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Arial: was gehört zur Schriftfamilie?

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Chris Oberndorf

Eine einfache Frage: für eine technische Dokumentation (erstellt mit Standard-Officesoftware) habe ich -zwangsweise- die Arial ausgewählt, die Überschriften ausgezeichnet mit Arial (halb)fett. Meine Kollegin fand dies nun ziemlich daneben und hat die Überschriften mit Arial Black gesetzt und mich zurechtgewiesen, sie gehöre zur selben Schriftfamilie und müsse, da Überschriften hervorzuheben sind, mit dieser formatiert werden.

Als Laie die Frage: Arial und Arial Black sind die nicht gleiche Schriftfamilie - oder doch? Sie zu mischen ist ... ?

Danke für Hilfe.

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Tholan

Es ist auf jeden Fall die gleiche Schriftsippe. Sie zu mischen ist absolut okay, wenn man eine noch fettere Auszeichnung will, wie sie einem die Arial Bold als eh schon fette Auszeichnung liefert. Kommt ganz auf den Einsatzzweck an, ein Muss ist die Arial Black nicht, allerdings ein Kann. Höchstens Du hast die Arial rechnerisch verfettet und nicht die Arial Bold benutzt, sonst verstehe ich nicht was deine Kollegin meint.

Thomas

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Chris Oberndorf

Arial und Arial Bold gehören also zur selben Schriftsippe - danke, das war die Einordnung, die ich versuchte zu treffen.

(Anm.:Die Arial in der Auszeichnung "normal" und "fett" wurden nicht verfremdet. )

Ich finde - aber dies ist vermutlich reine Geschmackssache - die Arial Black in 18 pt zur Schrift des Fliesstextes in Arial, 11 pt, viel zu stark, so, als würde ich angeschrieen werden.

Wenn ich die Überschrift mit einer anderen Schriftfamilie auszeichnen möchte, was wäre passend bzw worauf müsste ich achten? Leider bin ich typographisch ein 'Geschmackskrüppel' ...

Chris

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CRudolph

Hi Chris,

persönlich kann ich Deiner Meinung nur zustimmen. Meines Erachtens ist das eines der typischen Probleme von Typo-Laien, daß Hervorhebungen immer doppelt und dreifach gemacht werden müssen. Als Naturwissenschaftler habe ich viel mit Posterpräsentationen zu tun. Und dort findet man Überschriften immer deutlich größer und in fett und kursiv. Gerne auch bei Diplom- oder Seminararbeiten. Es kommt natürlich immer auf den Zweck an: Zeitungsüberschriften sollen ja »schreien« und dürfen ruhig in black sein, aber bei normalen Schriftstücken? Wenn eine Überschrift deutlich größer ist und Luft zum Atmen hat, dann muß sie nicht auch noch fett sein. Ganz davon abgesehen, daß der fette Schnitt der ach so weit verbreiteten Times NR häßlich und schlecht zu lesen ist, aber das merken die Leute noch nichtmal. Ich persönlich mag bei Fließtexten eine Aufteilung, wie Robert Bringhurst sie vormacht, also die Hauptebene abgesetzt und recht groß, aber weder fett noch kursiv, höchstens Versalien (natürlich anständig spationiert) oder Kapitälchen zur Unterscheidung von Ebene 1 und Ebene 2. Muß man (wie bei Diplomarbeiten leider doch oft unumgänglich) mit Ebene 3 und Ebene 4 arbeiten, kann man die gut in der Fließtextgröße machen, dafür dann aber kursiv oder fett und auch leicht abgesetzt.

Also: Formal spricht wohl nicht viel gegen Arial black, aber es geht eleganter. Man darf sich da auch nicht unbedingt unterbuttern lassen. Ich mußte mal ein Plakat für ein Konzert machen und mein Chef hat darauf bestanden, daß ich Zollzeichen anstatt von Anführungszeichen benutze, weil er fände, so wörtlich, daß das irgendwie besser aussähe. Hätte ich damals doch nur nicht nachgegeben ...

Grüße,

Christian

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Chris Oberndorf

Hallo Christian,

danke, das war ein wichtiger Hinweis mit den doppelten Hervorhebungen.

Da ich die Gestaltung von R. Bringhurst noch nicht kenne, werde ich diese Bildungslücke schließen.

Nur mit den Kapitälchen kann ich nicht so recht zustimmen - in Dokumenten, die ich jetzt bearbeite, sind die Zwischenüberschriften in Kapitälchen gesetzt (natürlich Arial) - und ich finde sie nicht leserlich. Aber da ist die Mehrheit ....

Gruesse Chris.

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CRudolph

Hi Chris,

wenn Du Interesse an Typo hast, dann lohnt sich mit Sicherheit ein Blick in »The Elements of Typgraphic Style« von Bringhurst. Schon was die Gestaltung angeht ist das Buch ein Genuß.

Und das mit den Kapitälchen kommt ja eben auch wieder drauf an. Niemand wird ernsthaft bestreiten, daß Kapitälchen schlechter lesbar sind, weil die typischen Wortformen nicht mehr vorhanden sind. Auch wieder ein typischer Fehler: Ich muß natürlich Kapitälchen oder Versalien dort einsetzen, wo sie keine Probleme machen. Wenn ich also z.B. eine typisch naturwisschenschaftlich aufgebaute Diplomarbiet habe, dann ist Ebene 1 kurz und Prägnant (Einleitung, Material und Methoden etc.), während Ebene 2 schon wieder Details ausführt. Ebene 1 läßt sich ohne Probleme sowohl in Versalien als auch in Kapitälchen setzen, weil es sich eh nur um wenige Wörter handelt. Die längeren Überschriften dürfen so natürlich nicht gesetzt werden, wenn man sie noch lesen können möchte.

Ich finde das auch immer wieder Bemerkenswert bei wissenschaftlichen Verlagen, denn insbesondere in der Genetik hat man noch bestimmte Konventionen, was z.B. den Satz von Genen angeht. Oftmals sind diese in Kleinbuchstaben und kursiv gesetzt und kommen auch öfter in Überschriften (vorallem der Ebene 2 und folgende) vor. Wenn aber das Grundlayout der Zeitschrift ist, Ebene 1 groß und fett zu setzen und Ebene 2 in Kapitälchen, dann muß man natürlich die Überschrift vergewaltigen, denn eigentlich ist sie in Kapitälchen, die Gennamen müssen aber in Kleinbuchstaben und kursiv sein, was dann per Hand so gesetzt wird. Sieht völlig unmöglich aus. Kapitälchen oder Versalien gehören hier einfach nicht hin! Der Text sperrt sich ganz offensichtlich gegen die Verwendung von Kapitälchen oder Versalien. Aber das ist halt das Problem, wenn man bestimmte Layout-Raster anlegen muß.

Und Kapitälchen in herkömlicher Arial gehen ja schon gleich garnicht, weil Arial ohne Kapitälchen daherkommt und gerade bei der Arial ist der Kontrast der Strichstärken recht ausgeprägt. Das würde ich wenn möglich einfach abschaffen. Kein Wunder, wenn Du das als nicht sonderlich gut lesbar empfindest!

Grüße,

Christian

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