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Herkunft der Standardeinstellungen für WORD

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Martin Z. Schröder

Weiß jemand, ob es für die von Microsoft vorgegebenen Standardeinstellungen von WORD einen guten Grund gibt? Ist das typografisch begründbar oder hat das ein Laie festgelegt? 12p Times New Roman kompreß ist das, wenn ich mich recht entsinne. Und weiß jemand, ob sich diese Einstellungen im Lauf der Programmversionen jemals geändert haben? Und hat jemand das Programm noch mit der Werkseinstellung in seinem Rechner und kann mir die vorgegebenen vier Randbreiten nennen?

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Martin Z. Schröder

Vielen Dank! Also wenn einzeilig angegeben ist, ist es gar nicht in echt einzeilig? Bitte, was bedeutet 1,08 und 1,15? Schriftgröße + acht Hundertstel?

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Also wenn einzeilig angegeben ist, ist es gar nicht in echt einzeilig?

Zumindest nicht im Bleisatz-Sinne. Einzeilig kann je nach Word-Version einen bestimmten Durchschuss enthalten.

Bitte, was bedeutet 1,08 und 1,15? Schriftgröße + acht Hundertstel?

Ja, das ist einfach ein Faktor. 1,0 wäre kompress.

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catfonts

Nun, da hat sich in den aktuelleren Word Versionen schon einiges geändert, auch wenn es nicht unbedingt den Eindrück macht, als hätte dies jemand eingestellt, der üblicherweise Bücher setzt.

 

Viel mehr sieht sich Word ja als Office-Programm, also als adäquater Nachfolger ser Schreibmaschine.

 

Und genau dies war dann wohl auch die wichtigste Vorgabe, bei Seitenrändern und Schriftgrößen, Ein einer Schreibmaschinenseite möglichst entsprechender Textumfang, um so allein an der Seitenzahl auch den Umfabg eines vielseitigen Dokuments abschätzen zu können.

 

Times ist allerdings längst nicht mehr die Standard-Textschrift. Statt dessen kommt Word 2010 beispielsweise mit 40 vorgegebenen Standard-Designs, wovon ein 4er-Set mit Namen Larissa wohl der Grundzustand ist. Das erste dieser Larissa-Designs verwendet Cambria für Überschriften, Calibri als Textschrift, Larissa2 tauscht diese Schriften, Larissa Classic verwendet Arial für Überschriften und Times für den Text und Classic2 dann nur Arial. Die weiteren 39 vorgegebenen Designs besitzen dann nur jeweils eine Schrift-Paarung, wobei dann die Times erst beim Design "Zeitungspapier" zusammen mit Impact als Überschriften-Schriftart wieder auftaucht.

 

Zu den vorgegebenen Schriftgrößen und Zeilenabständen kann ich leider nichts mehr sagen.

 

Die vorgegebenen Seitenränder sind diese:

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Martin Z. Schröder

Vielen Dank für Maße!

Mit der Schreibmaschine hat das allerdings nichts zu tun. Wenn man mit den Standardvorgaben, also den genannten Rändern und 12 Punkt Time New Roman einzeilig Text erfaßt, kommt man auf etwa 4500 Zeichen, etwa 90 Zeichen pro Zeile zu 51 Zeilen. Darin besteht ja die typografische Monstrosität. Die Standard-Schreibmaschinenseite für Manuskripte für den Satz hatte 1800 Zeichen mit 30 Zeilen à 60 Anschläge, also ähnlich einer gewöhnlichen Buchseite.

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Dieter Stockert

Weiß jemand, ob es für die von Microsoft vorgegebenen Standardeinstellungen von WORD einen guten Grund gibt? Ist das typografisch begründbar oder hat das ein Laie festgelegt?

Warum immer noch das Buchstabenkerning (in Word Unterschneidung genannt, wenn ich das richtig im Kopf habe) standardmäßig abgeschaltet ist, weiß ich nicht. Ursprünglich war es wohl so, dass die Rechner dafür einfach zu langsam waren. Wenn ich mich recht erinnere, konnte man damals die Buchstaben sozusagen einzeln auf den Bildschirm tröpfeln sehen, wenn man diese Funktionalität angeschaltet hat.

Times und Arial als die Standardschriften in Word waren wohl kaum technisch bedingt. Umso größer ist nach wie vor mein Erstaunen darüber, dass man es fertiggebracht hat, da zwei Schriften zu vereinen, die bei gleicher nomineller Punktgröße völlig unterschiedlich ausfallen.

Was den Zeilenabstand angeht, so scheint sich die Voreinstellung »Einfach« die Werte aus den in der jeweiligen Zeile verwendeten Schriften zu holen und das führt dazu, dass der Durchschuss in der Regel viel zu klein ausfällt (sich dafür aber innerhalb eines Absatzes auch mal ändern kann, wenn eine hochgestellt Zahl oder ein Buchstabe aus einer anderen Schrift darin vorkommt – es ist immer wieder lustig, wenn zwischen zwei Zeilen innerhalb eines Absatzes der Abstand plötzlich größer wird als zwischen den anderen Zeilen).

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Liuscorne

Da mein Uni-Rechner vor kurzem neu installiert wurde, nehme ich an, dass alle Wordvorgaben den Standardeinstellungen für Word 2013 entsprechen, und das heißt:

11pt Calibri für Fließtext (Standard), Zeilenabstand in der Tat 1,08 (mehrfach), und nicht zu vergessen: Abstand nach jedem Absatz 8pt.

Überschrift 1 ist Calibri light, 16pt/1,08 in zartem Blau, standardmäßig 12pt Abstand davor.

Überschrift 2 ebenfalls Calibri light, ebenfalls in Blau, 13pt/1,08, Abstand davor 2pt.

 

Frustration löst bei den meisten Nutzern der standardmäßig eingestellte Abstand von 8pt zwischen Absätzen aus. Die meisten wollen ihn aus verständlichen Gründen nicht; die wenigsten wissen aber, wie man ihn elegant und einfach ändert – entsprechend harsch sind die Verfluchungen, die sich gegen Programm und Computer richten ...

Zum Kerning: Dass das Kerning standardmäßig abgeschaltet ist, ist vielleicht eine Sicherheitsmaßnahme. Bis vor einiger Zeit hat nicht einmal die Systemschrift Cambria mit eingeschaltetem Kerning gut funktioniert, die Buchstabenabstände wurden mit Kerning wild durcheinandergeworfen (in der aktuellen Version funktioniert's allerdings, offenbar hat sich da etwas verändert, entweder am Programm oder an der Schrift).

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Dieter Stockert

Zum Kerning: Dass das Kerning standardmäßig abgeschaltet ist, ist vielleicht eine Sicherheitsmaßnahme. Bis vor einiger Zeit hat nicht einmal die Systemschrift Cambria mit eingeschaltetem Kerning gut funktioniert, die Buchstabenabstände wurden mit Kerning wild durcheinandergeworfen (in der aktuellen Version funktioniert's allerdings, offenbar hat sich da etwas verändert, entweder am Programm oder an der Schrift).

Kerning schalte ich immer ein, da gab es noch nie Probleme. Die falschen Buchstabenabstände hatte ich aber auch schon, meistens bei Arial, eine Neuinstallation der Schrift hat das behoben.

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CRudolph

Nein, Liuscorne hat schon recht, es gab eine Inkompatibilität von Dokumenten erstellt mit Word2007 mit eingeschaltetem Kerning und älteren Word-Versionen. Ich habe das auch gehabt, Word2007 auf dem Arbeits-Rechner und eine ältere Version auf dem Klapprechner. Dokumente mit eingeschaltetem Kerning in Word2007 sahen wirklich gruselig aus wenn ich sie auf dem Laptop bearbeiten wollte – ich meine mich zu erinnern ich hätte hier sogar mal ein Bild gepostet, kann es aber auf die Schnelle gerade nicht mehr finden. Nicht das Kerning als solches hat also bei den neueren Word-Versionen Probleme bereitet, sondern die Abwärtskompatibilität.

 

Und was den ZAB angeht: irgendwann habe ich mal versucht dem auf den Grund zu gehen. Das damalige Ergebnisse meiner Recherche auf irgendeiner Microsoft-Seite war daß angeblich auch der installierte Standard-Druckertreiber Einfluß auf den Wert »einfach« beim Zeilenabstand nehmen kann. Damit ist der Zeilenabstand ggf. sogar von Rechner zu Rechner unterschiedlich. Diese Diskussion hatten wir auch schon ab und zu; »exakt« wäre eigentlich eine sinnvolle Voreinstellung, aber dann schneidet es ggf. eingefügte Bilder einfach ab. Daher wird »multiple« wohl als anwenderfreundlicher angesehen ...

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