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Letternmetall Sicherheitsdatenblatt?

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Ums

Wir haben an unserer Schule eine Druckerei mit Bleisatz. Wer weiß, wo ich ein Sicherheitsdatenblatt für das Letternmetall finden kann, damit wir entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen können?

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Phoibos

Zum Teil werdet Ihr die wohl selbst erstellen müssen: https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/Sicherheitsdatenblatt/Sicherheitsdatenblatt_node.html
 

Ansonsten wende Dich an eine Druckerei, die noch mit Bleisatz arbeitet und bitte die um Inspiration. Oder an ein entsprechendes Museum. Zudem gibt es Vereine wie https://www.institut-aser.de, die sich mit der Thematik auseinandersetzen und hier gibt es eine Online-Datenbank: https://www.raiffeisen.com/agrar_sdb/liste

 

Solange Du aber nicht weißt, wer die Lettern wie hergestellt hat, müsstest Du wohl vom Schlimmsten ausgehen. An der Schule könnte Dir der Chemie-Fachbereich allgemein helfen zum Thema Blei/Bleilegierungen. Der Hersteller der Typen sollte Dich, sofern recherchierbar, mit den Details zu den verwendeten Metallen versorgen können und ggf. ein Sicherheitsdatenblatt liefern können: https://www.vdmnw.de/nachrichten/artikel/407-reach-informationspflichten

 

 

Hier eine Übersicht über mögliche Legierungen (wahrscheinlich nicht vollständig): https://de.wikipedia.org/wiki/Letternmetall

Vielleicht dann weiter hier recherchieren: https://echa.europa.eu/de/candidate-list-table

@Ralf Herrmann betreibt ein Museum zu dem Thema, vielleicht kann er Dir weiterhelfen.

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Martin Z. Schröder

Ich gebe öfter Kurse, sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Die Schutzbelehrung hat sich seit meinen Anfängen von vierzig Jahren nicht geändert: Blei ist giftig, deshalb nach dem Arbeiten mit den Lettern: Hände waschen! Keine Lebensmittel berühren mit schmutzigen Händen! Was man nach dem Setzen an den Händen sieht, ist kein Bleiabrieb von den Lettern, sondern Dreck, alte Farbe und Staub. Dieser Staub im Setzkasten ist das Ungesunde. In der Luft befindet er sich gewöhnlich nicht. Mein Luftreiniger steht nicht in der Setzerei, sondern im Maschinenraum, wo die Chemikalien stehen, also Farbe, Öle, Lösungsmittel. Vom Umgang mit diesen Chemikalien sollten jüngere Kinder gänzlich ferngehalten werden, Jugendliche und Erwachsene Handschuhe tragen. Ich mache das nicht beim Formwaschen, also dem Reinigen der Druckform, weil man da nur Waschbenzin auf Lappen oder Bürste gibt und nicht in Kontakt mit der Haut kommt. Aber beim Waschen der Maschinen trage ich die grünen Sicherheitshandschuhe für Lösungsmittel mit langen Stulpen, dann kann man richtig zulangen. Fingerringe, Armreifen usw. müssen abgenommen werden, weil man erstens damit hängenbleiben kann, zweitens hartes Metall das Blei beschädigen kann und Edelmetall zerkratzen kann.

  • Gefällt 5
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Martin Z. Schröder
Am 29.7.2021 um 09:03 schrieb RobertMichael:

Ich würde noch so ein Schild aufstellen, man weiß ja nie wo die Viecher lauern. :!:
 

tumblr_oylka3aWbD1szofm6o1_1280.jpg

https://www.wahnhinweise.de/post/166916754564/vorsicht-bleiläuse-das-juckt-nicht-nur-den

 

Mir wurden die Bleiläuse noch gezeigt, da war ich 14. Wagt man das heute überhaupt noch, einen etwas gröberen Scherz? Oder ist es nur noch eine Erzählung? Ich hab mich selbst nie getraut, jemandem Bleiläuse zu zeigen. Aber schön, daß sie nicht vergessen sind.

 

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Phoibos
vor 2 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Wagt man das heute überhaupt noch, einen etwas gröberen Scherz?

Lehrlinge verarschen? Klar, ist eine gute Tradition 🙂

Ich erinnere mich an meine Zivi-Zeit, in der die Zivis durchs gesamte Haus gescheucht wurden, um einen Hodenreflexhammer zu holen. Auf die Weise haben sie halt das gesamte Haus kennengelernt (den Hammer gab es dann von der natürlich ebenfalls informierten Haustechnik im Kesselhaus, so ein riesigen Vorschlaghammer). Das hat ja auch einen edukativen Charakter.

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RobertMichael
Am 30.7.2021 um 21:17 schrieb Martin Z. Schröder:

Mir wurden die Bleiläuse noch gezeigt, da war ich 14. Wagt man das heute überhaupt noch, einen etwas gröberen Scherz? Oder ist es nur noch eine Erzählung? Ich hab mich selbst nie getraut, jemandem Bleiläuse zu zeigen. Aber schön, daß sie nicht vergessen sind.

 

Ich habe Sie damals auch noch gesehen, ist zwar auch schon 25 Jahre her aber ich würde Sie auch heute noch jedem zeigen der Sie sehen will.

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Callelulli
Am 30.7.2021 um 21:22 schrieb Phoibos:

Lehrlinge verarschen? Klar, ist eine gute Tradition 🙂

Mein Papa wurde als Fotografen-Lehrling durch die Gegend geschickt, um die optische Achse zu holen. Das ist aber schon über 60 Jahre her ...

  • Gefällt 2
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Um mal wieder auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: ich kenne auch kein Sicherheitsdatenblatt speziell für Letternmetall. 

Mit einem Blatt für Blei als der giftige Hauptbestandteil des Letternmetalls ist aber das Wesentliche abgedeckt:

https://www.der-hedinger.de/content/files/content/hedinger/msds/Sicherheitsdatenblatt_51773_1.pdf

 

(Bei den Nebenbestandteilen Zinn und Antimon kann man auch mal schauen.)

  • Gefällt 2
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Phoibos
Am 27.7.2021 um 19:45 schrieb Ums:

Schule

Und versichere Dich bei der Behörde rück, ob Deine Sicherheitsblätter und -vorschriften ausreichend sind, um die Druckerei mit Schüler*innen in Betrieb zu nehmen. Das ist für Dich aus versicherungstechnischen Gründen dringend angeraten! Vielleicht wäre auch eine Konsultation mit der Gewerkschaft gut.
Und, so traurig das ist, es kann sein, dass Deine Behörde das nicht genehmigen kann/will. In Hamburg gibt es auch im Chemieunterricht so gut wie keine Schülerexperimente mehr. In meiner Schule durften wir bereits in den Neunzigern in Kunst die Presse für den Linoldruck nicht mehr selbst bedienen, hatte den gleichen "Gefährlichkeitsgrad" wie der Brennofen. Aber mit dem Bunsenbrenner durften wir noch experimentieren. Zumindest so lange, bis der Chemieraum explodierte (unsachgemäße Lagerung im Giftschrank war die Ursache, glücklicherweise war die Physik in einem anderen Gebäude untergebracht, nicht auszudenken, wenn sich deren radiokativen Demonstrationsobjekte verteilt hätten).

Ich hab mich noch an einige Schuldruck-Projekte erinnert, vielleicht hilft Dir das als weitereführende Recherche:
http://freinet.paed.com/freinet/frdruck.php
http://www.ak-schuldruckerei.de/aks.html
Es gab auch mal einen Vertrieb für Schuldruckereien, die dann auch bleifreie RoHS-kompatible Metalltypen ohne potentielle Giftstoffe mit Zertifikat und allem Gedönse im Angebot hatten. Vielleicht erinnere ich im Laufe des Tages noch mehr dazu.

Edit: https://www.drucken-und-lernen.de/ Schuldrucken-Shop

bearbeitet von Phoibos
Tante Edith erinnerte ein paar Suchworte...
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