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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

warum sieht die fraktur aus, wie sie aussieht?

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Ralf Herrmann
Gerade die S-Regeln hilft ihnen, Zusammensetzungen, sonst selbständiger Teilwörter, besser zu erkennen…

Selbst wenn es stimmt, was sagt das schon aus? Die Antiqua hat sich, nicht ohne Grund durchgesetzt, und es gibt daran nichts zu rütteln. Selbst wenn Fraktur marginale Vorteile hätte, will sie heute keinen mehr zurückhaben.

Kennt noch jemand Betamax? Das war VHS auch überlegen und es hat trotzdem nichts genützt. Was die Masse benutzte wurde zum Standard. Der Rest musste abdanken.

Ralf

(31)

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Blackletter

Kannst Du bitte konkrete Beispiele nennen?

Ich habe es von bekannten in Nord- und Südamerika erfahren, die Deutsch gelernt haben. Abgesehen davon hab ich dies schon in irgendwelchen gescheiten Studien/Bücher gelesen, aber du überforderst mich, wenn du mich jetzt fragst in welchen … so was vergesse ich immer wieder.

(Vielleicht sollte ich dazu noch erwähnen, daß es Nord- und Südamerika deutschsprachige Siedlungen gibt, wo die gebrochene Schrift noch ihren Platz hat. Und daher die Umwelt eher mit der gebrochenen Schrift in Berührung kommt den in Deutschland.)

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Gerade die S-Regeln hilft ihnen, Zusammensetzungen, sonst selbständiger Teilwörter, besser zu erkennen…

Selbst wenn es stimmt, was sagt das schon aus? Die Antiqua hat sich, nicht ohne Grund durchgesetzt, und es gibt daran nichts zu rütteln. Selbst wenn Fraktur marginale Vorteile hätte, will sie heute keinen mehr zurückhaben.

Der Grund liegt wohl eher an den beschränkten Schreibmaschinen und später der Computer Tastaturen und nicht zuletzt an dem Diktat von 1941.

Blackletter (44)

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Norbert P

Der Grund liegt für mich noch eher darin, dass eine Schrift für alle (und das bedeutet heute international) funktionieren muss. Warum zurück in die schriftliche Isolation? Fraktur ist schön und muss nach ihren eigene Regeln gesetzt werden, keine Frage. Aber sie bleibt in der Realität des 21. Jahrhunderts Liebhaberei. Wie Slow Food und Plattdeutsch. Dafür gibt es auch lobenswerte Vereine (ich mag alle drei: Fraktur, Slow Food und Platt), aber es ist, wenn man es zynisch sagen will, "Kulturzoo".

N. (43)

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Tholan
... ich kann dir meine eigene wissenschaftliche untersuchung zur verfügung stellen. bei uns gibt es hier einen türkisches 'bistro' das verkauft:

»JÄGERMEIFTER«soviel dazu.

Hallo Robert,

das sagt gar nichts, weil da gibt es auch genügend Antiqua-Beispiele in haarsträubende Schreibweise.

Und da muss man nicht lange suchen.

... Selbst wenn Fraktur marginale Vorteile hätte, will sie heute keinen mehr zurückhaben ...
Hallo Ralf,

ich verstehe, was Du meinst, aber es geht doch hier nicht um Fraktur gegen Antiqua.

Und wenn man das lange-s und die Ligaturen mag, warum nicht!

Gruß

Thomas

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RobertMichael
... ich kann dir meine eigene wissenschaftliche untersuchung zur verfügung stellen. bei uns gibt es hier einen türkisches 'bistro' das verkauft:

»JÄGERMEIFTER«soviel dazu.

Hallo Robert,

das sagt gar nichts, weil da gibt es auch genügend Antiqua-Beispiele in haarsträubende Schreibweise.

Und da muss man nicht lange suchen.

wie das sagt gar nicht? mir sagt das, dass das lange-ß unseren ausländischen

mitbürgern wohl eher nix sagt, bzw. diese das mit einem f verwechseln. ich

habe sowas schon oft gesehen.

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Tholan

Halllo Robert,

mir sagen viele internationale Buchstaben und deren Eigenheiten von vornherein auch nichts.

Auch im Türkischen gibt es da wohl ein paar Abwandlungen des lateinischen Alphabets,

obwohl es ganz jung ist.

Türkçe, Türkiye Elektrik Dağtım A.Ş (Türkische Stromverteilungs AG) hätte ich vielleicht auch falsch geschrieben,

wenn’s mich nicht interessiert hätte.

Übrigens hier auch ganz sinnige Schriftumsetzungen für Eigenheiten der Sprache.

ç=tsch

Ş für Sch

Gruß

Thomas

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfis ... 52,00.html

0,1020,728037,00.jpg

eingeschickt von Doris Fröhlich, Darmstadt-Eberstadt

Gefunden bei Antalya in der Türkei.

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Gast

Ich habe als Kind die Bücher meines Vaters (Mutters Bücher sind zerbombt worden) gelesen und im Robinson Crusoe mit den lang-s gekämpft. Erbfen gibt es zwar nicht, aber Robinfon Cruefoe (á la Daniel Defoe) könnte es ja geben....

Ich lese gerne Fraktur, da spielt Nostalgie eine Rolle. Für eine echte Renaissance in Alltagstexten sehe ich allerdings auch keine Chance. Kulturzoo? Gerne. Vielfalt ist das Gegenteil von Einfalt, variatio delectat, als Westfale liebe ich Töttchen, Potthast oder Buchweizenpfannkuchen. Nicht jeden Tag, wohl verstanden.

Aber genau so, wie ungekonntes Plattdeutsch peinlich ist, sollte auch Fraktur korrekt gesetzt sein, wenn schon. In der Schule sollte man es lernen können, Profis im Schriftgeschäft sollten es wissen müssen, weil gute Ideen dahinterstecken, funktionale, ästhetische, stilistische, historische, kulturelle...

Daß in unseren Schulen wichtigere Sachen nicht gelehrt werden, ist bitter, aber das Lehren der Fraktur würde den Schülern den direkten Zugang zu älteren Druckwerken erleichtern und eine Hürde zur Bildung abbauen.

Stefan (48 )

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Norbert P

Wenn ich der Fraktur wenig Chancen auf eine Verwendung außerhalb spezieller und Liebhaberverwendungen einräume, dann ist das kein Kampf gegen die Fraktur. Das ist einfach meine nüchterne Sicht auf die Lage. Gebrochen ist eben nicht mehr alltagstauglich, diese Schriften in Schulen zu lehren, als Kulturphänomen sozusagen, ist okay, aber sie als "Zweitschrift" durchsetzen zu wollen, halte ich für überzogen. Und das Argument mit der besseren Lesbarkeit von Ligaturen haut mich nicht wirklich um, ein Beispiel steht in Deinem Text: "l e tz t e n d l i c h" - das hat mit sowas wie Silbentrennung nichts zu tun. Bevor wir nicht überhaupt eine bessere Rechtschreibqualität in die Schulen reinbekommen, ist alles Sehnen nach Fraktur dort frommer Wunsch.

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Bleisetzer
Daß in unseren Schulen wichtigere Sachen nicht gelehrt werden, ist bitter, aber das Lehren der Fraktur würde den Schülern den direkten Zugang zu älteren Druckwerken erleichtern und eine Hürde zur Bildung abbauen.

Stefan (48 )

Das ist ein ganz wichtiger Hinweis.

Wenn es z.B. um deutsche Geschichte geht - und was ist für einen Deutschen mit der gewährten "Gnade der späten Geburt" wichtiger als zu verstehen, warum Deutschland heute ist wie es ist? - dann bleibt einem tatsächlich nur eine einzige Alternative zu den unsäglichen "Die Frauen und Schäferhunde des NS" populistischen Verdummungs-Dokumentationen eines Guido Knopp nebst Spießgesellen: Originale lesen. Und die wiederum sind fast ausschließlich in Gebrochenen Schriften gesetzt.

Der komplette Zugang zu diesen Erstquellen geht verloren für jeden, der das Lesen der Gebrochenen nicht beherrscht. Er ist auf gefilterte "Informationen" aus zweiter Hand angewiesen.

Mir ging es in meiner Kindheit ähnlich wie Stevo. Der Stern-Verlag in Düsseldorf hatte damals schon ein "Modernes Antiquariat". Und ich bekam ab meinem siebten oder achten Lebensjahr dort Zugang. Für 20 Pfennig gab es Jules Verne, Mark Twain, Cooper (Lederstrumpf) und Karl May zu kaufen. Und ich habe sie verschlungen.

Heute bin ich froh, daß ich meinen Jungen mit Schmeicheleien, Bestechungen und Bedrohungen schon vor Jahren gezwungen habe, diese prägenden Jugendbücher in moderner Version zu lesen oder als Hörbuch-Kassette zu verinnerlichen. Aber das geht wieder ins Thema "Bildung und Ausbildung".

Georg

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Ralf Herrmann
Vielfalt ist das Gegenteil von Einfalt.

Auch dieses Argument überzeugt mich leider überhaupt nicht. Wazu sollten wir verschiedene Schriftsysteme lernen, die exakt das Gleiche tun? Schrift ist ein Werkzeug, und als solches sollte es so klar und einfach wie möglich funktionieren. Und wenn es um Vielfalt geht, warum dann nur Fratur und Antiqua? Wäre es nicht noch vielfältiger auch Hieroglyphen zu lernen?

Die Vielfalt liegt in den Buchstabenformen, nicht in den Satzweisen. Niemand kämpft hier gegen die Fraktur – ganz im Gegenteil. Wir überlegen ja gerade, wie sie noch zu retten ist. Nicht die Fraktur, aber der Fraktursatz ist tot. Der Fraktursatz hatte seine Zeit. Aber Schrift und Schriftsatz wandeln sich seit tausendenen von Jahren und passen sich den gegebenen Umständen an. Die aktuellen Umstände sind Computersatz/Antiqua-Satz. Entweder passt sich die Fraktur dem an, oder sie geht unter.

Da helfen auch keine konstruierten Einzelbeispiele von Wachs-Tuben. Ein Wort, dass ich in meinem Leben noch nie benutzt habe. (Übrigens ein Problem, dass sich in der Antiqua mit dem Bindestrich spielend auflösen lässt.)

Ralf

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Blackletter
Die aktuellen Umstände sind Computersatz/Antiqua-Satz. Entweder passt sich die Fraktur dem an, oder sie geht unter.

Jetzt habe ich wohl etwas komplet Falsch verstanden, ich ging davon aus, das Zauberwort nennt sich „Unicode“ und nicht „Anpassung“. Bin mir ja bewusst, daß ich noch viel lernen muß, aber, daß ich so wenig wusste macht mir nun schon Sorge.

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RobertMichael

mir sagen viele internationale Buchstaben und deren Eigenheiten von vornherein auch nichts.

wir reden aneinander vorbei.

wenn ich türkisch schreiben will, nehme ich mir eine vorlage und versuche so

genau wie möglich abzuschreiben. das hat der bistro-besitzer ebenfalls ver-

sucht. eine flasche jägermeister aus dem regal genommen und den schriftzug

abgeschrieben. dann hat der das pappkärtchen (mehr war es nicht) mit einem

preis versehen und an die flasche gestellt – fertig aus. die leute bestellen

alle jägermeister, wundern tut es ihn nicht.

sprich: ich schlussfolgere also daraus, hätte jägermeister sich kein langes-s

in seinem logo hätte er es richtig entziffern können, den alle anderen buchstaben

hat er ja auch erkannt. es geht dabei nicht um spracheigenheiten.

ähnlich unserem ä, ü, ö. die amis sagen sicherlich zu 90 % alle »jagermeister«

anstelle von »jägermeister«.

will man also heute wieder frakturschrift nutzen muss man sich auf die

globalen gegebenheiten einstellen. eine vereinfachung der schrift.

mehr will ich ja gar nicht ;)

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Bleisetzer

mir sagen viele internationale Buchstaben und deren Eigenheiten von vornherein auch nichts.

wir reden aneinander vorbei.

wenn ich türkisch schreiben will, nehme ich mir eine vorlage und versuche so

genau wie möglich abzuschreiben. das hat der bistro-besitzer ebenfalls ver-

sucht. eine flasche jägermeister aus dem regal genommen und den schriftzug

abgeschrieben. dann hat der das pappkärtchen (mehr war es nicht) mit einem

preis versehen und an die flasche gestellt – fertig aus. die leute bestellen

alle jägermeister, wundern tut es ihn nicht.

sprich: ich schlussfolgere also daraus, hätte jägermeister sich kein langes-s

in seinem logo hätte er es richtig entziffern können, den alle anderen buchstaben

hat er ja auch erkannt. es geht dabei nicht um spracheigenheiten.

ähnlich unserem ä, ü, ö. die amis sagen sicherlich zu 90 % alle »jagermeister«

anstelle von »jägermeister«.

will man also heute wieder frakturschrift nutzen muss man sich auf die

globalen gegebenheiten einstellen. eine vereinfachung der schrift.

mehr will ich ja gar nicht ;)

Jägermeister war und ist eine ungemein erfolgreiche Kampagne, aus einem aussterbenden typischen Eckkneipen-Produkt ein "hippes In-Getränke für coole Leute" zu machen. Das kann man rein marketing-technisch gar nicht zu hoch bewerten. Jägermeister war zuvor ein Schnaps mit einem Image wie heute noch Doppelkorn, das Lieblingsgetränk aller Alkoholiker am Kiosk um die Ecke (knall zuverlässig). Nie im Leben hätte jemand aus der Werbebranche zuvor geglaubt, daß es möglich sei, gerade dieser Marke ein erfolgreiches Image gerade im suburbanen Bereich der 20-40jährigen zu verpassen.

Man muß also davon ausgehen, daß das Lang-s sehr bewußt eingesetzt wurde. Vielleicht wirkt es ja gerade wegen des damit verbundenen, etwas skurrilen Einschlages.

Georg

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Blackletter

…oder hat etwa nicht jeder Mensch, jedes Land, das Recht auf seine eigene Sprache und Schrift. Ein Volk, das seine Sprache verliert, das geschriebene seiner Ahnen nicht mehr lesen kann, gerät leicht in eine Identitätskrise. Fordert nicht auch schon die UNESCO inzwischen spracherhaltende oder -dokumentierende Maßnahmen.

Was sind das für Argumente, nur weil die (englischsprechenden) Amerikaner Schwierigkeiten haben deutsche Umlaute auszusprechen; und irgendein türkischer Bistrobesitzer ein Buchstaben verwechselt hat, die gesamte deutsche Sprache ändern zu wollen.

Es wurde in diesem Thema schon öfters auf die Notwendigkeit der Vereinfachung hin zur Weltsprache geworben. Nicht zuletzt mit, eine einheitliche Weltsprache verhindere Missverständnisse. „Tatsächlich aber bedeutet das Sprachensterben eine kulturelle Verarmung der Menschheit, parallel zur genetischen Verarmung durch das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten.“

Ich frage mich nur, was das ganze, ich meine das Vereinfachungsgesülze, mit der gebrochenen Schriften zu tun hat! Eine Auseinandersetzung darüber gehört doch zum Thema Sprachverschandelung oder Schlechtschreibreform.

Hunderttausende leben im deutschsprachigen Raum, die Zweischriftig aufgewachsen sind. Dies sollten sich diejenigen, welche sich dem nicht bewusst sind, erst im klaren werden, bevor sie sich über Dinge erheben, welche sie selber nicht handhaben können, oder wollen, denn, wenn sie es könnten würden sie es ja tun!

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RobertMichael

Was sind das für Argumente, nur weil die (englischsprechenden) Amerikaner Schwierigkeiten haben deutsche Umlaute auszusprechen; und irgendein türkischer Bistrobesitzer ein Buchstaben verwechselt hat, die gesamte deutsche Sprache ändern zu wollen.

wer sagt das denn?

ich sagte lediglich das ich für eine vereinfachung der frakturschrift bin.

vorallem was das lange-s betrifft.

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Bleisetzer
…oder hat etwa nicht jeder Mensch, jedes Land, das Recht auf seine eigene Sprache und Schrift. Ein Volk, das seine Sprache verliert, das geschriebene seiner Ahnen nicht mehr lesen kann, gerät leicht in eine Identitätskrise. Fordert nicht auch schon die UNESCO inzwischen spracherhaltende oder -dokumentierende Maßnahmen.

Doch, das Recht hat jedes Volk.

Wenn gerade ich Dir aber widerspreche, scheint das zunächst im Widerspruch zu meinem Bewußtsein als deutscher Nationalist, der ich bin.

Aber gerade deshalb:

Sich ausschließlich auf die Vergangenheit zu besinnen, würde zur Dekadenz führen. Schau Dir Ägypten an. Ein Volk, das seinen Höhepunkt längst überschritten hat (siehe dazu z.B. Oswald Spengler, der aufweist, daß eine jede Zivilisation aufsteigt und auch wieder absteigt).

Das Alte zu bewahren und in Ehren zu halten, ist gut. Denn es bewahrt uns davor, zum internationalen Einheitsbrei zu werden.

Aber wir dürfen uns doch nicht dem Ausland verschließen. Nationales Bewußtsein darf nicht dazu führen, nicht weltoffen zu sein.

Was sind das für Argumente, nur weil die (englischsprechenden) Amerikaner Schwierigkeiten haben deutsche Umlaute auszusprechen; und irgendein türkischer Bistrobesitzer ein Buchstaben verwechselt hat, die gesamte deutsche Sprache ändern zu wollen.

Nicht nur die Amerikaner haben und hatten dieses Problem.

Wäre dem so, dann könnte ich mich Deiner Argumentation anschließen. Denn mir ist die Ignoranz zuwider, mit der die meisten Amerkaner wie selbstverständlich davon ausgehen, daß man mit ihnen in englisch kommuniziert. (Es gibt sehr sehr löbliche Ausnahmen).

Aber das Problem mit dem Verständnis der deutschen Gebrochenen Schriften ist doch uralt. Schon in den Weltkriegen hat die Reichswehr und die Wehrmacht in den besetzten Gebieten weiträumig auf Schilder und Hinweise in Gebrochenen Schriften verzichtet. Ganz einfach, weil die Bevölkerung der besetzten Gebiete diese Schilder nicht lesen konnte.

Sieh es doch einmal pragmatisch und wertfrei.

Es wurde in diesem Thema schon öfters auf die Notwendigkeit der Vereinfachung hin zur Weltsprache geworben. Nicht zuletzt mit, eine einheitliche Weltsprache verhindere Missverständnisse. „Tatsächlich aber bedeutet das Sprachensterben eine kulturelle Verarmung der Menschheit, parallel zur genetischen Verarmung durch das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten.“

Die Darstellung einer Sprache in Schriftform ist doch nur das Äußere.

Den Gehalt der Sprache selbst berührt diese Form doch gar nicht.

So bemühe ich mich, keine Anglizismen mehr zu verwenden. Und mich eines gepflegten Deutsches zu verwenden. Das hat aber beides nichts damit zu tun, in welcher Schrift ich mich artikuliere.

Ich frage mich nur, was das ganze, ich meine das Vereinfachungsgesülze, mit der gebrochenen Schriften zu tun hat! Eine Auseinandersetzung darüber gehört doch zum Thema Sprachverschandelung oder Schlechtschreibreform.

Siehe oben.

Georg

Hunderttausende leben im deutschsprachigen Raum, die Zweischriftig aufgewachsen sind. Dies sollten sich diejenigen, welche sich dem nicht bewusst sind, erst im klaren werden, bevor sie sich über Dinge erheben, welche sie selber nicht handhaben können, oder wollen, denn, wenn sie es könnten würden sie es ja tun!

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Blackletter

ich sagte lediglich das ich für eine vereinfachung der frakturschrift bin.

vorallem was das lange-s betrifft.

Wenn ich es richtig verstehe, wendest Du die Frakturschrift bisher nicht an, benutzt sie auch nicht beim setzen. Also was willst du denn… ?

Wieso willst du etwas verändern, was du nicht brauchst und nicht kennst?

Ist es die Angst vor dem Andersartigen?

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Ralf Herrmann

Vorsicht: Lang-s/Rund-s ist »bloß« eine Satzregel. Die kann man genauso disktutieren wie »theuer/teuer« oder »daß/dass«. Diakritika hingegen haben eine wichtige sprachliche Funktion und dürfen selbstverständlich nicht mal eben angepasst werden, um es Ausländern leichter zu machen. Also bitte Fraktursatz und Diakritika nicht in einen Topf werfen.

@Blackletter:

Langsam werde ich müde eine ziellose Diskussion mit 100 Jahre alten Argumenten mit einen Anonymous zu führen. Deshalb frage ich jetzt einfach mal ganz dumm: Worauf genau willst du hinaus?

Du verteitigst die Fraktur. Fein! Aber mit welchem Ziel? Sie wieder als Zweit- oder gar Erstschrift einzuführen? Oder worum geht es?

Ich habe den Eindruck, du verteidigst einfach prinzipiell die Schrift die du benutzt. Dann brauchen wir die Diskussion aber nicht zu führen, weil dir doch niemand deine Schrift in Abrede stellen will. Du kannst schreiben wie du möchtest, von mir aus kyrillisch auf den Kopf stehend in Spiegelschrift. Also – worum geht es?

Ralf

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Gast
Wozu sollten wir verschiedene Schriftsysteme lernen, die exakt das Gleiche tun?

Nach meinem Verständnis tun verschiedene Schriftsysteme in vielerlei Hinsicht nicht das Gleiche.

Schrift ist ein Werkzeug, und als solches sollte es so klar und einfach wie möglich funktionieren. Und wenn es um Vielfalt geht, warum dann nur Fraktur und Antiqua? Wäre es nicht noch vielfältiger auch Hieroglyphen zu lernen?

Gerne mehr Vielfalt als Antiqua und Fraktur. Wie arm wäre die Welt mit einer Einheitsschrift. Und das mühsame Entziffern der Hieroglyphen hat gezeigt, was uns verloren geht, wenn Schriftkenntnis untergeht. Daß nicht jeder Hieroglyphen lernen soll, finde ich auch. Aber daß Theologen griechische und hebräische Schrift lernen, hat gute Gründe. Und deutsche Literatur, die unser aller Leben stark beeinflußt, ist -zumindest im Original- oftmals in Fraktur erschienen.

Die Technologie entwickelt sich weiter, das ist auch gut so. Die Technologie des Schreibens wirkt sich auf die Schrift aus, das weiß sogar ich schon. Und ich bin fest überzeugt, daß Computertechnlogie viel mehr kann als einen vereinfachten amerikanischen Zeichensatz. (Was habe ich für den Umlaut in meinem Nachnamen kämpfen müssen..) Daher sage ich: moderne Technologien können und sollen die Vielfalt fördern, nicht ausdünnen. Spannend ist die Frage nach der Weiterentwicklung, z.B. der Fraktur. Gut möglich, daß sie nur Zierschrift für CD-Hüllen bleibt, ausgeschlossen, daß sie Standard-brotschrift würde.

Ihr kennt doch den Spruch von Gustav Mahler oder, nach anderen Quellen, Arturo Toscanini über Tradition, Weitergeben der Fackel und Anbetung der Asche.....

edit sagt: wie kriegt man denn den Beitrag in Fraktur á la Blackletter?

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Bleisetzer

Vor einigen Tagen bekam ich einen sehr schöne Klappkarte DIN A5 auf DIN A6 Hochformat gefalzt. Vorne drauf ein Holzstich einer Sonne mit dem Fraktur-Schriftzug "Sonnenwende". Auf den Innenseiten links eben dieses Gedicht von H. Sendelbach und auf der rechten Innenseite einen persönlichen Brief - alles in Fraktur, ganz korrekt verfaßt nach den Fraktur-Satzregeln.

Allein schon der Umstand, daß der Schreiber sich soviel dabei gedacht hatte, als er mir schrieb. Dieses bewußte Bemühen, mir eine Freude zu machen mit seiner Gestaltung, macht die Sendung für mich wertvoll und sie hängt jetzt an meiner Merkwand.

Will sagen:

Ich sehe durchaus einen Sinn darin, Gebrochene Schriften zum Beispiel auf diese Weise einzusetzen. Solche Briefe ragen aus der täglichen Flut in der Geschäftspost dermaßen heraus, daß sie immer bemerkt werden und man sich auch immer an sie erinnern wird.

So macht es für mich Sinn, aber grundsätzlich nicht.

Georg

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RobertMichael
Spannend ist die Frage nach der Weiterentwicklung, z.B. der Fraktur.

sowas wurde hier ja schon oft gezeigt. die sog. pro-gohtics, fakir, blaktur usw.

– alles interessante schriften, natürlich mit lang-s.

und ich denke da wird noch viel folgen, woran wir momentan noch gar nicht

denken. denn es ist ja eindeutig das die fraktur wieder im kommen ist.

wenn auch nur im displaybereich. für mich reicht das, als textschrift will

ich eine schwabacher heute nicht mehr lesen müssen. es sei denn sie ist

so abstrahiert das sie mir das lesen nicht erschwert.

die frage ist, ob man sie auch so nutzen soll/will. für den internationalen

sprachgebrauch würde ich auf das lange-s verzichten, dazu sollte man

offen und nicht verbohrt an diese schriften herangehen, ich glaube ich

wiederhole mich ...

:?

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