[Mitglied 8223…] Geschrieben August 19, 2008 Teilen Geschrieben August 19, 2008 Ich habe diesen Thread gerade entdeckt und spaßeshalber den Font bei fonts101.com gedownloaded und HUCH! Mir ist da glatt ein long-s entgegengesprungen... Es ist als backslash benannt und eben dort belegt. Desweiteren ist die AnglicanText tatsächlich eine Fraktur, man beachte da die geteilten Oberlängen und das doppelstöckige a Wahrscheinlich wird das nicht längerfristig den Streit um das Lang-s beenden, aber wenigstens kann diese Schrift auch den Dogmatikern freigegeben werden. Beste Grüße Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben August 20, 2008 Teilen Geschrieben August 20, 2008 Warum sollten wir das dann bei der Gelegenheit nicht gleich richtig machen, mit allen Eigenarten, einschließlich ?? Weil es kein »richtig« oder »falsch« gibt – es gibt nur Konventionen. Was du mit »richtigem Fraktursatz« bezeichnest, ist eine Konvention, die vor 100 Jahren galt. Diese Konvention warf aber wahrscheinlich alles über den Haufen, was vor 200 oder 300 Jahren galt. Es ist also sinnlos, da die eine richtige Form finden zu wollen und diese dann künstlich zu konservieren. Typografie ist eine dienende Kunst. Sie dient dem Leser. Wenn man davon ausgehen kann, dass die Mehrheit der Leser der jeweiligen Drucksache kein Lang-s kennt, gibt es keinen Grund es zu verwenden – genauso, wie man seine Worte so wählt, dass sie von den Empfängern verstanden werden und nicht einen Wortschatz von vor 200 Jahren ansetzt, nur weil das damals so »richtig« war. Link zu diesem Kommentar
[Mitglied 133d…] Geschrieben August 20, 2008 Teilen Geschrieben August 20, 2008 Desweiteren ist die AnglicanText tatsächlich eine Fraktur, man beachte da die geteilten Oberlängen und das doppelstöckige a da hast du jetzt ein bisserl was durcheinander gebracht: das zweistöckige a gehört zur gotischen Textura, die es von der Karolingischen Minuskel übernommen hat: für die Fraktur – die sich im 16. Jh. aus einer Bastarda entwickelt hat – ist dagegen das einstöckige a typisch: die gegabelten oberlängen sieht man bei vielen – wenn auch nicht bei allen – Frakturen. der umkehrschluss, dass eine gebrochene schrift mit gegabelten oberlängen eine Fraktur sein muss, ist zumindest voreilig. :) Link zu diesem Kommentar
[Mitglied 8223…] Geschrieben August 20, 2008 Teilen Geschrieben August 20, 2008 Na vielen Dank für die Aufklärung und die schönen Bildbeispiele! War wohl doch etwas zu späht für derartige Betrachtungen... @ Ralf Natürlich ist falsch und richtig meistens schwer zu definieren, aber in den meisten Fällen wird doch die Fraktur eingesetzt um eben an diese alte Zeit/alten Werte darzustellen. Damals war die Verwendung festgelegt. Wenn man jetzt neue Formen von Frakturschriften entwickelt, die nicht diesen Bezug haben, kann man m. E. tatsächlich auf das ? verzichten und das (ehemalige) Schluss-s entsprechend gestalten. Andersrum bin ich aber auch immer dafür in Antiquaschriften das ? aufzunehmen. Wer es benutzt und ob es benutzt steht auf einem andern Blatt. Link zu diesem Kommentar
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