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Schriftpaar für Sammelband gesucht

Empfohlene Beiträge

sapperlot

Liebe Tippgemeinschaft!

 

Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Fonts-Paar für einen (geistes)wissenschaftlichen Sammelband. Es gibt zum Teil recht lange Artikeltitel, oft mit Untertitel.

 

Ich habe mir vorgestellt, dass der Fließtext eine Serifenschrift bekommt und die Überschriften eine serifenlose.

Das Problem ist: es muss (zumindest für den Fließtext) ein Font sein, der neben lateinischen Buchstaben auch kyrillische und griechische enthält. Darüber hinaus benötige ich auch IPA Zeichen sowie chinesische Schriftzeichen und das eine oder andere mathematische Sonderzeichen (aber nichts abenteuerliches).

 

Mir ist völlig klar, dass das die Auswahl schon erheblich einschränkt...

Ich habe schon herumexperimentiert, aber so wirklich überzeugt hat mich noch nichts. Vom Schriftbild her mag ich Libre Baskerville oder Cardo, aber da gibt es halt nicht alle Zeichen, so dass diese rausfallen.

Mit Gentium, was alle Kriterien erfüllt, könnte ich mich notfalls anfreunden, finde aber keine fesches Gegenstück dazu.

 

Verlagsseitig wird der Band ein eher modernes Cover bekommen, ich würde mich daher eventuell auch davon überzeugen lassen, eine serifenlose Schrift für den Fließtext zu nehmen - wenn denn das Gesamtbild stimmig ist.

 

Es kommt dann auch noch erschwerend hinzu, dass es kein Budget für die Publikation gibt... Aber eigentlich hätte ich gern ohnehin  aus Überzeugung ein freie Schrift. :-)

 

Ich freue mich auf Ideen!

sapperlot

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Norbert P
vor 41 Minuten schrieb sapperlot:

sowie chinesische Schriftzeichen

Da musst du nur beachten: Nimmst du eine Serifenschrift für den Lauftext, ist ein Song-Font deine Wahl, bei einer Serifenlosen nimmst du Hei.

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Stötzner

Die Gentium ist vom Stil her nicht geeignet für wissenschaftliche Publikationen mit größeren Textmengen.

 

Eventuell kommen Schriften wie Adobe’s Garamond in Frage, so sie Lat./Gr. und Kyrillisch enthalten. Bei Griechisch aufpassen ob der polytonische Zeichensatz und eventuelle archaische und sonstige Sonderzeichen benötigt werden und mit abgedeckt sind. Ob die besser ausgebauten Schriften von Adobe auch die IPA etcª.-Zeichensätze enthalten, kann ich spontan nicht sagen. Ist aber zu ermitteln.

 

Jedenfalls scheint es für ein solches Projekt von eminenter Bedeutung zu sein, den erforderlichen Zeichensatz vorab so sorgfältig wie nur möglich zu definieren. Es bringt nichts eine gute Schrift auszuwählen um dann im Laufe der Arbeit festzustellen, daß diese und jene Zeichen fehlen. Besonders bei den ›großen‹ Anbietern wird man mit solchen Problemen zuverlässig im Regen stehen gelassen.

 

Die Andron Mega ist für exakt solche Anwendungsfälle konzipiert und ausgebaut. Außer Chinesisch bietet sie für Lateinisch, Griechisch und Kyrillisch (und weitere Schriftsysteme) das komplette durch Unicode definierte Repertoire, plus zahlreicher Extras. Und zwar lückenlos, d.h. für den Anwender mit garantierter Kopfschmerzfrei-Garantie ob irgendetwas fehlen könnte. Und falls es doch einmal einen ›Notfall‹ mit fehlenden Zeichen geben sollte: ich habe bis jetzt noch jedem meiner Anwender unkompliziert weitergeholfen und das Benötigte nachgeliefert.

 

Ob der anvisierte (serifenlose) Komplementärfont den gleichen Extremanforderungen genügen muß, wäre zu klären. Auf jeden Fall würde ich mir dazu mal z.B. die Fedra ansehen.

 

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catfonts

Insbesondere bei den Vorgaben zur Schrift mit neben lateinischen und griechischen Lettern auch Lautschrift und Chinesisch (Hier dann - da nicht angegeben sowohl die Langzeichen wie die vereinfachten.

 

Und du das dann in einem Forum schreibst, das von einem Schriftgestalter geführt wird, und andere Größen der Branche hier aktive Mitglieder sind.

 

Kannst du dir im geringsten vorstellen, was es bedeutet, tausende chinesischer Zeichen zu zeichnen?  Ja, jedes einzelne Zeichen einer Schrift muss als Vektorgrafik gezeichnet werden, da gibt es keinen automatischen Generator.

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crB

Nun ja, dennoch scheint es laut https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_CJK_fonts einige Personen zu geben, die es dennoch „für lau“ machen. Wenn man mit chinesisch-Kenntnissen sucht, gibt es wahrscheinlich noch mehr.

Diese Fonts haben dann allerdings wohl keine „besonders große“ Zahl lateinischer Glyphen (i.d.R. wenn überhaupt nur das englische Alphabet), von den übrigen Alphabeten ganz zu schweigen; für diese gibt es jedoch eine große Zahl freier Schriften¹, die all diese Alphabete in einer Schrift haben; d.h. du wirst, wenn du freie Schriften haben willst, wohl um 3-4 Schriften (1-2 chinesische, eine Serifenlose für den Rest, eine mit Serifen für alles Nichtchinesische) nicht herumkommen.

 

¹ siehe z.B. hier und hier, alle die ich davon kenne, sollten die genannten Alphabete abdecken können. Ebenso die Schnittmenge von dieser und dieser Liste.

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Þorsten

Die EB Garamond hattest du schon begutachtet?

%E1%BE%8E%CF%83%CE%B8%E1%BD%B2%CE%B6%CF%
EB Garamond

 

Was serifenlose (und generell andere) kostenlose Schriften angeht, könntest du auch hier noch ein bisschen stöbern:

http://type.dt1.org/render/all?tag=text&has=ᾎσθὲζϊχᾗφύψοξ+українці+aɪ+pʰiː+eɪ&text=ᾎσθὲζϊχᾗφύψοξ+українці+aɪ+pʰiː+eɪ

 

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BerndH

+1 für die Andron

 

Obwohl ich sie selbst noch nicht eingesetzt habe, staune ich sie immer wieder an, sowohl von der Ästhetik als auch vom Umfang her.

 

und:

 

Ich bin selbst ein Freund freier Schriften, und freier Software allgemein. Oft aus Budgetgründen (Unterstützung im Non-Profit-Bereich), aber auch grundsätzlich halte ich den Open-Source-Bereich für etwas Wertvolles.

 

aber: 

 

Auch kommerzielle Schriften haben ihre Berechtigung, und wenn das Budget es hergibt, würde ich nicht zögern, gerade eine solche Schrift, mit diesem Umfang, diesem Support, solch fein abgestimmten Formen zu kaufen. Um zu unterstützen, dass Leute weiter so schöne und nützliche Dinge produzieren.

 

Bei einem Open-Source-Projekt, das Du intensiv nutzt, würdest Du ja vermutlich als jemand, der aus Überzeugung freie Schriften schätzt, auch spenden, damit es weiter geht, oder?

  • Gefällt 4
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Norbert P
vor 16 Stunden schrieb crB:

einige Personen zu geben, die es dennoch „für lau“ machen.

CJK-Fonts "für lau" gibt es, aber die sind nicht Ergebnisse von Hobbyisten, sondern sind meist in staatlichem Auftrag entstanden bzw. stammen aus der Anfangszeit der Chinesisch-Digitalisierung. Die nächste Frage ist die nach der Anzahl der vorhandenen Zeichen – und das kann recht unterschiedlich sein.

  • Gefällt 1
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sapperlot

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!

 

Ich wollte sicherlich niemandem auf die Füße treten. Es gibt für den Sammelband einfach kein Budget für kommerzielle Fonts. Zudem handelt es sich um eine hybride open access Publikation, zu der eine freie/open source Schrift gut passen würde, wie ich meine.

 

Danke für Eure vielen Tipps und Vorschläge. Ich klicke mich noch durch Eure Links, aber EB Garamond ist schonmal in der engeren Auswahl. :-)
Nun muss ich mal stöbern, womit man sie am besten kombiniert.

 

Die serifenlose Schrift für die Titel und Überschriften braucht nur lateinische Buchstaben, das ist also unproblematisch. Die vielen Sonderzeichen treten nur in einzelnen Artikeln als Beispiele auf, sollen ja aber trotzdem stimmig aussehen.

 

Vielen Dank nochmal!
sapperlot

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Þorsten

Dann kuck dir vielleicht mal die Eau de Garamond an, eine serifenlose Garamond-Ableitung. Sie steht unter der OFL, ist also Open Source. Die Schrift steckt noch im Entwicklungsstadium (vor allem, um andere Schriftsysteme zu entwickeln), aber die lateinischen Zeichen, Ziffern und sonstigen üblichen Zeichen sind schon sehr stabil.

Garamond%20ohne%20Serifen.png
Eau de Garamond Medium

 

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crB
Am 18.2.2017 um 16:17 schrieb Norbert P:

CJK-Fonts "für lau" gibt es, aber die sind nicht Ergebnisse von Hobbyisten

Hab ich auch nicht gemeint. Die wenigsten (besseren) „freien Schriftarten“ sind das Werk von Hobbyisten.

Am 18.2.2017 um 16:17 schrieb Norbert P:

Die nächste Frage ist die nach der Anzahl der vorhandenen Zeichen – und das kann recht unterschiedlich sein.

Der von mir verlinkte Wikipedia-Artikel behauptet gleich von zwei freien Fonts (von denen die eine allerdings wohl eine Kombination aus der anderen mit einer dritten Font ist), sie hätten „full CJK-Support“ , würden also alle Zeichen (soweit normiert) enthalten.

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Norbert P

Die Frage nach der Qualität bleibt dennoch. Hanazono bsp. bezieht seine Glyphen hierher. Da ist schwer zu beurteilen, wie vollständig bzw. wie gut gezeichnet alle rd. 50.000 Zeichen sind. Da würde ich lieber auf vorinstallierte Fonts zurückgreifen (und für ein Serifenumfeld eben die Ming- bzw. Min-Variante auswählen). Und im Zweifelsfall (wenn z.B. ein Zeichen nicht im Font enthalten ist) den Autor/die Autorin des Artikels fragen, wie das am besten zu lösen sei.

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sapperlot

Oh, die serifenlose Garamond gefällt mir sehr gut, vielen Dank für diesen Hinweis!

 

Die chinesischen Schriftzeichen lassen wir vor dem Druck sicherheitshalber nochmal von den Autoren gegenchecken. Sicher ist sicher.

 

 

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Designfreak
vor 28 Minuten schrieb sapperlot:

Oh, die serifenlose Garamond gefällt mir sehr gut, vielen Dank für diesen Hinweis!

 

Die chinesischen Schriftzeichen lassen wir vor dem Druck sicherheitshalber nochmal von den Autoren gegenchecken. Sicher ist sicher.

Mir gefällt die auch ganz gut (in der Hinsicht auf meine Projektarbeit ...)

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