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Wer benötigt die Schriftlizenz – der Auftraggeber oder der Designer?

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Tanja C.

Hallo liebe Mitglieder,

 

ich arbeite in einem Publishingunternehmen. Momentan haben wir den Auftrag, für ein Magazin, das wir seit etwa vier Monaten betreuen, neue Schriften auszuwählen.

Wer muss sich nun um die Lizenzierung der neuen Schriften kümmern, der Auftraggeber (die Redaktion des Magazins) oder wir, die Publisher? Bei wem werden in Zukunft die Rechte liegen, z. B. auch für den Fall, dass die Redaktion irgendwann mal mit anderen Designern zusammenarbeiten will?

 

Schon mal im Voraus herzlichen Dank für Eure Antworten!

 

Schöne Grüße

Tanja

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R::bert

Das kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Es gibt auch Lizenzen, die besagen, dass der Auftraggeber seine Schriften an Dienstleister wie Drucker oder Grafiker weiten geben darf. Der Dienstleister muss allerdings zustimmen, die Fonts nur für diesen Auftraggeber zu verwenden.

 

Es macht also Sinn vor dem Fontkauf mal in die Lizenzbedingungen der entsprechenden Anbieter zu sehen.

 

:-)

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Norbert P

Ralf, wie sieht das denn bei eBooks/Apps aus? Diese Art Lizenz ist ja nicht ohne Grund "etwas" teurer (ca. das 10-fache, oder?), da die Fontsoftware ja mit dem eBook verbreitet wird. Muss da auch der Gestalter die teure eBook-Lizenz kaufen, oder erst "am Ende", also für die Veröffentlichung, der Vertreiber/Verlag?

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Das kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Es gibt auch Lizenzen, die besagen, dass der Auftraggeber seine Schriften an Dienstleister wie Drucker oder Grafiker weiten geben darf.

Das verwirrt Tanja eventuell. Die Druckweitergabe ist eine spezielle Option einer Lizenz, die die Fertigung von Drucksachen vereinfachen soll. Das Grundprinzip, wer zum Gestalten von Drucksachen der Schrift Lizenznehmer wird, berührt das weniger. Retail-Lizenzen, die auch gestaltende Grafikdesigner als Dritte zulassen sind mir nicht bekannt. Kannst du da konkrete Beispiele nennen?

 

Ralf, wie sieht das denn bei eBooks/Apps aus? Diese Art Lizenz ist ja nicht ohne Grund "etwas" teurer (ca. das 10-fache, oder?), da die Fontsoftware ja mit dem eBook verbreitet wird. Muss da auch der Gestalter die teure eBook-Lizenz kaufen, oder erst "am Ende", also für die Veröffentlichung, der Vertreiber/Verlag?

Ja, ein sehr verzwickte Angelegenheit. Ich habe keine einfache und allumfassende Antwort parat. Ich wollte das aber schon länger mal in einem Artikel zusammentragen, der dann die Befragung namhafter Foundrys als Grundlage hätte.

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Norbert P

Eine große Verlagsgruppe hat es so gelöst, dass sie ihre Zulieferer auf den Einsatz der Schriften einer Type Collection verpflichtet, die sie für diesen Zweck ausreichend und vollumfänglich lizensiert hat. Grafiker und Setzer liefern dann offene Daten (keine PDFs) ohne Schriften, die Schriften werden dann vom Verlag "ersetzt", anschließend werden Druck-PDFs und eBooks erstellt. Aber das kann ja keine Lösung für kleinere Distributoren sein. Und sich auf die Eichhörnchen-Schriften, mit denen man "free" auch Apps bestücken darf, zu beschränken auch nicht. Ich bin da schon sehr gespannt und voller Vorfreude auf deinen Artikel :-)

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R::bert

Das verwirrt Tanja eventuell.

Das war nicht meine Absicht.

 

 

Die Druckweitergabe ist eine spezielle Option einer Lizenz, die die Fertigung von Drucksachen vereinfachen soll. Das Grundprinzip, wer zum Gestalten von Drucksachen der Schrift Lizenznehmer wird, berührt das weniger.

 

Das dachten wir auch immer bis wir bei der entsprechenden Lizenz noch einmal genau nachgelesen haben.

 

 

Kannst du da konkrete Beispiele nennen?

3. Third parties

You may provide the font to a graphic designer, printer or other service bureau that is working on your behalf only if they agree to use the font exclusively for your work, agree to the terms of this license, and retain no copies of the font on completion of the work.

You may not provide the font or make it accessible to any other third parties.

Beispiel Latinotype, Beispiel Intelligent Foundry

 

Oder haben wir da jetzt etwas missverstanden?

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Uwe Borchert

Hallo,

 

Eine große Verlagsgruppe hat es so gelöst, dass sie ihre Zulieferer auf den Einsatz der Schriften einer Type Collection verpflichtet, die sie für diesen Zweck ausreichend und vollumfänglich lizensiert hat. Grafiker und Setzer liefern dann offene Daten (keine PDFs) ohne Schriften, die Schriften werden dann vom Verlag "ersetzt", anschließend werden Druck-PDFs und eBooks erstellt. Aber das kann ja keine Lösung für kleinere Distributoren sein. Und sich auf die Eichhörnchen-Schriften, mit denen man "free" auch Apps bestücken darf, zu beschränken auch nicht. Ich bin da schon sehr gespannt und voller Vorfreude auf deinen Artikel :-)

 

Gerade bei den Schriften vom Schriftenhörnchen sollte man die Lizenzen mindestens 2 mal lesen. Nur SIL-OFL, GPL und Apache-Licence sind nach meinen Kenntnissen unkritisch. Bei allen anderen Lizenzen findet man immer wieder Einschränkungen. Und dann gibt es noch die nette Fallgrube mit frei für nicht-kommerzielle Nutzung bei nicht kommerziellen Projekten. Diese sind nicht immer im Sinne der Lizenz als nicht kommerziell zu werten. Aber da sollte sich ein Fach-Jurist Medien dazu äußern. Mein Wissen ist zu oberflächlich und beruht nur auf den Erinnerungen an ein paar alte Urteile. Und diese waren dann auch noch meistens über Grafiken und Fotografien. Aber das Basisproblem ist sehr ähnlich.

 

Nach meinen Erinnerungen sieht das Problem etwa so aus: Ganz grob bedeutet nicht kommerziell im Sinne der meisten Lizenzen keine Einnahmen, aber im Sinne der sonstigen Rechtsprechung keine Gewinne, bei durchaus Einnahmen wie Spenden und Fördergeldern. Sobald Gelder fließen wird es interessant für die Juristen. Wer weiß da mehr?

 

MfG

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Þorsten

Diese Art Lizenz ist ja nicht ohne Grund "etwas" teurer (ca. das 10-fache, oder?), da die Fontsoftware ja mit dem eBook verbreitet wird. Muss da auch der Gestalter die teure eBook-Lizenz kaufen, oder erst "am Ende", also für die Veröffentlichung, der Vertreiber/Verlag?

Eine gute Frage. Weiß da jemand mehr? Hat hier überhaupt schon mal jemand mit kommerziellen eBook-Lizenzen gearbeitet?

 

Für den vergleichsweise hohen Preis der eBook-Lizenzen gibt es im Übrigen keine »technischen« Gründe. Die »Fontsoftware« wird auch von jeder Website, die Webfonts einsetzt, verbreitet – und es ist dort meist trivial, sie (schwarz) zu kopieren. Das ist bei eBooks ungleich schwieriger.

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Für den vergleichsweise hohen Preis der eBook-Lizenzen gibt es im Übrigen keine »technischen« Gründe. Die »Fontsoftware« wird auch von jeder Website, die Webfonts einsetzt, verbreitet …

Der Unterschied ist die Zählung der Nutzer. Bei Webfonts wird die Zahl der Abrufe geschätzt oder gemessen und somit sind kleinere Kontingente mit niedrigeren Preise möglich. Bei E-Books wird pauschal abgerechnet und somit quasi der Maximal-Preis angesetzt, der auch den millionenfach verkauften Bestseller abdeckt. Dies kann für kleinere Projekte zu recht absurden, praxisfernen Preisen führen, ist in der Lizenz-Logik aber eigentlich nichts besonderes oder ein von anderen Font-Lizenzen abweichendes System. 

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Norbert P

... und wenn der Leser dann alles auf Palatino oder Times umstellt, war's sowieso vergebens  :cry:

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Þorsten

Bei E-Books wird pauschal abgerechnet und somit quasi der Maximal-Preis angesetzt, der auch den millionenfach verkauften Bestseller abdeckt.

Schon klar. Nur erklärt das eben nicht, warum dieser Pauschalpreis, ähm, pauschal 10 mal so hoch sein soll wieder der Pauschalpreis für eine Desktopschrift, mir der man eine Millionen-Zeitungs-Auflage gestalten darf. Und bei der Zeitungsauflage ist die Million immer noch sehr viel realistischer als beim eBook!

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Schon klar. Nur erklärt das eben nicht, warum dieser Pauschalpreis, ähm, pauschal 10 mal so hoch sein soll wieder der Pauschalpreis für eine Desktopschrift, mir der man eine Millionen-Zeitungs-Auflage gestalten darf. Und bei der Zeitungsauflage ist die Million immer noch sehr viel realistischer als beim eBook!

 

Och, ähm, das haben wir doch schon sooooo oft besprochen. In Langform hier:

http://www.typografie.info/3/page/artikel.htm/_/wissen/schriftlizenzserie-teil2

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catfonts

Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Wenn ich z.B. ein Buch in einer bestimmten Schriftart setzen möchte, und dieses dann hinterher als Druck-PDF ausgebe, die ixch dann an eine Druckerei sende - oder 2 Druckereien, oder meinetwegen 50, benötige ich dazu eine normale Desktop-Lizenz.

 

Wenn ich jetzt aber meine Druck-PDF zum E-Book definiere, weil die ja auch mit jedem PDF-Reader betrachten  kann, oder das sogar in einem deutlich restriktiveren E-Book-Format, das einen Ausdruck oder eine Weitergabe nicht möglich macht, und diese dann direkt an den Endverbrauchér ausliefere, benötoge ich die deutlich teurere E-Book-Lizenz, obwohl der Endverbraucher ja damit auch nicht mehr, ja eventuell sogar weniger damit anstellen kann, als mit dem Buch?

 

 

Und bei einer App-Lizenz, wird da nicht eigentlich der Verwendere der App zum eigentlichen Nutzer der Schrift, und müsste so eigentlich der eine Lizenz erwerben?

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Wenn ich jetzt aber meine Druck-PDF zum E-Book definiere, weil die ja auch mit jedem PDF-Reader betrachten  kann, oder das sogar in einem deutlich restriktiveren E-Book-Format, das einen Ausdruck oder eine Weitergabe nicht möglich macht, und diese dann direkt an den Endverbrauchér ausliefere, benötoge ich die deutlich teurere E-Book-Lizenz, obwohl der Endverbraucher ja damit auch nicht mehr, ja eventuell sogar weniger damit anstellen kann, als mit dem Buch?

Das E-Book ist im Sinne der Software-Nutzung keineswegs restriktiver. Es liefert die Font-Software 1:1 mit. Sie wird nicht beim Designer, sondern beim Leser benutzt – so als wäre sie dort installiert. Das Gerät rendert live von der Originalschrift – mit jeder Einstellung, die der Nutzer dafür gerade möchte. 

Mit dem Ausdrucken oder der Auflage möglicher Ausdrucke oder anderweitiger Nutzungen einmal erstellter statischer Gestaltungen hat das nichts zu tun. Die Software-Nutzung wird bezahlt. Die Schrift für das Logo kostet für den Handwerker und den Großkonzern genauso viel. Auflage irrelevant. Aber 200 Firmenrechner mit der Fonts kosten extra. Und eben auch 20.000 Besucher, die den Font von der Seite laden oder tausende Leser eines E-Books, die den Font auf ihr Gerät geliefert bekommen. Immer das gleiche Prinzip. 

 

Ein »PDF-E-Book« zählt aber in der Regel nicht als E-Book, sondern eben als PDF. Zum E-Book gehört genau wie bei Webfonts und App-Fonts ein beliebiger, variabler Textfluss, der zur Laufzeit von den Originalfonts erstellt wird. 

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catfonts

Ähm? Wenn ich ein dickes Buch als PDF habe, und öffne das im PDF-Reader, wird da dann beim Blättern durch die Seiten nicht auch der Text aus dem in der PDF-Datei eingebundebnen Fontdatei seite für Seite gerendert? Das ist doch gerade der Sinn des Font-Embeddings in PDF-Dateien.

 

Ich sehe da nun wirklich keinen Unterschied, auch hier hat der Nutzer ja letztlich eine möglicherweise 1:1 Kopie der Fontsoftware in der PDF-Datei.

 

Zudem kann ich jederzeit eine PDF-Datei, sofern diese nicht fürs Ausdrucken gesperrt ist mit frei zugänglicher Software auch ind Epub-Format und andere E-Book-Formate wandeln.

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Ähm? Wenn ich ein dickes Buch als PDF habe, und öffne das im PDF-Reader, wird da dann beim Blättern durch die Seiten nicht auch der Text aus dem in der PDF-Datei eingebundebnen Fontdatei seite für Seite gerendert? 

 

 

Das PDF ist eine statischer »Druckbogen«, der im Voraus gestaltete wurde und die Schrift ist in der Regel auch nicht mal vollständig eingebettet. Die EULAs verlangen das auch nicht selten so. Das PDF liefert vereinfacht gesagt Grafiken aus, die des kleineren Speicherbedarfs wegen aber in Vektorform mit »halben« Fonts übermittelt werden. Letztlich verhält sich das PDF aber so, als wäre nur ein extrem hochaufgelöstes TIF drin. Und ein ebensolches dürfte auch ohne Mehrkosten in Webseiten, Apps und E-Book stecken. Aber es ist gerade das Wesen von Webseiten, Apps und E-Books, dass die Inhalte dort dynamisch generiert werden. Der Textfluss von Webseiten und E-Books ändert sich von Gerät zu Gerät und Nutzereinstellungen zu Nutzereinstellungen vollständig und der komplett eingebundene Font ermöglicht dies. Die App gibt irgendwelche Nachrichten aus, die von einem Server kommen und live gerendert werden und so weiter. 

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catfonts

Ich kann zwar völlig verstehen, dass es aus der Sicht eines Schriftgestalters sinn macht, hier einen Unterschied zu konstruieren, schlicht der bessetren Einnahmen wegen, aber rein technisxch erschließt sich mir der Unterschied trotzdem nicht.

 

Die App, mit ihren ja tatsächlich dynamischen Inhalten, egal ob von einem Server abgerufen, oder lokal von der Software generiert lasse icgh mal außebn vor, da ist es oberdeutlich, dass hier der Font tatsächlich vor Ort für jeweils neue Inhalte verwendet wird, so, alsob dieser generell auf dem Rechner installiert wäre, wenn auch mir der Einschränkung, dass auf diesen nur die eine App zugreifen kann. Das ist also quasi ein "bundled font"

 

Bei EBooks gegen PDF jedoch ist der wirklich einzige Unterschied, dass die Zeilen- und Seitenumbrüche dynamisch eingefügt werden, hier ist aber letztlich der Font nur am Rande betroffen.

 

Alles andere, wie die Frage, ob vom Font nur eine begrenzte Untermende der Glyphentabelle und deren Vektoren, oder eben der kiomplette Font eingebunden, und da verschlüsselt hinterlegt wird, ist bei PDF und modernen EBook-Formaten doch nahezu identisch.

 

Dann wird der Text in der PDF eben nicht als Vektoren oder hochauflösende TIF hinterlegt, sondern sehr wohl als Text, der dann, je nach Ausgabegerätr doch dynamisch gerendert wirdm, unter Berücksichtigung der Kderning- und Hiltingtabellen, sowie der anderen OpenType-Funktionen, die beim Satz verwendet wurden, und eben den hinterlegten, weil tatsächlich verwendeten Glyphen.

 

Und letztlich ist bei PDF ja tatsächlich sogar weit mehr eine reguläre Font-Nutzung außerhalb des Gestalterbüros möglich, schließlich kann ich ja selbst Schreibfehlerkorrekturen noch nachträglich vornehmen (je nach eingestellter Schutzstufe, und ob die benötigte Glyphe vorhanden ist.

 

Umgekeht sind gerade die Font-Nutzungs-Optionen bei manchen EBooks deutlich eingeschänkter, so fehlen manchen auch die Opentype-Funktionen und wenn der Leser dann den Text lieber in einer geräteinternen Standardschift zu sehen bekommt, also auf die Nutzung des Fonts verzichtet, rechtfertigt das doch nun wirklich nicht, das ich als EBook-Autor für die Schrift deutlich mehr ausgeben muss.

 

Das läge doch erst nahe, wenn der Nutzer dann diese Schruift auch zur Darstellung beliebiger anderer EBooks in zukunft nutzen könnte, aber das ist ja ausgeschlossen.

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Ich kann zwar völlig verstehen, dass es aus der Sicht eines Schriftgestalters sinn macht, hier einen Unterschied zu konstruieren, schlicht der bessetren Einnahmen wegen…

*seufz*

Nein, meine Aussage ist doch gerade, dass hier nichts konstruiert wird, sondern das normale nutzerbasierte Lizenzsystem einfach gnadenlos durchgezogen wird. Ich will das System auch nicht als Nonplusultra anpreisen, sondern nur erklären, dass es ein in sich geschlossenes und logisches System ist – wenn man es einmal verstanden hat.

 

 

Und letztlich ist bei PDF ja tatsächlich sogar weit mehr eine reguläre Font-Nutzung außerhalb des Gestalterbüros möglich, schließlich kann ich ja selbst Schreibfehlerkorrekturen noch nachträglich vornehmen (je nach eingestellter Schutzstufe, und ob die benötigte Glyphe vorhanden ist.

Bearbeitbare PDFs sind wieder eine ganz andere Baustelle – da sind wir wieder bei dynamischen Inhalten. Bitte nicht mit statischen PDFs zur Anzeige oder zum Druck durcheinanderbringen.

 

… rechtfertigt das doch nun wirklich nicht, das ich als EBook-Autor für die Schrift deutlich mehr ausgeben muss.

Die Höhe der Preise ist wieder ein anderes Thema. Ich versuche zu erklären, wie die für die Lizenzen maßgebliche Schriftnutzung definiert ist. 

Über »gerechtfertigte« Lizenzpreise kann man ewig diskutieren. Da braucht man gar nicht auf E-Books zu schielen, sondern kann auch bei den seit 30 Jahren üblichen Desktop-Lizenzen anfangen. 

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Þorsten

Solange in einem eBook (in typischem eBook-Format) die Inhalte nicht verändert (erweitert) werden können, ist die Erfahrung für den Nutzer keine andere als bei einem Buch, das als PDF vertrieben wird (oder halt einem PDF-basierten »E-Buch«). Der verwendete Zeichensatz ist vorgegeben, sodass in beiden Fällen theoretisch ein Font-Subset enthalten sein könnte. Der Leser kann sich (anders als etwa bei einer Web-Community) keine neuen Inhalte basteln. Und da Fonts aus eBooks kaum extrahiert werden können, ist die eigentliche Implementierung irrelevant. Ein eBook aktueller Prägung braucht einfach nicht mehr »Technik« als ein PDF, die einen zehnfachen Preis technisch rechtfertigen würde. Der Hersteller hat bei einem eBook-Font keinen höheren Aufwand als bei einem (für die Bidschirmdarstellung vorgesehenen) Desktop-Font – und eher weniger Aufwand als für einen Webfont.

 

Noch mal ganz langsam zum mitschreiben: aktuell kostet die Schriftlizenz für ein Nicht-PDF-eBook das Zehnfache einer Schriftlizenz eines PDF-eBooks, obwohl das Format praktisch weder für Leser noch für Schrifthersteller irgendwas ändert. WTF? :shock:

 

Bei Apps mit dynamischen Inhalten sieht das freilich anders aus. Hier kann ein anderer Preis sinnvoll sein, da mit Apps ähnliche Produkte erstellt werden können wie mit Webfonts, z.B. mit Nachrichten-Feeds oder nutzergenerierten Inhalten, die sich ständig verändern und wachsen. Und da sich die Nutzerzahlen nicht so einfach verfolgen lassen wie bei Webfonts, wird halt zum Pauschalpreis verkauft. Sinnvoll und nachvollziehbar.

 

Letztendlich ist das Problem aus meiner Sicht also eher die starre Kopplung statischer eBooks an dynamische Apps.

 

Das heißt nicht, dass die Preisgestaltung in irgendeiner Weise illegitim oder gar unmoralisch wäre. Sie gründet sich nur nicht auf technologischen Erfordernissen oder gar einem Mehrwert für den Nutzern, sondern auf kaufmännischen Erwägungen. Und dass Klein-Foundrys dem vom Platzhirsch vorgegebenen Modell folgen (müssen), ist auch logisch.

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Phoibos

Zumindest das EPUB-Format ist nur ein Zip. Da kann jeder alles rausziehen.

 

 

 

 

Edith hat ein bischen gegooglet und die meisten Ebook-Formate sind deutlich einfacher dekompilierbar als PDF.

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