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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

"populistischer" Font?

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Ghostship

Tag miteinander!

Für ein Buchcover (Arbeitstitel "Populisten an der Macht") suche ich eine Schrift, die zwar relativ eindeutig die Haltungen der Herren Haider, Schill, Blocher & Co. widerspiegeln, diese aber andererseits nicht gerade "beleidigen" sollte. (Mit beleidigen meine ich solche Schriften wie die Banco oder – noch schlimmer – eine Fraktur, wie es die Lektorin vorschlägt ... ich glaube da verklagen uns alle von denen in dem Buch die Rede ist :) ).

Würde mich freuen, wenn ihr ein paar Ideen :idea: dazu haben würdet.

Ghostship

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Psocopterus

Ich bin für Fraktur-Einsätze ja immer zu haben ... aber gut.

Wie wäre es mit der Pisa?

Ich finde sie wirkt durch die scharfen Kanten der überstehenden Querstriche noch etwas gebrochen, die Assoziation zur Fraktur ist gegeben, die leichte Neigung, ohne kursiv oder wirklich geneigt zu sein passt ebenfalls wunderbar zum Thema.

Gruß, Georg

(Der Vollständigkeit halber: Pisa von Lutz Baar für die Linotype Library

http://www.linotype.com/1109/linotypepisa-family.html)

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Tholan

Da es ja gerade die „Rechten“ waren, sprich Hitler, der 1941 per Führererlass der jahrhundertealten Frakturschrift das Sterbeglöckchen läuten ließ und als Normalschrift die Antiqua per Reichserlass befahl, wäre eine Verwendung einer Frakturschrift nur die dümmliche Wiederholung eines Klischees und würde meines Erachtens unseriös und uninformiert wirken. Man müsste sich damit auch selbst den Vorwurf des Populismus gefallen lassen.

Viele Grüße

Thomas

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Steff11

Nun, das stimmt intellektuell; ein Buchtitel funktioniert aber über den Bauch, die erste Assoziation entscheidet. Und da muss man einfach feststellen: wenn es nach rechtsextrem riechen soll, muss es nach Fraktur aussehen. Auch wenn dein Einwand stimmt, auch wenn die Nazis nie eine ordentliche stilvolle gebrochene gebrauchten, sondern immer nur einen grausamen Abklatsch davon: Fraktur riecht rechts. Außer etwa sie wird ganz raffiniert in einem ausgesprochenen Designer-Umfeld gebraucht. Spielt nicht auch Fontshop in seinem Brand damit?

btw: soweit ich das seh, hat in diesem Thread niemand für die Verwendung einer Fraktur plädiert.

Steff

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JackieTreehorn
auch wenn die Nazis nie eine ordentliche stilvolle gebrochene gebrauchten, sondern immer nur einen grausamen Abklatsch davon

die vereinfachten frakturformen dieser zeit sind wirklich nicht zu verachten, stellen sie doch nur die logische weiterentwicklung dar, die bei den antiqua-schriften (fast) niemanden gestört hat. nur leider, leider sind sie von den nazis gleich doppelt (frei nach willberg) umgebracht worden.

schau die die FRAKTENDON an.

das ist wiederum ein sehr gutes beispiel eines wirklich grausamen abklatsches.

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Tholan

steff11 hat folgendes geschrieben:

Fraktur riecht rechts

Gott sei Dank wandelt sich dieses „Hollywood“-Kriegsfilm Klischee, denn sonst würden wir in „rechte“ Gaststätten essen, „rechte“ Zeitungen (Titelschrift) lesen, in „rechten“ Pensionen in Österreich übernachten, die schwarzen NBA- Baketballer für „rechte“ Mode Werbung machen, die schwarzen amerikanischen Hiphop Musiker einen „rechten Eindruck“ hinterlassen, unsere Kinder „rechts riechende“ Aufschriften auf ihrer Mode tragen, David Beckham und Karl Khani für „Rechte“ Werbung machen usw. usf.

Bis zum Verbot waren die Nazis 8 Jahre lang an der Macht. Die Frakturschrift wurde aber seit dem 16. Jhdt. benutzt.

Viele Grüße

Thomas

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Ghostship

Eben auch aus diesen Gründen möchte ich in diesem Fall keine Fraktur verwenden, sie damit würde damit ja wieder ins rechte Eck gedrängt werden.

Da ich ja in Österreich wohne und somit mehr als vielleicht in Deutschland mit Frakturen umgeben bin (Gasthöfe, Hotels, Bier- und Weinetiketten etc) empfinde ich sie sowieso nicht per se als "rechtslastig", ich habe aber wirklich starke bedenken sie bei einem Buch, in dem es ganz eindeutig um rechtsgerichtete Politiker (übrigens aus ganz Europa) geht, zu wervenden.

Für den Kern sprich den Fließtext ist die Wahl schon auf die von stef11 vorgeschlagene Warnock gefallen, sieht richtig schön reaktionär und damit passend aus :)

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TYPOGRAFSKI

das ist wiederum ein sehr gutes beispiel eines wirklich grausamen abklatsches.

manchmal braucht man mehr zeit um dies oder jenes zu verstehen, du bist noch jung und hast viel zeit vor sich. :-)

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JackieTreehorn

stimmt, ich hab noch viel zeit vor mich;

das wirst du ja nicht müde zu erwähnen. und dann will ich so werden wie du. falls du neben typeberater von glasfritsche auch moderator hier werden willst, kannst du mich übrigens gerne ablösen. dann muß ich mir vielleicht nicht immer wieder deine herablassenden kommentare anhören.

solange kannste dir ja hier die wurzeln deiner ach-so-originellen fraktendon anschauen; vielleicht fehlt sie ja noch im plattenkoffer.

küss' die hand ...

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Ghostship
vielleicht fehlt sie ja noch im plattenkoffer.

also wem die Platte im Koffer fehlt ist eh nicht zu helfen.

Und jetzt hört auf zu plänkeln sondern sagt mir lieber wie ihr es findet wenn ich für das Buchcover eher so in Richtung Stencil gehe... Ich glaube die Fraktur ist gestorben (ob jetzt irgendwie mutiert oder nicht) zumindest für das bewusste Buch hier.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß das eigentliche Sujet eine Europakarte ist, in der an Stelle der Hauptstädte der Staaten die Namen der entsprechenden Populisten stehen.

bereits am 22. Entwurf bastelnd,

Ghostship

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Eryakaas

Liebe Herren,

bevor die Nettigkeiten hier überhand nehmen [edit: da war ghostships Beitrag noch nicht zu sehen], möchte ich auch meine unmaßgebliche Meinung zum Thema kundtun. Wer weiß, vielleicht gehöre ich ja zum potentiellen Kundenkreis des künftigen Buches.

Ich verbinde die Fraktur immer mit etwas Altem, Traditionellen. Z.B. habe ich "Heidi" in einer Ausgabe aus den 20er Jahren und möchte es durch keine moderne Fassung tauschen (so hab ich schon als Kind diese Schrift lesen gelernt). Ansonsten könnte ich mir z.B. die Beschriftung einer Jahrmarktbude mit handwerklichen Erzeugnissen so vorstellen. Und ähnliche Sachen, die einen positiven Kontext haben.

Die oben genannten Herrschaften, von denen das Buch handeln sollen, berufen sich aber mitnichten einfach auf "früher", sondern sind auf ihre Art sehr zeitgemäß - sonst wären sie nicht erfolgreich (gewesen), und man brauchte nicht über sie zu schreiben!

Will sagen: Die Fraktur wird ihnen nicht gerecht. Oder umgekehrt?

Gruß eryakaas

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JackieTreehorn

stencil wäre mir persönlich wieder zu sehr holzhammer; fraktur übrigens auch; egal ob jetzt mit oder ohne rechten geschmack.

ich persönlich würde mir eine type suchen, die gut lesbar ist und vielleicht einen etwas härteren unterton in der formensprache hat (eventuell sogar eine egyptienne) und das ding dann konsequent damit umsetzen.

du doch auch, hd, oder irre ich mich?! ;)

es kamen ja auch schon einige ganz gute vorschläge.

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Ghostship
es kamen ja auch schon einige ganz gute vorschläge.

Allerdings, ich bin ganz angetan von der Pisa, die wird auf jeden Fall gekauft...

Die Stencil (oder zumindest eine Abart) fände ich zwar auch Vorschlaghammer-mäßig, aber das sind die Methoden der Populisten doch auch und außerdem zeigt sich sehr gut, wie diese Herren dem heutigen Europa sozusagen ihren "Stempel aufdrücken".

oder nicht?

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TYPOGRAFSKI

falls du neben typeberater von glasfritsche auch moderator hier werden willst, kannst du mich übrigens gerne ablösen. dann muß ich mir vielleicht nicht immer wieder deine herablassenden kommentare anhören.

warum bleibst du nicht einfach mal »cool« und locker, bist echt noch zu jung.

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Psocopterus

Allerdings, ich bin ganz angetan von der Pisa, die wird auf jeden Fall gekauft...

Na, das freut mich doch. - Ich finde, Fraktur sollten wir uns für erfreulichere Anlässe aufheben. Pisa ist da mit ihren Anklängen doch ganz gut.

Gruß, Georg

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