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Rechtschreibreform-Verweigerer

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Martin Z. Schröder
Am 9.12.2016 um 18:13 schrieb Norbert P:

Ja, so wie es Menschen gibt, die noch immer von der Rechtschreibreform geschockt »…strasse« schreiben.

 

Ich frage mich aber andererseits, in welcher Zwickmühle sich die armen Rechtschreibreformverweigerer befinden müssen. Einerseits käme denen ein »MUẞ« zwar zupass, andererseits ist das ja auch nun wieder so’n neumod’scher Kram ... :lol:

Es gibt keine Reformverweigerer. Man verweigert nichts, nur weil man es nicht verwendet. Ich bin auch kein Hubschrauberverweigerer, weil ich keinen besitze und nicht damit fliege. Es steckt kein ideologisches Gerüst hinter jeder schlichten Ablehnung. Man muß nicht alles tun, was einem Politiker nahelegen. Man hat die Wahl. Der Mensch ist frei. Man übersieht, was man nicht braucht. Man bedient sich seiner, wenn man dazu genötigt wird, ohne Klage. Deshalb gibt es auch keine Konflikte mit dem großen Eszett.

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vor 1 Stunde schrieb Martin Z. Schröder:

Es gibt keine Reformverweigerer. Man verweigert nichts, nur weil man es nicht verwendet. 

Das ist (wie so oft) zu absolut und in der Absolutheit dann einfach wieder nicht wahr. Es mag Millionen Privatleute geben, die das Thema Rechtschreibreform nicht interessiert hat und die ihre Notizen und Einkaufszettel einfach wie eh und je schreiben. Sie verweigern also nichts. Da würde ich zustimmen. Es fehlt der »Akt« (der Verweigerung).  

Andere aber verweigern sich in der Tat aktiv der ihnen bekannten üblichen (also richtigen) Schreibung oder fordern gar, dass eigene Texte zum Beispiel bei Veröffentlichung nicht den aktuellen Regeln angepasst werden. Hier ist der Begriff der Verweigerung der Bedeutung nach schlicht zutreffend. Wie es gemeint ist, hängt vom Kontext ab. Es kann eine stolze Selbstbeschreibung sein (»diesen Mist mach ich nicht mit! Ich verweigere mich und schreibe demonstrativ anders!«) oder eine implizierte Kritik dritter (»diese starrsinnige Haltung!«). Fazit: man kann Reformverweigerer sein oder so bezeichnet werden – Hubschrauber-Nutzung hin oder her. 

 

Zitat

Man muß nicht alles tun, was einem Politiker nahelegen.

Korrekt. Und was hat das mit Rechtschreibung zu tun? Definitionsgemäß ist Rechtschreibung die »allgemein übliche Schreibweise« und Abweichungen sind Rechtschreibfehler. Die Gretchenfrage ist also allein: siehst du einen Nutzen in diesem Wesen der Rechtschreibung und wenn ja, warum produzierst du dann absichtlich Rechtschreibfehler? Politiker sind für diese Frage irrelevant. 

 

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Martin Z. Schröder
vor 47 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Definitionsgemäß ist Rechtschreibung die »allgemein übliche Schreibweise« und Abweichungen sind Rechtschreibfehler. Die Gretchenfrage ist also allein: siehst du einen Nutzen in diesem Wesen der Rechtschreibung und wenn ja, warum produzierst du dann absichtlich Rechtschreibfehler? Politiker sind für diese Frage irrelevant. 

 

Nach deiner »Definition« war die Reform ein Fehler, weil sie von der allgemein üblichen Schreibweise abwich. Sie war ein politischer Akt ohne Rücksicht auf Kritik vor allem jener, die von ihr leben, Autoren, Verlage, Journalisten, und die sich zum größten Teil bis heute dieser Willkür nicht unterworfen haben (diverse Hausrechtschreibungen), weshalb wir nun auf verschiedene Weisen schreiben. Man könnte auch sagen, du produziert Fehler, wenn man seine Sicht auf die Verlage beschränkte, die die Reformschreibung nicht anwenden. Solche Vorwürfe sind aber sinnlos. Wo es keine einheitliche Schreibung gibt, gibt es auch keine Verbindlichkeit. Das ist nun verloren. Da hilft es nicht, mit dem Fuß aufzustampfen und es anders zu wollen. Mehr sage ich dazu hier nicht, diese Wiederholungsdiskussionen sind redundant. Ich habe nur anmerken wollen, daß Rechtschreibung und Buchstabenformen nicht in Verbindung stehen müssen.

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vor 49 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Nach deiner »Definition« war die Reform ein Fehler, weil sie von der allgemein üblichen Schreibweise abwich.

Zweimal falsch.

  • Die Definition beschreibt, was Rechtschreibung ist – sie sagt nichts darüber aus, ob es Änderungen geben kann und wie diese vonstatten zu gehen haben.  
  • Dies ist natürlich nicht meine Definition, sondern die allgemein gültige. 
    (Und warum setzt du das Wort in Anführungszeichen? Streitest du die allgemein übliche Definition etwa ab?)

 

Zitat

Sie war ein politischer Akt ohne Rücksicht auf Kritik vor allem jener, die von ihr leben, Autoren, Verlage, Journalisten, und die sich zum größten Teil bis heute dieser Willkür nicht unterworfen haben (diverse Hausrechtschreibungen), weshalb wir nun auf verschiedene Weisen schreiben.

»Zum größten Teil« ist unwahr oder schlicht gelogen. Und wie gesagt ist der Verweis auf die Politik auch irrelevant. Ich stelle eine konkrete Frage zum Wesen von Rechtschreibung und du wirfst wie zu erwarten nichts als Nebelkerzen, indem du einen spezifischen Änderungsprozess verunglimpfen willst, der nichts mit diesem Wesen zu tun hat. 
Und die Ironie ist auch kaum zu überbieten: Es gibt jetzt eine amtliche Rechtschreibung – mehr Klarheit ist also gar nicht möglich. Aber genau der, der absichtlich von der Üblichkeit abweicht und damit Uneinheitlichkeit schafft, beklagt sich über die Uneinheitlichkeit, die er selbst mitverantwortet. Grandiose Logik!

 

Screen Shot 2017-02-22 at 14.33.26.png

Zitat

Man könnte auch sagen, du produziert Fehler, wenn man seine Sicht auf die Verlage beschränkte, die die Reformschreibung nicht anwenden.

Sagen kann man vieles. Ist dann halt eine unsinnige Aussage. 

Die Anwendung dieser extra ausgesuchten Verlage definiert nicht die Üblichkeit und somit sind Abweichungen außerhalb dieser Anwendung einfach kein Fehler, wenn sie gleichzeitig mit den amtlich definierten Schreibweisen konform gehen. 

 

Zitat

… diese Wiederholungsdiskussionen sind redundant. 

Aber nur, weil du nicht über diese 25 Jahre alten Reformverweiger-Parolen hinauskommst. Würdest du meine eigentliche Frage beantworten, statt Nebelkerzen zu werfen und Unwahrheiten in den Raum zu stellen, würde es vielleicht interessant werden. 

  • Gefällt 3
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Martin Z. Schröder
vor 4 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Würdest du meine eigentliche Frage beantworten, statt Nebelkerzen zu werfen und Unwahrheiten in den Raum zu stellen, würde es vielleicht interessant werden. 

Hej, es gibt wirklich noch eine unbeantwortete Frage zu diesem Thema? Und interessant kann es »vielleicht« auch noch werden? Darauf wäre ich gespannt.

 

»Unwahrheit«, »Nebelkerzen«, »gelogen« – du liest zuviel Online-Zeitung, das verdirbt den Wortschatz im Meinungsstreit. Jeder kann selbst vergleichen, welche Bücher und Zeitungen mit der amtlichen Rechtschreibung gänzlich übereinstimmen. Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung und Groß- und Kleinschreibung wird man da rasch Abweichungen finden. Und man muß sich natürlich genau anschauen, welche Reform-der-Reform-Stufe man sich vornimmt.

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R::bert
vor 30 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Jeder kann selbst vergleichen, welche Bücher und Zeitungen mit der amtlichen Rechtschreibung gänzlich übereinstimmen. Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung und Groß- und Kleinschreibung wird man da rasch Abweichungen finden.

Könnte aber auch daran liegen, dass selbst wir Muttersprachler hin und wieder Probleme mit einheitlich-korrekter Duden-konformer Rechtschreibung haben bzw. hier und da am Lektorat-Budget gespart wurde … soll jedenfalls vorkommen.

 

Den Begriff »Nebelkerze« fand ich übrigens sehr treffend gewählt. Ralf brachte mit dass/daß einen konkreten Beleg. Das konnte ich in Deinen Äußerungen noch nicht finden.

  • Gefällt 2
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vor 14 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Hej, es gibt wirklich noch eine unbeantwortete Frage zu diesem Thema? Und interessant kann es »vielleicht« auch noch werden? Darauf wäre ich gespannt.

Siehe oben, Stichwort Gretchenfrage. 

 

vor 14 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

»Unwahrheit«, »Nebelkerzen«, »gelogen« – du liest zuviel Online-Zeitung, das verdirbt den Wortschatz im Meinungsstreit.

Keine Sorge um meinen Wortschatz. Ich komme klar. 

Ich würde mir ja wünschen, ich müsste diese Begriffe gar nicht verwenden. Aber wenn du die Unwahrheit sagst, werde ich das aufzeigen. Wenn du wider besseres Wissen die Unwahrheit sagen würdest, wäre es nun mal eine Lüge. Wenn du meiner einfachen und klaren Frage ausweichst und stattdessen andere Streitthemen in den Fokus rückst, ist das in der Rhetorik ein Roter Hering bzw. eine Nebelkerze. Das sind alles ganz normale Begriffe in einer Debatte* und diese Probleme aufzuzeigen ist wesentlicher Teil des Zwecks einer Debatte. Seltsam, dass du dich darüber beschwerst. 

 

* Debatte ist der bessere Begriff, denn weder nachprüfbare Aussagen noch Logikfehler sind eine Frage von Meinungen. 

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Martin Z. Schröder
vor 3 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Die Gretchenfrage ist also allein: siehst du einen Nutzen in diesem Wesen der Rechtschreibung und wenn ja, warum produzierst du dann absichtlich Rechtschreibfehler?

Wenn das eine für dich unbeantwortete Frage ist, hast du die Diskussionen um die Reform nicht verfolgt. Eine Gretchenfrage ist es schon gar nicht. Antworten auf diese und andere Fragen findet man beispielsweise hier: http://www.sprachforschung.org/index.php

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vor 5 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Wenn das eine für dich unbeantwortete Frage ist, hast du die Diskussionen um die Reform nicht verfolgt. Eine Gretchenfrage ist es schon gar nicht. Antworten auf diese und andere Fragen findet man beispielsweise hier:

Ich habe dir persönlich eine einfache Frage gestellt. Warum ignorierst und verweigerst du wiederholt die Antwort und wirfst mir stattdessen diesen Link zu einem Reformverweigerer-Club hin? Das ist weder generell eine Antwort auf meine spezifische Frage, noch deine Antwort. Zweck meiner Frage war die Auseinandersetzung mit einem ganz konkreten Problem, das sie aufzeigt. Die Plattitüden der Reformgegner, aus denen du hier auch schöpfst, muss ich nicht nachlesen. Die sind in der Tat bekannt – beantwortet aber die Frage eben gerade nicht. 

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