Jump to content
Registriere dich bei Typografie.info und schalte sofort alle Mitgliederfunktionen (einschließlich des Download-Portals) frei …

Akzidenz-Grotesk, Helvetica, Arial, Meta

Empfohlene Beiträge

Lars Kähler

Frage ans Forum: Stimmt es, dass ausgerechnet die Arial die Schrift mit dem weltweit größten Zeichensatz ist? Wie sieht es in diesem Punkt aus mit der Konkurrenz?

 

Und allgemein: Wie schätzt Ihr die heutige Situation der Serifenlosen ein?

 

Wie wäre es mit einer kleinen Umfrage dazu hier im Forum? Haben wir hier dafür eine »statisch relevante« Quelle, also auf Deutsch: vertrauenswürdige Basis? Soll ich das mal vorbereiten?

Link zu diesem Kommentar
Lars Kähler

Ich meine vor allem Marktanteile und Umsatz.

 

Und zur Arial: Hat diese Schrift wirklich die meisten Glyphen von allen Serifenlosen?

Link zu diesem Kommentar
catfonts

Arial Unicode (nicht die normal mit Windows ausgelieferte Arial) ist sehr wahrscheinlich die kommerzielle Schrift mit der größen Unicode-Abdeckung, Allerdings gibt es im nicht kommerziellen Sektor einige Schriftarten, die eine noch größere Unicode-Abdeckung - allerdings bei in vielen Bereichen eher anzweifelbarer Schriftqualität - bieten. Einige wurden hier im Forum schon als Unicode-Fallback-Schriftarten empfohlen.

 

Allerdings zweifele ich den Sinn einer Schrift, die den möglichst kompletten Unicode-Zeichenraum in nur einem Font abdecken wollen doch sehr an, zumal die in solche "alles in einem" Schriftarten die fremden Schriftsysteme oftmals nicht wirklich optimal auf die als Grundschrift vorhandene lateinische abgestimmt haben.

 

So sind in der Arial Unicode beispielsweise indische und südost-asiatische Schriften enthalten, die einen starten Strichstärken-Kontrast aufweisen, sodass sie wahrscheinlich besser zu einer Times New Roman Unicode passen würden, obwohl ich selbst einige derartige Schriftarten kenne, die einen weit deutlicheren Grotesk-Duktus aufweisen. Diese kommen dann  seltsamerweise mit der Grundbelegung in lateinischer Schrift mit einer Antiqua.

 

Gut vorstellen kann ich mir die drei Sysriftsysteme Latein / Griechisch / Kyrillisch, die ja einen recht ähnlichen Duktus haben, wenn auch man der kyrillischen etwas mehr Fleisch gönnen sollte, und dann dazu alle Erweiterungen, sowie Lautschrift. Die Ost- und Südostasiatischen Schriften, Georgisch, Häbräisch und Arabisch sollten, auch wegen ihrer anderen Schrifthistorie besser in einer eigenen Schriftart stecken.

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
StefanB

Ich meine vor allem Marktanteile und Umsatz.

 

Marktanteile und Umsatz lassen sich aber nicht über eine Umfrage in diesem Forum in Erfahrung bringen. Da müsstest du dich schon direkt an Myfonts, Monotype usw. wenden. Das wären dann auch »›statisch[!] relevante‹ Quellen«.

Link zu diesem Kommentar
Vitrioloel

Arial Unicode hat lt. Myfonts.com z.Z. 50377 Glyphen. Aber die Schriftart Code2000 hat 63546 für Plane 0, dazu kommen Code2001 für Plane 1 mit 3135 Zeichen und Code2002 für Plane2 mit 30469 Glyphen.

Vor kurzen bin ich über ein Projekt „GNU Unicode Font“ gestoßen, man will wohl einen kompletten Unicode-Font erstellen. Allerdings in Form eines 8x16 Pixel-Rasters. Die aktuelle Version 7.0.03 hat 57089 Glyphen.

Link zu diesem Kommentar
Lars Kähler

Marktanteile und Umsatz lassen sich aber nicht über eine Umfrage in diesem Forum in Erfahrung bringen. Da müsstest du dich schon direkt an Myfonts, Monotype usw. wenden. Das wären dann auch »›statisch[!] relevante‹ Quellen«.

 

Oh, sorry. »Statistisch relevant« heißt es.

Link zu diesem Kommentar
catfonts

Marktanteile sind ja auch eher dynamisch.

 

Zudem, welche Aussage bringt die reine Verhaufsstatistik? Das sagt doch kaum etwas über den tatsächlichen Einsatz der Schriftarten aus

Link zu diesem Kommentar
R::bert

Du könntest Dich bei den Bestsellerlisten der Foundrys umsehen. Auch die (zugegebenermaßen unvollständige) Hausschriften-Datenbank* könnte Dir zumindest einen Eindruck zur Relevanz von Serifenlosen verschaffen.

Außerdem fiel mir auf, dass unter den Alternativlisten die Liste der Arialalternativen** gefolgt von der Helvetica-Liste bisher am häufigsten aufgerufen wurde, falls Dir diese Beobachtung etwas hilft …

* http://www.typografie.info/3/page/hausschriften.html (Spitzenreiter sind derzeit Univers und Frutiger. Erst danach folgt Helvetica. Je vollständiger, umso aussagekräftiger kann diese Datenbank erst sein versteht sich.)

** http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/statische-alternativen-zur-arial-–-neutrale-bis-sachlich-schlichte-serifenlose-r11 (war nach der Liste für Helvetica und Verdana aber auch eine der ersten)

Aber ob das jetzt statistisch relevant ist … hmm?

Bzgl. Ausbau: schon mal mit Lucida (Apple, Microsoft) oder Noto verglichen? Ich würde jedenfalls bezweifeln, dass Arial da alleiniger Primus ist. Vitrilooel belegt es.

Link zu diesem Kommentar

Die Schriftsysteme der Welt sind so unterschiedlich – es macht ab einem gewissen Punkt einfach keinen Sinn mehr, sie in einen Font packen zu wollen. Googles neue »Weltschrift« Noto kommt daher bewusst in lauter Einzelfonts. Und selbst die Zusammenfassung unter dem Namen Noto ist ja mehr oder weniger künstlich, da nicht alle Fonts komplett neu und zusammenhängend gestaltet wurden. Die unterschiedlichen Fonts könnten also theoretisch auch völlig unabhängige Namen im Fontmenü haben. 

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Lars Kähler

Ich danke zunächst für die Antworten und stelle dabei fest, dass ich in meinem Ursprungsposting einen Fehler gemacht habe, nämlich den, zwei Themen gleichzeitig anzusprechen.

 

Die Frage nach der Arial ist ja wohl beantwortet. Ich denke, es sind vor allem international tätige Firmen, die an solchen multilingualen Schriften ein Interesse haben.

 

Leider habe ich das mit der Frage verquickt, wie es um die Verbreitung der Linear-Antiqua im Allgemeinen aussieht. Aber hier aussagefähige Daten zu erheben, ist wahrscheinlich tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, man fotografiert den nächsten Bahnhofskiosk ab und hält das dann für maßgeblich.

 

Mir fällt gerade ein, dass das ja auch nicht »statistisch relevant« heißt, sondern »statistisch signifikant«.

Link zu diesem Kommentar

Leider habe ich das mit der Frage verquickt, wie es um die Verbreitung der Linear-Antiqua im Allgemeinen aussieht. Aber hier aussagefähige Daten zu erheben, ist wahrscheinlich tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, man fotografiert den nächsten Bahnhofskiosk ab und hält das dann für maßgeblich.

 

Interessant finde ich ja die Beliebtheit der Untergruppen. Die humanistische Grotesk liegt gerade nicht im Trend. Bei MyFonts kommen aber dagegen schon fast im Tagesrhythmus geometrische Grotesk-Familien (hier ein paar Vertreter) heraus und auch die statischen Grotesken (R::bert hat mehrere Listen dazu) sind gut im Rennen. 

Link zu diesem Kommentar
Lars Kähler

Außerdem fiel mir auf, dass unter den Alternativlisten die Liste der Arialalternativen** gefolgt von der Helvetica-Liste bisher am häufigsten aufgerufen wurde, falls Dir diese Beobachtung etwas hilft …

* http://www.typografie.info/3/page/hausschriften.html (Spitzenreiter sind derzeit Univers und Frutiger. Erst danach folgt Helvetica.

 

Aha! Das ist doch schon einmal bemerkenswert. Das wären ja alle drei bewährte Klassiker. Magst Du hier preisgeben, wie häufig denn jeweils nach bestimmten Alternativen gesucht wurde? Das könnte doch ein guter Ansatzpunkt sein.

 

Natürlich kann ich bei den Foundries nachsehen, welche ihre Bestseller sind, aber diese Werte lassen sich ja schlecht in Beziehung zueinander setzen, sprich vergleichen. Die werden die absoluten Verkaufszahlen auch kaum herausgeben, vermute ich.

 

Ich glaube schon, dass in diesem Forum hinreichend Expertise vorhanden ist, um diese Aufgabenstellung einer ebenso hinreichend präzisen Antwort zu überführen. Und wenn vielleicht nicht weltweit, so doch für den deutschsprachigen Raum.

 

Wie fangen wir also damit an? Was war denn eigentlich noch die Frage?

 

Darf ich das mal definieren als Vorgabe für die weitere Diskussion? Bin ich doch der Thread opener?

 

Das möchte ich wissen: Wie sieht es aus mit den »Grotesken*«? Sind sie inzwischen Vorherrscher in der typografischen Landschaft? Inwieweit prägen sie unsere Wahrnehmung? Welche werden wo am häufigsten gekauft? Welche sind die wichtigsten nach welchen Kriterien auch immer? Welche sind stilprägend, wie es etwa die Akzidenz-Grotesk war? Wird jemals wieder eine Schrift dieser Art einen solchen Einfluss ausüben können?

 

* Et cetero censeo: Dieser Begriff gehört gestrichen …

Link zu diesem Kommentar
R::bert

Aha! Das ist doch schon einmal bemerkenswert. Das wären ja alle drei bewährte Klassiker. Magst Du hier preisgeben, wie häufig denn jeweils nach bestimmten Alternativen gesucht wurde? Das könnte doch ein guter Ansatzpunkt sein.

 

Das kannst Du auch sehen. Einfach die entsprechende Liste anklicken und ganz nach unten scrollen. Dort steht die Anzahl der Aufrufe. Die Arial-Alternativen wurden beispielsweise inzwischen mehr als 4.600 Mal angesehen.

Link zu diesem Kommentar
Lars Kähler

Wo kommt dieses Rumgequake über die Arial eigentlich her? Wenn der Professor die Abschlussarbeit oder Promotion in dieser Schrift verlangt, macht man eben einfach. da würde ich mir als Biologe, Geograf o.ä. gar keine großen Gedanken machen.

 

Vielleicht ja sind die entsprechenden Hirnrindenregionen des bewertenden Herrn Professors durch die stetige Gewöhnung, Arial zu lesen, so auf die Stärken dieser »Schrift« konditioniert, dass sie die Schwächen gar nicht mehr wahrnehmen. :party:  Und wenn sämtliche Professoren Deutschlands die Arial verlangen, hat das wohl seinen ersten Grund in der Trägheit unseres hochverehrten Lehrkörpers.

 

Mein Professor, der Herr Becker aus München, hat mir diesbezüglich keine Vorschriften gemacht und so habe ich eine Schrift gewählt, mit der ich schon lange gern etwas gemacht hätte, nämlich die Berthold Formata von Bernd Möllenstedt.

 

Aber zurück zur Ursprungsfrage: Haltet Ihr die Linear-Antiqua für die dominierende Schriftgruppe in unserer heutigen Zeit?

Link zu diesem Kommentar
R::bert

Aber zurück zur Ursprungsfrage: Haltet Ihr die Linear-Antiqua für die dominierende Schriftgruppe in unserer heutigen Zeit?

 

Da tue ich mich mit einer Pauschalantwort schwer, weil die Frage die Anwendungsgebiete nicht berücksichtigt. Außerhalb der Mengensatz-Publikationen (Bücher, Magazine, Zeitungen egal ob online oder offline) würde ich aber schon eine Tendenz zu serifenlosen Schriften auszumachen meinen. ;-) 34 von 50 Myfonts- und 30 von 50 FontShop-Bestsellern sind derzeit serifenlos. Aber da auch die Slab-Serif-Schriften wieder auf dem Vormarsch sind, ist es schwierig von »dominierende Schriftgruppe« zu sprechen. 

 

Wie kommst Du eigentlich auf diese Frage?

Link zu diesem Kommentar
Gast Schnitzel

Vielleicht ja sind die entsprechenden Hirnrindenregionen des bewertenden Herrn Professors durch die stetige Gewöhnung, Arial zu lesen, so auf die Stärken dieser »Schrift« konditioniert, dass sie die Schwächen gar nicht mehr wahrnehmen. :party:  Und wenn sämtliche Professoren Deutschlands die Arial verlangen, hat das wohl seinen ersten Grund in der Trägheit unseres hochverehrten Lehrkörpers.

Es geht wohl in erster Linie darum, Vorgaben zu geben, die jeder, der die Arbeit am Rechner schreibt (was mittlerweile ja vorauszusetzen ist) auch ohne Aufwand einhalten kann. Die Vorgaben wiederum sind dafür um vermeintlich den Umfang der Arbeit vergleichbar bestimmen zu können.

 

Aber zurück zur Ursprungsfrage: Haltet Ihr die Linear-Antiqua für die dominierende Schriftgruppe in unserer heutigen Zeit?

 

Die Frage finde ich mittlerweile viel zu unpräzise. Ist die Linear-Antiqua im allgemeinen gemeint, also serifenlose und serifenbetonte? Oder nur Grotesk-Schriften? Im Vergleich wozu? Zu klassischen Antiqua-Schriften, oder zu allen anderen Schriften? Was ist mit den nicht- oder mehr-oder-weniger-linearen Serifenlosen? Die Frage hätte man so stellen können, als die DIN-Klassifizierung noch Sinn gemacht hat, aber heute ..?!

Wie willst du außerdem die Quantität des Einsatzes der Schriften messen? An den Verkäufen kann man das nicht ablesen. Pro Druckwerk oder Webseite? Pro verwendeten Buchstaben?

... und nicht zu letzt die Frage nach dem Sinn der daraus gewonnen Erkenntnis: Wozu ist das von Interesse?

Link zu diesem Kommentar
R::bert

Wie willst du außerdem die Quantität des Einsatzes der Schriften messen?

 

Vielleicht gibt es ja (in Zukunft oder jetzt schon) ein Tool, mit dem man zumindest die benutzten Webfonts aller Webseiten weltweit ermitteln kann. Die Ergebnisse würden mich (abgesehen von Arial und Georgia) ja schon mal interessieren.  :-o  :-o  :-o

 

:-D

Link zu diesem Kommentar
Phoibos

Nur dann kollidiert des Designers Auge mit der gelebten Umwelt des Serifennormalnutzers. Und den Voreinstellungen der Programmwelt. 

Die meistgenutzte Schrift dürfte wohl diejenige der Defaulteinstellung von Microsoft Word sein.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unsere Partner

Mit über 130.000 Fonts der größte Schriften-Shop im Internet.
Hier beginnt deine kreative Reise.
Entdecke hunderte Font-Sonderangebote.
FDI Type Foundry besuchen
Iwan Reschniev: eine Schriftfamilie basierend auf Schriftentwürfen von Jan Tschichold.
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.