein hier lebender Verwandter mit ü im Namen schreibt diesen, obwohl er sehr stolz auf seine deutsche Identität ist, seit Jahren als „ue“, weil er praktisch nur die Wahl hat zwischen Muller und Mueller – und letzteres ihm Welten weniger falsch erscheint.
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