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Dortmund-Schriftzug, wahrscheinlich kein "Custom"-

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Drawingtoons

Hallo Typo-Experten, ich suche schon seit langer Zeit den Namen dieses Fonts, bislang leider ohne Erfolg. Ich habe auch den Hersteller des Trikots angemailt, er kann mir ebenfalls nicht weiterhelfen. Alles, woran er sich erinnert, ist folgendes : Er geht davon aus, daß es sich um irgendeinen Standardfont handelt, da es bei diesem Hemd keinen Auftrag für eine "typografische Sonderanfertigung" gegeben hat. Kann mir jemand weiterhelfen ?

Gruß

Drawingtoons

1338_dortmund1_1.jpg

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Bleisetzer

Das ist die Futura fett.

Der Schriftzug im Label läuft schmaler, richtig?

Das M und das R sind etwas anders, glaube ich?

Unten nun die schmalfette Futura.

Georg

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1012_3_3.jpg

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Markus Wäger

Ich versteh jetzt deine Antwort nicht ganz.

Futura dachte ich auch auf den ersten Blick, aber das ›R‹ sah mir dann doch etwas verdächtig aus. Außerdem wirkt das ›T‹ etwas unausgewogen als wäre es einfach geometrisch mit gleichen Stärken für horizontal und vertikal gezeichnet worden — die Futura kann das ja besser.

Ist das nun eine Futura die von den verbreiteten Varianten abweicht?

Greetinx. Markus.

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Bleisetzer

Eine Futura ist eine Futura ist eine Futura.

Das hier gibt es doch gar nicht.

"Ist das nun eine Futura die von den verbreiteten Varianten abweicht?"

Entweder ist es eine Futura oder es ist keine.

Dies ist keine.

Warum nicht, weiß ich nicht.

Ich als Setzer, der sich nur mit Kack-Bleisatz auskennt, wollte Euch Fachleuten der modernen Fonttechniken und der ungemein effizienten Möglichkeiten zur Modifikation nur die direkte Gegenüberstellung des Schriftzuges mit den in Frage kommenden Futura-Schnitten ermöglichen.

Jetzt habt Ihr was an der Hand und könnt entscheiden.

Georg

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Norbert P

Ich setze weder blei noch modifiziere ich effizient. Wenn das hier ein Zwei-Parteien-System wird, sagt Bescheid, dann gehe ich rechtzeitig in die Opposition (von mir aus auch außerparlamentarisch).

Ansonsten sieht das mit den ganzen "falschen" Ts und Rs auch irgendwie nachAufbügelbuchstaben aus, so wie sie mir meine Mami in den Siebzigern aufs T-Shirt geplättet hat.

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Markus Wäger

Hmmm. Und eine Garamond ist eine Garamond ist eine Garamond, gell?

Es gibt ja von einigen Klassikern herb unterschiedliche Varianten, und auch die Futuras werden ja wohl nicht alle gleich sein; ich bin aber zu wenig Futura-Experte um zu wissen ob es einen so krassen Ausreißer — wie bei der Garamond die ITC — gibt.

Diesbezüglich habe ich deinen Satz »Das ist die Futura fett« so verstanden, als wenn du den Schriftzug als solche erkannt zu haben glaubtest.

Ich hoffe die ›Blei-Kacke‹ liegt dir nicht zu sehr im Magen, ich bin mir sicher, dass das nicht so heiß gegessen werden sollte wie hier serviert. Ich muss allerdings auch anmerken, dass das Thema Bleisatz in der jüngsten Zeit schon etwas überproportional breit getreten wurde in Anbetracht dessen, dass es wohl kein Promille der professionell mit Schriften arbeitenden Menschheit ist die noch dieses Handwerk pflegen.

Vielleicht ist der Ausdruck ›Blei-Kacke‹ ja auch dem zu danken, dass man als geneigter Leser den Eindruck haben konnte, dass der eine oder andere der Bleihandwerker unser digitales Handwerk von einem sehr hohen Ross (oder Kamel) aus beurteilte.

Dies bitte jetzt nicht falsch zu verstehen: zum Einen habe ich Vieles dessen, was die Herren Bleisetzer und Bleisatzkundigen hier geschrieben habe mit Interesse gelesen und zum Anderen hatte ich auch bei dir, Georg, niemals den Eindruck der Überheblichkeit.

Greetinx. Markus.

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Bleisetzer

Lieber Markus,

der Begriff "Bleisatz-Kacke" ist mir rausgerutscht, weil ich heute aus privaten Gründen sau-schlechte Laune habe. Und bestimmt nicht, um Sharifs Bemerkung aufzufrischen und daraus nun einen Streit vom Zaun zu brechen.

Was Du mit dem Schwerpunkt der letzten Wochen meinst und wie Du ihn ganz objektiv beschreibst, ist auch für mich einleuchtend. Aber das hat sich ja nun erledigt. Ich glaube, ich bin nun der einzige noch aktive Bleisetzer hier. Und ich, das weißt Du, gehe Euch höchstens mit meinem preußischen Gedankengut auf die Nerven - das dann aber auch mit höchster Penentranz.

Ein klein wenig anders beurteile ich Herkunft von klassischen Schriften. Bei Fragen zu digitalisierten Schriften halte ich mich raus. Davon weiß ich nichts und lese mit Interesse mit, versuche zu verstehen und wichtiges zu behalten.

Geht es aber um klassischen Schriften - die nun einmal (aber dafür kann niemand etwas) aus der Bleisatz-Zeit kommen, dann schreibe ich gern etwas dazu. Lege sogar wert darauf, Informationen zu geben, die Euch nicht wirklich interessieren (z.B. Erstguß-Jahr oder Schriftgießerei).

Was Du zur Garamond sagst, ist falsch. (Gleich Falsches hättest Du auch zur Bodoni sagen können).

Beides sind Schriften, die in mit Erfindung des industriellen Weges zur Produktion beweglicher Lettern (ich will mich vor dem Reizwort "Schriftgießerei" drücken, merxt Du's?) nicht 1:1 umgesetzt, sondern interpretiert wurden.

So gibt es eine Garamond, interpretiert von Monotype, eine von Stempel und eine von TypoArt. Alle drei eindeutig unterschiedlich, alle drei heißen aber Garamond. Keine davon ist im Detail von Herrn Garamond selbst entworfen, wie Du sicher weißt. Es sind Interpretationen der Garamondschen Entwürfe.

Ganz anders bei Klassikern wie Paul Renners Futura.

Dort kann man vielleicht streiten, ob die sehr spät, kurz vor dem Tode Renners herausgegebenen Schnitte der Steilen Futura ebenso realisiert worden wären, hätte Paul Renner sie ebenfalls 1928 mit der Bauerschen Gießerei ins Sortiment genommen und gegossen. Ansonsten ist die Futura so, wie sie ist. (Wie dieses anglophile Ding mit der Rose, der Rose, der Rose).

Mag sein, daß heutige Foundries nun, ausgehend von Paul Renners Futura, deren Schnitte eben nicht 1:1 übernommen haben, sondern sie modifiziert haben. Vielleicht aus copyrechtlichen Gründen, vielleicht, um sie zu "verbessern". Das weiß ich nicht. Aber wenn diese Schnitte vom Original abweichen, sind es für mich ganz einfach keine Futura-Schnitte mehr, sondern Modifikationen. Die, streng genommen, auch so heißen müßten. (Gutes Beispiel: Gestern empfahl jemand auf Anfrage nach einer handschriftlichen Plakatschrift die Schreibschrift Slogan von Linotype. Die auf der Charme von Matheis basiert. Genau so gibt es Linotype auch an. Das finde ich korrekt.).

Diese Trikot-Schrift ist sicherlich eine Modifikation, basierend auf einer Futura schmalfett. Ob eine gute oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Mit Trikot-Beflockung kenne ich mich nicht aus.

So, ich hoffe, ich habe die letzten Mißverständnisse zur Bleisetzer-Fraktion (mir) erläutern können. Und werde mich künftig verstärkt auf den historischen Bezug der Schriften beschränken, um wirklich niemanden durch all die vielen Tonnen Bleisatz, die durch meine Hände gehen, zu erschlagen.

Gott grüß die Kunst, Kollegen.

Macht Euch nichts draus, das Leben ist eins der schwierigsten.

Georg

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Drawingtoons

Vielen Dank für Eure Hilfe, die Sache ist die:

Der "Dortmund" Schriftzug ist leider nicht aufgeflockt, sondern eingedruckt, was die Suche nach dem Initiator des ganzen so unmöglich macht, da das Hemd vor Jahren von einem Großhersteller im Ausland fabriziert wurde, der auch die Streifen und sonstigen, nicht-individuellen Designs auf den Stoff gedruckt hat. Will sagen: Wäre der Städtename geflockt, genauso wie die Spielernamen bzw. Nummern, könnte man einfach diesen (lokalen) Flockservice anrufen, und die Daten erfragen, da diese Unternehmen genauestens Buch führen über Ihre Designs. ( Heute werden die Städteschriftzüge auch gleich von der Hausfirma mitgeflockt, leider nicht im Jahr 2000 ).

Meine Aufgabe ist es, das Wort "Borussia" im selben Font zu setzen, ausgehend von der Futura Serie BQ-Demi Bold oder ähnlich, aber mit anderem R. Ich werde später mal ein Beispiel posten und wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir Eure Meinung bezgl. der Übereinstimmung der beiden Schriftzüge sagen könntet.

vielen Dank,

Drawingtoons

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Norbert P

Es gibt von URW eine "Futura 2", keine Ahnung ob, wie oder warum sich die unterscheidet:

1400_fut2_1.jpg

Und um nochmal auf Century Gothic zurückzukommen:

1400_centg_1.jpg

Vor allem: Wie könnte das "S" am Ende aussehen?

Und das R vielleicht doch aus der Akzidenz Grotesk???:

1400_akzgr_1.jpg

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Bleisetzer
Vielen Dank für Eure Hilfe, die Sache ist die:

Der "Dortmund" Schriftzug ist leider nicht aufgeflockt, sondern eingedruckt, was die Suche nach dem Initiator des ganzen so unmöglich macht, da das Hemd vor Jahren von einem Großhersteller im Ausland fabriziert wurde, der auch die Streifen und sonstigen, nicht-individuellen Designs auf den Stoff gedruckt hat. Will sagen: Wäre der Städtename geflockt, genauso wie die Spielernamen bzw. Nummern, könnte man einfach diesen (lokalen) Flockservice anrufen, und die Daten erfragen, da diese Unternehmen genauestens Buch führen über Ihre Designs. ( Heute werden die Städteschriftzüge auch gleich von der Hausfirma mitgeflockt, leider nicht im Jahr 2000 ).

Meine Aufgabe ist es, das Wort "Borussia" im selben Font zu setzen, ausgehend von der Futura Serie BQ-Demi Bold oder ähnlich, aber mit anderem R. Ich werde später mal ein Beispiel posten und wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir Eure Meinung bezgl. der Übereinstimmung der beiden Schriftzüge sagen könntet.

vielen Dank,

Drawingtoons

Verstanden.

Aber wenn man mal sieht, daß "BORUSSIA DORTMUND" nicht nur ein Traditionsverein, sondern auch eine börsennotierte Aktiengesellschaft ist und daß dort im Marketing Profis am Werk sind..

..wäre es da nicht sinnvoller, denen klar zu machen, daß man besser beide Wörter aus ein und derselben Schrift neu setzt, statt zu versuchen, den Taiwan-Pfusch im DORTMUND nun im BORUSSIA mühsam nachzuvollziehen? Das müßte ein solcher Profi doch logisch nachvollziehen können.

Der alte Mann mit dem bösem Gaulosie-Husten.

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Markus Wäger

Da kann ich mich der Einschätzung Georgs nur anschließen. Und dann böte sich natürlich die Futura an – die Century ist doch deutlich weniger ausgewogen als diese; vor S und U wirken bei der Century doch sehr unter beengten Verhältnissen gewachsen zu sein, im Verhältnis zu O.

Die AG schiene mir auch eine vorzügliche Auswahl zu sein. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch die Avenir, auch wenn das M deutlich zeigt, dass es sich beim Muster nicht um diese handelt.

908_avenir_1.jpg

Greetinx. Markus.

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Wladimir
Aber wenn man mal sieht, daß "BORUSSIA DORTMUND" nicht nur ein Traditionsverein, sondern auch eine börsennotierte Aktiengesellschaft ist und daß dort im Marketing Profis am Werk sind..

Das frage ich mich ehrlich gesagt die ganze Zeit. Ist doch Dortmund auch dadurch berühmt sich selbst und sein Erscheinungsbild zu vermarkten. Irgendjemand muss das doch mit irgendeiner Schrift machen :?

Ansonsten schätze ich die Betrachtungen von Bleisetzer zu verschiedenen Schriften aus der Sicht eines Bleisetzers sehr. Zeigt es mir doch jedesmal mit was für altem Werkzeug wir teilweise umgehen. Und ich bin jedesmal neidisch auf die Schönheit der Schriften (mir erscheinen sie so) und die Vielfalt der vorhandenen Ligaturen.

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Drawingtoons

Wie bei so vielen Design-Fragen in Deutschland : "Hauptsache, man kann es lesen, das Aussehen ist egal" ( etwas bösartig überspitzt ).

Nein, bis heute ist es dem Traditionsverein BVB 09 nicht gelungen, sich auf einen unveränderbaren Standardschriftzug zu einigen, an dem man schlauerweise auch die restliche Trikot-Typografie ausrichten könnte/sollte. ( Übrigens eine Gemeinsamkeit mit so manch anderem Bundesliga-Club, und in anderen Ländern/bei Vereinen anderer Sportarten völlig undenkbar ).

Das einzig corporate-designmäßige bei der Bundesliga sind die Logos. Bei dem von mir zu beflockenden Hemd ( Saison 2000-2001 ) war der Rücken normalerweise von drei unterschiedlichen Fonts verunziert: Einer Art Swiss-Inserat für den Spielernamen, einer bisher nicht zugeordneten Nummern-Typo, und eben dieser Futura-ähnlichen für den Städtenamen. Genauso wie das Sponsoren-Logo, wird das gesamte Hemd-Design, die Schrift und manchmal auch bestimmte Farben ganz nach Belieben ausgetauscht.

Wahrscheinlich braucht ( und bezahlt ) jeder wahre Fußballfan für jede Saison ein nagelneues Hemd ( obwohl diese Kunstfaserklamotten praktisch unzerstörbar sind und ein Leben lang halten müßten ).

Desweiteren gibt es keine einheitliche Vorgehensweise, wer für die Gestaltung verantwortlich ist. Manchmal ist es der Trikothersteller, manchmal der Verein selber, manchmal die hauseigene Designabteilung, manchmal der hauseigene Beflockungsservice. Manchmal sind es alle zusammen, und dann wieder nur einige der oben genannten, und manchmal sind eben verschiedene Stellen für verschiedene Designs der einzelnen Elemente desselben Trikots zuständig. Manche von ihnen geben gerne Auskunft und können ihre Daten rekonstruieren, und andere nicht.

Ein Fortschritt ist jedoch sichtbar:

Die BVB-Hemden der Saison 2005-2006 haben einen identischen Font für alle drei Bereiche, wenn auch in verschiedener Größe/Ausführung, und mal mit und mal ohne Outline.

Da es weder Euch Profis, noch mir - trotz langwieriger Recherche - gelungen ist, diesen Font zu finden, habe ich mich für folgenden Schritt entschieden:

Ich setze beide Schriftzüge in einer Futura, modifiziere den einen oder anderen Buchstaben von Hand, oder stehle ihn von anderen Fonts ( die von Markus erwähnte Avenir finde ich übrigens auch nicht schlecht ), und lasse dann den alten, eingedruckten "Dortmund" Schriftzug einfach mit dem neuen überflocken.

Anbei ein Beispiel von den "gefälschten" Schriftzügen.

Noch einmal: Vielen Dank an alle, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Wie traurig, daß man bei den vereinseigenen "Profis" die relevanten Daten oft nicht mehr auftreiben kann.

1338_bd_1.jpg

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Schwalbenkoenig

Naja, das ist doch alles Merchandising-Kohle, oder? Wenn man sich bemüht die Trikots nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Kauffont bedrucken lässt, sondern sich einen eigenen schnitzt (der womöglich nur eine freche Adaption eines existierenden ist) dann kann man relativ sicher sein, dass nicht jeder, der mit einem Farbkopierer umgehen kann, ein Trikot ohne Lizenzgebühr ohne Aufwand nachflocken/-drucken kann. Money makes the merchandise go round.

Sieh nach bei Puma Pace und Dalton Maag. Zum Beispiel.

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Norbert P

Mir ist da noch was eingefallen: wenn die alten T-Shirts wirklich aus Fernost kommen, kann es auch sein, dass die Buchstaben aus dem (schlecht gemachten?) Latin-Teils eines chinesischen Truetype-Fonts stammen. In diesem Fall wohl aus irgendeinem "Heiti"-Font. Neben den Fonts von Hanyi und Fangzheng gibt's da natürlich auch Freefonts, und die lateinischen Buchstaben werden dann irgendwie passend (oder unpassend) in diese Fonts mit reingestöpselt ... kaum eine Chance sowas zu identifizieren.

Aber auch das Schriftenzeichnen per Hand ist in China noch immer ein verbreitetes Kunsthandwerk ...

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Psocopterus
Wenn man [...] dann kann man relativ sicher sein, dass nicht jeder, der mit einem Farbkopierer umgehen kann, ein Trikot ohne Lizenzgebühr ohne Aufwand nachflocken/-drucken kann.

Ich glaube nicht dass sich irgendein Raubkopierer lange damit aufhalten würde genau die verwendete Schriftart zu suchen. Für ein billiges Remake, das auf den ersten Blick und ohne direkten Vergleich aussieht wie das Original, reichen die hier genannten Lookalikes doch allemal aus. Trashfont-als-Sicherheitsmerkmal scheint mir daher keine plausible Marketing-Strategie zu sein.

Gruß, Georg

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Drawingtoons

Ja, was die Raubkopierer angeht, hat Psocopterus meiner Meinung nach recht, die gehen meistens an Nationaltrikots und gestalten diese so offensichtlich falsch, daß man es auf den ersten Blick sieht.

Die Idee mit der Fernost-Latin-Schriftübersetzung funktioniert in diesem Falle leider auch nicht, zumindest nach meinem neuen Wissensstand:

Also, der Hersteller dieses Hemdes heißt goool, eine Firma, die für ein paar Saisons der BVB-Ausrüster war. Bei meinen Versuchen, diese Firma zu kontaktieren, bin ich plötzlich in der BVB-Merchandise-Zentrale in Dortmund gelandet, wo ein goool-Mitarbeiter anscheinend noch in einem eigenen Büro sitzt, und das, obwohl Borussia Dortmund schon seit längerem wieder zu Nike gewechselt hat !

Nachdem ich mich endlich verständlich machen und diesem Mitarbeiter erklären konnte, daß genau dieser Dortmund-Schriftzug von seiner eigenen Firma in Auftrag gegeben worden sein muß ( und daß die spätere Beflockung mit dem Spielernamen und der Nummer nichts mit dem Druck des Städtenamens zu tun hat ), konnte er mir folgendes zur Antwort geben: Dieses Trikot ist angeblich in der Türkei gefertigt worden, und zwar von einem Textilanbieter, der weder mit goool noch mit dem BVB etwas zu tun hat. In wie weit diese Angaben richtig sind, weiß ich nicht, denn in dem Hemd steht kein Herstellungsort. Zumindest aber konnte er sagen, daß seine Firma heute keinen Kontakt mehr zu diesem Hersteller hat und, daß es sich bei der Typografie um "kein besonderes Design" gehandelt hat, sondern um den Vorschlag dieses Textilunterbehmens, welcher von goool bzw. vom BVB abgesegnet wurde.

Der Verdacht, daß es sich um irgendeinen Freefont handelt, liegt also nahe.

Bei einem erneuten Versuch, den goool-Mitarbeiter zu kontaktieren, kam meine mail zurück. Wahrscheinlich ging ihm die Sache auf die Nerven, und er hat meinen Absender blockiert.

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Bleisetzer

Ein offenes Wort gefällig?

Mitte der 90er Jahre bis 1998 habe ich mehr aus Spaß an der Freud' als aus Gewinndenken nebenher Sportmarketing im deutschen Eishockey betrieben. Und hatte so ziemlich 90% aller im deutschen Profi-Eishockey spielenden Kanadier und Amerikaner als Kunden sowie eine ganze Anzahl Vereine aus der DEL und tieferen Ligen.

Ich bin also qualifiziert und kann eine Bewertung Deiner Bemühungen aus Sicht eines Auftraggebers einer solchen von Dir gerade bearbeiteten Aktion abgeben.

Falls Du nach Stundensatz abrechnest, wirst Du langsam Ärger bekommen. Niemand der Auftraggeber dort interessiert sich wahrscheinlich für Deine detailierten Überlegungen. Sie würden nicht einmal verstehen, wovon Du überhaupt sprichst. Rückfragen Deiner Art über Aktionen abgelaufener Saisons sind unerwünscht. Vor allem, wenn es um Daten von Lieferanten etc. geht. Das kann man leicht verstehen, wenn man auch nur ein bißchen glaubt, wie es angeblich im Sport-Marketing zugeht. Mein Rat: Glaub' es.

Bau ein BORUSSIA DORTMUND ohne Satzfehler-Teufel, das in etwa so aussieht wie Dein Original. Das reicht völlig und niemand will mehr von Dir. Bist Du zu detailverliebt und zeigst Du das zu offen, wirst Du eher Probleme mit Add On-Aufträgen bekommen.

Die letzte Saison ist längst gegessen, aber die davor sind Antike.

"Wieviele Trikots können wir davon in dieser Saison wohl verkaufen?"

Das interessiert - mehr nicht.

Sport frei!

Georg

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Drawingtoons

Hallo Georg, danke für Deinen Rat. Da ich Illustrator bin ( leider nur rudimentäre Kenntnisse über Typografie besitzend ) und auch als freier Künstler abrechnen muß, weiß ich das natürlich. Die Beflockung des Hemdes ist gar kein professioneller Auftrag.

Ich habe halt das Glück gehabt, das eine BVB Trikot, das mir am besten gefällt, und das schon seit Jahren nicht mehr erhältlich ist, praktisch ungebraucht bei ebay zu bekommen. Und das, obwohl ich nicht mal Fußball-Fan bin. Das einzige, was mich mit dem BVB verbindet, ist der gemeinsame Geburtsort.

Ich habe halt nur zwei Möglichkeiten, das Hemd zu beflocken:

Entweder mit den Schriften und Materialien des Originals, oder mit irgendeiner ähnlichen Typografie, und das wider besseren Wissens. Kostet beides 15 Euro.

( Gut, in diesem Fall gibt es ja noch die kleine, individuelle Änderung zum Original, denn ich will ja, anstatt des Spielernamens in der Swiss Inserat, das Wort "Borussia" in dieser mysteriösen "Dortmund-Typo" setzen ).

Wenn es ein Job wäre, hätte ich mich längst entschieden, gar keine Frage. Aber es geht um etwas wichtigeres :

Was mich an der ganzen Sache so ärgert, ist die Tatsache, daß man als "Nichtprofi" oder "Nicht-Involvierter" ( in diesem Falle: des Trikot-Herstellungsprozesses ) mal wieder keine Chance hat, dem "Geheimnis des Entwicklers" auf die Schliche zu kommen.

Wieso kann ich nicht diese eine, im Grunde lächerliche Information bekommen, und das, obwohl ich beim Initiator höchstpersönlich vorgesprochen habe. Es ist ja nicht mal so, daß er mir sein Geheimnis nicht verraten will, NEIN : Er hat überhaupt KEINE AHNUNG !!, was ich von ihm will. Alles, was er sagt ist: Oh, weiß ich nicht mehr. :twisted:

Es ist das gleiche, als wenn man von einem Farbhändler zum anderen geht, und nach Farben sucht, die auf Gummi haften ( Beispiel ). Oder man braucht einen Spezialkleber, der zwar existiert, aber den man als Privatmensch nicht besitzen darf.

Oder: ich suche eine gewisse Substanz, mit der ich Materialen von anderen ablösen kann. Ich gehe in eine Reinigung, von der ich weiß, daß dort diese Chemikalie benutzt wird, nur um mit den Worten: "dürfen wir nicht verkaufen" bzw. "nicht an Laien abgeben", wieder weggeschickt zu werden.

Warum muß es für alles eine Laienversion und eine Profiversion geben ?!?!

O.k., genug geheult. Wenn einige von Euch, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben nun verärgert sind, daß es sich bei meinem "Problem" nicht um die Erledigung eines Jobs handelt, weil dieses Forum villeicht dafür gedacht war, einander bei beruflichen Problemen zu helfen, möchte ich mich gerne dafür entschuldigen. Von mir aus ist das Thema erledigt. Sollte aber doch noch jemand über diesen Freefont stolpern, würde ich mich über eine neue Antwort sehr freuen.

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