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Adelstitel "von" ohne Vorname: Groß- oder Kleinschreibung?

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Gast bertel

Auf einem Buchrücken werden nur die Nachnamen der Autoren vermerkt: "Müller" und "von Meier", Anordnung ist untereinander. Ich meine dass das "von" kleingeschrieben wird … aber je länger ich darüber nachdenke, desto größer wird der Knoten im Hirn ;-)

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Gast Arno Enslin

»von« ist, glaube ich, kein Titel, sondern ein Adelsprädikat, das nicht unbedingt auf eine adelige Herkunft schließen lässt.

 

In einem Namensregister wäre August von Mustermann unter M zu finden, also Mustermann, August von. Deswegen stellt sich mir die Frage, ob man auf einem Buchrücken das »von« nicht einfach weglassen kann.

 

Ich würde es auf einem Buchrücken ebenfalls klein schreiben. Aber je länger ich darüber nachdenke … Der Knoten ist ansteckend.

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crB
vor 55 Minuten schrieb Arno Enslin:

Deswegen stellt sich mir die Frage, ob man auf einem Buchrücken das »von« nicht einfach weglassen kann.

So verfahren die ganzen Ausgaben, die ich hier zur Verfügung habe, sowohl bei verliehenem Adel als auch bei ererbtem Adel: Man findet entweder den Namen inkl. Vornamen (z.B. „Johann Wolfgang von Goethe“, „Heinrich von Kleist“) oder (was auf dem Buchrücken die Regel ist) nur den Nachnamen ohne von (z.B. „Goethe“ bzw. „Kleist“)

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Gast bertel

Goethe und Kleist sind aber auch unter diesen Namen bekannt, daher würde ich das als Ausnahme erachten. Wie verhält es sich bei weniger Bekannten namens von Meier?

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Marion Kümmel
vor 3 Stunden schrieb bertel:

Auf einem Buchrücken werden nur die Nachnamen der Autoren vermerkt: "Müller" und "von Meier", Anordnung ist untereinander. Ich meine dass das "von" kleingeschrieben wird … aber je länger ich darüber nachdenke, desto größer wird der Knoten im Hirn ;-)

Eine verbindliche Regel finde ich dazu nicht. Da der Namenszusatz (ehemaliges Adelsprädikat) Teil des Familiennamens ist, sollte er nicht weggelassen werden. Nur bei alphabetischer Ordnung (z. B. im Literaturverzeichnis) wird er nachgestellt (Meier, August von).

 

Am Satzanfang (Von Meier sprach zuletzt.) und in substantivischen Zusammensetzungen wie Von-Meier-Straße wird der Zusatz großgeschrieben. Wenn der Namenszusatz abgekürzt am Satzanfang steht, schreibt man klein, da man das V. für das Initial eines Vornamen halten könnte.

 

Stehen die Angaben auf dem Buchrücken mit Kommas oder Schrägstrichen, wäre der Zusatz kleinzuschreiben (Müller, von Meier, Schulze …). Stehen sie ohne Kommas untereinander, kann man sie als freistehende Zeilen (Amtliche Regelung, § 53) interpretieren und großschreiben, also Von Meier. Nur der abgekürzte Zusatz in v. Meier bliebe in jedem Fall klein.

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Gast Arno Enslin
vor 37 Minuten schrieb bertel:

Goethe und Kleist sind aber auch unter diesen Namen bekannt, daher würde ich das als Ausnahme erachten.

In dem Fall klärt das »von« auch nicht, wer gemeint ist und man wirft einen Blick in das Buch.

 

Ich finde, dass das auf einem Buchrücken einfach blöd aussähe:

Chulz

Von Goethe-Meier

Zu Hauf

Sonneborn

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Gast Arno Enslin
vor 16 Minuten schrieb Marion Kümmel:

Eine verbindliche Regel finde ich dazu nicht. Da der Namenszusatz (ehemaliges Adelsprädikat) Teil des Familiennamens ist, sollte er nicht weggelassen werden.

Dann aber auch nicht bei Kleist und Goethe. Dass die sich nicht mehr gegen die Verstümmelung ihrer Namen wehren können, ist ja kein Argument. Und dass ihre Namen gewohnheitsmäßig aufgrund ihres Bekanntheitsgrads verstümmelt werden, auch nicht. Was den Lebenden recht ist, ist den Toten billig.

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R::bert
vor 32 Minuten schrieb Marion Kümmel:

Stehen sie ohne Kommas untereinander, kann man sie als freistehende Zeilen (Amtliche Regelung, § 53) interpretieren und großschreiben, also Von Meier.

So hätte ich es auch vorgeschlagen. Macht man ja bei Aufzählungen, welche teilweise mit Adjektiven etc. beginnen, wahlweise ebenso.

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Þorsten
vor 3 Stunden schrieb Marion Kümmel:

Da der Namenszusatz (ehemaliges Adelsprädikat) Teil des Familiennamens ist, sollte er nicht weggelassen werden.

Aber sind die ehemaligen Adeligen da nicht selbst sehr inkonsequent und kürzen ihre oft sehr langen Namen ab? Bei dem ehemaligen Verteidigungsminister sind Freiherr, von und und wohl genauso Bestandteile des Familiennamens wie zu und Guttenberg. Trotzdem tritt er anscheinend nur selten mit allen fünf Namensbestandteilen auf, sondern entweder als zu Guttenberg oder Guttenberg. Anscheinend verfahren so viele Leute, die Freiherr u.ä. im Namen haben.

 

Auf Buchrücken und in ähnlichen Knapp-Platz-Situationen auf dem von oder zu zu bestehen, während andere Namensbestandteile problemlos weggelassen werden (können), erscheint mir nur sinnvoll zu sein, wenn man explizit auf den Umstand hinweisen möchte, dass die Vorfahren des Namensträgers bis vor 98 Jahren möglicherweise adelig waren. Aber fast 100 Jahre nach der Revolution ?‍???? finde ich, dass man diesen alten Zopf ruhig mal abschneiden könnte.

 

Lang lebe die Republik! ;-)

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BerndH
vor 24 Minuten schrieb bertel:

Die Autorin steht extrem auf ihr "von". :-P

Naja, wenn sie's braucht, dann weißt du ja, wie du sie glücklich machen kannst, jenseits aller Konventionen.

Bernd (der ansonsten auch für den Namen ohne Adelsprädikat plädieren würde)

  • Gefällt 2
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Gast Arno Enslin
vor einer Stunde schrieb Þorsten:

Aber fast 100 Jahre nach der Revolution ?‍???? finde ich, dass man diesen alten Zopf ruhig mal abschneiden könnte.

Dr. jur. a. D. Buhl (WTF?) a. D. Freiherr a. D. von a. D. und zu a. D. Guttenberg. Nicht übel. Und danach machen wir uns über die neun Vornamen her. Händereib. Und anschließend Enteignung. Oder besser vorher.

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gutenberger
vor 4 Stunden schrieb bertel:

Die Autorin steht extrem auf ihr "von". :-P

Also alles in Versalien und der Drops ist gelutscht. Und nach der nächsten Revolution heißen dann alle Adligen sowieso nur noch Meier ...

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crB
vor 9 Stunden schrieb bertel:

Wie verhält es sich bei weniger Bekannten namens von Meier?

Nun, einen von Meier habe ich nicht, aber einen Hofrath etc. F. A. von Lehner, der auf dem Buchrücken seines 1881 erschienenen Buches (also noch zu Zeiten, als Adelsprädikate eine größere Rolle hatten, als heute) auch nur „Lehner“ genannt wird.

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Gast bertel

Mag sein, dass damals die Namenskonventionen anders waren und das "von" keine so große Rolle gespielt hat. Heute treibt das  wahnsinnige Blüten – ein anderer Autor beispielsweise hat sich das "von" an seinen Vornamen gehängt, weil er im Nachnamen keines hat. Armer Teufel.

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Norbert P

Der hat ja nicht mal Rechtschreibung.

 

BTW: Erinnert mich an die Vorstellungsrunde einer Reisegesellschaft nach Peking. Er: "Bismarck". Sie: "von Bismarck".

  • Gefällt 1
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Gast Arno Enslin
vor einer Stunde schrieb bertel:

Armer Teufel.

Unsinn. Das ist ein Mann vom Feinsten. Der hat »echte Toperfolge erzielt«. Echte! Nicht so Bertel-von-Normal-Toperfolge, sondern so von und zu unmäßige Toperfolge der buhl freiherrlichen Art. Der würde nie Sätze von sich geben wie »je länger ich darüber nachdenke, desto größer wird der Knoten im Hirn«. Das ist ein Mann der Entscheidungen. Der rammt am Steilhang des Buchrückens einfach seine Botox-Spritze ins Leder und dann sieht das aus wie aus dem Wachtelei gepellt.

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Gast Arno Enslin

Dir reicht es also nicht aus zu wissen, wie es nicht falsch gemacht wird. Wenn du »Von« am Zeilenanfang groß schreibst, machst du ja nichts falsch. Ich schätze, dass ein Name mit einem der Adelsprädikate eine Mikrosekunde schneller aufgefunden werden kann, wenn das Adelsprädikat klein geschrieben wird.

 

Ich habe aber noch ein Argument gegen den Verzicht auf den Vornamen: »von«  ohne den Vornamen löst bei mir eine leichte Irration aus. Es wirkt besitzanzeigend oder kann einen Zusammenhang mit dem Titel herstellen. Okay, nur wenn der Titel zuerst genannt wird. Etwa so: Falsch informiert von Däniken. Faust von Goethe. Oder Goethe von Faust. Aber selbst wenn der Name zuerst genannt wird, kann das »von« so interpriert werden: Das ist ein Buch von Goethe.

 

Ich würde entweder auf das Adelsprädikat auf dem Buchrücken verzichten oder auf den Vornamen nicht verzichten. Eine Option wäre, den Vornamen abzukürzen. Aber das sähe nicht schön aus.

 

Anscheinend gibt es in diesem Zusammenhang keine verbindlichen Regelungen. Du kannst dich also nur danach richten, was andere machen, oder musst Argumente gegeneinander abwägen.

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