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Gedankenstrich

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Marion Kümmel
vor 12 Stunden schrieb Martin Z. Schröder:

Wenn der Lektor oder der Korrektor in einem Text »bitte kompreß setzen« notiert, nimmt der Typograf den Durchschuß aus dem Satz, die Spationierung rührt er, so aufgefordert, sicherlich nicht an.

Im Korrektorat des Mannheimer Dudenverlages (bis 2013) wurde mindestens seit 2002 der Zusatz »kompress« in Korrekturanweisungen und Korrekturen verwendet, wenn angewiesen oder angemerkt werden sollte, dass Zeichen ohne Abstand gesetzt werden sollten. Das war beim Halbgeviertstrich und bei Fügungen wie A4 oder G8, zwischen Gradzeichen und Kennbuchstaben usw. (besonders am Zeilenumbruch) zur Verdeutlichung notwendig. Es wurde auf dem Ausdruck mit dem Korrekturzeichen (kleiner Bogen oben und unten) angemerkt und ggf. mit dem Zusatz ((kompress)) in Doppelklammern versehen.

 

Im fachsprachlichen Bereich ist die Verwendung von kompress für »ohne Abstand« also durchaus eingeführt und geläufig, auch wenn der Rechtschreib-Duden sie nicht aufführt.

 

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Martin Z. Schröder
vor 13 Minuten schrieb Marion Kümmel:

Es wurde auf dem Ausdruck mit dem Korrekturzeichen (kleiner Bogen oben und unten) angemerkt und ggf. mit dem Zusatz ((kompress)) in Doppelklammern versehen.

Danke! Darf ich nachfragen? In welchen Fällen wurde das eindeutige Korrekturzeichen durch den Begriff ergänzt? Denn man würde neben das Deleatur-Zeichen nicht »Tilgen!« schreiben, oder? Was sind Kennbuchstaben? Sind das nicht zu trennende Kürzel?

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Marion Kümmel
vor 34 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Danke! Darf ich nachfragen? In welchen Fällen wurde das eindeutige Korrekturzeichen durch den Begriff ergänzt? Denn man würde neben das Deleatur-Zeichen nicht »Tilgen!« schreiben, oder? Was sind Kennbuchstaben? Sind das nicht zu trennende Kürzel?

Das Korrekturzeichen wurde insbes. am Zeilenumbruch oft ergänzt, damit eindeutig war, ob mit kleinem Festabstand (für den es kein Korrekturzeichen gibt) und Trennsperre oder ohne Abstand gesetzt werden sollte. 

 

Der Kennbuchstabe heißt vollständig Kennbuchstabe der Temperaturskala und meint den Buchstaben, der (kompress) nach dem Gradzeichen steht, C für Celsius, F für Fahrenheit usw. So zu finden in »Textverarbeitung und E-Mails« im Duden Rechtschreibung, 26. Aufl. Berlin 2013, unter »Gradzeichen«.  Ebenso unter »Richtlinien für den Schriftsatz« in B. Witzer (Hg.), Duden Satz und Korrektur, Mannheim 2003.

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Martin Z. Schröder

Danke für die Auskunft! Diese Ergänzung erscheint mir umständlich, weil die Korrekturzeichen für Raum tilgen und Raum verengern eindeutig sind und man beim Verengern den Raum, um den verengt werden soll, oder den Raum, der bleiben soll, angeben kann. Aber ich habe nie etwas anderes als Belletristik, Lyrik und leichtes Sachbuch korrigiert. Im Formelsatz braucht man vielleicht mehr Zeichen und Anweisungen für Eindeutigkeit und schafft sich die Mittel dafür, dazu kann ich mir keine Meinung machen.

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Gast Arno Enslin

Könnt ihr euch vielleicht auf h-kompress und v-kompress einigen? Falls die auf Bleilettern Bezug nehmenden Begriffe überhaupt noch Sinn machen. Jedes Textverabeitungsprogramm weiß zwar etwas mit der im Font festgelegten Zurichtung anzufangen und hält sich auch daran, bei der Kegelhöhe sieht es aber schon ganz anders aus. Da dreht jeder Software-Hersteller sein eigenes Ding. Und auch Font-Entwickler berechnen die für den vertikalen Abstand zuständigen font-internen Werte nach unterschiedlichen Systemen. Und deshalb ist Laien kaum vermittelbar, was die Begriffe kompress bzw. Durchschuss im Einzelfall bedeuten. Die Spezifikation war in Bleisatzzeiten körperlich und so unmissverständlich wie der Schmerz bei einem Fußtritt gegen einen großen Stein.

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catfonts
vor 5 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Es ist kein Werk für eine Laien-Parallelwelt.

Zumindest weiß ich jetzt, warum die Bewohner dieser Laien-Parallelwelt so selten den ja gar nicht für sie, sondern nur für Bewohner der Profi-Parallelwelt gedachten Duden in die Hand nehmen, und dann so toll moderne Worte wie aufjedenfall und unzwar kreieren.

 

PS: Natürlich schrieb das MZS etwas früher.

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Buchlayout
Am 16.2.2017 um 09:01 schrieb SandyMandy:

Hallo Zusammen 

 

Ich habe gerade eben meinen Text vom Lektorat bekommen und da zweifeln die den Abstand zwischen Wort und Gedankenstrich an.

Seit wann kümmert sich das Lektorat (meintest du Korrektorat = Schlussredaktion?) um die Abstände vor und nach dem Gedankenstrich? Normalerweise gucken die gerade noch, ob als Bindestriche missbrauchte Gedankenstriche enthalten sind, aber ist es nicht eigentlich Aufgabe des Setzers, das typografisch stimmig und korrekt hinzubekommen?

 

Ich schaue immer routinemäßig nach, ob noch »falsche« Gedankenstriche (und Streckenstriche), überzählige Leerzeichen, falsche Anführungszeichen usw. enthalten sind und zum Schluss passe ich irgendwelche Abstände davor und danach ggf. halbautomatisiert an. Da ich viel fremdsprachliche Texte setze, muss ich auch hier nach den Gepflogenheiten gehen. So bevorzugt man in den USA andere Gedankenstriche (und andere Abstände) als in Großbritannien oder Indien.

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Gast bertel
vor 32 Minuten schrieb Buchlayout:

Seit wann kümmert sich das Lektorat (meintest du Korrektorat = Schlussredaktion?) um die Abstände vor und nach dem Gedankenstrich?  …

Interpunktion ist eine der ureigensten Aufgaben des Lektors. Neben Rechtschreibung, Stil, Grammatik und Inhalt. Genauso wie beim Korrektorat, das bis auf den Inhalt den selben Aufgabenbereich umfasst.

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Buchlayout
vor 2 Stunden schrieb bertel:

Interpunktion ist eine der ureigensten Aufgaben des Lektors. Neben Rechtschreibung, Stil, Grammatik und Inhalt. Genauso wie beim Korrektorat, das bis auf den Inhalt den selben Aufgabenbereich umfasst.

Ja, schon. Aber Autoren, die bewusst einen Viertelgeviert-Abstand einfügen und sich Gedanken um die korrekten Abstände links und rechts vom Gedankenstrich machen, sind schon etwas Besonderes. Deshalb wundert mich das so. Weiterhin kenne ich das so, dass das Lektorat in Word stattfindet und die ganzen typografischen Feinheiten nicht im Lektorat, sondern später im Satz eingebaut werden.

 

Was ICH dann mit der Breite der Leerzeichen schlussendlich im Satz mache, nehmen meine Lektorenkolleginnen ergriffen zur Kenntnis, wenn sie sich das gesetzte Buch überhaupt noch gründlich anschauen. Dann aber sind alle lektoratstechnischen Messen (hoffentlich*) schon gesungen. Nur die Silbentrennung ist und bleibt das Sorgenkind, da muss man immer noch einmal ganz genau schauen.

 

*Es gibt leider auch Kolleginnen, die nach dem Satz anfangen, ein zweites Mal zu lektorieren und ganze Textteile umstellen.:hammer:

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