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Welche Schrift passt zur Palatino (Mathe Formeln)

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Sonicius

Hallo

Ich verwende die Palatino für Formeln (scheint mir passend weil viele griechische Buchstaben vorkommen). Fliesstext ist kaum vorhanden. Nun suche ich eine serifenlose Schrift, hauptsächlich für Titel, die zur Palatino oder allgmein zu Formeln passt.

Was denkt ihr zur "Century Gothic", kann man diese kombinieren? Oder welche Schriftarten sind generell zu Formeln geeignet?

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Bleisetzer

Die Optima ist eine Antiqua-Variante.

Und schon aus stilistischen Gründen würde ich zwei Antiqua-Schnitte nicht mischen.

Wenn eine Serifenlose, dann würde ich persönlich eine schmalmagere oder schmalhalbfette Grotesk nehmen. Das paßt im kühlen, nüchternen Charakter gut zu mathematischen Formeln, finde ich.

Georg

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Dan Reynolds

Nein, Georg, die Optima und die Palatino paßen doch ganz gut zusammen!

In Prinzip hast du vollkommen recht, dass mit den Antiqua. Aber es ist schon tatsächlich so, dass diese Schriften mischbar sind. (Optima ist eh nur *teilweise* eine Antiqua… sie kann mit beiden anderen Formen verwendet werden… Antiqua un Grotesk). Herr Zapf hat uns schon seit Jahrzehten in seinen zahlreichen Bücher das Erfolg dieser Mischung gezeigt.

Sicherlich gibt es auch andere Schriften, die mit der Palationo ganz gut kombiniert werden könnten. Demnächst kommt die Palatino Sans (endlich) bei uns raus… diese wird eine völlig-neue Schriftfamilie von Hermann Zapf sein. Previews davon waren schon an mehreren Designkonferenzen gezeigt. Auch in der ersten Ausgabe der Linotype Matrix (Fall 2005) ist die Palatino Sans zu sehen.

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  • 2 Jahre später...
MatthiasB

Hallo,

ich möchte das Thema gerne noch mal aufgreifen: Welche Grotesk (außer der Palatino Sans) passt zur Palatino? Vom Formprinzip her müssten doch die gleichen Schriften passen wie zur Garamond: Gill Sans, Frutiger, Syntax. Zumindest sollte man damit nicht völlig falsch liegen. Oder?

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Proedie

Wie schlimm ist eigentlich die Helvetica für diesen Zweck? Das sieht man ja sehr oft in LaTeX-Dokumenten.

\usepackage{helvet}
\usepackage{mathpazo}

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Joshua K.

Meiner Meinung nach: Ganz schlimm! Die Palatino gehört nach Wilberg in die Gruppe dynamischer Schriften (humanistisch), die Helvetica aber zu den statischen Schriften (klassizistisch).

Aber glücklicherweise steht für LaTeX ja die URW-Optima zur Verfügung. Zur CM/LM paßt die Helvetica hingegen m. E. besser als die CM-/LM-Sans, die ich nicht so gelungen finde.

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MatthiasB

Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, die Palatino wäre "altbacken" oder "verbraucht". Ist das die vorherrschende Meinung oder sind das Einzelstimmen? Interessanterweise wird von der Garamond dergleichen nicht behauptet, obwohl sie um ein Vielfaches älter ist.

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CRudolph
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, die Palatino wäre "altbacken" oder "verbraucht". Ist das die vorherrschende Meinung oder sind das Einzelstimmen? Interessanterweise wird von der Garamond dergleichen nicht behauptet, obwohl sie um ein Vielfaches älter ist.

Nein, nein, das ist ein Mißverständnis! Die Palatino lehnt sich recht stark an die italianischen Renaissanceschriften an und hat ausgeprägt kalligraphische Züge. Sie mutet daher, insbesondere in größeren Schriftgraden, eher »handgeschrieben« an als z.B. die gute alte Times. Nun gilt ja leider im M$-Word-Zeitalter die Regel, daß offenbar alles in 12 pt gesetzt werden muß, und das ist für die Palatino einfach zu groß. Die kalligraphischen Züge kommen sehr stark zum tragen und geben dem Dokument quasi einen »historischen« Charakter. Nicht umsonst hat H.-P. Willberg die »Schwester« der Palatino, die »Trump Mediäval«, für das evangelische Kirchengesangbuch der Bremischen Landeskirche eingesetzt. Setzt man Fließtexte in 9–10 pt in der Palatino, dann sind sie einfach nur gut lesbar.

Die Garamond hat hingegen im Vergleich eine geringere x-Höhe und ist insgesamt etwas filigraner, man müßte also schon Lesetexte in 14–16 pt, dann würden diese z.B. im Vergleich zur nüchternen Times auch eher etwas »altbacken« wirken, aber das macht eben zum Glück so schnell keiner. :wink:

Grüße,

Christian

Edit: Der Begriff »Altbacken« ist eigentlich sowieso völlig fehl am Platze und müßte durch »historisch anmutend« ersetzt werden. Ob man das nämlich insbesondere in einer technischen Arbeit möchte, ist vielleicht etwas fraglich bzw. geschmacksabhängig. Das ändert aber nichts daran, daß sich die Palatino, in der richtigen Größe gesetzt, extrem gut lesen läßt und nur einen sehr moderaten Zeilenabstand benötigt.

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Gast njr

i293498_Bild6.png

Lieber Joshua K.

Wenn ich nicht irre, kontrastiert statisch mit dynamisch ähnlich wie schwarz mit weiß, hell mit dunkel, groß mit klein, eckig mit rund etc. Und ein Kontrast pro Arbeit ist doch nach wie vor ein recht gutes Gestaltungsmittel. Schon deshalb machen Helvetica und Palatino zusammen wohl doch eine gute Figur.

Und danke für dein Antialtbackenheitsplädoyer, lieber CRudolph … ein Genuss!

Grüße in diesen Unfreitag,

Norbert II

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Poms

@Norbert

In deinem Beispiel kontrastiert die Helvetica condensed gut mit der Palatino. Problematisch wird es, wenn der Mix in einer Textzeile funktionieren muss/soll, und dann noch die von der Gestaltung her unterschiedlichen Ziffern beider Schriften "zueinander finden sollen".

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Gast njr

@Poms

Richtig. Und wie pflegte der geschätzte TYPOGRAFSKI einst öfters zu bemerken: alles kann, nichts muss? Oder so ähnlich halt …

Ganz schlimm! Die Palatino gehört nach Wilberg in die Gruppe dynamischer Schriften (humanistisch), die Helvetica aber zu den statischen Schriften (klassizistisch).

Mir fiel dies bloß auf und ich meinte halt darlegen zu wollen — und das ausschließlich —, dass sich dynamisch und statisch sehr wohl mischen lässt. Nicht immer und überall, aber auch nicht kategorisch nicht. Nicht?

West wohl in der Mischung,

Norbert

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CRudolph

Wobei Du, werter Norbert, natürlich in gewisser Beziehung »geschummelt« hast, nämlich durch die Wahl des Condensed-Schnittes. Wenn ich hier z.B. Fließtext in Palatino mit Überschriften in der Arial (habe leider keine echte Helvetica) mische, dann sperren sich die beiden schon dagegen. Die Formen der Buchstaben haben eben ähnliche Proportionen und die von Joshua K angeführten Unterschiede in der Formensprache fallen da auf, wenn vielleicht manchem auch nur unterbewußt. Die Wahl des Condensed-Schnittes hingegen erhöht ja den Kontrast noch mal und die Unterschiede werden so groß, daß es wirklich recht gut funktioniert (Kompliment zu Deinem Beispiel!).

Wenn das jetzt eine Diskussion unter Fachleuten wäre hätte ich nichts gesagt, aber es geht ja um arme Stupidenten, die auf der Akamie gewesen sind und jetzt Dilomarbeiten schreiben müssen und oftmals noch nicht mal wissen, daß sowas wie ein Condensed-Schnitt überhaupt exisitert. :P

Christian

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Gast njr

Maaa … na jaaa, also, ich hab' doch nicht geschummelt … MatthiasB griff diesen Faden mit der Frage «Welche Grotesk (außer der Palatino Sans) passt zur Palatino?» wieder auf. Er hatte condensed ja nicht ausgeschlossen. Aber auch wenn dem so gewesen wäre … mir gefällt auch das sehr gut … kann hier jetzt beim besten Willen keine irgendwie gearteten Konflikte erkennen … (schon gar nicht für akamische Dilomarbeiten über Helopter mit Atomben) … außer, dass mir das «allegra» im Fließtext vielleicht doch ein Mü zu klein geraten ist … ist ja aber auch bloß ein Screenshot …

i293650_fettpalatin.jpg

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Gast njr

Na ja, streckenweise heißt's schon was … viva la Grischa (es lebe Graubünden) … allegra (Engadiner Gruß) … bainvegni (willkommen) … norbertoblindtextikalisch halt … aber weit und breit keine Tiraden nicht! (= bayerische Verneinung ; )

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Joshua K.

Lieber Norbert!

Gut, ich geb's zu: Es »funktioniert« schon — und besser als Arial + Times ist es auf jeden Fall. Aber trotzdem finde ich, daß statische und dynamische Schriften einfach nicht harmonisch zueinander passen.

Bleibt man innerhalb einer Stilgruppe, und mischt Grotesk und Antiqua (oder bloß verschiedene Schnitte einer Schrift*) hat man den gewünschten Kontrast, und gleichzeitig paßt alles harmonisch zueinander:

i294053_optima.png

*) Im Zweifelsfall sollte man eben einfach den fetten Schnitt der Palatino für Überschriften benutzen!

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NinaS

Hm. Vielleicht ist das ja eine Geschmacks-, Prägungs-, Wahrnehmungs- und/oder Temperamentfrage? Auf mich wirkt jetzt dieses Beispiel von Joshua deutlich «klemmender» als das von Norbert – weil es so ungefähr passt, aber nicht genau, weil die Schriften versuchen, sich ähnlichzusehen, aber im Detail sich gegeneinander sperren. Das Prinzip stimmt überein, aber die Proportionen wollen nicht ganz dieselben sein. (Klar, bei verschiedenen Schnitten einer Schriftfamilie/-sippe geht es oft am organischsten.)

Geht es noch anderen so bei diesem Beispiel oder hab ich da irgendwie einen ästhetischen Defekt? Mir fehlt mehr Kontrast.

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Hawepe

Hallo,

Wie schlimm ist eigentlich die Helvetica für diesen Zweck? Das sieht man ja sehr oft in LaTeX-Dokumenten.

\usepackage{helvet}
\usepackage{mathpazo}

Man sieht es zwar häufig, aber empfehlenswert ist es nicht, weil die Helvetica im Verhältnisn zur Palatino zu groß wirkt.

Besser ist deshalb

\usepackage[scaled=.90]{helvet}
\usepackage{mathpazo}

Einen schönen Abend,

Heinz.

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