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Kniffliges Wort …

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Phoibos
vor einer Stunde schrieb Diwarnai:

Mus|lim wäre richtig.

So hat es der Duden festgelegt. Doch wenn ich nach (meinen) Sprechsilben trenne (darf man das nicht mehr?), ginge auch Mu-slim.

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Phoibos
vor 6 Minuten schrieb Diwarnai:

War die Trennung nach Sprechsilben nicht die 1996er Version, die mit der 2006er wieder aufgehoben wurde?

Keine Ahnung, ich hab das in den 80ern gelernt und laut meiner ehemaligen Deutschlehrerin ist die Reform so oft reformiert worden, dass unterm Strich jetzt Beliebigkeit herrsche mit Ausnahme für Deutschlehrer*innen, die den aktuellen Stand unterrichten müssen. Jenseits dieser Gruppe gäbe es sowieso keine Verpflichtung, sich an irgendeine Art der Orthographie zu halten. Und laut meinen juristisch bewanderten Freund*innen ist nur Deutsch als gesetzliche Sprache vorgegeben und nicht ein Deutsch nach Duden/Wahrig/KMK/...

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Phoibos
vor 9 Minuten schrieb Diwarnai:

eine gemeinsame Basis

Die Basis ist immer schon Verständlichkeit gewesen. Mu-slim ist halt noch weniger verständlich (im Sinne des Lesens in Sakkaden) als Mus-lim.

Für die Kategorie Falsch bzw. Fehler bedarf es einer allgemeingültigen und/oder verbindlichen Norm. Und genau die existiert so nicht und kann, da Sprache sich stets entwickelt, auch nicht geben.

In diesem speziellen Falle würde ich eh nicht trennen wollen, da das Wort (noch) zu ungebräuchlich ist.
Zumindest ist es in meinem Sakkadenmusterspeicher (oder wie man die Wortbilderkennung auch immer nennt) noch nicht in getrennter Form vorhanden und bremst entsprechend.

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JulieParadise

Hups, da habe ich ja was losgetreten. In den von mir bearbeiteten Texten halte ich mich an den Duden und im Zweifel an die Silbenstruktur der jeweiligen Fremdsprache; im Arabischen wären wir da ganz sicher bei Mus-lim. 

 

Meine Assoziation oben bei

Mu-

slime

sprang dann immer ins Englische, slime, was mich sehr irritiert hat, evtl. bin ich da aber auch schon professionell deformiert. :-?

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Phoibos
vor einer Stunde schrieb JulieParadise:

im Zweifel an die Silbenstruktur der jeweiligen Fremdsprache

Ich komm da gerne ins Schwimmen, da ich mich nicht immer zwischen Silbe und Metrik entscheiden kann 🙂

Die Assoziation an slime hatte ich übrigens auch sofort, da mir das Wortbild geläufig ist. Und dann setzte das Überlegen an, was mu wohl sein mag, erster Gedanke war da das Präfix μ und erst diese Unsinnigkeit brachte mich dazu, das dann Buchstabe für Buchstabe zu entziffern -- natürlich rasend schnell, aber es illustriert zumindest, wie sehr diese Trennung meinen Lesefluss stört.

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James Joyce
Am 8.1.2023 um 14:55 schrieb Phoibos:

Deutschlehrer*innen

Weil das heute erst Thema war … knifflig ist auch, »Franzosen« richtig zu gendern … 

bearbeitet von James Joyce
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Phoibos
vor 3 Minuten schrieb James Joyce:

knifflig ist auch

Das stimmt. Sind es französische Menschen? Oder Menschen aus Frankreich, die nicht zwingend französisch sind?

Aber wir haben Zeit und können die Sprache sich entwickeln lassen. Zumindest gibt es jetzt ein Bewusstsein darüber, dass es Menschen gibt, die sich durch unsere Sprache und unser Sprechen nicht repräsentiert fühlen. Was sich durchsetzen wird, bleibt weiterhin offen und spannend.

Und ebenso offen bleibt es, wenn all die anderen, die sich durch ein maskulines oder feminines Wort nicht repräsentiert sehen, auch bezeichnet werden wollen (für die Diskussion um Pronomina ("es" wird sich hoffentlich kein Mensch aneignen wollen, auch wenn es neutral -- eine Bezeichnung, die selbst als "nicht Maskulinum, nicht Femininum" definiert ist, wird wohl auch für Diskussionen sorgen können -- ist) hab ich mir schon Snacks bereitgelegt *gg*).

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JulieParadise

Franzosen habe ich eben erst in einem Text konsequent als Französ:innen gegendert. Laut Duden sind eh alle gegenderten Formen falsch, und ein wenig betrachte ich die Wortbestandteile beim Gendern als Elemente eines Bruches, die rausgekürzt werden können. Wenn man also die Ö-Striche und das :inn wegstreicht, sind da korrekte Franzosen drin in der Form, das reicht mir zu meinem Glück.

 

Man kann überhaupt alles so lange zerreden, bis es gar keinen Sinn mehr ergibt, da bin ich dann pragmatisch. Ich habe so viele Texte zu bearbeiten, bei denen es darum geht, kurz und knackig zu vermitteln, ob man jetzt m/w/d meint oder nur die Damen oder nur die Herren und/oder evtl. auch andere, dass das in der Tat nicht sehr gefällige Gendern immer noch die zielführendste Variante ist. 

 

Irgendwann hat jemand sicher eine noch schlauere Idee dazu, dann sehen wir weiter. 

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Phoibos
vor 4 Minuten schrieb JulieParadise:

Irgendwann hat jemand sicher eine noch schlauere Idee dazu, dann sehen wir weiter. 

Mir würde es am Besten gefallen, das Gendern (also das Zuschreiben von Geschlechtern) komplett sein zu lassen und stattdessen das Mensch-Sein in den Mittelpunkt zu stellen. In den meisten Zusammenhängen ist nämlich das Geschlecht (sowohl sexus, genus und gender) irrelevant bzw. als Distinktionsmerkmal leicht durch anderes zu ersetzen.

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James Joyce
vor einer Stunde schrieb JulieParadise:

Franzosen habe ich eben erst in einem Text konsequent als Französ:innen gegendert.

Ich dachte aus dem Stand, es müsste mindestens »Franz*s*nnen« heißen, da das »ö« ja einen femininen Bezug darstellt … Da haben die Deutschen echt mal einen Vorteil …

 

PS: Was das typografisch mit den Wörtern anrichtet, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt … 

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Diwarnai
vor einer Stunde schrieb James Joyce:

da das »ö« ja einen femininen Bezug darstellt …

Nö, Franzbrötchen haben auch ein Franz, ein ö und sind Neutrum. :-|

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Mueck

Sicher?

Man sollte doch besser erst mal eine Studie dazu machen, was die Leute beim Bäcker häufiger bestellen:

- Ich hätte gerne das Franzbrötchen

- Ich hätte gerne die Franzbrötchen

;-)

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Phoibos
vor 8 Minuten schrieb Mueck:

Man sollte doch besser erst mal eine Studie dazu machen,

Ich bitte Dich, welch perverser Mensch bestellt denn "das Franzbrötchen", wenn er*sie "die Franzbrötchen" haben könnte?

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Andrea Preiss

Ihr seid gemein! Irgendwann in den letzten Jahren haben es Franzbrötchen auch nach Frankfurt geschafft … aber sie schmecken nicht :-(

 

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Phoibos
vor 16 Minuten schrieb Andrea Preiss:

Ihr seid gemein!

:trost:
Du könntest Dein Büro auf die Schiene verlegen. Statt ein Büro zu mieten eine BahnCard 100, vormittags die drei-vier Stunden arbeiten, dann in Hamburg Franzbrötchen an der Alster zur Mittagspause schlemmen, und nachmittags wieder arbeitend zurück nach Frankfurt. Ich mein, hat das schon mal jemand durchgerechnet? Wiegt die BahnCard Büromiete, Strom und Klimaanlage (jaja, die Bahn kann vieles, nur kein Wetter) auf?

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JulieParadise
vor 15 Stunden schrieb Diwarnai:

[...] Franzbrötchen [...]

Ach, seid ihr toll! Was ich solche lustig-blödeligen Ömmeleien im Büro vermisse, seit ich allein daheim arbeite ... :biglove:

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Phoibos

Aber stell Dir mal das Gesicht der Service-Menschen vor!

„Was machen Sie denn da?“ — „Ich hole Franzbrötchen!“ :mrgreen:

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James Joyce
Am 17.1.2023 um 09:16 schrieb Phoibos:

welch perverser Mensch bestellt denn "das Franzbrötchen"

Wo doch jeder weiß, dass es »das Franz*iskabrötchen« heißen muss … 

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