[Mitglied Robe…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 Und jetzt noch eine Vorankündigung: Ende März wird in der Reihe SIGNA das neue Heft mit dem Thema "Das große Eszett" erscheinen; darin ausführliche Beiträge zu sprachlichen, schriftgeschichtlichen und gestalterischen Aspekten. Einige Ausgrabungen (Aktivitäten um das versale ß *vor* 1900) werden dabei für Überraschung sorgen. noch nie was davon gehört, sieht aber interessant aus. nachdem ich denen vor ca. 3 wochen eine mail über ihr formular geschrieben habe, sie sollen mir diverse exemplare zuschicken ist noch keine antwort gekommen, hat jemand eine ahnung wieso, bzw. schon etwas erhalten? Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Ingo…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 Welche 'deren Website' meinst du? Die bei signographie.de funktioniert, dafür lege ich meine Hand ins Feuer, da ich sie erstellt habe. Ob die bei Wæchterpappel auch funktioniert, weiß ich nicht. Rufe am besten mal an und/oder schreibe denen nochmals. Wäre nicht so nett, wenn du deine Bestellung doppelt bekommen würdest. Doch, es wurden bereits Exemplare versendet. Ich habe welche und Andreas Seidel ebenfalls. Diese SIGNA lohnt sich absolut. Ich habe noch niemals soviel Fundiertes, gut Recherchiertes und gebündeltes Material zum Thema auf einem Haufen gelesen - und glaub mir; ich habe sehr viel Material zum Thema. Es lohnt sich also in jedem Falle... [preusss] Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Robe…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 die signographie.de seite meine ich, ich sagte aber nicht das sie nicht funktioniert. ich habe alle bisherigen exemplare per formular erstellt und keine rückmeldung erhalten – werde mich bei denen am montag mal melden. thx. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Seba…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 noch nie was davon gehört, sieht aber interessant aus. nachdem ich denen vor ca. 3 wochen eine mail über ihr formular geschrieben habe, sie sollen mir diverse exemplare zuschicken ist noch keine antwort gekommen, hat jemand eine ahnung wieso, bzw. schon etwas erhalten? ich habe schon bestellt und erhalten. Konkret habe ich an Frau Teiche an diese Adresse geschrieben: teiche [at]hoefgen [dot] de die auch auf der signographie.de-Seite zu finden ist. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 Ich hatte auch über die Webseite Signographie bestellt und das ausgezeichnete Heft schon erhalten. Gewundert hat mich allerdings, dass ich eine Extra-Mail von Andreas Stötzner bekommen habe, wo explizit nochmal nach meiner Adresse gefragt wurde. Kann aber beides ohne Zusammenhang sein, da ich ihm für das Heft zuvor etwas geschickt hatte. Viele Grüße Thomas Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Andr…] Geschrieben April 22, 2006 Teilen Geschrieben April 22, 2006 Tja Thomas, da bekommst Du es bestimmt noch einmal. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Robe…] Geschrieben April 24, 2006 Teilen Geschrieben April 24, 2006 wie das leben so spielt, soeben ist ein päckchen auf dem tisch gelandet mit allen signa heftchen. super! jetzt brauch ich nur noch zeit zum lesen. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben April 24, 2006 Teilen Geschrieben April 24, 2006 Zur Geschichte des ß, gehört ja auch dazu! Ich habe soeben einen Antiquadruck des Parzival aus dem Jahr 1477 von Johann Mentelin, Straßburg entdeckt. Hier ist das ß in Form der Kürzungszeichen „sed“ oder „ser“ einhakig ausgeführt. ----- Diß fliegende beiſpel Iſt tummen leúten gar ſchnel (Heute würde man wohl sagen: „Dieses fliegende Gleichnis ist für einfältige Menschen allzu flink”. Das große und kleine Zett hat eine Unterschlinge. Hier noch eine gotische Kursive aus dem Jahr 1423, der Urfehdeschwur (Urkunde Solothurn, Schweiz) Ich Heini Eggo, Cuntzmans Egen sun von Rore, tun kunt und vergich öffenlich mit diesem briefe, als mich die fürsichtigen wisen schultheisse und rete der stat Solottern mine gnedigen herren von etwas gezigs wegen in gefengnisse hant gebabt, und mich dar uß gnediglich ledig gelassen hatn, das ich da globt und gsworn han, globen Wenn ihr noch früherer Fundstücke habt, wäre es toll, wenn ihr es melden könntet! Gruß Thomas Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Blei…] Geschrieben Mai 7, 2006 Teilen Geschrieben Mai 7, 2006 Hier ist noch ein Versal-ß für Euch. Das ist eine Koralle von Schelter & Giesecke aus dem Jahr 1915, heute gedruckt. Schönen Sonntag noch. Georg Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Maet…] Geschrieben Mai 15, 2006 Teilen Geschrieben Mai 15, 2006 Obwohl das Thema nun bereits einige Monate alt ist, lässt es mich nicht mehr los. <<...>>Durch Zufall kam ich letztens im Gespräch mit Prof. Müller auf den »falschen Duden« und die Geschichte mit dem großen ß. Sie hat wiederum durch den Dozenten im Fach »Kalligrafie«, Hans-Jürgen Willuhn, der in der ehemaligen DDR als Gebrauchsgrafiker tätig war und scheinbar gute Kontakte zu den Leipziger Typografen hat, die damaligen ß-Entwürfe gesehen und wird sie mir Ende der Woche mitbringen … Ich hab bei H.-J. Willuhn vor einem Jahr ein Semster lang Print-Vorlesung gehabt. Da ich mich schon länger für Frakturschriften und die Herkunft von ß und @ interessierte, war dies besonders spannend für mich. Interessanterweise kannte er die alten Duden-Ausgaben mit dem Versal-ß garnicht. Auch war ihm neu, daß es in Frakturschriften das Versal-J nicht gibt. Daher habe ich ihm mal meine alten Duden mitgebracht und wir haben uns nach der Vorlesung noch so lange unterhalten, bis der Hausmeister und rauswarf. Willuhn ist echt o.k.! 9. Auflage des Duden von 1919: "Die Verwendung zweier Buchstaben für einen Laut ist nur ein Notbehelf, der aufhören muß, sobald ein geeigneter Druckbuchstabe für das große ß geschaffen ist." In der 11. Auflage des Duden von 1934 fehlt dieser Hinweis. 15. Auflage des Duden von 1959 (Nachdruck 1965): "Das Schriftzeichen ß fehlt leider noch als Großbuchstabe. Bemühungen, es zu schaffen, sind im Gange. Es wird jetzt noch ersetzt durch SS oder, falls Mißverständnisse möglich sind, durch SZ." Auf dem Buchdeckel und der Titelseite ist "DER GROßE DUDEN" mit Versal-ß gedruckt. Der letzte Leipziger Duden von 1985 (18. Neubearbeitung) schreibt: "Das Schriftzeichen ß fehlt als Großbuchstabe. Es wird ersetzt durch SS oder, falls Mißverständnisse möglich sind, durch SZ. Personennamen können aus Gründen der Eindeutigkeit bei Versalschreibung in Personaldokumenten mit dem kleinen Buchstaben ß geschrieben werden." Ich finde übrigens den Wikipedia-Artikel zum ß sehr gut gelungen. Bin gespannt, ob das heute bestellte Signa-Heft weitere Erkenntnisse liefert. Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 7, 2006 Teilen Geschrieben Oktober 7, 2006 Spaziergang auf dem Weimarer Friedhof: Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben April 12, 2007 Teilen Geschrieben April 12, 2007 Da der Rat für Rechtschreibung ja die Schriftgestalter-Gemeinde auffordert, Versal-Eszett-Formen zu schaffen, hier mein Beitrag. Das Versal-Eszett für meine Logotypia steht hier zum kostenlosen Download bereit. Ralf Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben April 12, 2007 Teilen Geschrieben April 12, 2007 Schön ist es geworden. Sogar mit Unterlänge! Schreib’ doch was in der passenden Größe und stell’s in den Artikel Versal-Eszett im Typowiki dazu. Gruß Thomas Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben April 13, 2007 Teilen Geschrieben April 13, 2007 In einem Café im Stuttgarter Flughafen Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Robe…] Geschrieben April 13, 2007 Teilen Geschrieben April 13, 2007 cool! vorallem das E :o Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben April 30, 2007 Teilen Geschrieben April 30, 2007 Hallo miteinander, auf http://www.signographie.de/cms/front_co ... 1&idart=97 habe ich folgende Nachricht gefunden: Das ß wird erwachsen Internationale Standardisierungsorganisation erkennt das versale scharfe S an Pegau, 29. April 2007-- Das versale Eszett (scharfes S) wird aller Voraussicht nach als neuer Buchstabe in den internationalen Zeichensatz ISO 10646 bzw. Unicode aufgenommen. Ein entsprechender Beschluß wurde auf der Tagung des zuständigen ISO-Fachgremiums am 27. April 2007 in Frankfurt am Main verabschiedet. Der Kodierungsantrag zum Versal-scharf-S wurde vom Deutschen Institut für Normung (DIN) eingebracht. Deutschland wurde in der einwöchigen, turnusmäßigen Sitzung durch Mitglieder des DIN-NIA 29.01 (Codierte Zeichensätze) vertreten. Die Bestätigung des Kodierungsbeschlusses und definitive Aufnahme des versalen Scharf-S wird in Jahresfrist erwartet. Damit würde das kleine »Eszett« nach einigen Jahrhunderten Sonderstatus endlich seine Großbuchstaben-Entsprechung und das deutsche Alphabet seinen vollwertigen 27. Buchstaben erhalten. Besonders bei Personen- oder Ortsnamen wäre damit die lange vermißte Möglichkeit eindeutiger Schreibung der S-Laute auch in Majuskelschreibweise gegeben. Bestrebungen, das versale scharfe S auch offiziell einzuführen, gibt es seit 128 Jahren. Andreas Stötzner (IAS/DIN) Viele Grüße Thomas Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Blei…] Geschrieben April 30, 2007 Teilen Geschrieben April 30, 2007 Sehr erstaunlich und erfreulich, findet Ihr nicht? Ich zumindest hatte nicht damit gerechnet und zu meiner Schande nicht einmal gewußt, daß überhaupt so großer Einfluß besteht, das durchzubringen. Respekt, Respekt. Georg Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben April 30, 2007 Teilen Geschrieben April 30, 2007 Danke für die Info, Thomas! Hab gleich eine Meldung draus gemacht. Ich bin ziemlich verblüfft. Obwohl ich noch nicht Müde geworden bin, die Sinn immer und immer wieder darzulegen, so hab ich doch eigentlich kaum mit schnellen Erfolgen gerechnet. Dann können wir ja jetzt schon mal zum Sturm auf Microsoft und Apple blasen, damit wir dann in 15 Jahren das Zeichen auch auf der Tastatur haben! Die Eszett-Taste ist ja leider schon etwas überbelegt. Ralf Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Typo…] Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 Hallo, weiss jemand schon etwas neues über die Aufnahme in den Unicode? Viele Grüße Martin Lange Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Pach…] Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 Sehr erstaunlich und erfreulich, findet Ihr nicht? Nein. Grob ahistorisch. Der Ligaturcharakter des ß wird noch undeutlicher als bisher. Es ist zu befürchten, daß Schriftgestalter für das Versal-ß nicht die Buchstabenverbindung SZ, sondern SS zugrundelegen — oder das kleine ß optisch »versalisieren«, wobei auch der Bezug zum ursprünglichen Ligaturverbund flötengeht. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Ingo…] Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 Die offizielle Aufnahme ist im Lauf des Jahres geplant und wird hoffentlich auch erfolgen. Das ist nun nur noch eine Sache von Zeit. [preusss] Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 Sehr erstaunlich und erfreulich, findet Ihr nicht? Nein. Grob ahistorisch. Der Ligaturcharakter des ß wird noch undeutlicher als bisher. Ja. Warum auch nicht? Beim W hat sich auch die ursprünglich meist überkreuzte VV-Ligatur in Wohlgefallen aufgelöst. Es wurde zum Buchstaben und ob das irgendwann mal eine Ligatur war, spielt keine Rolle. Beim Eszett ist es nicht anders. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Thol…] Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 ... Es ist zu befürchten, daß Schriftgestalter für das Versal-ß nicht die Buchstabenverbindung SZ, sondern SS zugrundelegen ...In der Antiqua liegt ja auch das ss dem ß zugrunde. Zu der Zeit hatte sich das sz schon zum ss gewandelt.In den gebrochenen Schriften, die ja wesentlich älter sind, liegt das sz zugrunde. Gruß Thomas Link zu diesem Kommentar
[Mitglied Pach…] Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 In der Antiqua liegt ja auch das ss dem ß zugrunde. Zu der Zeit hatte sich das sz schon zum ss gewandelt.Wie kommst Du darauf? Das Antiqua-ß kommt entweder von der Fraktur her oder hat sich parallel entwickelt zu einer Zeit, als auch Antiqua-Schriften beide s-Formen obligatorisch hatten. Mit dem ss hat es nichts zu tun. Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 4, 2008 Teilen Geschrieben Januar 4, 2008 Das Antiqua-ß kommt entweder von der Fraktur her oder hat sich parallel entwickelt zu einer Zeit, als auch Antiqua-Schriften beide s-Formen obligatorisch hatten. Weder noch. Wir haben das hier schon seit Jahren disktutiert. Das Forum ist voll mit diesem Thema. Außerdem empfehle ich dir dieses Heft deines Landsmannes Stötzner: http://www.signographie.de/cms/front_co ... p?idart=43 Sowie: Herbert E. Brekle: Zur handschriftlichen und typographischen Geschichte der Buchstabenligatur ß ..., im Gutenberg-Jahrbuch 2001 Link zu diesem Kommentar
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