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Trennung von Maßangaben in Klammern

Empfohlene Beiträge

MartinJordan

Liebe Detailtypografen,

leider bietet mir unser typografisches Standardwerk bei einem aktuellen Satzproblem keine Hilfestellung — ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier Rat bekäme und Hilfe fände.

In einem flatternd gesetzten Text ergibt sich eine unschöne Lücke, da einem Begriff eine Maßangabe in Klammern nachgestellt ist, die ich aus Gründen der Verständlichkeit nur sehr ungern trennen würde. Diese sieht ungefähr so aus:

»[…] das Bauzaun und Baugerüst

(10 m × 15 m) mit Werbeflächen bespannte. […]«

Momentan sind zwischen den Maßangaben und dem Mal-Zeichen geschützte Wortzwischenräume eingefügt. Ist eine ästhetisch begründbare Trennung der Dimensionen in den Klammern zulässig bzw. tolerierbar?

»[…] das Bauzaun und Baugerüst (10 m

× 15 m) mit Werbeflächen bespannte. […]«

oder

»[…] das Bauzaun und Baugerüst (10 m ×

15 m) mit Werbeflächen bespannte. […]«

Herzlichen Dank im Voraus für jeden sachdienlichen Hinweis.

Mit besten Grüßen aus Berlin

Martin

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Proedie
»[…] das Bauzaun und Baugerüst (10 m ×

15 m) mit Werbeflächen bespannte. […]«

Hallo!

Ich (kein Profi) setze sowas grundsätzlich so, dass es in eine Zeile passt. Erst wenn es wirklich absolut nicht anders geht, würde ich nach dem Mal-Zeichen trennen. Vielleicht kannst du den Text vor der entsprechenden Stelle ändern, damit es besser passt?

Lieben Gruß

Proedie

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CRudolph

Das ist eigentlich ganz eindeutig: Der Operator gehört zur Zahl. Wenn also gebrochen werden muß, dann rutscht der Operator zwingend mit in die nächste Zeile. Nimm folgendes Beispiel:

3 + 5 – 2 = 6

Wenn Du Dir das mit dem =-Zeichen vorstellst, wird es am Eindeutigsten:

3 + 5 – 2 =

6

Das geht völlig in die Hose. So ist es war nicht schön, geht aber gerade noch:

3 + 5 – 2

= 6

Also, das × gehört in die nächste Zeile. Wobei die Angabe der Dimension übrigens nicht zwingend für beide Zahlen gegeben werden muß, wenn sie gleich ist. Statt 5 m × 7 m kannst Du also ganz getrost auch 5 × 7 m schreiben, vielleicht erübrigt sich an der einen oder anderen Stelle bereits das Trennproblem.

Grüße,

Christian

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Alpha

Kürze doch vorher einfach : "Bauzaun und -gerüst"

Nachtrag: Auch die Wortabstände und vor allem der Abstand zwischen "10" und "m" und dem Malzeichen können gut weniger Abstand gebrauchen.

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Proedie
Wobei die Angabe der Dimension übrigens nicht zwingend für beide Zahlen gegeben werden muß, wenn sie gleich ist. Statt 5 m × 7 m kannst Du also ganz getrost auch 5 × 7 m schreiben, [...].

Bitte?!

5 × 7 m = 35 m

5 m × 7 m = 35 m²

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CRudolph

Du hast natürlich recht, es ist formal nicht korrekt, es muß dann eigentlich 5 × 7 [m] heißen, eine Angabe von 5 × 7 m ist zwar in Bezug auf die Beschreibung einer Fläche eindeutig, aber vermutlich zu umgangssprachlich. Ich bin schon derart an diesen Lapsus gewöhnt, daß ich glatt selber ins Fettnäpfchen getreten bin. Danke Dir für die Korrektur! :gimmifive:

Christian

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Puck

Hallo zusammen,

erster Forumsbetrag und gleich ein Besserwisserkind (Asche auf mein Haupt).

... es muß dann eigentlich 5 × 7 [m] heißen ...

Ich dachte immer, dass man nach DIN 1313 die Einheit nicht in eckige Klammern setzen darf.

Falls die eckigen Klammern im Ausdruck 5 × 7 [m] andeuten sollen, dass sich die Einheit Meter auf beide Zahlen beziehen soll, dann würde ich doch 5 m × 7 m bevorzugen.

(siehe auch http://www.ltd.mb.tu-dortmund.de/lehre/download-lehre/Umgang_Groessen-Einheiten-Gleichungen.pdf).

ciao René

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CRudolph

Hallo René, willkommen im Forum!

erster Forumsbetrag und gleich ein Besserwisserkind (Asche auf mein Haupt).

Nein, Du hast schon recht, wenn es nicht richtig ist dann muß es schon korrigiert werden und DIN 1313 war mir z.B. nicht bekannt.

Generell gilt in den Naturwissenschaften, daß bei Zahlengruppen die etwas längliche Formulierung »alle Angaben in Einheit xy« durch die einfache Anführung der entsprechenden Einheit in eckigen Klammern erfolgen kann. Man kann also bei Angabe von Papierformaten einfach schreiben:

Papierformate [mm]

A0 1189 × 841

A1 841 × 594

etc.

Das ist vollkommen eindeutig und auch durchaus gebräuchlich. Was hat es jetzt also mit DIN 1313 auf sich? Wenn ich das auf die Schnelle richtig erfasse, dann versucht diese Verordnung ein Problem von Variablen in Größengleichungen aufzulösen. Wenn ich nämlich zum Beispiel eine allgemeine Gleichung zur Umrechnung eines Volumens V in Stoffmenge n habe,

(d · V)/M = n – d ist die Dichte und M das Molekulargewicht

dann sollte der Einsatz von Zahlenwerten mit den entsprechenden Einheiten das richtige Ergebnis liefern. Werden die Einheiten aber in der Formel angegeben, dann kann dies zum unsinnigen Konstrukt führen, daß Einheiten plötzlich miteinander multipliziert werden. Also aus

(d [g/ml] · V [l])/M [g/mol] = n [mol]

wird im Falle von Alkohol (Ethanol) dann plötzlich

(0,789 g/ml · [g/ml]) · (1 l · [l])/(46,07 g/mol · [g/mol]) = ~17 mol²

und das ist natürlich Blödsinn. Mal abgesehen davon, daß man in ziemlicher Unkenntnis leben muß, um einen solchen Blödsinn wirklich zu fabrizieren, ergibt sich das Problem aber im obigen Falle nicht; ich gebe zwei absolute Größen an und stelle dahinter, in welcher Einheit die Größe angegeben ist.

Das ändert aber nichts daran, daß der Ausdruck 7 m × 5 m absolut korrekt ist und sich vermutlich auch universeller einsetzen läßt, da die »Normalbevölkerung« mit dem Ausdruck »[Einheit]« nicht unbedingt etwas anfangen kann.

Ein schönes Wochenende,

Christian

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Puck
Generell gilt in den Naturwissenschaften, daß bei Zahlengruppen die etwas längliche Formulierung »alle Angaben in Einheit xy« durch die einfache Anführung der entsprechenden Einheit in eckigen Klammern erfolgen kann.

Sehe ich auch so, denn ich bin nach einer kurzen DIN-1313-Schockstarre auch wieder dazu übergegangen in meinen Firmendokumenten die Einheiten in eckige Klammern zu setzen. Gerade in Grafiken und Tabellen spart man damit Platz und bei einer wissenschaftlichen/technischen Zielgruppe wird es auch verstanden.

ciao René

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  • 13 Jahre später...
Arteberlina

Hallo zusammen, ich bin neu hier und frage mich gerade, ob (mal abgesehen von der Ästhetik, denn schöner ist’s!) überhaupt Leerzeichen zwischen 5x7 cm gesetzt werden. Wenn der Binde- oder Halbgeviertstrich im Sinne von „bis“ verwendet wird, wird das doch auch ohne Leerstelle gesetzt. 5-7 cm bzw. 5–7 cm. Warum sollte das bei „mal“ anders sein? Gibt es dazu eine Vorgabe?

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Phoibos
vor einer Stunde schrieb Arteberlina:

Warum sollte das bei „mal“ anders sein?

Das eine ist eine Art Elision, das andere ist ein mathematisches Formelzeichen.

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Phoibos
vor einer Stunde schrieb Arteberlina:

Gibt es dazu eine Vorgabe?

Keine Ahnung, aber es gibt eine Historie: https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_mathematical_notation

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Duden oder das DIN oder die ISO da eine Vorschrift für hat, aber mir reicht das Wissen, dass es in der Wissenschaft usus ist.

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Diwarnai
vor 2 Stunden schrieb Arteberlina:

Gibt es dazu eine Vorgabe?

Es gibt die DIN 5008 (Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung), nach dieser wird vor und nach den verschiedenen Rechenzeichen jeweils ein Leerzeichen gesetzt. Die DIN ist aber kein Gesetz, sondern es sind Empfehlungen des Normenausschusses Informationstechnik und Anwendungen (NIA), Arbeitsausschuss NA 043-03-01 AA „Textverarbeitung“. Daher musst du dich nicht zwingend daran halten.

 

Bei Geschäftsbriefen wird sich in der Regel daran gehalten. Beim Satz von eher werblichem Material überwiegt der optische Eindruck, entsprechend werden je nach Schriftart auch schmälere Leerzeichen verwendet.

 

Eigentlich sind 5 × 7 cm oder 5×7 cm falsch, da der Ausdruck eine Fläche angibt, also 35 cm² stehen müsste. Sollen Breite und Höhe angegeben werden, müsste es 5 cm × 7 cm heißen. Das „x“ kann dabei in z.B. Geschäftsbriefen als Ersatzzeichen für das Malzeichen „ד verwendet werden.

 

Den Bis-Strich reime ich mir so zusammen, dass die Angabe 5–7 alles zwischen 5 und 7 einschließt, also 1 Gesamtmenge gemeint ist. Diese 1 Gesamtmenge wird dann durch nur 1 Ausdruck wiedergegeben.

  • Gefällt 2
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