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ist diese Schrift ein Original?

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Togijak

Ich hatte Bernd folgende PN geschickt

 

Da ich durch deine Links, besonders zu Font-Sammlungen auf das Problem der Fälschungen mal wieder aufmerksam geworden bin und sich im Laufe von ~ 35 Jahren Computerverbundenheit viele Schriften durch alle möglichen Software Pakete angesammelt haben stellt sich mir die Frage, ob es eine automatisierte Möglichkeit gibt "alle Schriften" mit einem Tool auf Echtheit überprüfen zu lassen?

und da er in seiner Antwort der Ansicht war, dass man das mal allgemein im Forum diskutieren sollte, stelle ich diese Frage nun hier.

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Phoibos

Ein A ist ein A und bleibt ein A. Und welche Garamond ist denn nun die echte? Dann werden die Kurvendaten mal hierhin, mal dahin lizensiert, verkauft, ... 

 

 

Jenseits dessen haben Menschen, ich nenne sie Künstler, bisweilen extrem viel Arbeit in Fonts investiert, wofür sie entlohnt werden wollen -- und sollen. Ein Tool, um Fonts auf "Echtheit" zu prüfen, ist mir nicht bekannt, jedoch setzt sich Qualität durch. Häufig bekommst Du mit diesen "Eine Fastiliarde Fonts für 'ne Mark" zwar unendlich viele Dateien (oft werden einzelne Schnitte mitgezählt, bisweilen sogar auch verschiedene Formate der gleichen Schrift), jedoch suchst Du die wirklich qualitativen Schriften wie einen Strohhalm in einem Heuhaufen. Einfacher, schneller, besser und vor allem gerechter ist es, Du lizensierst nur die Schriften, die Du wirklich brauchst oder haben willst bei den Künstlern, die sie geschaffen haben.

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catfonts

Ich fürchte, so etwas gibt es nicht, und kann es auch kaum geben.

 

Zum einen gibt es kein komplettes Verzeichnis aller Schriftarten, da ja praktisch jeder der will, sich einen Font-Editor zulegen kann, um damit Schriften zu erstellen, oder eben auch Plagiate anzufertigen.

 

Zum anderen ist aber auch der Rechteschutz bei Schriftarten sehr schwach, und lässt sich eigentlich nur entweder am Schriftennamen als Marke, oder an einer komplizierten OpenType-Programmierung als Software fest machen. Reine Typ1 oder Truetype-Schriften stehen dann ziemlich schutzlos da, den diese so zu verfälschen, das ein direkter Umbau einer vorhandenen Schriftart eindeutig nachweisbar ist, sind mit modernen Font-Editoren einfach viel zu einfach, und gerade Mengensatz-Schriften sind innerhalb eines Schriftenstils doch so ähnlich, dass es kaum möglich ist, eine wirklich komplett neue Schriftart, die nicht irgendwie an eine vorhandene Schrift erinnert zu entwerfen.

 

Angenommen, ich lege es darauf an, eine Schrift zu verfälschen, dann öffne ich diese im Font-Editor und tausche erst einmal alle Meta-Daten aus, wie Schriftersteller und Anbieter. Dann ändere ich den UPM-Wert und rechne die Glyphen auf diese neue Auflösung um, dabei verändere ich die Schriftgröße im einstelligen Prozent-Bereich und stauche oder strecke sie. Anschließend lasse ich die Knoten optimieren. Damit liegen dann nahezu sämtliche Ankerpunkte auf anderen Stellen als im Originalfont. Dann nehme ich mir 2 Extrem-Schnitte in Fett und Mager und interpoliere mir daraus eine andere Zahl an Zwischenstufen. Damit auch die Kerningwerte anders sind, nudel ich das noch durch ein automatisches Kerning, und ich möchte den sehen, der dann noch zu 100% das Plagiat nachweisen kann. Insbesondere, wenn ich diese Ankerpunkt-Optimierung zuerst an gedrehten Glyphen mache, und dann noch einmal an den zurück gedrehten.

 

Nur zur Sicherheit: ich mache das nicht, ich wollte nur die Möglichkeit zeigen.

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Thomas Kunz

Soweit ich das verstanden habe, bietet Monotype mit FontWise einen Dienst an, der die Auditierung und Berichterstattung über alle Font-Lizenzen übernimmt. Wie das funktioniert und was das kostet kann ich allerdings nicht sagen.

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BerndH

Hallo Togijak (und alle anderen),

 

dann stelle ich auch mal meine Antwort aus unserem PN-Austausch ein:

 

Hallo,

 

ich glaube kaum - das fängt schon an bei der Frage, was denn "gefälschte Schriften" sind.

 

Einige halten die Clones von URW für ausgesprochen bedenklich, obwohl die Palladio z.B. von Zapf, der die Palatino schuf, selbst bearbeitet wurde. Die Softmaker-Kollektion wird regelmäßig ethisch in Frage gestellt, aber lies mal Kommentar 26 auf der Seite

 

http://praegnanz.de/weblog/freie-schriften-anspruch-und-wirklichkeit

 

Schwieriges Thema. Lohnt aber m.E. eine Frage im Forum, wenn Du magst, wird bestimmt ne spannende Diskussion.

 

Grüße, Bernd

 

 

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Togijak

@Phoibos

 

Ja klar, ich bin zum Beispiel vollkommen hin und weg von ihr

 

post-29097-0-51543000-1418849819_thumb.j

 

wobei man eine derartig ausgefallene Schrift als "nichtGestalter" sicher nur einmal in seinem Leben einsetzen kann. Und es ist auch keine Frage, dass man die Lizenzgebühren zahlen muss.

 

Was den Rest betrifft ist es vermutlich tatsächlich unmöglich festzustellen, ob man da nun ein Original oder ein Plagiat hat solange nicht alle zu Methoden wie FontGuard übergehen.

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catfonts

Dieses FontGuard funktioniert aber nur so lange ich den Font, genau so, wie er ist, weitergebe.

 

Wenn ich dann aber, z.B. mit einem jedem frei zugänglichen Programm, das in diesem Zusammenhang sogar den treffenden Namen hat, alle Möglichkeiten des font forging (wie oben teils besprochen) auf diese "geschützte" Schrift anwende, dann war's das auch schon, mit dem Schutz.

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