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Krasser Schnitzer …

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Sebastian Nagel
Adolf Hitler favorisierte die Antiqua-Schrift gegenüber den Frakturen. Da diese wohl eher seinem Sinn für's Deutsche entsprachen.

Das hatte ja durchaus (auch) andere Gründe... Eine Vorschrift, die in besetzten Gebieten nicht gelesen werden kann (oder wo vorgegeben wird, dass man sie nicht lesen kann) ist für die Durchsetzung von diesen extrem hinderlich.

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Bleisetzer
Adolf Hitler favorisierte die Antiqua-Schrift gegenüber den Frakturen. Da diese wohl eher seinem Sinn für's Deutsche entsprachen.

Das hatte ja durchaus (auch) andere Gründe... Eine Vorschrift, die in besetzten Gebieten nicht gelesen werden kann (oder wo vorgegeben wird, dass man sie nicht lesen kann) ist für die Durchsetzung von diesen extrem hinderlich.

Sein Faible für die Antiqua stammt aus den 20er Jahren.

Ich glaube nicht, daß er das damals schon unter diesem Aspekt sah.

Darüber hinaus hatte Deutschland nach 1939 viel Erfahrung mit der Verwaltung von besetzten Gebieten. Die Kämpfe des 1.Weltkriegs fanden mit Ausnahme Ostppreußens und einiger weniger anderer Provinzen ausschließlich im Feindesland statt. An der Fraktur hat sich dadurch nichts geändert. Der 2.Weltkrieg war zumindest im Osten ein Vernichtungskrieg. Ob die Polen Frakturschrift lesen konnten oder nicht, spielte keine große Rolle. Die Intelligenzia wurde sowieso erschossen. Die anderen konnten nicht lesen, also war es diesbezüglich auch egal.

Georg

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  • 5 Monate später...
Arti

1405_subway_1.jpg

Moin Leute,

also mir tut fast schon körperlich weh, was ich an alltäglichen Krampf mit dem ß in Versalzeilen sehe.

Alle machen mit:

1405_heisser_1.jpg

Auch die, die es wissen müssten:

1405_trueffelschluss_1.jpg

Und das Fernsehen sowieso:

1405_fassbender_1.jpg

Eigennamen hin und her, was ist mit Konsequenz? Siehe links: "GRÖSSTEN"

1405_kiessling1_1.jpg

Und im gleichen Beitrag zu sehen: So war es damals:

1405_kiesslingok1_1.jpg1405_kiesslingok2_1.jpg

Behördendeutsch war immer schon ein eigener Fall:

1405_ksk_1.jpg

Es wird nicht schöner, nur weil man es immer wieder sieht ...

1405_viaalt_1.jpg

... oder einfach gern die "ß"-Taste benutzt ...

1405_vianeu_1.jpg

Ich plädiere für 5 auf die Fußsohlen, bei jedem der so etwas in die Welt setzt!

;-)

Aber das nur so am Rande.

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Christoph Schröer

Geil ... beim letzten Beispiel "Straßenkarten" wurden sogar zwei Schnitzer eingebaut.

Falsche Kapitälchen und Versal-ß .. boah sieht das panne aus.

Und da wo man "theoretisch" ein "ß" verwenden dürfte, wird es wieder mal falsch eingsetzt,

weil dort ein "doppel-s" stehen sollte ... oh mann

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Sebastian Nagel

bei den ersten beiden Beispielen (Displayschriften) passen die ß immerhin noch optisch halbwegs(!) in das Versalumfeld... Danach fängt die Katastrophe aber an :)

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Arti

Folienbeschrifter sind sowieso eine Kategorie für sich!

Wenn die Auftraggeber schon ihr eigenes Geschäft nicht richtig schreiben können, dann müssten die Lieferanten ihnen fürs Geld eigentlich die Fehler rauskorrigieren. Können sie aber oft nicht, weil selber der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig.

Überall Dilettanten am Werk!

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RobertMichael
Folienbeschrifter sind sowieso eine Kategorie für sich!

Wenn die Auftraggeber schon ihr eigenes Geschäft nicht richtig schreiben können, dann müssten die Lieferanten ihnen fürs Geld eigentlich die Fehler rauskorrigieren. Können sie aber oft nicht, weil selber der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig.

Überall Dilettanten am Werk!

stimm ich vollkommen zu. es mag ausnahmen geben aber sie sind schon ein eigenes völkchen. die meisten denken nicht nach, die 'machen' einfach, was ich da schon alles erlebt habe. schlimm.

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Markus Wäger
die meisten denken nicht nach, die 'machen' einfach, was ich da schon alles erlebt habe. schlimm.

Ein nicht seltenes Phänomen bei Handwerkern. Aber wahrscheinlich heissen sie drum auch nicht Kopfwerker. :wink:

Greetinx. Markus.

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Norbert P

Vielleicht noch eine Randbemerkung zum ß:

Aus Übersee bekam ich lange Zeit immer Post an die ...-straBe. Hab darum mein Briefpapier auf Kapitälchen umgestellt, das schien mir ein annehmbarer Kompromiss, um mich vor meinen dt. Kunden nicht mit -strasse zu blamieren...

NP

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Bleisetzer

...was ja nicht dazu führen sollte, daß wir in Deutschland auf das "ß" verzichten sollten. Nur, weil es das in den VSvA oder anderen Ausländern nicht gibt.

Wär' ja noch schöner. Aber hat ja auch niemand dort verlangt.

Also ich mag das "ß". Und bleibe dabei.

Warum ich unser "ß" so mag..

Der Preuße

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Norbert P

... oh, da bitte ich, mich nicht falsch zu verstehen. Ich mag das ß sogar sehr. (Übrigens finde ich, dass das es durch seine Verknappung in der reformierten Rechtschreibung sogar noch wertvoller geworden ist)

Aber die Menschen, die ich meine, sitzen auch nicht in den USA, sondern in Fernost, da haben sie ohnehin schon viel Mühe mit den lateinischen Buchstaben (und vor allem mit solch ungewohnten Dingen wie Umlauten - da wird schnell mal ii aus ü) und müssen das eine oder andere deutsche Zeichen umständlich aus der Sonderzeichentabelle herausfischen - da kann man auch mal ein wenig Entgegenkommen zeigen, oder?

Aber im Ernst: an solchen Dingen sieht man erstmal, wie unterschiedlich Sehgewohnheiten sind, gerade im Alltäglichsten.

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Bleisetzer

Guten Morgen,

nein, ich versteh's nicht falsch.

Mir gefallen solche nationalen Eigenheiten. Und es wäre doch äußerst schade, wenn sich alle Nationen mit unterschiedlichen Schriften im kollektiven Wahn einander anpassen und sich auf einen Einheitsbrei einigen.

Eher wünsche ich mir ein friedliches Miteinander der Nationen, in dem eine jede ihre Eigenart bewahrt. Wir halt z.B. unsere Umlaute und das ß in der Schrift, die Amerikaner ihre handschriftliche Versalschreibweise und ihre Manie der lustigen, weil einprägsamen Abkürzungen wie B-B-Q, die Russen ihr Kyrillisch.

Georg

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Sebastian Nagel

Mir gefallen solche nationalen Eigenheiten. Und es wäre doch äußerst schade, wenn sich alle Nationen mit unterschiedlichen Schriften im kollektiven Wahn einander anpassen und sich auf einen Einheitsbrei einigen.

Insofern verwundert mich z.B. das vietnamesische Schriftsystem, das auf der lateinischen Schrift basiert (dank portugiesischer Missionare), aber um derart viele diakritische Zeichen erweitert ist, dass schon fast wieder ein visuell eigenes System daraus wird. Diese Zusätze werden benötigt, um tonale Unterschiede der Laute anzuzeigen, da diese dann eine andere Bedeutung haben als ohne.

Insofern ist unser Schriftsystem eigentlich nur für Latein und Englisch ausgelegt, alle anderen Sprachen setzen mehr oder weniger Diakritika ein, was ja eigentlich ein Behelf ist, um einen Laut darzustellen, der mit dem vorhandenen Zeichensatz nicht darstellbar ist. Interessant wäre zu sehen, wie die einzelnen Sprachen spezifische Zeichen entwickeln würden. Allerdings würde dann das lateinische Basis-Schriftsystem zerfasern.

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Norbert P

Die Vietnamesen waren ganz glücklich, eine Alternative zum Chinesischen zu haben, das sie immer auch als die Schrift der Fremdherrscher begriffen haben (ältere Vietnamesen können das übrigens noch schreiben und lesen). Wobei ich immer dachte, die vietnamesische Lautschrift basiere auf dem Französichen (Indochine/Annam) ... naja auch egal.

Moderne Schriftsysteme die nicht-lateinisch sind, finden wir übrigens auch im Dunstkreis des chin. Kaiserreichs: da wären beispielsweise die japanischen Lautsilben (Kana: Hiragana und Katakana), die aus verschliffenen chin. Zeichen entstanden sind (letztere sind ja auch in Form der Kanji noch in Gebrauch), einfach, weil die jap. Sprache flexible Wortendungen benötigt, die sich mit Kanji nicht darstellen lassen (Chinesisch ist flektions- und deklinatiosfrei). "Angeregt" wurden die Japaner zu den Silben wahrscheinlich durch die (chinesische) Praxis, buddhistische Sanskritbegriffe durch nur wegen ihres Lautwertes verwendete Zeichen zusammenzustöpseln - denn so etwas wie Buchstaben kennt die chin. Schrift eben nicht.

Ähnlich ging es den Koreanern, die ihrem König Sejong (15. Jh.) das Hangul verdanken. Auch dies ist eine Silbenschrift, wobei allerdings "grafische" Blöcke aus An- und Auslauten die Silben bilden (diese quadr. Blöcke haben interessanterweise die selben Dimensionen wie die chin. Schriftzeichen - wodurch sie sich für den Buchdruck der damaligen Zeit hervorragend eignen). Neben der besseren Eignung für die koreanische Sprache hat Hangul natürlich auch eine nationalbewusste Komponente.

Dass die Vietnamesen nun irgendwie diakritisch schreiben (aber tun das nicht Polen und Türken auch, wenn man so will?), liegt mit Sicherheit am "kolonialen" Einfluss, hätten sie was wirklich Eigenes entwickelt, wäre es am Ende wohl eine dem Chinesischen ähnliche Schrift geworden (Vietnamesich ist auch ungebeugt), so wie es einige Völker im Südosten Chinas gemacht haben.

Was in diesem Zusammenhang interessant ist, ist sich mit der Kalligrafie und Typografie von Non-Latin-Schriften zu beschäftigen - der Versuch diese ästhetischen Systeme zu verstehen schärft auch den Blick fürs eigene Alphabet.

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Arti

1405_baecker_1.jpg

Weit jenseits der Schmerzgrenze und absolut erhaben über kleinliche Diskussionen:

Das Bäckerhandwerk mal wieder weit vorn und offenbar in den Händen gewissenloser Mediengestalter ...

Noch irgendwelche Fragen?

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Poms

@Arti

Nach kurzen draufschauen, fällt das "ß-B" nicht mehr sonderlich auf... das ist ja alles durchgängig grottenschlecht gestaltet und penetrant-dümmlich getextet (was ich beinahe noch schlimmer finde). Ein echter Volltreffer.

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Niklaus
Weit jenseits der Schmerzgrenze und absolut erhaben über kleinliche Diskussionen:

Das Bäckerhandwerk mal wieder weit vorn und offenbar in den Händen gewissenloser Mediengestalter

Vielleicht auch ausgleichende Gerechtigkeit für die zahlreichen «B’s» statt «ß» in fremdsprachigen Texten?

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Norbert P

... oder ist das vielleicht ein Kalauer, den wir nicht kapieren? Könnte nicht mit "ß" das griechische "Beta" gemeint sein? Und das hätte dann irgendwas mit dem tollen Nährwert (so wie bei Omega-3-Fettsäuren) zu tun ...

Ich hab jedenfalls im ersten Augenblick "ssssetter" gelesen - auch wenn das ß am Wortanfang so unmöglich ist, dass mir fast der Atem stockte.

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Tholan
... Ich hab jedenfalls im ersten Augenblick "ssssetter" gelesen - auch wenn das ß am Wortanfang so unmöglich ist, dass mir fast der Atem stockte ...

Was wollt ihr denn? Man ißt dann nicht nur satt und fit, sondern setter und fit! :D

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