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etwas stärker als Caslon?

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Hallo. Ich würde gerne eine Schrift finden, die etwas stärker, und etwas freier (wie soll man sagen? bewegter?) ist als Adobes Caslon Pro, ohne so winkelig und raub zu sein wie die Jenson, und nicht so stark und dunkel wie die Arno. Nur etwas weniger süß und zwart und etwas weniger Messing, wenn der unfachliche Ausdruck erlaubt ist. Ich weiß, Jensen und Arno sind Renaissance-Antiquæ, Caslon gehört zum Barock. Vielleicht aber gibt es Übergänge?

Danke, Grüße

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Sebastian Nagel

Jenson und Arno (die es übrigens im Paket "Arno Pro Opticals" in verschiedensten "Dunkelgraden" gibt) sind genauer betrachtet venetianische Renaissance-Antiquæ, also die "Urform" der gedruckten Antiqua (zumindest nach der DIN-Klassifizierung). Der weitere Übergang zur "Barock" wären die französischen Renaissance-Antiquæ, namentlich Granjons, Griffos, Garamonds und dann noch einen Schritt weiter die "holländischen".

Ich bleib jetzt mal der Einfachheit halber bei den Adobe-Schriften die je nach Paket mit der CS mitgeliefert werden, denn die "damaligen" Schriften sind heute unter verschiedensten Namen und in verschiedensten Qualitäten verfügbar und ein Überblick nicht sehr schnell erklärt. Mit den Adobe-Schriften bist du nicht sonderlich kreativ in der Wahl, aber du greifst nicht daneben.

– Garamond Premier (noch recht "ursprünglich")

– Adobe Garamond Pro (nichts falsch zu machen)

– Minion Pro (nichts falsch zu machen)

– Warnock Pro (eigenwillig modern)

– Kepler (schon sehr sehr "barock")

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gutenberger

Ich würde mir mal an deiner Stelle die eher holländischen Klassiker anschauen - auch wenn ich nicht wirklich verstanden hab, was du mit "weniger Messing" meinst. Im Bleisatz gab es als etwas kräftigere bis kräftige Antiquas (jetzt ohne Abstufung der "Holländischkeit" ganz wahllos aufgezählt) unter anderem die Plantijn (oder auch Plantin), die Minister (beide bei Adobe und vermutlich auch anderen Fontschmieden wie URW und LTC digitalisiert), die deutlich filigranere Dante (auch mindestens bei Adobe zu bekommen), die Genzsch (digital schwer zu bekommen, läuft da unter dem Namen Norddeutsche Antiqua), die Columbia (keine Ahnung, ob es die digital gibt) und vermutlich noch ein paar andere ...

Wenns kein Klassiker und es auch mal eine seltener gesehene moderne Schrift mit historischer Anmutung sein soll/kann, kann ich die wunderbare, aber doch recht eigenwillige Livory von HvD empfehlen (hat ne tolle Kursive!), die ebenfalls eigenwillige und wunderschöne Tribute von Emigre, die etwas feinere, schön schmal laufende Girando von Brass Fonts oder die Feijoa von KLIM empfehlen ...

Kann aber auch sein, dass ich völlig danebenliege angesichts der doch etwas schwierig zu verstehenden Beschreibung.

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Albert-Jan Pool

Die Berthold Caslon Book ist deutlich kräftiger als die spillerige ITC Caslon, geschweige der ebenfalls zu magere (in Bezug auf die Haarstriche und Serifen) digitale Reincarnationen der ATF-Caslon, Monotype Caslon usw.

– ITC Charter wäre vielleicht ebenfalls eine Alternative.

– Bei FontShop gibt es die FF Celeste, dafür gibt es auch einen etwas kräftigeren Schnitt namens Celeste Small Text

– Ebenfalls kräftig ist die Adobe-Version der Century Old Style.

– Monotype Ehrhardt?

– Mercury von Hoefler & Frere-Jones?

Genzsch und Minister sind ebenfalls schön kräftig, aber keine Barock-Antiqua.

Die Arno ist gar doch gar nicht so dunkel, nur der Caption Schnitt und der Small Text Schnitt sind kräftig. Wenn dir den Text-Schnitt auch noch zu kräftig ist, dann gäbe es noch den Subhead oder den Display-Schnitt. Oder sind dir die Grundstriche bereits zu kräftig?

Damit wir hier das Thema nicht verfehlen: Was meinst Du mit „Messing?“. Laufweite? Haarstriche? Quetschrand?

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Albert-Jan Pool

Hallo Jens!

das sind zwei Klasse Empfehlungen und anhand der Geschichten zu diesen Schriften lässt sich auch nachvollziehen warum die Revivals der Caslon so verschieden sind. Die im William Berksons Artikel gezeigte 12 pt Linotype-Version ist mir viel zu leicht. Die daneben gestellte Version ist aber schon sehr kräftig. Die darunter abgebildete Zeichnung mit dem Wort „grade“ zeigt ziemlich genau was in der Regel gemacht wurde. Die Original-Schriften wurden reprografisch vergrößert, entweder auf Film und die Kontur wurde abgeschabt, oder auf Papier und mit Deckweiß glattretouchiert. Dabei werden die Schriften dünner und außerdem lässt dieses Verfahren zu, dass ein weniger begabter Reinzeichner aus einem einigermaßen schönes Original eine Zeichnung wie sowas wie die „Italian Old Style“ machen kann :–( In den meisten Fällen wurden aber die größeren Schriftgraden als Vorlage genommen, deren Haarstriche waren natürlich sowieso schon zu dünn für Textgrößen.

Die beiden Caslon Revivals habe ich auch noch nicht eingesetzt, aber die William Caslon vom Font Bureau scheint mir in ihre Anwendungsmöglichkeiten etwas begrenzt. Mir kommt es vor, dass die Bold nicht besonders fett ist und deswegen kaum als Auszeichnungsschrift zur Regular eingesetzt werden kann. Die King’s Caslon hingegen sieht vielversprechend aus.

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