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Word 2013 - Einzelne bzw. bestimmte Ligaturen aktivieren

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ASJ

Hallo allerseits,

 

in folgender Sache bitte ich um Hilfe: Wie bekannt sein dürfte, bietet Word 2013 die Möglichkeit, das Programm automatisch Ligaturen setzen zu lassen, und dies sogar regelgemäß, soweit ich es beurteilen kann. So löblich diese Funktion ist, so eingeschränkt sind doch die Möglichkeiten der Auswahl, denn Word bietet nur vier Modi:

 

Standard

Standard und kontextbezogen

Historisch und frei

Alle

 

Meinerseits würde ich die Modi gerne verändern. Genauer gesagt, ich möchte letztgenannten Modus anwenden, doch eine Ausnahme einbauen, nämlich diejenigen für meine Zwecke allzu extravaganten Ligaturen deaktivieren, die einen Konsonanten und 't' mit einem Bogen verbinden (z.B. 'st'). Ist das möglich?

 

Vielen Dank für jeden Rat.

  • Gefällt 1
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ASJ

Danke für die Antwort.

 

(Auch wenn ich darauf hoffte, eine Liste manuell bearbeiten zu können, wie bspw. die Liste der Autokorrekturen analog. So ist nämlich eine manuelle Nachbearbeitung jeder Ligatur nötig.)

 

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Buchlayout

Du kannst dir die Arbeit möglicherweise erleichtern, indem du eine Zeichen-Formatvorlage erstellst und dort die Ligaturunterstützung änderst/einschränkst oder gar entfernst. Nenne sie beispielsweise »KeineLigatur« oder »Ligaturtyp2«. Weise diese Vorlage allen Vorkommen zu, bei denen die Ligatur gesperrt/eingeschränkt sein soll.

Das geht ggf. auch über Suchen/Ersetzen. Das Schöne: Man kann auch einen Begriff ohne Vorlage mit einem mit Vorlage ersetzen. So könntest du alle Vorkommen von »Konfiguration« durch »Konfiguration« (mit Zeichenvorlage Soundso) ersetzen lassen.

 

Vielleicht lässt sich damit so eine Art Halbautomatik realisieren.

 

Noch ein Tipp: Weise der Zeichenvorlage probeweise eine Farbe zu, damit du siehst, was wo wie ersetzt wurde. Die Farbe kannst du später problemlos entfernen.

 

 

Beste Grüße

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  • 3 Monate später...
ASJ

Hallo!

Ich muss noch einmal diesen Strang ausbuddeln und um Hilfe bitten: Hat jemand Microsoft Word, vorzugsweise 2013, und kann für mich kurz nachsehen bzw. bestätigen, ob die Ligaturensetzung (Standard-Modus) dort tatsächlich regelkonform stattfindet, das heißt, nicht über Wortfugen hinweg?

Heute früh fiel ich aus allen Wolken, als mir erstmal auffiel, dass ein Dokument, welches ich vor einigen Monaten erstellt hatte, durchgängig nur Ligaturen enthält, also auch regelwidrige wie bspw. eine fl-Ligatur in Auflage. Ich meine mich zu erinnern, damals das Gegenteil beobachtet zu haben, und möchte ausschließen können, ob falsche Einstellungen oder gar ein Update in der Zwischenzeit mein liebliches Schriftbild über den Haufen geworfen haben.

 

Wäre überaus dankbar, wenn sich jemand die Minute Zeit nehmen könnte. Besten Dank!

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Außer Spezialprogrammen/-plugins/fonts, die etwa für Fraktursatz gemacht sind, kenne ich überhaupt keine Satz- und Layout-Programme, die von sich aus Ligaturen nach Inhalt anwenden oder auflösen. Die Ligaturen sind entweder generell an oder aus. Alles andere muss manuell gemacht werden. 

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ASJ

Danke für die Antwort. Wo finde ich diese Plugins, falls es welche für Word 2013 gibt?

 

Ach, herrje. Da ist mein Sonntagmorgen ruiniert. Seltsam, ich hätte schwören können…

 

Übrigens hat meinem Eingangsschrieb niemand widersprochen…! :-(

Zitat

…und dies sogar regelgemäß, soweit ich es beurteilen kann…

Was nützen dann überhaupt die in Word möglichen Abstufungen wie "kontextbezogen", wenn eben kein Kontext berücksichtigt wird?

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vor 1 Stunde schrieb ASJ:

Was nützen dann überhaupt die in Word möglichen Abstufungen wie "kontextbezogen", wenn eben kein Kontext berücksichtigt wird?

Kontext bezieht sich hier auf die Gestaltung der Schrift, nicht den Textinhalt. Kontextbedingte Ersetzungen finden statt, um z.B. Schreibschriften besser zu verbinden, wenn es der Kontext (also die umgebenden Zeichen) nötig machen. 

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catfonts

Ich liefer hierzu mal ein Beispiel:

Oben die eingetippen Buchstaben, jeweils in der initialform, mit den Anstrich an der Schreiblinie beginnend.  unten die kontextsensitive Ersetzung, man beache die Buchstabenform mach b und r, bei denen die Verbindung noch weit höher stattfindet, als bei den anderen Buchstaben.

(Lateinische Ausgangsschrift, von mir für Worksheetcrafter)

calt.JPG

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ASJ

Danke vielmals Euch beiden für die Antworten. Tja, wenn das so ist, scheint mir die einfachste (nicht am wenigsten arbeitsintensive, aber schlichst einfachste) Methode jedenfalls für Word 2013 zu sein, alle Ligaturen zu aktivieren und dann mit Bindehemmer diejenigen aufzubrechen, die Wortfugen ignorieren.

 

Allerdings würde ich mir gern eines der erwähnten Plugins ansehen, falls welche für Word 2013 angeboten werden.

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Þorsten
vor 5 Stunden schrieb ASJ:

alle Ligaturen […] aktivieren und dann mit Bindehemmer diejenigen aufzubrechen, die Wortfugen ignorieren.

Warum? Kein Leser, der nicht bewusst nach vermeintlichen Ligaturregelverstößen sucht, wird über solche Ligaturen stolpern. Ihre Funktion hat mit Wortfugen ohnehin nichts zu tun.

 

Auflage-with-without-ligature.png

jeweils oben mit Ligatur, unten ohne

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ASJ

Es kommt doch gewiss auf die Schriftart an, wie sehr die Ligaturen bzw. deren Setzung auffallen oder nicht? Das erste Beispiel stellt in der Tat keinen Stolperstein dar, da meines Erachtens nach Schreibschriften ohnehin höhere Anforderungen an die Konzentration des Lesers stellen (man „überfliegt” nicht), und man außerdem sowieso ein uneinheitliches Schriftbild erwartet und sich deshalb keine Gedanken darüber macht.

Das zweite, auf meinen Fall anwendbare Beispiel erachte ich durchaus als auffällig.

 

Nun, als pedantischer Ästhet möchte ich die Ligaturen jedenfalls in meinem Text haben, und dann natürlich unter Beachtung der Regeln.

Man muss die Regeln nicht einmal kennen, um auf eine uneinheitliche Setzung aufmerksam zu werden (s.u.)

Zitat

Ihre Funktion hat mit Wortfugen ohnehin nichts zu tun.

Ligaturen sind natürlich nur Stilmittel. Meiner Meinung nach unterstützen sie aber erheblich den Lesefluss — wohingegen eine Ligatur, die eine Wortfuge ignoriert, bestenfalls den Lesefluss hemmt, schlechtestenfalls aber Zweifel an der Bedeutung des Wortes aufkommen lässt (siehe das berühmte Wachs-tube / Wach-stube–Beispiel).

 

Im angehängten Beispiel läuft, behaupte ich, bei falschem Satz auch der nicht in den Setzungsregeln versierte Leser Gefahr, zunächst auff-ällig anstatt auf-fällig zu lesen. Zumindest muss das Wort unwillkürlich identifiziert werden, was auf die Dauer anstrengend (geisterte nicht sogar eine Studie zu diesem Thema durch das Forum?) werden kann.

 

2.png

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Liuscorne
vor 5 Stunden schrieb ASJ:

Nun, als pedantischer Ästhet ...

Vielleicht ist Word dann schlicht nicht das richtige Arbeitswerkzeug (und ich meine diesen Hinweis ganz ernst, keineswegs polemisch). Wenn es um die typografische Feinarbeit geht, hat Word so viele Unzulänglichkeiten, dass das Arbeiten oft mühsam und manchmal sogar unmöglich wird (die Verwendung von Ligaturen ist da noch ein eher unproblematisches Beispiel).

Ich weiß nicht, wie weit das Projekt schon vorangeschritten ist. Möglicherweise ist die Wahl einer anderen Schriftart, in der die gezeigten Ligaturen gar nicht nötig sind, eine Alternative. Gerade die von Dir gezeigte Minion bereitet ja mit fast allen f-Ligaturen Schwierigkeiten; es reicht nicht, sie einfach aufzulösen, man muss auch die Unterschneidung anpassen, damit es nicht nach "Pseudoligatur" aussieht. Darauf hätte ich in Word gar keine Lust.

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Þorsten
vor 7 Stunden schrieb ASJ:

Im angehängten Beispiel läuft, behaupte ich, bei falschem Satz auch der nicht in den Setzungsregeln versierte Leser Gefahr, zunächst auff-ällig anstatt auf-fällig zu lesen.

Das erscheint mir nicht plausibel. Im umgekehrten Fall – wenn eine mögliche Ligatur fehlt – liest bei …

Abflug.png

… doch auch niemand Abf-lug und wundert sich, was das nur heißen mag. So funktionieren Ligaturen im Lateinischen Alphabet einfach nicht. Sie werden viel zu inkonsistent eingesetzt, um solche automatischen Assoziationen auszulösen.

 

Und wieso wischst du kalligrafisch anmutende und Handschriften einfach so vom Tisch? Die sind doch auch immer wieder anders ligiert (oder eben gar nicht) und wir lesen all diese Variationen völlig selbstverständlich.

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Dieter Stockert

Ich habe kürzlich erst den Don Quichote gelesen, in der Übersetzung von Susanne Lange, und da fiel mir auf, dass durchgehend Ligaturen verwendet wurden, keine einzige war aufgelöst. Aber es hat beim Lesen nicht gestört und wenn ich nicht entsprechend »vorgebildet«  wäre, hätte ich das sicher gar nicht bemerkt.

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ASJ

Kann mir niemand die Bezeichnungen der erwähnten Plugins nennen, damit ich mir selbst ein Bild mache? Alles Suchen auf Google hat bisher nichts ergeben (außer die Erkenntnis, dass ebendieser Themenstrang hier bei Google ganz oben aufgeführt wird, wenn man "Ligatur Plugin Word" sucht).

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Du hast das falsch verstanden. Ich sagte, es gibt Spezialplugins für Fraktursatz wie dieses, die eine Heuristik für die automatische Verbindung oder Trennung von Ligaturen mitbringen. Für deine Zwecke ist das aber wahrscheinlich nichts, wenn du nicht tatsächlich Frakturschriften benutzt. 

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