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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

InDesign: Flattersatz verbessen

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TobiW

Hallo zusammen,

 

ich sitze gerade über dem Programmheft für die CXI-Konferenz. Der Text ist linksbündig und in 9/11pt aus der Akzidenz Grotesk gesetzt; die Satzbreite beträgt 103 Millimeter. Ich finde den Flattersatz soweit eigentlich ganz ok, mein Prof hätte aber lieber einen (stärkeren) Kurz-lang-kurz-lang-Rhythmus und „besseren“ Flattersatz. Ich hab aber ehrlich gesagt keinen Plan, wie ich da jetzt vorgehen soll und wär’ für Hinweise sehr dankbar!

 

LG

Tobi

 

Anbei die aktuelle Version:

 

Programm_CXI15_2015-05-25.pdf

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catfonts

Probiers doch mal, so wie mir die Längen der getrennten Worte aussehen, könnte das zum gewünscht flatterigeren Flattersatz führen. Die Silbentrennungen machen ja schon fast einen Bliocksatz draus, da fehlen wirklich nur noch wenige Spartien.

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Gast Schnitzel

Dein Prof hat schon recht – es könnte etwas mehr flattern*. Du kannst den Bereich, in dem die Zeilen enden sollen einstellen, oder von vorne her händisch selber umbrechen. Letzteres ist eine müßige Arbeit und sollte natürlich erst gemacht werden, wenn der Text 100%ig steht. Jede Änderung führt zu ungeahnten Auswüchsen ...

Bei dem Umfang wie es jetzt ist würde es sich aber lohnen und da die Einzelseiten in sich abgeschlossen sind verhedderst du dich auch nicht über die Seiten.

 

* Wie der erste Absatz bei Sonja Knecht, das wirkt schon spannender  :nicken:

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Martin Z. Schröder

Flattersatz: ohne Trennungen (oder nur ganz selten bei langen zusammengesetzten Wörtern)

Rauhsatz: mit Trennungen wie im Blocksatz, nur eben auf einer Seite nicht bündig.

 

Du hast Rauhsatz hergestellt.

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Andrea Preiss

Hallo Tobi,

 

sonderlich schön ist der Satz wirklich nicht.

Ich würde es auch mit weniger Trennungen versuchen, kürzeste Vor- und Nachsilbe länger als 2 Buchstaben. 

Worte, die nur aus 2 Buchstaben bestehen, wie auf Seite 5, zweiter Absatz, erste Zeile „in" würde ich in die nächste Zeile ziehen, wenn die Zeile darunter kürzer ist. Steht sonst verloren da. Besonders im Englischen würde ich immer darauf achten, dass

ein einzelnes „a“ nicht am Ende einer Zeile steht. 

Ich kann Schnitzel nur recht geben und den Text händisch bearbeiten, ist etwas Aufwand, aber wird deutlich schöner :nicken: . Außerdem sollten die Zahlen noch bearbeitet werden, gerade bei den Einsen sind doch böse Lücken …

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TobiW

Hallo zusammen,

 

also da händisch ran zu gehen, hab ich schon versucht, aber ich fand das Ergebnis einfach nicht ansprechend. Das mag aber auch daran liegen, dass ich Blocksatz generell schöner finde und wenn schon nicht Block-, dann doch wenigstens Rausatz …

 

@Andrea: Stimmt, Mikrotypografisch habe ich an dem Text noch nix gemacht und die Einsen stören mich auch sehr …

 

Gute Nacht!

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Sebastian Nagel

Erfahrung mit mir selbst, Praktikanten etc.: Händisch ran gehen und ein gutes Ergebnis erzielen braucht Erfahrung, und ist zu Beginn ziemlich frustrierend. Diese Erfahrung bekommt man aber eben "leider" erst durch's immer wieder machen, bis man irgendwann weiß, wo man eingreifen muss, welche Voreinstellung für welche Satzart und Spaltenbreite voraussichtlich brauchbar sind, etc.

Wenn ich heute an einen Text ran gehe der maschinell vorgesetzt ist, kann ich in der Regel mit ein paar Handgriffen und vor allem ohne echten Zeitaufwand (den in unserem Kundenbereich selten jemand gerne bezahlen möchte) das Ergebnis nochmal ein gutes Stück verbessern. Wenn ich mehr Zeit rein stecke, ist noch mehr drin.

 

Flattersatz klappt meistens (im Adobe Absatzsetzer) recht gut mit:

– Trennungen erst bei 3 oder gar 4 Zeichen vorne und hinten (alternativ ganz abschalten und selbst nur bei langen, gekoppelten Worten eingreifen)

– Nur wenige aufeinanderfolgende Trennungen zulassen

– Die Flatterzone groß genug wählen ... der verhindert sonst viel was sonst "gehen würde".

– Wissen was rauskommen soll ... Flattersatz ist Flattersatz – wenn man selbst zu Rausatz tendiert, arbeitet man "dagegen".

 

Und dann das rechte Zeilenende durch kontrollieren auf:

– einigermaßen gleichmäßiger Wechsel "kurze Zeile – lange Zeile"

– Übergroße unmittelbare Wechsel der Zeilenlänge

– Treppen / Senkrechten / andere erkennbare Formen ... die sich bilden

– Gänzlich "überhängende" kurze Worte, die nach unten keine "Stütze" mehr haben ... die gehen besser in die nächste Zeile.

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CRudolph

Falls zur Hand schau Dir mal die Marginalien in »Schriftwechsel« von Stephanie & Ralf de Jong an. Ich bin immer wieder erstaunt wie stark die »flattern«, wenn man es ohne zu lesen ansieht. Wenn man die Bemerkungen allerdings liest merkt man das nicht mehr. Es liest sich einfach gut.

 

In Willi Kunz’ »Typografie: Makro- + Mikro-Ästhetik« ist das noch viel extremer (auf die Schnelle habe ich tatsächlich gar keine Trennungen gefunden), liest sich aber auch völlig ohne Probleme.

 

(Hier mal so ganz schnell ein kleiner Ausschnitt von »Schriftwechsel«:)

 

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109

In Willi Kunz’ »Typografie: Makro- + Mikro-Ästhetik« ist das noch viel extremer (auf die Schnelle habe ich tatsächlich gar keine Trennungen gefunden), liest sich aber auch völlig ohne Probleme.

 

Au contraire, ich finde, dass Trennungen das Lesen (meist) erschweren. Ich spreche da aber zunächst nur für mein eigenes Empfinden.

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CRudolph

Klar wird es schlechter lesbar. Die Wortbilder werden ja verändert. Wer viel liest dem wird es nicht viel ausmachen, aber gerade wenn ich fachfremde Texte lese stolpere ich ggf. über Trennungen.

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catfonts

Gibt es in ID eigentlich eine Auswahlmöglichkeit, eine Silbentrennung auf Wortfugen zu beschränken?

 

Das wären für mich ja quasi Trennungen 1. Klasse, wo auch im Flattersatz problemlos getrennt werden kann, während Silbengrenzen innerhalb des Wortes quasi Trennungen 2. Klasse sind, auf die man dann beim Flattersatz besser verzichtet.

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Kathrinvdm

Das wäre großartig – aber wie sollte InDesign den Unterschied erkennen? 

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CRudolph

Wenn ich mich recht entsinne (bitte korrigiert mich!) kann auch TeX das nur weil extensive Trennlisten existieren die modifiziert werden können. InDesign versteht ja durchaus das Konzept der Wichtung bei Trennungen. Die Wörterbücher kommen also schon mit Vorschlägen. Theoretisch müßte man also nur ein Wörterbuch so modifizieren daß nur Wortfugen getrennt werden. Alles Andere läßt man dann sein oder trägt es händisch nach. Das ist nach wie vor einer der Gründe warum ich die sog. »manuelle« Silbentrennung in Word nützlich finde. Immer dann wenn eine Trennung möglich ist wird mir dies angezeigt, mit allen Trennmöglichkeiten, und ich kann dann händisch definieren ob und wenn ja wo genau ich eine Trennung haben möchte.

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Pachulke

Das wäre großartig – aber wie sollte InDesign den Unterschied erkennen? 

 

So, wie es die Rechtschreibprüfung macht, anhand der hinterlegten Wörterbücher. Diese müßten dann freilich die Information über die Wortfugen enthalten. Haben sie derzeit sicher nicht, aber technisch dürfte das drin sein.

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Microboy

Ich finde Trennungen in den Wortfugen werden überschätzt. Im Blocksatz wird oft und viel getrennt und trotzdem lesen sich die Texte gut. Ich achte lediglich bei Introtexten die aus wenigen Zeilen bestehen, bei Bildunterschrift oder bei Marginalspalten auf solche Trennungen. Den optischen Eindruck des gesamten Textes finde ich wichtiger - der ist sichtbar und beeinflusst das Layout. Über die Lesbarkeit unterschiedlicher Trennmethoden gibt es zudem sehr unterschiedliche Aussagen.


Wo kann ich eigentlich die Trenneinstellungen für meine Beiträge im Forum vornehmen Ralf?

 

:hammer:

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catfonts

Es ist schon richtig, dass sich Trennungen, die nicht an Wortfugen liegen, nicht unbedingt schlechter lesen lassen, nur ist es eben auch bei einem Flattersatz nicht gänzlich zu vermeiden, dass auch mal getrennt werden muss (weil einfach das Wort zu lang ist, um komplett auf die nächste Zeile zu wandern), und da ist es dann allemal besser, um beim berühmten Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän, diesen dann nicht als Donaudampfschiffahrtsge- sellschaftskapitän zu trennen, sondern hier den Wortfugen eine deutlich höhere Preferenz zu geben.

 

Das dumme daran, dies betrifft eben nur Sprachen, die wie Deutsch eben solche Endlosbandwurmkomposita erlauben

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109

Hängt auch von der Zeilenlänge ab, ob 50 Zeichen oder 150 Zeichen, also wie lange das Auge benötigt, um vom Zeilenende wieder zum Anfang der neuen Zeile zu springen. Ich versuche auch nicht mehr als drei Trennungen untereinander stehen zu lassen.

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TobiW

Also ich glaube auch, dass die Trennung an sich nix böses ist, wenn Sie nicht am Ende jeder Zeile auftritt und nicht immer nur an komischen Stellen. Was eine „komische“ Stelle ist, kann aber tatsächlich wohl nur ein Mensch erkennen und dem Computer in Form einer Datei vorgeben …

 

Wir haben das Programm heute übrigens mit nem Mittelding aus Rau- und Flattersatz in den Druck gegeben, das wird schon so passen. Viel schlimmer ist, dass die Pantone-Farben für C und U so dermaßen unterschiedlich ausfallen …

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