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Lang-s-Regeln für Eigennamen

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Stevo

Ich habe die wunderbare Aufgabe übernommen, kurze Notizen eines Kulturvereines in Fraktur zu schreiben. Nun habe ich eine Frage bezüglich der korrekten Verwendung des Lang-s in Eigennamen.

Wie würde man -beispielsweise- Namen wie Nostradamus, Baranovsky, Sessmann, Dresdner und Hopsten schreiben? Gibt es für Eigennamen eindeutige Regeln?

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Wrzlprmft

Im Grunde lassen sich die Regeln übertragen. Man muss halt ein wenig auf die Namensherkunft achten und ob ein Name eventuell zusammengesetzt ist (z. B. Namen auf ‑mann, wo es aber wiederum eh keine Rolle spielt, da hier der zweite Teil nicht mit t, p oder z beginnt – mir fällt spontan kein besseres Beispiel ein). Damit wären schon mal klar: Noſtradamus, Dresdner und Hopſten.

Namen auf ‑ski wurden laut einigen Regeln explizit mit ‑ſki geschrieben (da ‑ski eine eigene Silbe bildet), also: Baranovſky

Bleibt Sessmann: Hier taucht ein Doppel‑s am Silbenende auf, was in der Standardrechtschreibung nicht vorgesehen war, wohl aber in der heyseschen s‑Schreibung (die wir heute verwenden), hier würde der Name Seſsmann geschrieben werden. Alle Alternativen (Sessmann, Seſſmann) stünden auch mit den üblichen Regeln in noch stärkerem Konflikt.

Schließlich könnte man noch überlegen, lateinische Namen (z. B. Nostradamus) in Antiqua zu setzen – hier habe ich schon beide Möglichkeiten gesehen.

PS: Bei Namen slawischer Herkunft auf ‑cki wurde übrigens keine ck-Ligatur verwendet, also Ranic‌ki statt Ranicki (zumindest, wenn der Browser es mitmacht).

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Stevo

Vielen Dank, das hat mir sehr gut weitergeholfen!

 
Das meiste Kopfzerbrechen hat mir "Nostradamus" gemacht, weil es ja eindeutig auf lateinische Wurzeln zurückgeht und in mehreren (medizinischen / naturwissenschaftlichen) Lehrbüchern aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die mir im Original zur Verfügung stehen, lateinische Fachausdrücke in Antiqua eingestreut sind.
 

Übrigens: wie kann ich denn hier Fraktur schreiben? mit "Einfügen aus Word" klappt es nicht.

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Wrzlprmft

Übrigens: wie kann ich denn hier Fraktur schreiben?

Im WYSIWIG-Modus: Oben, dritte Schaltfläche von links: Fraktursatz

Im Quellcode-Modus:

[fraktur]Schatzſtück[/fraktur]
wird zu Schatzſtück.
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Stevo

Aha, das ist das Packende (Pack-ende), Danke für den Hinweis!

Wenn ich verspreche, damit gaaanz behutsam umzugehen, verrät mir dann noch jemand, wie ich in die Fraktur das Lang-s hineinzaubere? Im Editor bekomme ich es hin, aber die Vorschau zeigt stets das End-s.

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Stevo

Alſo jetzt müßte es mit kleinem Trick funktionieren. Ich habe das Lang-ſ aus voraufgegangenen Beiträgen kopiert und dann wird es auch in Fraktur geſetzt. Nur weiß ich noch nicht, wie ich das Lang-ſ direkt generieren kann. Wie heißt es ſo ſchön? "Einfach kann jeder"..

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Mueck
Man kann ſich das auch bei einer Nichtneo-Taſtatur jederzeit drauflegen, Microſchrott Keyboard Layout Creator ist da das Zauberwort. So tippe ich das ſ. Wollte mir mal noch mehr nette Sachen definieren, aber da mein Rechner immer mehr rumzickt, weiß ich nicht, ob ſich der Aufwand für dieſen Rechner noch lohnt ... ſchaun mer mal ...
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  • 2 Wochen später...
Joshua K.

Hier kann man sich eine Belegung für Windows herunterladen:

http://www.deutscheschrift.info/ot/Frakturbelegung.zip

Bei dieser Belegung liegt das Lange s auf der mit < bedruckten, der Bindehemmer (zum Verhindern von Verbünden) auf der mit # bedruckten Taste.

Um die Belegung einzurichten, entpacke man das Archiv und rufe dann das Programm setup.exe auf. Dazu sind Administratorrechte nötig.

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