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Typographische Gestaltung Dissertation

Empfohlene Beiträge

Mitunter

Liebe Freunde!

 

Ich schreibe gerade an meiner Dissertation und habe nun begonnen mir intensiver Gedanken zur typographischen Gestaltung zu machen (habe durchgesetzt, dass ich grundsätzlich an keine Vorgaben der Universität gebunden bin). Als Satzprogramm verwende ich LaTeX (genauer Laulatex).

 

Der wichtigste Bestandteil der Dissertation ist die Edition eines lat. Textes, der von einer Überstezung, Einleitung und Anmerkungen umrahmt wird. Ich habe mich vorläufig dazu entschlossen, Gandhi Serif als Schrift für den Fließtext zu verwenden und die dazugehörige Gandhi Sans für die Überschriften. Da ich Fehler im Satz der Ligaturen vermeiden möchte (für die Deutschen Teile lässt sich bequem das Paket selnolig verwenden, bei den lateinischen Abschnitten bin ich eigentlich recht ahnungslos) , würde ich am liebsten ganz auf  sie verzichten. Deshalb habe ich auch Gandhi Serif gewählt, weil sie mMn auch ohne Ligaturen recht ordentlich aussieht.

 

Meine Frage an euch, liebe Forumsmitglieder und Typographieexperten: Was haltet ihr davon ganz allgemein? Was würdet ihr bzgl. Seitenrand, Zeilenabstand, Schriftgröße usw. empfehlen?

 

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Stötzner
Am 9.2.2017 um 17:19 schrieb Mitunter:

Was würdet ihr bzgl. Seitenrand, Zeilenabstand, Schriftgröße usw. empfehlen?

 

Ein gängiges Grundlagenwerk über typographische Gestaltung (-› Bibliothek) zur Hand nehmen und Grundkenntnisse aneignen.

 

Viel Erfolg!

  • Gefällt 2
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Kathrinvdm

Welches gängige Grundlagenwerk würdest Du denn aus Deiner langjährigen Erfahrung heraus empfehlen, Andreas? Für jemanden wie den Fragesteller, der gerade erst beginnt, sich mit typografischen Grundbegriffen zu befassen, dürfte die schier endlose Auswahl an typografischer Literatur sicherlich große Ratlosigkeit mit sich bringen. :-) 

  • Gefällt 1
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Gast Arno Enslin
Am 9.2.2017 um 17:19 schrieb Mitunter:

Deshalb habe ich auch Gandhi Serif gewählt, weil sie mMn auch ohne Ligaturen recht ordentlich aussieht.

Mir fällt gar keine Antiqua-Brotschrift ein, die nur mit Ligaturen ordentlich aussieht. Man muss nur unter Umständen manuell eingreifen, um den Abstand zwischen f und ä und ähnlichen Kombinationen zu erhöhen. Das ist einfach nicht immer gut gekerned. Die Ghandi hat ein so kurzes f – da stellt sich das Problem mit einer Kollision zwischen f und Umlauten gar nicht. Ich finde die Entscheidung, auf Ligaturen zu verzichten, um Fehler zu vermeiden, aber gut. Bei den Überschriften, Titel u. s. w. kannst du ja nochmal drüber nachdenken.

 

Was deine Frage angeht, kann ich verstehen, wie Andreas sie beantwortet hat. Bring dir erst ein paar Grundlagen bei und falls sich dabei Fragen ergeben, kannst du sie immer noch hier stellen. Und er hat dir vermutlich keine bestimmten Titel genannt, weil es hier sicherlich etliche Threads gibt, in denen die üblichen Verdächtigen besprochen wurden.

 

Ich würde dir zuerst The Elements of Typographic Style empfehlen, und zwar fast bedingungslos: Die einzige Bedingung ist, dass du Englisch mindestens so gut verstehst wie ich. Und ich brauche ein Wörterbuch. Aber schon das Kapitel über Seitenverhältnisse ist die Investition wert.

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TobiW

Hallo Mitunter und willkommen im Forum,

 

ich finde die beiden Gandhis im Prinzip gar nicht  mal schlecht, möchte aber folgendes zu bedenken geben: Ich habe inzwischen zwei (Poesie-)Übersetzungen Lateinisch–Deutsch gesetzt (übrigens auch in TeX mit dem Paketen reledmac/reledpar) und dabei immer das Problem, dass die Übersetzung deutlich mehr Zeichen pro Vers benötigt. Deswegen habe ich in beiden Fällen mit der Minton gearbeitet, zu der es auch einen Condensed-Schnitt gibt, der enger läuft. Das Lateinische stand dann links im normalen Schnitt und auf rechten Seiten die Übersetzung in Condensed. Das hat doch einiges an Zeilenumbrüchen innerhalb der Verse ergeben.

Das Ergebnis kannst du dir hier ansehen:

Ich will damit nicht sagen, dass nur die Minion in Frage kommt, aber es könnte nilfrei sein, eine Schrift zu nutzen, zu der es auch einen Condensed Schnitt gibt.

 

Das Problem der Umbrüche in den Versen kannst du natürlich (zusätzlich) durch einen recht breiten Satzspiegel beheben, da ist aber Vorsicht geboten, damit die Fließtexte (Einleitung, Kommentar etc.) noch lesbar bleiben und die Zeilen nicht zu lang werden. Oder man arbeitet für den Editions-Teil bewusst mit einem anderen Satzspiegel …

 

Viele Grüße

Tobi

 

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Mitunter

Vielen Dank für die ersten Ratschläge!

 

@TobiW Ja genau, ich arbeite (bzw. habe vor damit zu setzten, sobald lat. Text und Übersetzung fertig sind) auch mit den Paketen reledmar/reledpar. Da meine Übersetzung keine "versgetreue" werden wird, sondern eine Prosaübersetzung, ist das von dir angesprochene Problem eigentlich nicht allzu groß (so wenigstens in LibreOffice, das ich der Einfachheit halber zur Zeit für die Erstellung des eigentlichen Textes verwende.

 

@Arno Enslin Vielen Dank für den Literaturhinweis, werde es mir demnächst besorgen.

 

Als Alternative für die Gandhi (Serif + Sans) habe ich mir auch die PT Serif und PT Sans überlegt, was haltet ihr davon?

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Mitunter

Ich habe nun mal mein ein kleines Beispiel erstellt (Dokumentklasse ist scrartcl, als Beispiel für ein Exposé).

 

Brotschrift ist Crimson Text (fontsize 10pt, lineaspreas 1.05), für die Sans habe ich Source Sans Pro verwendet. Bin auf die Crimson umgestiegen, da diese einen sehr großen Zeichensatz besitzt, insbs. auch vollständig das griechische Alphabet enthält.

 

Was haltet ihr von der grundsätzlichen Gestaltung?

Beispiel.pdf

Beispiel.tex

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Liuscorne

Allgemeine Frage in die Runde: Was hat es denn mit der Crimson Text auf sich? Die Schrift in der PDF passt nicht zur Schrift, die mir die Vorschau bei Google Fonts oder beim Schriftenhörnchen anzeigt. Sie heißt zwar laut Dokumenteigenschaften Crimson, sieht aber aus wie eine Minion, an der noch ein bisschen rumgezerrt wurde. :-?

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Gast Arno Enslin

Also wenn ich mir das p mit seinem geraden Anstrich der Rundung anschaue, ist es nicht die Minion. Auch das kleine f sieht bei der Minion anders aus. Es sei denn, die Minion hat ein alternatives kleines f. Das P ist bei der Minion geschlossen. Insgesamt ist die Ähnlichkeit aber recht groß. Das kleine t sieht auch sehr nach Minion aus.

 

Die Crimson Text sieht wirklich anders aus.

 

Interessante Frage, die du da aufwirfst. Sollte es sich tatsächlich um eine offizielle Version der Crimson handeln, dann …

 

@ Mitunter

 

Wo hast du denn die „Crimson Text“ her? Direkt von Google?

 

Edit:

 

Im PDF wird als Name der Schrift „Crimson Roman“ angezeigt, also nicht „Crimson Text Roman“.

 

Vielleicht ist das eine alte Version, die mit irgend einem LaTeX-Paket geliefert wird. Die Crimson Text, die ich mir gerade von Google heruntegeladen habe, ist außerdem TrueType. Die eingebettete ist PostScript.

 

Edit:

 

Scheint diese Crimson zu sein.

 

Vielleicht hat die Ähnlichkeit zur Minion schon mal jemand bemängelt. Und deswegen das Redesign unter dem Namen Crimson Text. Es gibt da einige Zeichen in der Crimson Roman, die den entsprechenden Zeichen in der Minion so ähnlich sind, dass ich die Formulierung „inspiriert von Slimbachs Arbeit“ schon etwas beschönigend finde. Eine Deckungsgleichheit von Zeichen konnte ich aber nicht erkennen.
 

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