Jump to content
Ständig interessante neue Typo-Inhalte auf Instagram. Abonniere @typography.guru.

Corporate Design Schriftenüberlegung

Empfohlene Beiträge

Berny

Hallo Zusammen.

Für die Überarbeitung eines Corporate Designs für eine Fakultät bin ich auf der Suche nach einer starken,
umfangreichen und internationalen Schrift.

Ich dachte zuallererst an die Schriftsippe Thesis mit ihren Schriftfamilien: TheMix, TheSerif und TheSans.
Dass diese Schrift für so ein Thema gut funktionieren würde ist mir einerseits klar.
Andererseits ist meine Überlegung, ob sie nicht doch etwas "ausgelaugt", "inflationär" bzw. "schon zu oft da gewesen"..., "kennt man halt schon"..., ist.
Sie ist halt gut und deshalb hat sie sich schon sehr oft bewährt. Vielleicht aber eben schon zu oft?
Was meint ihr?

Danke schonmal.
Schöne Grüße
Berny

Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann
vor 14 Minuten schrieb Berny:

Andererseits ist meine Überlegung, ob sie nicht doch etwas "ausgelaugt", "inflationär" bzw. "schon zu oft da gewesen"..., "kennt man halt schon"..., ist.

Ja. 

Schau doch mal hier:

 

Link zu diesem Kommentar
Berny

Danke für die Hinweise.
Ich liebäugele auch mit der Cera Pro. 
Die wirkt wirklich sehr frisch und ist ebenfalls sehr umfangreich.

Link zu diesem Kommentar
Eckhard
vor 54 Minuten schrieb Berny:

Ich liebäugele auch mit der Cera Pro.

Was für eine Fakultät musst du denn bedienen? Wenn mit der Schrift auch sehr lange Texte gesetzt werden sollen, dann kann eine rein geometrische Schrift etwas widerspenstig werden. Das ist jedenfalls meine subjektive Meinung und Erfahrung. Ich finde auch, dass geometrische Hausschriften in Office-Programmen bisweilen etwas sperrig wirken. Aber die Cera pro habe ich noch nicht getestet.

Link zu diesem Kommentar
Berny

 

Hallo Eckhard,
dein Einwand ist berechtigt.
Für die Fließtexte würde mir die Tisa oder die MeretPro zur Cera in Kombination gut gefallen.

Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 32 Minuten schrieb Berny:

Für die Fließtexte würde mir (…) die MeretPro zur Cera in Kombination gut gefallen.

:nicken: Den TypeMates sicher auch. ;-) 

Link zu diesem Kommentar
KlausWehling
vor 2 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Ja. 

Nein. Das ist m.E. ein typisches Insiderproblem.  Ein neues CD wird ja nicht für Typografen entworfen. Also muss die Fragestellung doch komplett anders lauten. Was soll mit einem neuen CD erreicht werden, wer ist die Ziel-/Anwendergruppe, wie sind die technischen Möglichkeiten, wie sieht die Anwendung im Alltag aus etc. etc. ??

Den Menschen, die mit dem Ergebnis leben und arbeiten müssen, ist es herzlich egal, ob eine Schrift »inflationär« oder »ausgelaugt« ist.

 

Beste Grüße 

Link zu diesem Kommentar
Eckhard
vor einer Stunde schrieb KlausWehling:

Nein.

 Du hast recht: Wir wissen ja gar nicht, wer Auftraggeber, wer Zielgruppe ist, wie Eigenständig, wie außergewöhnlich oder angepasst und mit welcher Zielsetzung das CD entwickelt werden soll. Also schwimmen Fisch, Wurm und Angler ziemlich im Trüben. Meine Erfahrung in den Bereichen, wo das CD auch von Laien umgestzt werden muss ist: Ein CD verwässert sehr schnell, wenn es nicht einfach umzusetzen ist. Das gilt auch für den Umgang mit Schriften.

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann
vor 2 Stunden schrieb KlausWehling:

Nein. Das ist m.E. ein typisches Insiderproblem.  Ein neues CD wird ja nicht für Typografen entworfen. Also muss die Fragestellung doch komplett anders lauten. Was soll mit einem neuen CD erreicht werden, wer ist die Ziel-/Anwendergruppe, wie sind die technischen Möglichkeiten, wie sieht die Anwendung im Alltag aus etc. etc. ??

Den Menschen, die mit dem Ergebnis leben und arbeiten müssen, ist es herzlich egal, ob eine Schrift »inflationär« oder »ausgelaugt« ist.

Ich stimme dem in keiner Weise zu. Laien können Schriften vielleicht nicht benennen, aber wenn sie inflationär verwendet werden, dann prägt sich das natürlich dennoch ein. Eine ältere, oft verwendete Schrift kann nicht auf alle »neu« wirken, die kein Schriftprofi ist. 

Ich finde obige Aussage daher eine verblüffende Unterschätzung sowohl der Wahrnehmung der Menschen, die sich nicht mit Schriften im Detail auskennen, als auch jener, die das tun, und denen hier indirekt unterstellt wurde, sie könnten nicht über den eigenen Horizont hinausblicken. 

  • Gefällt 3
Link zu diesem Kommentar
Berny

Es geht hier ums Thema Architekturstudium.

Aber muss ich hier für ein CD unbedingt eine passende Architekturschrift (wie zB die Neutraface etc) verwenden?

Ich glaube nicht.

Link zu diesem Kommentar
Liuscorne
vor einer Stunde schrieb Ralf Herrmann:

Ich stimme dem in keiner Weise zu. Laien können Schriften vielleicht nicht benennen, aber wenn sie inflationär verwendet werden, dann prägt sich das natürlich dennoch ein. [...] Ich finde obige Aussage daher eine verblüffende Unterschätzung [...] der Wahrnehmung der Menschen, die sich nicht mit Schriften im Detail auskennen.

Es ist eine interessante Frage, wie Schriften im universitären Raum wahrgenommen werden. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich setze gelegentlich Dissertationen, die an einem geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut eingereicht werden. Ich verwende die langweiligste Schriftkombination, die man sich denken kann: Minion und Myriad. Dennoch provoziert die Gestaltung positive Rückmeldungen. Selbst diese "inflationär verwendeten" Schriften werden unter bestimmten Umständen als erfrischend wahrgenommen. Man sollte die Wahrnehmung der Menschen in Sachen Schrift also auch nicht überschätzen.

 

Und noch ein praktischer Hinweis aus eigener Erfahrung: Universitäten sind notorisch unterfinanzierte Institutionen. Und Typografie ist keine Priorität im universitären Alltag. Manchmal scheitert die Umsetzung eines CD deshalb an schnöden Geldfragen:

"Für die Umsetzung des Flyers bräuchten wir aber eine eigene Schriftlizenz."

"Fragen Sie bei der Öffentlichkeitsabteilung nach!"

"Hab ich schon, es gibt keine freien Lizenzen mehr, der Lehrstuhl müsste selbst eine kaufen."

"Was kostet das denn?"

"Für den Flyer brauchen wir vier Schriftschnitte, sind ungefähr 220 Euro. Für andere Sachen brauchen wir vielleicht noch weitere Schnitte, vielleicht lohnt es sich, gleich die ganze Schriftfamilie zu kaufen, alles in allem vielleicht 500 Euro."

"Das ist zu viel. Sollen die von der Öffentlichkeitsabteilung wieder den Flyer machen, die haben ja die Schriften."

"Ja, schon. Die sind aber gerade überlastet. Außerdem hat Ihnen deren Umsetzung beim letzten Mal nicht gefallen. Zu viele Fehler, wir mussten alles noch mal nachbearbeiten. Deswegen wollten wir's ja diesmal selbst machen."

"Aber die Schriften sind zu teuer. Nehmen Sie was anderes!"

 

Es würde mich wundern, wenn andere nicht schon ähnliche Erfahrungen an Unis gemacht haben. Je preiswerter die gewählten Schriften, umso größer die Chance, das CD auch im Alltag umgesetzt zu sehen.

 

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Andreas Si.

Eine Ansicht und vermutlich schon Überlegtes:

 

Fisch: Menschen im universitären Raum sind auf die Inhalte der Texte fokussiert. Und in bester Übung darin,  deren Inhalte zu erschließen. Mit einer ungewöhnlichen Typografie zusätzlichen Anreiz zum Lesen zu schaffen ist wohl eher überflüssig und könnte gar als sperrig störend empfunden werden. Im Bereich der Architektur dürfte jedoch eine höhere Sensibilität für Schrift mit ihren Proportionen, Raumaufteilungen, etc. zu erwarten sein.

 

Wurm: Ein "ausgelaugter", "zu oft da gewesener"  und "platter" Wurm wäre jene ausgeprägte "Architkturschrift" – empfinde es ebenfalls so, falls vorhin richtig verstanden. Die obigen Fische dürften eher Geschmack an feinen, frischen, kleinen und vor allem an gut proportionierten Würmern haben.

 

Angler: Finde es eine gute Idee nach einer "frischen" Schrift zu suchen. Die Wirkung und das was eine Schrift zu transportieren vermag ist nicht gering. Vielleicht gerade bei einem "unschuldigen" auf  den Text fokkusierten Betrachter, welcher in offener seelischer Verfassung ist, am allergrößten.

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Berny
Am 18.5.2018 um 18:07 schrieb Liuscorne:

Es würde mich wundern, wenn andere nicht schon ähnliche Erfahrungen an Unis gemacht haben. Je preiswerter die gewählten Schriften, umso größer die Chance, das CD auch im Alltag umgesetzt zu sehen.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Berny

Das Thema Preise Schriftlizenzen ist nicht zu unterschätzen. Das stimmt.
Hier muss man von vornherein klar kommunizieren was den für Kosten für ausgewählte Schriften auf einen zukommen (können, müssen).

Link zu diesem Kommentar
Berny
Am 18.5.2018 um 21:54 schrieb Andreas Si.:

Eine Ansicht und vermutlich schon Überlegtes:

 

Fisch: Menschen im universitären Raum sind auf die Inhalte der Texte fokussiert. Und in bester Übung darin,  deren Inhalte zu erschließen. Mit einer ungewöhnlichen Typografie zusätzlichen Anreiz zum Lesen zu schaffen ist wohl eher überflüssig und könnte gar als sperrig störend empfunden werden. Im Bereich der Architektur dürfte jedoch eine höhere Sensibilität für Schrift mit ihren Proportionen, Raumaufteilungen, etc. zu erwarten sein.

 

Link zu diesem Kommentar
Buchlayout
Am 18.5.2018 um 18:07 schrieb Liuscorne:

Ich verwende die langweiligste Schriftkombination, die man sich denken kann: Minion und Myriad. Dennoch provoziert die Gestaltung positive Rückmeldungen. Selbst diese "inflationär verwendeten" Schriften werden unter bestimmten Umständen als erfrischend wahrgenommen. Man sollte die Wahrnehmung der Menschen in Sachen Schrift also auch nicht überschätzen.

 

Das geht mir ähnlich. In praktisch allen Fällen, in denen ich Kunden Entwürfe mit verschiedenen (hochwertigen) Schriften präsentiere, entscheiden sie sich für Minion und/oder Myriad. Eigentlich könnte ich mein Schriftenabo kündigen und alles damit setzen! (Nur einmal bin ich eine andere Schrift "losgeworden", da hatte ich Minion bzw. Myriad allerdings bei den Entwürfen vergessen.)

Link zu diesem Kommentar
Dieter Stockert

Minion und Myriad stellen aber – wenn ich das nicht übersehen habe – kein Versal-Eszett zur Verfügung und wären deshalb für mich allenfalls zweite oder dritte Wahl. Aber das scheint ja auch für die Thesis zu gelten und für die Centro und überhaupt die meisten der hier genannten Schriften.

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 23 Minuten schrieb Dieter Stockert:

Minion und Myriad stellen aber – wenn ich das nicht übersehen habe – kein Versal-Eszett zur Verfügung und wären deshalb für mich allenfalls zweite oder dritte Wahl. Aber das scheint ja auch für die Thesis zu gelten und für die Centro und überhaupt die meisten der hier genannten Schriften.

Guter Punkt! Meret und Cera blieben noch im Rennen – ebenso die Camingo-, Plex- und Trivia-Familie (habe ich auch gleich mal in der Liste notiert). 

Link zu diesem Kommentar
R::bert
Am 18.5.2018 um 16:21 schrieb Berny:

Es geht hier ums Thema Architekturstudium.

Aber muss ich hier für ein CD unbedingt eine passende Architekturschrift (wie zB die Neutraface etc) verwenden?

Ich glaube nicht.

Da lehnst Du Dich mit der Cera ja richtig weit aus dem Fenster.  :lol:;-) :trost:

  • lacht 1
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unsere Partner

Hier beginnt deine kreative Reise.
Mit über 130.000 Fonts der größte Schriften-Shop im Internet.
FDI Type Foundry besuchen
Entdecke hunderte Font-Sonderangebote.
Eine neues Portal, das die Schriftmuster der Welt sammelt und in einer Datenbank verfügbar macht.
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.