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»Römische Antiqua«

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Pachulke

Wir hatten das Thema schon mal vor längerer Zeit mit dem Bleisetzer angeschnitten, ohne so recht weiterzukommen: Ich kenne aus dem Buchdruck eine Schrift, die als »Römische Antiqua« lief und sehr charakteristische Merkmale hatte. Seitdem ist die mir nicht mehr begegnet. Jetzt habe ich aber bei Youtube zufällig eine Schrift gesehen, die, wenn sie auch stellenweise etwas verkorkst aussieht, dem ziemlich nahekommt und in digitaler Form vorzuliegen scheint. Kennt die jemand?

roemisch.jpg

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Pachulke

Danke, das kommt ungefähr hin. Gibt es eine Schrift in diesem Duktus, die weniger Display- und mehr Textschrift ist?

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Pachulke

Die Grundformen sind schon sehr ähnlich, wenn man sich die jetzt etwas schlichter und kräftiger vorstellt, kommt man nahe dran. Zu dumm, daß ich keine Druckmuster mehr habe. Man rechnet ja nicht damit, daß eine (damals) so gewöhnliche Schrift mal von der Bildfläche verschwinden könnte.

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Erwin Krump
Zu dumm, daß ich keine Druckmuster mehr habe. Man rechnet ja nicht damit, daß eine (damals) so gewöhnliche Schrift mal von der Bildfläche verschwinden könnte.

1zqyrzm.jpg

Dieses Schriftmuster von 1914 könnte hinkommen. Gab aber damals viele Schnitte von dieser Schrift mit der Bezeichnung Romanisch Antiqua bzw. Römisch Antiqua. Leider steht mir kein besseres Schriftmuster zur Verfügung.

Grüße

Erwin

  • Gefällt 2
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Erwin Krump
Hat man in dem Römisch-Muster das q gespiegelt? Oder steckt da eine Absicht dahinter, die ich nicht blicke?

Es handelt sich hier um den Ausschnitt einer Karteikarte, die in der Bleisatzzeit zur Orientierung über die Schriftbeständen in der Druckerei diente. Diese Karten wurden sehr einfach und nur als Mittel zum Zweck hergestellt. Es gab sicher ein "q", nur machte man sich anscheinend nicht die Mühe ein ordentliches Alphabet abzusetzen.

Falls Interesse herrscht, ich kann später noch weitere Karteikarten mit verschiedenen Schnitten dieser Schrift hochladen. Nur leider in dieser minderen Qualität.

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Pachulke
Falls Interesse herrscht, ich kann später noch weitere Karteikarten mit verschiedenen Schnitten dieser Schrift hochladen.

:nicken:

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Þorsten
Jetzt habe ich aber bei Youtube zufällig eine Schrift gesehen, die, wenn sie auch stellenweise etwas verkorkst aussieht, dem ziemlich nahekommt und [highlight]in digitaler Form vorzuliegen scheint[/highlight].

Bist du sicher, dass diese Texte digital erstellt wurden? Ich bin dem Youtube-Link gefolgt und habe dort nur Beispiele mit Renft-Liedtexten gesehen, die alle von demselben Nutzer hochgeladen wurden. Kann es sein, dass das einfach nur gute Scans sind?

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Erwin Krump

Vorläufig drei weitere Schnitte zur Römisch. Werde meine Schriftmuster weiter durchforsten und später hochladen.

2istr8j.jpg

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Minimalist

Eigentlich eine ziemlich schöne Schrift – besonders die Kursive hat schöne Formen ... Wäre seltsam bis schade, wenn die noch nicht digitalisiert worden wäre ... :-?

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Erwin Krump

Mehrere Schriftgießereien arbeiteten an diesen beinahe identischen Schriften – Romanisch, Romanische Antiqua, Römisch-Antiqua.

Die Römische Antiqua unterschied sich aber deutlich zur Römisch-Antiqua.

Abb. aus: Satztechnisches Taschenlexikon, Richard L. Niel, Wien 1925, S. 780 – 781.

214avsl.jpg

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Pachulke
Bist du sicher, dass diese Texte digital erstellt wurden? Ich bin dem Youtube-Link gefolgt und habe dort nur Beispiele mit Renft-Liedtexten gesehen, die alle von demselben Nutzer hochgeladen wurden. Kann es sein, dass das einfach nur gute Scans sind?

Scans wovon? Für DDR-Drucke sind zu viele Fehler drin.

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Þorsten
Scans wovon?

Na von einem dieser Songtexte-Begleitheftchen, die damals populär waren. Ob das nun der LP bei lag oder, was weiß ich, von einer Renft-Fan-AG oder im Eigenverlag produziert wurde – keine Ahnung.

Für DDR-Drucke sind zu viele Fehler drin.

:lol: Pass bloß auf, dass dich solche Äußerungen nicht einem Diktaturverharmlosungsvorwurf aussetzen!

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Pachulke
Pass bloß auf, dass dich solche Äußerungen nicht einem Diktaturverharmlosungsvorwurf aussetzen!

Der DDR-Verharmlosung bin ich ja eigentlich ziemlich unverdächtig. Aber im Ernst: Papier war so knapp und kontingentiert, daß in der Regel sehr ordentlich korrekturgelesen wurde. Man konnte es sich einfach nicht leisten, zu viele Drucksachen in den Sand zu setzen.

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Na von einem dieser Songtexte-Begleitheftchen, die damals populär waren. Ob das nun der LP bei lag oder, was weiß ich, von einer Renft-Fan-AG oder im Eigenverlag produziert wurde – keine Ahnung.

Würde ich auch sagen. Die Abbildung schreit irgendwie »Fotosatz«.

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Joshua K.
Versteckt

Wie schon gesagt gab's damals mehrere Schriften in dieser Art. Die erwähnte russische Literaturnaya beruht wohl auf der Lateinisch von Berthold. Eine kräftigere Fassung der Literaturnaya ist die Quant-Antiqua (1989 neu gezeichnet):

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Joshua K.

Wie schon gesagt gab's damals mehrere Schriften in dieser Art. Die erwähnte russische Literaturnaya beruht wohl auf der Lateinisch von Berthold. Sie ist hier kostenlos erhältlich: http://www.ctan.org/tex-archive/fonts/cyrillic/literat

Eine kräftigere Fassung der Literaturnaya ist die Quant-Antiqua (1989 neu gezeichnet):

Von der Quant gibt es auch eine kostenlose Fassung, Urheber: „!22! Soft 1992“. Ich habe sie auf die Schnelle nicht mehr im Netz gefunden, habe sie aber auf meinem Rechner. Ich kann sie gerne verschicken; es fehlen aber leider Umlaute und ß.

2efp6yv.png

Die Romana, die es in verschiedenen Fassungen bei verschiedenen Anbietern gibt, ist bloß für größeren Text geeignet:

bearbeitet von Joshua K.
  • Gefällt 2
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Pachulke

Die Romana ist es doch! War ja klar, daß es irgendwo eine digitale Version geben mußte. Und das witzigste: Ich habe die sogar. Bin gerade mal dem Link gefolgt und habe gesehen, daß die von Bitstream ist. Da hat es leise in meinem Hirn geklingelt: Habe vor Jahrzehnten mal eine Corel-Graphikbibliothek gkauft, bei der ein Stapel Bitstream-Schriften mit dabei war. Und siehe da: Romana roman und bold gehört mit dazu. Der Fall darf als gelöst gelten.

Bei den Corel-Schriften sind überhaupt etliche Klassiker dabei (wenn auch einige unter falscher Flagge segeln), da sehe ich nur immer gar nicht nach. Wahrscheinlich finde ich da sogar Schriften, die ich später mal extra gekauft habe, weil es mir nicht bewußt war, daß die da noch irgendwo auf einer CD schlummern.

bearbeitet von Pachulke
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Þorsten
Aber im Ernst: Papier war so knapp und kontingentiert, daß in der Regel sehr ordentlich korrekturgelesen wurde. Man konnte es sich einfach nicht leisten, zu viele Drucksachen in den Sand zu setzen.

Klar, das weiß ich schon. Dazu kommt, dass Arbeitskraft praktisch nichts gekostet hat, ganz anders als heute.

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Axel Jagau

Und was ist dann das hier? Ich war bisher immer davon ausgegangen, es wäre die Literaturnaya, ohne allerdings überhaupt mal genauer hinzukucken. Aber wenn ich mir das jetzt genauer ansehe, dann sieht es fast selbstgemacht aus… (Bild könnte besser sein, ist auf die Schnelle mit dem Telefon gemacht.)

r77nn6.jpg

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