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Cronos oder Myriad in Kombination mit Minion?

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Schnecko
vor 1 Stunde schrieb Norbert P:

4,5 cm unten versuchen (wenn die Pagina unten sitzt)

Was heißt das genau? headinclude (global option) in LaTeX?

vor 1 Stunde schrieb Norbert P:

Innen könnte es mit 3 cm (je nach Bindung und Aufschlageverhalten) gut klappen, außen eventuell 3,5 cm.

Der Wert Innen (3 cm) ist für Doppelseiten zu verstehen, also für die linken Seiten rechts 1,5 cm Rand?

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Liuscorne

Hier ein konkreter Vorschlag, der sich schon in einigen (geisteswissenschaftlichen) Arbeiten bewährt hat: ein typischer Kompromiss, der nicht allzu weit vom gängigen Layout wissenschaftlicher Arbeiten entfernt ist (also nicht "zu gestaltet" aussieht), sich aber doch positiv abhebt:

 

Fließtext: Minion mit Schriftgröße 11,3pt und Zeilenabstand 16pt.

Ränder: oben 27mm (gemessen an der Grundlinie einer gedachten zusätzlichen Zeile oberhalb der ersten Zeile), unten 44,1mm (die krumme Zahl kommt zustande, da der Textblock ein Vielfaches des Zeilenabstands sein soll), innen 34mm, außen 40mm.

"Innen" und "außen" bedeutet: Rand, der auf einer Doppelseite jeweils innen bzw. außen liegt; auf einer rechten Seite beträgt der Rand also links 34mm und rechts 40mm, auf einer linken Seite entsprechend umgekehrt (der Wert gilt also pro Seite).

Wenn man an einer der typografischen Stellschrauben dreht, muss man die Auswirkungen auf die anderen Elemente beachten: 11,3pt Schriftgröße ist z.B. relativ groß; aber auch mit dieser Schriftgröße kommt man auf mindestens 80 Zeichen pro Zeile, was das obere Limit ist. Macht man die Schrift kleiner, erhöht sich die Zeichenzahl pro Zeile. Um die Lesbarkeit nicht zu beeinträchtigen, müsste man die Ränder vergrößern – und schon kann der Eindruck entstehen, als wolle man "Seiten schinden" durch große Seitenränder.

 

Bei der Erstellung des Satzspiegels ist auch zu beachten, welche anderen Elemente u.U. noch auf eine Zeile passen müssen: in Deinem Fall also möglicherweise Formeln, die nicht umbrochen werden sollen, oder Grafiken, die eine bestimmte Größe haben müssen, um noch gut erkennbar zu sein. ...

 

Zu den Überschriften: Ü1 könnte man deutlich größer machen als den Fließtext (und eventuell auch in einer Serifenlosen, wenn Du Dich nur ungern davon trennst) und ihr großen Raum auf der Seite geben (z.B. ein Drittel der Seite). Die restlichen Überschriften könnten in der Größe der Grundschrift bleiben und sich nur durch Abstand davor und danach abheben (diese Möglichkeit bietet sich an, da ja alle wichtigen Ü-Ebenen nummeriert sind). Für Ü2 also beispielsweise (wie es jetzt schon in Deinem Beispiel der Fall zu sein scheint) 2 Zeilen Abstand davor, eine Zeile danach, für Ü3 1 1/2 Zeilen davor, 1/2 Zeile danach, für Ü4 nur eine Zeile davor. Eine weitere Auszeichnung ist u.U. gar nicht nötig. Die Gestaltung der Überschriften hängt aber stark von der Struktur des Textes ab.

 

Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren! (Am besten mit "echtem" Text der eigenen Fachrichtung oder mindestens mit "sinnvollem" deutschen Text; die Wirkung von Fülltext in Pseudolatein ist u.U. ein ganz anderer als bei "echtem" Text.)

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Schnecko
vor 17 Stunden schrieb Liuscorne:

(...) die krumme Zahl [44,1 mm] kommt zustande, da der Textblock ein Vielfaches des Zeilenabstands sein soll (...)

Wie ist das gemeint?

Der Textblock berechnet sich in diesem Fall mit ohne Bindekorrektur/Beschnitt durch (297mm -44.1mm -27mm)⋅(210mm -40mm -34mm) = 307.224 cm^2

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Norbert P
vor 38 Minuten schrieb Schnecko:

(297mm -44.1mm -27mm)⋅(210mm -40mm -34mm) = 307.224 cm^2

Ich glaube, so eine Berechnung hat hier noch niemand gemacht, um ein Layout zu finden … (Ich hatte mal einen Chef, der versucht hat, Textmengen über cm² zu brechnen – aber das ist eine andere, sehr lustige Geschichte).

 

Gemeint war sicherlich die 1 hinterm Komma, weil Schriftgröße und Zeilenabstand in Punkt keine "glatten" Millimeter ergeben.

 

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Schnecko
vor 13 Minuten schrieb Norbert P:

Gemeint war sicherlich die 1 hinterm Komma, weil der Schriftgröße und Zeilenabstand in Punkt keine "glatten" Millimeter ergeben.

Verstehe!

 

vor 13 Minuten schrieb Norbert P:

Ich glaube, so eine Berechnung hat hier noch niemand gemacht, um ein Layout zu finden …

Aber zumindest den goldenen Schnitt (phi) könnte man zur Berechnung eines ästhetischen Textfeldes benutzen: Textblockbreite ⋅ φ = Textblockhöhe.:tutor: 

 

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Norbert P

Könnte man. Doch die Proportion des Papiers wird durch √2 bestimmt. Darin müsstest du jetzt den φ-Textblock harmonisch integrieren – das wird alles seeehr theoretisch, da würde ich mich lieber auf mein/dein Auge verlassen.

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Norbert P

PS: Belletristische Buchseiten basieren mit durchschnittlich ca. 13 x 21 cm weitgehend auf dem Goldenen Schnitt.

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Schnecko
vor 11 Minuten schrieb Norbert P:

 – das wird alles seeehr theoretisch ...

Wenn ich es theoretisch angehe, dürfte ich – um im Durchschnitt nicht mehr als rund  72 Zeichen/Zeile zu haben – mit Minion bei 10.5 pt und einem Zeilenabstand von 1.3 Zeilen höchstens 108 mm Textbreite haben, was zu sehr großen Rändern führt (z. B. links 6 cm; rechts 4.8 cm).

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Norbert P
vor 18 Stunden schrieb Liuscorne:

Minion mit Schriftgröße 11,3pt und Zeilenabstand 16pt.

Darum ist dies ja auch ein bedenkenswerter Vorschlag.

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Schnecko
vor 19 Stunden schrieb Liuscorne:

Minion mit Schriftgröße 11,3pt und Zeilenabstand 16pt.

Sind 11.3 pt nicht fast schon zu groß?

Der Fließtext der meisten professionellen Dokumente mit Minion ist < 11 pt.

Auch ≈ 1.41-zeiliger Abstand ist recht groß, 1.2 bis 1.37 sieht für mich besser aus.:-?

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Norbert P

Einfach mal eine Probeseite mit deinem passenden Text ausdrucken. Dann siehst du schon, wie das wirkt. Die Minion hat eine relativ große Mittelhöhe, darum wirkt sie schnell größer. Darum wird sie u.a. auch gern für Bücher mit viel Text, meist sogar in nur 9 pt eingesetzt – und ist dabei noch erstaunlich gut zu lesen. Aber für dich sollten weniger "macht man so" oder "rechnet sich so" eine Rolle spielen. Probier was aus, druck es aus (gern auch mehrere Varianten) und guck es dir einen Tag später nochmal an. Dann merkst du meist schon, wo's hakt. Und kannst nachjustieren.

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Liuscorne

Wie gesagt, 11,3pt ist ein Kompromiss, der sich für (geistes-)wissenschaftliche Arbeiten auf A4 bewährt hat. Hier ist 12pt Times oder – noch schlimmer – 12pt Arial die Regel. Man kann andere Kompromisse finden, die typografisch u.U. ansprechender sind. Hängt von den Umständen ab. Selbst die optimale Zeilenlänge ist nur eine relative Größe, wenn es um wissenschaftliche Arbeiten geht: Die werden von professionellen Lesern gelesen, die in typografischen Angelegenheiten hart gesotten sind; denen kann man u.U. längere Zeilen zumuten als einem Durchschnittsleser.

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Schnecko

Nach ein bisschen Rechnerei komme ich auf diese Ränder:

  • Oben = 35 mm
  • (⋅φ ≈) Unten = 56.63 mm
  • Innen = 35 mm (Einzelseite, inkl. Bindekorrektur)
  • (⋅√2 ≈) Außen = 49.5 mm (Einzelseite)

Ich habe jetzt Ø 79,5 Zeichen pro Zeile bei Minion mit 10.46 pt.

Das Verhältnis von Textblockhöhe zu -breite ist √2 (≈ 175.5/125.5).:!:

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Norbert P

Das ist jetzt elegant berechnet, aber hast du das auch mal ausgedruckt und angeguckt? Auf mich wirkt das immer noch sehr "belletristisch".

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Da ist noch Raum, oder? ...

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Schnecko
vor 5 Stunden schrieb Norbert P:

hast du das auch mal ausgedruckt und angeguckt? Auf mich wirkt das immer noch sehr "belletristisch".

Ausgedruckt ja, aber natürlich nicht gebunden. Die Wirkung ist im wissenschaftlichen Gebiet wohl eher unvorteilhaft!:neenee:

 

vor 5 Stunden schrieb Norbert P:

Da ist noch Raum, oder? ...

Klar, welche Ränder sind das in der Grafik?

Wahrscheinlich so um den Dreh:

  • Oben = 28 mm
  • Unten = 40 mm
  • Innen = 33 mm
  • Außen = 40 mm

Die Zeichen pro Zeile erhöhen sich so auf über 80.8-)

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Schnecko
vor 38 Minuten schrieb Norbert P:

Ränder pi mal Auge ... probier doch einfach 11 pt.

Aber der Textblock soll nicht zentriert sein, oder?

Durch die Bindung wird das ja noch optisch verschoben

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Norbert P
vor 24 Minuten schrieb Schnecko:

Aber der Textblock soll nicht zentriert sein, oder?

Nö. Bindung ist da schon einkalkuliert.

  • zwinkern 1
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Schnecko

Bedauerlicherweise hat die Myriad keine Kapitälchen, die für den running header und als chapter prefix ("Chapter X", vor dem Kapiteltitel) zumindest in meinen Augen ganz gut aussähen.

Kann noch jemand eine passende Sans empfehlen?

Was ist mit diesen: FF Scala Sans, Hypatia Sans, Brandon Grotesk?

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  • 4 Jahre später...
Der Tühp
Am 15.10.2017 um 14:12 schrieb Schnecko:

Nicht nur eine, sondern das ganze Dokument kommt hier.

Was haltet ihr davon? Ich bitte um Kritik zu allen typografischen Elementen!:-P

 

Ich habe mich für die Arno Pro (statt Minion Pro) als Brotschrift entscheiden, Minion Math für mathematische Symbole und Cronos Pro für Über- und Unterschriften.

Der "hier" Link ist tot. Februar 2022. Schade; macht den Thread deutlich weniger ergiebig.

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Kathrinvdm

Das stimmt. Der Thread ist aber auch schon fünf Jahre alt – das erhöht leider das Risiko, dass ein Mitglied seine hier im Forum gespeicherten Anhänge zwischendurch aufgeräumt und alte Sachen gelöscht hat, um wieder Speicherplatz für aktuelle Anhänge zu haben. Oder der eigene Server, von dem solche Anhänge verlinkt wurden, wurde aufgeräumt. Schade ist das wirklich, aber leider nicht zu verhindern. 

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