Jump to content
Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Buchvorstellung: Making Fonts!

Ralf Herrmann

Mit »Making Fonts!« erschien im Verlag Hermann Schmidt Mainz ein Einsteigerbuch zum Thema Schriftgestaltung. Geschrieben und gestaltet wurde es von den schriftaffinen Designerinnen Chris Campe (All Things Letters) aus Hamburg und Ulrike Rausch (LiebeFonts) aus Berlin. 

61ydOpeFVEL.jpg

61lZnybB0nL.jpg

Auf etwas über 200 farbigen Seiten wird der Leser in das Feld der professionellen Schriftgestaltung eingeführt. Da dies ein weites Feld ist, beschränkt sich das Buch zu Recht auf das Entwerfen von dekorativen Schaugrößenschriften. In diesem Rahmen werden jedoch alle notwenigen Details beleuchtet und Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Nach einigen Grundlagen (»Type-Design Basics«) im ersten Kapitel, geht es im Rest des Buches praxisnah um die Gestaltung einer vertriebsfähigen dekorativen Schrift. Von den Ideen bis zum fertigen Produkt werden dabei alle typischen Schritte durchlaufen und erklärt. Vom Entwurf (Kapitel »Schrift gestalten«), über den digitalen Ausbau im Schrifteditor (Kapitel »Fonts anlegen« und »Fonts produzieren«) – bis hin zur Programmierung typischer OpenType-Funktionen. Der Fonteditor Glyphs wird im gesamten Buch beispielhaft verwendet und alle gezeigten Funktionen beziehen sich ausschließlich auf diesen. 

71GOrWApccL.jpg

71Z-fHtNUHL.jpg

617m6iU5RYL.jpg

Auf die Grundlagen folgt ein Workshop-Kapitel, in dem einige Schriftstile (Handschrift, Schreibschrift, Schnurzugschrift, konstruierte Schrift) und -arten (Multiple-Master, Ebenen-Schriften) noch einmal separat besprochen werden. Im letzten Kapitel gibt es abschließend Tipps zum Thema Schriftlizenzen, Vertrieb und zum Marketing. 

71AdyXOFCuL.jpg

71uUvK-TDuL.jpg

71LjOwaxTFL.jpg

Fazit: Schriftgestaltung ist ein großes, eigenes Berufsfeld und das zugehörige Wissen könnte viele Bände füllen. Making Type schafft mit der Beschränkung auf dekorative Schriften einen hervorragenden Einstieg in die Materie, der Lust auf mehr macht. Dazu trägt auch der lockeren Schreibstil der Autorinnen bei, der passend zum Buch eher wie eine Workshop-Begleitung, denn ein autoritäres Lehrbuch gehalten ist. Das Buch ist durchweg erfreulich praxisnah geschrieben und beantwortet unzählige Fragen, die Einsteiger typischerweise haben. 

Mein einziger Kritikpunkt: Der Klappentext verschweigt, dass fast alle Kapitel des Buches auf dem nur für Mac OS verfügbaren Fonteditor Glyphs aufbauen. Zwar sind die gezeigten Schritte in der Schriftgestaltung prinzipiell auch auf andere Fonteditoren übertragbar, aber die anvisierte Zielgruppe der Einsteiger ist damit vermutlich überfordert. Bedenkenlos empfehlen kann ich das Buch also nur für Mac-Nutzer mit Zugriff auf zumindest die Demo-Version von Glyphs. Der passendere Untertitel des Buches wäre wohl »Der Einstieg ins professionelle Type-Design mit Glyphs« gewesen. Übrigens ist das Buch somit auch ein perfektes Einsteigerbuch für alle, die Glyphs bereits besitzen und das Programm besser kennen lernen möchten. Selbst wer tiefer in die Materie einsteigen möchte und etwa auch Grotesk- und Antiqua-Familien entwickeln möchte, findet in Making Type einen guten, didaktisch aufbereiteten Überblick über die typischen Arbeitsschritte in Glyphs. 

Daten zum Buch:

  • Titel: Making Fonts! Der Einstieg ins professionelle Type-Design
  • Autoren: Chris Campe, Ulrike Rausch
  • veröffentlicht: 2019
  • Verlag: Verlag Hermann Schmidt Mainz
  • Sprache: deutsch
  • Seiten: 216
  • ISBN: 9783874399098
  • Format 18×26 cm
  • Mattfolienkaschierter Festeinband
  • bei Amazon aufrufen (Partnerlink)
  • Gefällt 5
  • sehr interessant! 1


Überschrift: Ein Versalalphabet mit 200 ausdrucksstarken Ligaturen
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.