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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Test: Adobe Garamond Premier Pro Opticals

Empfohlene Beiträge

edobe

Hallo zusammen,

 

bin neu hier und bitte hinsichtlich der folgenden Fragestellung um Nachsicht:

 

Ich interessiere mich für das oben genannte Schriftenpaket. Um herauszufinden, wie sich dieses verwenden lässt (bin dazu testweise von pdflatex auf xelatex umgestiegen) und wie das Ergebnis aussieht, würde ich - auch um herauszufinden, ob sich die Investion optisch lohnen würde - zu Testzwecken gerne etwas damit "herumspielen". Da ich keine Test-Version von Adobe finden konnte, meine Frage an die Experten:

 

Ist es halbwegs sinnvoll die unter [LINK ENTFERNT] gelisteten Schriften zu verwenden (wie gesagt, nur zu Testzwecken) oder Blödsinn? Habt Ihr einen besseren Vorschlag?

 

Vielen Dank!

ed0be

 

PS. Irgendwie erscheinen mir die "Free-Download-Font-Verzeichnisse" unseriös. Was ist deren Zweck?

bearbeitet von Ralf Herrmann
Link zu illegalen Fontdownloads entfernt
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Kathrinvdm

Hallo edobe, willkommen im Forum!  :-D

 

Wie Du daran siehst, dass Ralf, der Betreiber dieses Forums, den Link aus Deinem Beitrag entfernt hat, halten wir es hier nicht für empfehlenswert (unter keinen Umständen), aus fragwürdigen Quellen heruntergeladene Schriften zu verwenden, denn das ist in jedem Fall illegal. 

 

Deine Frage ist dennoch verständlich und Du bist hier im Forum genau an der richtigen Stelle damit. :-)

 

Die Crux, dass man Schriften gerne vor dem Kauf auf Herz und Nieren testen würde, dieses aber ohne den Kauf der entsprechenden Lizenz nicht darf, kennen wir alle. Manche Hersteller/Anbieter bieten einen Schriftschnitt eines Paketes kostenlos an, um genau dieses Testen zu ermöglichen. Andere Schriftenhersteller stellen einem, wenn man nett fragt, eine abgespeckte Variante einer Schrift zu Testzwecken zur Verfügung. Eine andere Möglichkeit wäre, dass man einen befreundeten Menschen, der diese Schrift auf seinem Rechner lizenziert hat, fragt, ob man die Schrift an dessen Rechner mal ausprobieren darf.

 

Ganz grundsätzlich gilt, dass man Schriften nicht an Dritte weitergeben darf. Deswegen dürfte der befreundete Mensch Dir die Schrift zum Beispiel nicht kopieren, damit Du sie auf Deinem Rechner ausprobieren darfst – seine Lizenz bezieht sich ganz allein auf seinen eigenen Rechner. 

 

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Du ein Dokument mit einem Testtext (in einer auf Deinem Rechner vorhandenen Schrift) anlegst, welches Du jemandem, der die gewünschte Schrift besitzt, schickst, mit der Bitte, Dir den Text in die gewünschte Schrift zu ändern, den Text dann in Pfade zu konvertieren und Dir das Dokument zurückzuschicken. Dann hättest Du zumindest einen ersten Eindruck von der Schrift und könntest Vergleiche mit Deinen bereits vorhandenen Schriften anstellen. 

 

Ansonsten gibt es noch die Sample-Funktionen der Schriftenanbieter, Schriftmuster-PDFs für viele Schriften, sowie Schriftenwikis (wie unseres), in denen man mit Glück die gewünschte Schrift findet und mehr darüber erfährt. 

 

Wenn das alles nicht reicht, dann könntest Du darüber nachdenken, Dir vorab nur einen einzelnen Schnitt der Schrift zu kaufen und diesen zu testen. Erfüllt er Deine Erwartungen, dann kannst Du das Paket ohne Bedenken kaufen, erfüllt die Schrift Deine Erwartungen nicht, dann hast Du zumindest nur Geld für einen einzelnen Schnitt ausgegeben. 

 

Hilft Dir das ein bisschen weiter?

 

Herzliche Grüße, 

Kathrin  :-)

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R::bert

Kathrin, Deine vorzügliche und umfassende Antwort wäre eigentlich mal einen Artikel wert! Das zu lesen wäre bestimmt für mehrere Typografie.info-Leser recht interessant und gewinnbringend.

:-)

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edobe

Hallo Kathrin,

 

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche und äußerst hilfreiche Antwort - damit/darin dürfte ich eine Lösung finden.

 

@Ralf:

Sorry, dass ich mit meinem ersten Post, bzw. dem Link so schultertief ins Klo gegriffen habe - kommt nicht wieder vor.

Versprochen! Und Danke dafür, dass Du nur den Link und nicht den ganzen Beitrag entfernt hast!

 

Viele Grüße

ed0be

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Kathrinvdm

@R::bert: Danke für Dein Lob!  :gimmifive:

 

Was das Thema Artikel angeht: Viel mehr als das hier bereits Geschriebene könnte ich zu dem Thema gar nicht sagen. Aber Du hast sicherlich im Sinn, dass man es bei einem Artikel leichter hätte, bei der nächsten Anfrage darauf zu verlinken, oder? Ich kann das gerne noch mal »ordentlich« als Artikel zusammenschreiben. Da müsste Ralf nur Bescheid sagen, ob er daran Interesse hat.  :-)

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R::bert

Genau. Und es wird prominenter platziert und versandet nicht so schnell in den Tiefen des Forums. ;-)

Ob da weitere Textanstrengungen überhaupt zwingend nötig sind? Zwei drei Abbildungen dazu, fertig! ;-):-)

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Kathrinvdm

Gut, ich formuliere ich Dir das noch mal neutral um, dann kannst Du den Text gerne dafür verwenden. 

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Phoibos

 auch um herauszufinden, ob sich die Investion optisch lohnen würde

 

Es ist imo die bestausgebauteste Garamond, zwar reichlich "rundgelutscht" im Vergleich zur Stempel Garamond, aber dennoch ein Kleinod. Solltest Du das Geld haben, kannst Du eigentlich nichts falsch machen.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht die Demo-Version von Indesign. Ich weiss nun nicht, welche Fonts die Demo-Versionen mitbringen, aber in einigen Paketen gehört die Garamond Premier dazu. Oder Du investierst in einen Monat CC. Dann kannst Du auch all die anderen Schriften via Typekit testen.

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TobiW

Hallo edobe,

 

wenn du willst, kannst du mir deine TeX-Datei schicken (PN) und ich setze die für dich mal mit der Adobe Garamond. Dann kannst du in XeTeX schonmal alles vorbereiten, was du zur Probe sehn willst und ich kompiliere das auf meinem Rechner und schicke dir die PDF zurück.

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Kathrinvdm

Jetzt ist mir doch noch ein bisschen mehr eingefallen zum Thema!  :roll:

 

Darf ich eine digitale Schrift, ohne selber eine Lizenz für die Nutzung erworben zu haben, verwenden? – »ist doch auch nur für privat«, beziehungsweise »nur zum Testen«. Und warum soll ich auf der Hersteller-Website Geld für die Lizenz bezahlen, wenn Downloadseite XY die Schrift auch kostenlos zum Download anbietet?

 

Immer wieder werden diese und ähnlich Fragen hier im Forum gestellt. Um es gleich zu Beginn eindeutig zu sagen: Nein, es ist unter keinen Umständen empfehlenswert, auf fragwürdige Quellen aus dem Internet zurückzugreifen und von dort kostenlos heruntergeladene Schriften – die normalerweise und bekanntermaßen bei Ihrem Ersteller oder renommierten Händlern gegen Gebühr lizenziert werden müssten – zu verwenden, denn das ist in jedem Fall illegal und schadet den Urhebern. 

 

Wie finde ich heraus, ob eine Schrift kostenpflichtig lizenziert werden muss?

 

Meist ist es mit Hilfe des Internets heutzutage eine Sache von Sekunden, herauszufinden, ob eine bestimmte Schrift kostenflichtig lizenziert werden muss oder ob die Schrift kostenfrei unter einer der entsprechenden Lizenzen (z. B. einer herstellerspezifischen oder GPL+FESIL OFL, CC, Apache, etc.) erhältlich ist. Gibt man in einer Suchmaschine das Wort »Font« und den gesuchten Schriftnamen ein, dann bekommt man im Nu eine Liste der Seiten angezeigt, auf denen die Schrift erhältlich ist. Handelt es sich bei den angezeigten Seiten um die großen, gängigen Schriftenanbieter (Adobe, MyFonts, Monotype, Linotype, FontShop, URW++, Fonts.info, Fonts.com etc.) oder auch direkt die Seite der Schriftenschmiede/Foundry, die ihre Schrift zum Kauf anbietet, dann ist die Sache klar: Man geht auf die Seite, klickt den gesuchten Font an und ermittelt die Lizenzbedingungen und -kosten; Font in den Einkaufswagen legen, bezahlen, fertig!

 

Etwas schwieriger wird es, wenn die Suchmaschine keinen der genannten Anbieter oder die Schriftenschmiede anzeigt, sondern nur eine Reihe von Websites, auf denen Fonts kostenlos heruntergeladen werden dürfen.

 

Warum gibt es kostenfrei lizenzierbare Fonts und wie erkenne ich die legalen Angebote?

 

Es gibt unterschiedliche Gründe, aus denen Schriften kostenlos im Netz zu finden sind. Kostenlos bedeutet hierbei übrigens nicht, dass diese Schriften keinen Urheber hätten (das ist logischerweise unmöglich, denn jede Schrift wurde von irgendjemandem entworfen und digitalisiert) oder keiner Lizenz unterliegen würden. Kein Font ist vogelfrei! Jede Schrift wurde von einem Urheber geschaffen und unterliegt dessen Vorgaben (»EULA« genannt), unter deren Beachtung die Nutzung des Fonts gestattet ist. Jede digital verfügbare Schrift, auch alle kostenlos verfügbaren, muss ordnungsgemäß lizenziert werden.

 

Normalerweise werden Schriften von Designern entwickelt, die von den Einnahmen aus dem Schriftlizenzgeschäft leben; ihr Werk sind die kostenpflichtigen Fonts, die wie oben geschildert lizenziert werden. Daneben gibt es aber auch kostenfreie Fonts.

 

Gründe, warum Gestalter oder Organisationen Schriften unter kostenfreier Lizenz zur allgemeinen Nutzung anbieten:

 

Erstens: Als erster Schritt in die Welt der Schriftgestaltung

Angehende Schriftgestalter stellen ihr erstes Werk oftmals zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung. Dies ist in der Regel als Test gedacht, »learning by doing« sozusagen. Häufig sind diese Schriften noch nicht sehr umfangreich oder enthalten kleine Fehler. Mit in der Folge neu herausgegebenen überarbeiteten Fassungen der Schrift werden diese Fehler mit der Zeit ausgeglichen und Zeichenumfang und Ausbau der Schrift wachsen an. Will man diese freien Schriften nutzen, dann muss einem bewusst sein, dass sie möglicherweise noch gewisse Unzulänglichkeiten aufweisen. Wenn man mit Schrift und Typografie umzugehen weiß, dann ist das Risiko der Anwendung kalkulierbar.

 

Zweitens: Werbung

Schriftgestalter, die neu am Markt sind, nutzen eine gut gestaltete Schrift (entweder einen Schriftschnitt oder ein ganzes Paket), die sie unter einer kostenfreien Lizenz anbieten, um der gewünschten Zielgruppe bekannt zu werden. Nichts ist bessere Werbung als eine gut gestaltete Schrift, die die Zielgruppe überzeugt und auf das übrige – kostenpflichtige – Angebot des Gestalters aufmerksam macht. Auch renommierte Schriftgestalter nutzen oftmals das Marketingtool eines kostenfreien Schnittes, um auf ihre neue (kostenpflichtige) Schriftenfamilie hinzuweisen. Eine sehr empfehlenswerte kostenfreie Textschrift ist zum Beispiel die Vollkorn von Schriftgestalter Friedricht Althausen.

 

Drittens: Ein guter Zweck (durchaus auch mal in Verbindung mit Werbung)

Eine Firma oder Organisation ist davon überzeugt, dass eine bestimmt Schrift das Leben der Menschen erleichtern würde, zum Beispiel, weil die Schrift ganz besondern lesefreundlich ist. Sie lässt die Schrift gestalten und bietet sie unter einer entsprechenden Lizenz auf ihrer Seite zum kostenlosen Download an. Diese ist zum Beispiel in Mexiko geschehen, wo die Buchhandelskette Gandhi die Schriften Gandhi Sans und Serif auf eigene Kosten hat entwicken lassen. Das Land hat eine hohe Analphabetenrate und mit dem lesefreundlichen Schriftenduo sollen mehr Menschen zum Lesen bewegt werden – was auf lange Sicht natürlich auch der Buchhandelskette zugute kommt. Als anderes Beispiel hierfür eignet sich die Schrift Fira Sans, die der renommierte Schriftgestalter Erik Spiekermann zusammen mit Carois Type Design für das Firefox OS von Mozilla entwickelt hat. Die Fira Sans ist kostenlos lizenzierbar (Apache) auf der Mozilla-Seite, ein entsprechender Link findet sich auch hier im Forum unter »Downloads«.

 

Viertens: Schriften als Gemeinschaftswerk

Es gibt Communities im Internet, deren Mitglieder in gemeinschaftlicher Arbeit Schriften entwickeln, um diese nach Fertigstellung kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die Idee dahinter ist, dass etwas so elementares wie Schrift für alle Menschen frei und kostenlos benutzbar sein sollte. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Libertine-Open-Fonts-Projekts. Dieses konzentriert sich darauf, frei verfügbare, formal ansprechende und technisch ausgereifte Schriftarten zu entwickeln, die alternativ zu Times New Roman oder Arial verwendet werden können. Die Schriften, die im Rahmen dieses Projektes entwickelt wurden, heißen Linux Libertine und Linux Biolinum und werden im Fontwiki von Typografie.info näher vorgestellt.

 

Eine Spezialform der Gattung Gemeinschaftswerk ist die Schrift CAT Linz, die zur Zeit hier auf Typografie.info entsteht. Eine Spezialform deswegen, weil die Schrift zwar von nur einem Gestalter – dem geschätzten Forumskollegen Peter Wiegel – entwickelt wird, bei dem auch alle Rechte der Urheberschaft der digitalen Fonts liegen. Allerdings geht die Entwicklung der Schrift auf eine Anregung hier aus dem Forum zurück und die Vorlagen für deren Buchstaben (Fotos und Schablonen alter Straßenschilder der Stadt Linz), wurden von mehreren Mitgliedern der Community in bewundernswerter Kleinarbeit zusammengetragen. Die Entwicklung der Schrift wird von regem Feedback der Community engagiert begleitet und das Resultat, die Schrift CAT Linz wird in Kürze aller Voraussicht nach hier im Forum kostenfrei zum Download bereitgestellt werden. 

 

Fünftens: Schriftgestaltung als Hobby

Ja, auch das gibt es: Menschen, die die Schriftgestaltung als Steckenpferd betreiben und die Ergebnisse ihrer Arbeit kostenfrei zur Verfügung stellen. Bitte beachten: Auch in diesem Fall muss man sich bei der Nutzung der Fonts an die Bedingungen der Lizenz halten, die der Urheber für sein Werk festgelegt hat. Auch bei dieser Schriftkategorie sei darauf hingewiesen, dass Qualität und Standard der Schriften – Ausnahmen ausdrücklich ausgenommen – unter Umständen nicht mit der Güte kommerzieller Schriften mithalten können. 

 

Sechstens: Illegale Raubkopien und Klone

Es gibt leider Individuen, die es sich zum Sport oder zum Geschäftsmodell gemacht zu haben, Schriftgestaltern und legalen Schriftanbietern aktiv zu schaden. Sie tun dies, indem sie kostenpflichtige digitale Schriften (»Fonts«), deren Urheber sie nicht sind und zu denen sie keinerlei Distributionsrechte besitzen, rechtswidrig duplizieren und kostenlos oder zu Schleuderpreisen auf den Markt werfen. Hierzu bleibt nicht viel zu sagen, außer, dass wir sehr eindringlich dafür plädieren, diese illegalen Quellen zu boykottieren. Dieses Forum und seine Mitglieder verurteilen jegliche illegale Distribution und die rechtswidrige Nutzung von urhebergeschütztem Material jeder Art. Jeder Schriftdownload von den Websites illegaler Distributoren unterstützt deren verwerfliches Geschäft, indem er ihre Seite für Werbebannerschaltungen ein paar Klicks attraktiver macht. 

 

Anmerkung zur Nutzung kostenfrei lizenzierbarer Schriften:

 

• Schriften mit kostenpflichtigen Nutzungslizenzen, die wie oben beschrieben ganz einfach und eindeutig einem kommerziellen Urheber/Anbieter zugeordnet werden können, werden im Internet niemals auf irgendwelchen Freefont-Downloadseiten legal kostenfrei angeboten werden* – es handelt sich dabei immer um illegale Angebote!

• Auch alle kostenfrei verwendbaren Schriften unterliegen einer Nutzungslizenz, die sorgfältig studiert werden sollte, damit man genau über den erlaubten Verwendungsrahmen im Bilde ist.

• Kostenfreie Schriften dürfen nicht einfach vervielfältigt und weiterverteilt werden; in der Regel muss jeder Nutzer die Schrift selber vom Anbieter erwerben und in die Nutzungsbedingungen einwilligen, bevor er die Schrift verwenden darf.

• Es gibt Einschränkungen bei der Nutzung von kostenfreien Fonts: manche sind nur für die private Nutzung kostenfrei, für die kommerzielle Nutzung aber muss eine kostenpflichtige Lizenz erworben werden.

• Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Die Nutzung einer Schrift, deren Lizenz man nicht ordnungsgemäß erworben hat, ist illegal und kann juristische Folgen nach sich ziehen.

• Jede legale, kostenfrei nutzbare Schrift muss ihrem Urheber und der entsprechenden Lizenz eindeutig zuordbar sein. Kann man eines von beidem nicht, sollte man die Schrift lieber nicht einsetzen, wenn man keine illegale Nutzung riskieren will. Besser sollte man entsprechende Recherchen betreiben, um ganz sicher zu gehen, was die erlaubte Verwendung angeht.

• Es empfiehlt sich, die Lizenz und die Herkunft jeder Schrift in schriftlicher Form mit der Schrift zusammen zu archivieren. Dann hat man jederzeit einen guten Überblick über die legalen Nutzungsbedingungen der eigenen Schriftensammlung.

• Es empfiehlt sich, kostenfreie Schriften ausschließlich aus seriösen Quellen zu beziehen. Eine gute Richtschnur bieten hier die Listen der empfehlenswerten kostenlosen Schriften, die in der Fontlistensammung dieses Forums zusammengestellt wurden.

 

* außer auf der Originalseite des Urhebers oder einer seiner kommerziellen Distributoren, wenn eine autorisierte Sonderpreisaktion durchgeführt wird.

 

Wie kann ich eine kostenpflichtige Schrift testen, für die ich keine Lizenz besitze?

 

Die Crux, dass man Schriften gerne vor dem Kauf auf Herz und Nieren testen würde, dieses aber ohne den Kauf der entsprechenden Lizenz nicht darf, kennen alle Gestalter.

 

Kostenloser Testschnitt verfügbar

Manche Schriftenhersteller/Anbieter bieten deswegen einen Schriftschnitt eines Paketes kostenlos an, um das Testen vor Kauf des Schriftenpaketes zu ermöglichen.

 

Testversion vom Anbieter erbitten

Andere Schriftenhersteller stellen, wenn man sie freundlich danach fragt, eine abgespeckte Variante einer Schrift zu Testzwecken für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung. Ludwig Übele zum Beispiel stellt von seiner neuen Schrift Diogenes sogar drei solcher im Umfang reduzierter Testschnitte zur Verfügung. 

 

Hilfsbereite Lizenzinhaber der Schrift um Hilfe bitten 1

Man kann eine befreundete Person, die diese Schrift auf ihrem Rechner lizenziert hat, fragen, ob man die Schrift an deren Rechner einmal ausprobieren darf. Wichtig: Ganz grundsätzlich gilt, dass man Schriften nicht an Dritte weitergeben darf. Deswegen dürfte die befreundete Person die Schrift zum Beispiel nicht kopieren, damit man selber sie auf dem eigenen Rechner ausprobieren kann – eine sogenannte Einzelplatzlizenz bezieht sich immer ausschließlich auf den Lizenznehmer und seinen eigenen Rechner. 

 

Hilfsbereite Lizenzinhaber der Schrift um Hilfe bitten 2

Eine andere Möglichkeit ist, ein Dokument mit einem Testtext (in einer auf dem eigenen Rechner vorhandenen Schrift) anzulegen, welches man jemandem, der die gewünschte Schrift besitzt, schickt mit der Bitte, den Text in die gewünschte Schrift zu ändern, den Text dann in Pfade zu konvertieren und das so geänderte Dokument oder eine daraus erstellte PDF-Datei (sofern die EULA der Schrift die PDF-Einbettung erlaubt) zurückzuschicken. Dann hat man zumindest einen ersten Eindruck von der Schrift und kann Vergleiche mit bereits vorhandenen Schriften anstellen. 

 

Sample-Funktionen der Schriftenanbieter

Viele Schriftanbieter bieten auf ihren Websites die Möglichkeit, eine Textzeile in der gewünschten Schrift zu setzen, die dann in einer Livedemonstration sofort angezeigt wird. Diese Funktion hilft bei der Kaufentscheidung oftmals schon weiter.

 

Schriftmuster-PDFs

Viele Schriftgestalter stecken eine Menge Arbeit und Liebe in ihre Schriftmuster. Diese sind meist in Form von PDF-Dateien auf den Schriftenseiten der Anbieter herunterladbar. Die Schriftmuster zeigen die Schrift in einer großen Bandbreite erdenklicher Anwendungen, auch Fließtexte sind in der Regel mit dabei, sowie eine Abbildung des Glyphenumfangens aller Schnitte. 

 

Schriftenwikis

Im Internet gibt es verschiedene Fachforen zum Thema Typografie, auf denen es jede Menge Informationen zu Schriften gibt. Zum Beispiel im Fontwiki dieses Forums findet man mit Glück die gewünschte Schrift und erfährt jede Menge Wissenswertes sowie die Bezugsquellen darüber.

 

Einen Testschnitt kaufen

Wenn alle bis hier genannten Optionen nicht ausreichen, dann könnte man vorab einen einzelnen Schnitt der gewünschten Schrift kaufen, um diesen dann ausführlich zu testen. Erfüllt er die Erwartungen, dann kann man das gewünschte Paket ohne Bedenken kaufen, erfüllt die Schrift die Erwartungen nicht, dann hat man zumindest nur Geld für einen einzelnen Schnitt ausgegeben und nicht fürs ganze Paket.

 

1) Korrektur eingefügt auf Hinweis des geschätzten Forumskollegen Phoibos.  :gimmifive:

2) Ergänzungen eingefügt auf Hinweis des geschätzten Forumskollegen Catfonts.  :gimmifive:

3) Ergänzungen eingefügt auf Hinweis des geschätzten Forumskollegen Þorsten.  :gimmifive:

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Phoibos

• Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Auch wenn man nicht wusste, dass der Download einer Schrift illegal war, bleibt es ein illgaler Download, der schlimmstenfalls juristische Folgen nach sich ziehen kann.

 

Kurz die übliche Korinthenkackerei meinerseits: Downloads sind, bis auf einige wenige Fälle (Kinderpornographie und "offensichtlich rechtswidrige Quellen"), nicht illegal. Besser wäre meiner Meinung nach zu sagen, dass die Nutzung einer Schrift, deren Lizenzen man nicht kennt und/oder nachvollziehen kann, illegal ist und juristische Folgen nach sich ziehen kann.

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catfonts

Da hätte ich doch gern für jeden Absatz einen Gefällt-mir-Button gehabt. Trotzdem habe ichz 2 Anmerkungen:

 

… den Text in die gewünschte Schrift zu ändern, den Text dann in Pfade zu konvertieren oder als PDF-Datei auszugeben, sofern dere Font eine Einbettung in PDF-Dateien unterstützt und das so geänderte Dokument zurückzuschicken. …

 

Zu den illegalen Quellen, die wohlmöglich im Ausland gehostet sind, wird sich manch einere trotzdem denken:

 

"Wenn ich die Schrift wirklich nur zum Testen, daheim imn stillen Kämmerlein nutze, und die schrift dann legal lizensiere, weil der Test eben so positiv verlief, dann merkt von diesem mTest ja erst einmal niemand was - und dann hat dere Schriftgestalter ja sogar nochg einen Vorteil daran, weil ich die Schrift für die richtige Anwendung dann "kaufe", statt auf irgend einen wackeligen Freefont auszuweichen."

 

OK, durchaus verständlich, aber diese Raubkopierer machen das ja nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern sie wollen daran Verdienen, indem sie Werbung auf ihren Seiten und in den Download einbauen. Und das bedeutet, dass diese Downloads letztlich kriminelle unterstrützen.

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Þorsten

Prima, prima! :huhu: Ein wenig gespaltenen Kümmel möchte ich zur Abrundung doch hinzugeben. 

Ganz grundsätzlich ist es mit Hilfe des Internets heutzutage eine Sache von Sekunden, herauszufinden, ob eine bestimmte Schrift kostenflichtig lizenziert werden muss oder ob die Schrift kostenfrei unter einer der entsprechenden Lizenzen (OFL, SIL, CC, Apache, etc.) erhältlich ist.

  1. »Grundsätzlich« (egal ob »ganz« oder »überwiegend« ;-)) ist für mich so ein Wischi-waschi-Wort, in das der Leser alles mögliche interpretieren kann. Ich denke, dass sich das klarer ausdrücken lässt, z.B. (je nach Intention des Autors) durch immer, meist, oft
  2. Die SIL OFL ist eine Lizenz.
  3. Da sie eine der Mütter der Copyleft-Lizenzen ist und z.B. für Fonts, die quelloffener Software oder Betriebssystemen beiliegt, weiterhin bedeutsam ist, würde ich die GPL nicht unter »etc.« verstecken, sondern explizit erwähnen, am besten in ihrer fontspezifischen Spielart GPL+FE.
  4. Die implizierte Dualität (Fonts sind entweder kommerziell und kostenpflichtig oder stehen unter einer freien Lizenz) stört mich ein wenig. Was ist mit kommerziell lizensierten 0€-Fonts? Was mit Public-Domain/Freeware-Fonts ohne explizite Lizenz?
  5. Ich habe schon oft lange suchen müssen, bis ich eine Fontlizenz gefunden habe. Ganz so einfach ist das m.E. nicht immer.
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Kathrinvdm

Danke Thorsten! Ich habe die meisten Deiner Anmerkungen gleich mal im Text berücksichtigt.  :nicken:

 

Zur Dualität, die Du unter Punkt 4 erwähnst: Die kostenlos angebotenen Schnitte eigentlich kostenpflichtiger Schriftpakete habe ich ja bereits erwähnt. Und »Public-Domain/Freeware-Fonts ohne explizite Lizenz« sind mir – glaube ich – noch nie untergekommen. Wie ist denn in Bezug auf diese Schriften vorzugehen – hast Du Beispiele, die ich nennen könnte? Dann nehme ich das sehr gerne noch mit auf. 

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catfonts

Und dann gibt es bei den kommerziellen Schriften natürlich auch Fälle, bei dem noch immer im Interenet die Gratis-Version nach der Art 5, 4, 3 oder 1 und der Liste der legal freien liegt, der Schriftdesigner aber mittlerweise sich dere alten Schrift wieder angenommen hat um daraus eine wirklich gut ausgebaute kommerzielle Schrift vmit allen modernen Techniken zu machen. In den Meta-Daten findet mnan dann z.B. einbe Kontaktmail, die nicht im geringsten weiter hilft, wie z.B. 100552.2444@compuserve com.

Dann ist es zwar Legal, diese noch immer herunter zu laden und frei zu verwenden, als Entscheidungshilfe taugt die allerdings zumeist sehr wenig.

 

Das die oft nur eine kleine Info-Zeile drin hatten, in der mit etwas Glück eine Kontaktadresse unterzubringen war, und sich der Schrifteditor-Herstellere frech das Copyright reklamiert hat, lag einfach an den Möglichkeiten der ersten Fonteditoren. (in der alten Schrift von mir, in der noch die veraltete Compuserve-Adresse drin steht, steht bei Copyright auch: © Altsys Inc.

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Kathrinvdm

Puh! Solche superspeziellen Einzelfälle würde ich gerne der Diskussion im Forum überlassen, sonst wird es in meinem Text zu unübersichtlich. Wäre das ok?

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Kathrinvdm

Das ist ja auch gut, hier alle Eventualitäten durchzugehen – dafür ist die Diskussion ja da. Ich glaube nur, dass es in so einem Überblick wie ich ihn geschrieben habe, ganz gut ist, hauptsächlich die gängigen Fälle durchzugehen und da möglichst anschaulich zu formulieren. Und für »spezialgelagerte Sonderfälle«, wie Justus Jonas das nennen würde, die Kollegenexpertise im Forum zu nutzen.  :-D

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edobe

Kurze Nachfrage zur legalen Beschaffung (soll keine Schleichwerbung sein!):

 

fonts.com bietet ein "Garamond Premier Pro Family Fontpack" an, dessen Designer "R. Slimbach", und dessen Quelle "Adobe" sein soll. Da es fast 90,- Eur günstiger als direkt bei Adobe ist - aber die Buchstaben "A D O B E" dem angebotenen Font Pack nicht vorangestelt sind - frage ich mich, bzw. Euch wo der Haken sein könnte? Die Schnitte stimmen meines Erachtens zumindest von der Anzahl und dem Namen nach mit denen von Adobe überein. Hat jemand von Euch speziell mit diesem Font Pack pers. Erfahrungen? Gibt es vielleicht sowas wie veraltete z.B. abgekündigte (EOL) Versionen, bzw. Revisionen (wie bei sonstiger Software)? Wie kann ich möglichst weitgehend im Voraus ausschließen, die Katze im Sack zu kaufen, ohne unötigerweise zu viel zu zahlen? ;-)

 

Vielen Dank nochmal!

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Kathrinvdm

Also, auf die Schnelle und, ohne das Paket angeschaut zu haben: Fonts.com ist schon mal eine seriöse Quelle. Um die beiden Pakete miteinander zu vergleichen, müsste man jetzt genauer in die technischen Spezifikationen tiefer einsteigen – Schnitte, Glyphenumfang, evtl. Versionsnummer falls ersichtlich, Sprachenausbau …Magst Du mal Links einstellen zu den beiden Paketen, die Du vergleichen willst? Die Anbieter und die genannten Schriften sind untadelig, das heißt, Du musst keine Scheu haben, sie hier zu verlinken. Dann fällt es uns leichter, mit drauf zu schauen.  :-D

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