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Eigenartiges t

Empfohlene Beiträge

Mueck

Moin

Kürzlich ſpazierte ich auf dem Wege zu einer Veranſtaltung über unſeren alten Friedhof, heute ein kleiner Park.

Dabei ſtach mir folgendes Grabmal ins Auge:

walzs.jpgin größer

Es gehört zum Oberhofgerichtsrat Chriſtian Friedrich Walz, 1755 - 1826.

Beim Vorbeiſchlendern irritierte mich zunächſt der Vorname ...

Chrisſtian??? Doppeltes s???

Aber offenſichtlich war es kein Doppel-s, sondern ein t, das wie eine ſt-Ligatur ausſieht, dafür wird aber kein ſ verwendet (nicht nur beim Vornamen, ſondern auch beim "geſt." vor 1826.

Was hat es mit dieſem t auf ſich?

Kam ſo etwas nach ſt ausſehendes häufiger als t vor?

Oder war das nur eine Marotte dieſes einen Steinmetzes?

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Wrzlprmft

Das ist eine ganz normale ſt-Ligatur einer damaligen »gotischen« Schrift. Und auch dass s statt ſ genutzt wurde, spricht stark dafür, dass hier ein Praktikant™, kompletter Analphabet oder Fremdsprachler am Werke war. Spätestens der Obergerichſtsraſt ist auch nicht mehr durch eine äußerst seltsame Vorstellung von Rechtschreibung erklärbar. Faszinierend, dass keiner der Angehörigen diese Rechtschreibfehler bemerkt hat.

 

 


 

Das ist eine ganz normale ſt-Ligatur einer damaligen »gotiſchen« Schrift. Und auch daſs s statt ſ genutzt wurde, ſpricht ſtark dafür, daſs hier ein Praktikant™, kompletter Analphabet oder Fremdſprachler am Werke war. Späteſtens der »Obergerichſtsraſt« iſt auch nicht mehr durch eine äußerſt ſeltſame Vorſtellung von Rechtſchreibung erklärbar. Faſzinierend, daſs keiner der Angehörigen dieſe Rechtſchreibfehler bemerkt hat.

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Mueck

... oder Fremdsprachler am Werke war.

Sind doch alle hier ...

"Mer kennet elles außa hochdeitsch" oder so ... ;-)

Ja wenn's ein moderner digitaler Text wäre, dann hätte ich ja auch vermutet, dass da einem Fremdsprachler eine ſt-Ligatur auf den Codeplatz des t gerutscht wäre... Von der tz-Ligatur auf dem Codeplatz des ß kennen wir sowas ja schon ... ;-)

Oder wenn's in Blei gesetzt worden wäre, dann hätte der Praktikant evtl. übersehen können, dass jemand versehentlich die ſt ins t sortiert hat ...

Aber bei einem Steinmetzger?

Faszinierend, dass keiner der Angehörigen diese Rechtschreibfehler bemerkt hat.

Eben drum wundert's mich ja auch und ich mutmaßte tiefere, uns hier bisher verborgen gebliebene Hintergründe ...
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Wrzlprmft

Zu der Zeit gab es ja keine allgemeine Rechtschreibung – noch nicht mal für Eigennamen. Das kommt uns nur aus heutiger Sicht seltsam vor.

Schon klar, aber selbst das vermag den Obergerichſtsraſt nicht zu erklären.

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