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Auflösung und Schriften im Web

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Lars Kähler

(((Ich eröffne hier mal einen neuen Thread, da der Bezug zum alten anderweitig schon abgeschnitten wurde.)))

Wenn wir einmal Bildschirme mit 300 DPI aufwärts haben, brauchen wir uns über solche Sachen wie Hinting keine Gedanken mehr zu machen.

Aber ja doch. Hinting ist eine Technik für niedrig auflösende Ausgabegeräte, zu denen die ersten Laserdrucker mit seinerzeit nur 300 dpi gehörten. Nicht verwechseln mit der Bildauflösung für 60er Raster, die strenggenommen bei 304,8 dpi liegt. Die Ausgabeauflösung für Vektorelemente und Schriften beträgt im Print 2540 dpi (= 1000 L/cm, ein Belichter wie Heidelberg Herkules kann sogar 4000 L/cm, was allerdings das Auflösungsvermögen der Platten und Filme übersteigt) und nicht 300 dpi. Das ist das eine Problem, in puncto Auflösung sind Printprodukte dem Webdesign noch auf lange Zeit haushoch überlegen.

Ich denke, dass sagt alles. Wir brauchen Webfonts mit Hinting. Und das ist nun mal aufwändig und teuer. Ein Microsoft-Mitarbeitet sagte etwa, dass die Entwicklung der 6 neuen ClearType-Fonts »Millionen« gekostet hat. Etwas vergleichbares werden wir also kaum im Open-Source-Bereich erreichen. Wenn man sich ein Ziel stecken will, dann doch eher, dass optimierte Systemfonts (wie die ClearType-Fonts) auch wirklich auf allen Plattformen Verbreitung finden.

Das erzähl’ mal Microsoft. Die werden diese Technologie zumindest die ersten Jahre nicht lizensieren. Also bleiben die Macianer und UNIXer erstmal draußen vor. BTW: Ich hätte fast einen eigenen Thread zu den ClearType-Schriften eröffnet, weil sich mir die hier vielgepriesene Überlegenheit nicht recht erschließen will. Ich hatte auf meinem XP-Laptop einmal die entsprechende Spftware installiert und mir die Beispiele von Microsoft angesehen. So richtig toll finde ich das Ganze nicht, mir scheinen die Buchstabenformen doch arg manipuliert zu werden. Ich denke, die bescheidene Auflösung im Web ist hier nach wie vor das Hauptproblem. Mich erinnert das Ganze an die ersten Laserscanner, die irgendwie auch viel zu scharf und künstlich waren.

Und zum Problem mangelnde Schriftenvielfalt im Web: Als Schriftsetzer empfand ich es schon vor neun Jahren als radikale Limitierung, im Web keine Schriften auswählen zu können, die am Zielrechner auch sicher dargestellt werden. Das verhält sich reziprok zum Druck, wo die Auswahl einer passenden Schrift eine zentrale Designaufgabe ist. Dabei gab es seinerzeit einen Ansatz des Schriftenherstellers Bitstream, die Fonts nur temporär mitzuladen. Das hätte von den OS-Herstellern übernommen, also lizensiert, werden müssen – worum sich insbesondere Microsoft natürlich wieder einen Dreck geschert hat. Das hätte die heutigen Probleme im Keim erstickt und so ist die derzeitige Situation etwas, das ich als kardinalen Geburtsfehler des Web empfinde.

Lars

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Aber ja doch. … in puncto Auflösung sind Printprodukte dem Webdesign noch auf lange Zeit haushoch überlegen.

Klar. Aber wenn ein Buchstabe 36 statt 12 Pixel hoch ist, dann lässt sich die Buchstabenform auch ohne Hinting schon sehr sauber abbilden.

So richtig toll finde ich das Ganze nicht, mir scheinen die Buchstabenformen doch arg manipuliert zu werden.

Das ist der generelle Ansatz des MS-Hintings.

Die MS-Fonts ändern die Buchstabenform zugunsten der Lesbarkeit deutlich. Vor allem in kleinen Pixelgrößen funktioniert dies hervorragend.

Bei Apple versucht man eher die ursprüngliche Buchstabenform zu erhalten. Das funktioniert in größen Punktgrößen hervorragend, in kleineren immer schlechter.

95 Prozent der Texte im Web sind Lesetexte in Pixelgrößen von vielleicht 10 bis 16 Pixeln. Was soll man hier mit Schriftvielfalt, wenn doch die Fonts in diesen Größen sowieso ihre Eigenheiten verlieren?

Man braucht sich doch nur Flash-Webseiten anschauen. Hier hat der Designer die absolute Freiheit über die Schriftwahl. Und was macht er in der Regel mit dieser Freiheit? Schlecht lesbare Seiten.

Ralf

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Sebastian Nagel
So richtig toll finde ich das Ganze nicht, mir scheinen die Buchstabenformen doch arg manipuliert zu werden.

Aber es ist doch das derzeit Bestmögliche. Die Alternative ist bei geringer Auflösung die Darstellung mehr oder weniger dem Zufall zu überlassen.

Geht man vom Grundsatz aus, dass in der Typografie primär zählt, ob etwas gut lesbar ist oder nicht, halte ich das für einen sehr weisen Ansatz, der darüber hinwegsieht, ob eine Schrift noch als genau diese Schrift erkennbar ist. Denn das ist meiner Meinung nach zwar ein ästhetisches, aber kein funktionales Merkmal. Sobald wir 300dpi- (oder auch 2540dpi-)Displays haben, kann gerne die Ästhetik berücksichtigt werden.

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Lars Kähler

Ich glaube, wir können jetzt schon einmal festhalten, dass richtig gute Typografie im Web nicht so möglich ist wie im Print und dies aller Wahrscheinlichkeit auch lange so bleiben wird. Gerade im Bereich der Leseschriftgrade ist eine hinreichende Differenzierung (des Schriftbildes) nur über höhere Auflösung möglich, da scheinen wir uns einig zu sein. Auch ClearType ist hier keine echte Lösung, zudem noch proprietär.

Mein Onkel, ein Informatiker, meinte seinerzeit, ich würde „das Medium verkennen“. Und so mag echte Typografie ein Privileg der Printmedien bleiben, was ja nichts daran ändert, dass man sich etwa hier hervorragend über Typografie unterhalten kann. Vielleicht sollten wir nur ab 36 pt diskutieren. :wink:

Lars

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Ich glaube, wir können jetzt schon einmal festhalten, dass richtig gute Typografie im Web nicht so möglich ist wie im Print

Aber sicher doch! Wie definierst du denn »gute Typografie«?

Die Umsetzung der Typografie ist im Netz anders, die Funktion ist doch immer die gleiche.

Ich vermisse im Webdesign kaum typografische Möglichkeiten. Eher im Gegenteil. Ich wünsche mir Print-Erzeugnisse die sich mit »Apfel +« bearbeiten lassen! :wink: Aber das wird ja auch kommen.

Ralf

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Markus Wäger

Ich würde es so betrachten, dass es zwei Seiten ›guter‹ Typografie gibt:

Die eine ist die Funktionale; da geht es darum ob sich Textpassagen gut lesen und erfassen lassen.

Die andere ist die Ästhetische; da bereiten mir Schriften in Graden über 13 Punkt am Bildschirm noch immer Augenschmerzen wenn das Antialiasing fehlt, auch wenn das bei guten Bildschirmschriften die Lesbarkeit vielleicht nicht beeinträchtigen mag.

Wie wichtig sind aber ›Details‹ einer Schrift die über die Wahrung klarer Wortbilder hinaus gehen für die Lesbarkeit tatsächlich, wenn wir berücksichtigen, dass wir Texte anhand der Umrisse der Worte lesen?

Ich möchte auch anmerken, dass ich die Probleme die Lesbarkeit betreffend in der gegenwärtigen Bildschirmtypografie primär beim Satz sehe, nicht bei der Darstellung der Schriften (jedenfalls in HTML; bei Flash schließe ich mich Ralf an):

Vor allem Designer neigen dazu Schriften in sehr kleinen Graden anzuwenden; das sieht edler aus, ist aber funktional der zweite Preis (Visitenkarten on Print übrigens ditto).

Die Satzbreite ist sehr oft zu breit, ein Manko gerade der so oft geforderten ›flüssigen‹ Layouts. Ich ziehe dann immer das Fenster schmaler.

Und vor allem: der Zeilenabstand ist fast immer zu gering. HTML-Text ohne vom Designer korrigierten Zeilenabstand pickt zu sehr aufeinander und ist schlecht lesbar; da ist das oft geschmähte Rollen ein bei Weitem kleineres Übel.

Greetinx. Markus.

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Poms

Die Limitierung auf ein paar taugliche Systemschriften finde ich nicht so tragisch, eher die fehlende standardisierte Implementierung der heutigen CSS-Standards um mikrotypografisch mehr machen zu können. Und oft fehlt einfach nur elementares typografisches Wissen auf der Seite der Screendesigner/Webdesigner. Als positives Gegenbeispiel sehe ich z.B. das Typoforum, das trotz Limitierung etwas gutes daraus macht - Kompliment @ Ralf.

Zum "Märchen" Flash;

Erst ab Flash 8, d.h. Flashplayer 8 kann man sauber mit dynamischen, eingebetteten Schriften arbeiten... davor gab es massig Probleme damit.

Ich lasse mal die Bitmapfonts aussen vor.

Will man 100%ige Kontrolle, bleibt einem nur das (auch ziemlich geschlossene) PDF-Format.

Der Ausweg wäre wirklich ein Monitor mit ordentlich ppi … und eine breite, standardisierte CSS-Implementierung in den Browsern. Beides wird schwierig :roll:

Wie auch immer, ich freue mich trotzdem auf die Vistafonts und bei default aktiviertes Cleartype in Win Vista - kleine Schritte halt in die richtige Richtung.

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Sebastian Nagel

Schön wäre auch die Implementierung von CSS3 in Browser. Da wären dann Sachen wie Spaltensatz möglich. Breiter Bildschirm --> mehr Textspalten statt längere Zeilen.

Teile des Entwurfs sind in Firefox ja experimentell eingebaut (auch der Spaltensatz). Aber CSS3 dauert wohl noch eine Weile bis es spezifiziert und vor allem umgesetzt ist. Schade.

Auch eine Art automatische Silbentrennung in Browsern mit manuellen Eingriffsmöglichkeiten (potentielle Trennstellen) wäre manchmal nicht zu verachten, wobei man nicht dazu übergehen sollte alles mit fixen Größen zu gestalten, dazu sind die möglichen Ausgabegeräte zu unterschiedlich (Ein bedrucktes Blatt Papier ist ein Blatt Papier, ein Bildschirm kann alles mögliche sein, von Mobiltelefon-Display bis HDTV-Gerät).

Dann bleibt noch das Problem, dass das Internet schnelllebiger ist als ein gedrucktes Werk, sprich: die Autoren geben sich weniger Mühe für Details, wie etwa korrekte Anführungszeichen, Gedankenstriche, Auslassungspunkte, etc. Ich hab hier ja eine Liste mit Numblock-Kürzel für Anführungszeichen etc. hängen, aber oft bin ich selbst einfach zu faul sie zu tippen und mach dann doch wieder nur " ".

Typophile hat ja eine Art Typo-Korrektur eingebaut, es ersetzt (nach englischer Art) automatisch falsche Anführungszeichen, Auslassungspunkte, etc. Das gröbste lässt sich so ausfiltern.

Allerdings müsste sowas natürlich browser-, wenn nicht sogar systemweit passieren, nicht seitenbasierend. Ob sich in die neue Rechtschreibkorrektur für Eingabefelder von Firefox 2 auch sowas wie eine Typografie-Korrektur einbauen ließe?

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Poms

Eine halbwegs-funktionierende, auf die jeweilige Sprache abgestimmte Silbentrennung wäre toll - quasi eine Silbentrennungsbibliothek, auf die der Browser zurückgreifen kann, dann könnten Spalten auch etwas weniger breit werden, ohne rechts total auszufransen.

Mehrspaltigkeit finde ich sehr problematisch. Dies funktioniert nur in der Printwelt! Stichworte: unterschiedlicher Viewport, Anschluss in der nächsten Spalte finden, etc.

Liquidlayouts finde ich nicht lesefreundlich, wenn dadurch Textspalten "liquid" gemacht werden. Generell lesefreundlicher, finde ich zoombare Layouts a la Opera.

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Markus Wäger
… Silbentrennung in Browsern … ein Bildschirm kann alles mögliche sein … Internet schnelllebiger ist als ein gedrucktes Werk, sprich: die Autoren geben sich weniger Mühe für Details … Numblock-Kürzel für Anführungszeichen …

Silbentrennung: stünde auch auf meiner Wunschliste vorne.

Bildschirm: wer versucht es allem recht zu machen endet beim kleinsten gemeinsamen Nenner und faulen Kompromiss; mein Weblog ist für Computerdisplays konzipiert und hat ein print-sheet; ich sehe keine Möglichkeit und keinen Grund vernünftig auf Handy-Browser-Besucher einzugehen.

Internet = schnelllebig: jein. In die Tageszeitung von heute wickelst du morgen den Fisch; dennoch erwarte ich von einer seriösen Zeitung eine ordentliche Typografie (›Österreich‹, lest ihr mich?). Noch schnelllebiger: Fernsehen; deshalb sah ich in der ORF-Pressestunde wohl heute wieder "" statt „“ oder »« — stillos, sowas! :?

Anführungszeichen: ohne dass ich jetzt eine müßige Mac—Win-Diskussion anheizen möchte (bitte nicht!). Es ist schon etwas was ich am Mac schätze in jedem Programm über Tastatur ›‹, »«, – und — eingeben zu können.

Nebenbei: ich verwende ja gerne die einfachen französischen Anführungszeichen, bin mir aber nicht sicher ob die bei meinen Windows-Lesern auch als solche dargestellt werden!?

Liebe Grüße. Markus.

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Markus Wäger
programm » und « über die tastatur eingeben. ;)

Direkt, so wie du ein A, einen Beistrich, oder eine 9 eingibst, oder über den ›Umweg‹ eines … wie nennt man das denn? … eines ASCII-Codes oder so … ?

:? Markus.

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… eines ASCII-Codes oder so … ?

Ja, so sagt man. Ich weiß allerdings nicht, wer das in die Welt gesetzt hat. Der ASCII-Kode hat nur 128 Stellen und enhält diese Zeichen überhaupt nicht. Es ist vielmehr der ANSI-Kode (= Windows Codepage 1252), den man eingibt.

Ich finde die Eingabe übrigens nicht schwieriger, als am Mac die nicht auf der Tastatur aufgedruckten Zeichen einzugeben. Das sehe ich deshalb nicht als »Umweg«.

Ralf

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Markus Wäger

Naja. Ich weiss eigentlich auch ohne auf die Tastatur zu schauen, wo A, 3 und @ liegen. Alle Zeichen die ich zum Setzen brauche habe ich im Kopf, das schließt zusätzlich noch geschützte Wortzwischenräume, bedingte Trennstriche etc. in InDesign mit ein; die sind ja auch nicht auf der Tastatur angeführt (schlimm wenn ich das alles dort suchen müsste! und erst noch die Tastaturkürzel!)

Also wenn ich Sebastian recht verstanden habe und dieser ANSII-Code auch noch über den Zehnerblock eingegeben werden muss … was macht denn da der Laptop-Benutzer? Da kann ich Sebastian schon verstehen, wenn er ›zu faul‹ dazu ist.

Aber auch wenn man nicht den Zehnerblock bemühen muss: ich kann mir nicht vorstellen, dass das den Schreibfluss nicht bremst.

Greetinx. Markus.

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Lars Kähler
Silbentrennung: stünde auch auf meiner Wunschliste vorne.

Zu dem Thema hatte ich vor einem halben Jahr mal eine Diskussion im Usenet angestoßen. Derzeit gängige Meinung ist wohl, man solle auf jeden Fall links- (oder rechts-)bündig formatieren, auf jeden Fall Blocksatz vermeiden, so wie mein Programmierer und ich das auf der Website ausgeführt haben. Warum eigentlich? Ohne Trennungen habe ich im Browser nicht einmal Rauhsatz, geschweige denn typografisch optimierten Flattersatz („rhythmisch akzentuiert“), wie es wünschenswert wäre. Im Blocksatz natürlich ohne Trennungen hässliche Lücken. Also habe ich im Web doch eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Mir wurde gesagt, ich könne das shy-Tag für Trennfugen einsetzen. Bei den kurzen Beiträgen auf Global Type würde ich allen Ernstes die Texte entsprechend präparieren – wenn es denn funktionieren würde. Tut es aber nicht, dennoch bleibt es jetzt (zunächst) beim Blocksatz. Ich warte auf die Implementierung von Trennalgorithmen in die gängigen Browser. Wenn dabei jeder anders trennt, wäre das ja nicht so schlimm – Hauptsache überhaupt.

Und ganz allgemein möchte ich doch auch hier einmal meine Haltung bzgl. des Web-/Print-Problems äußern. In a nutshell halte ich das Web derzeit noch für ein nur rudimentär entwickeltes Medium mit andererseits fantastischen Möglichkeiten. Aber ich sage dies als Schriftsetzer und Druckingenieur – ich bin bin kein Screen- oder Webdesigner. Dadurch erklärt sich sicherlich ein Teil meiner Einstellung. Und – nein – ich habe nichts gegen neue Medien und Technologien.

Lars

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Markus Wäger
… Im Blocksatz natürlich ohne Trennungen hässliche Lücken. …

Wenn ich für Print zu sauberem Satz referiere bezeichne ich Blocksatz bei nicht ausreichender Satzbreite so: Links und rechts eine saubere Satzkante, dazwischen ein Saustall.

Bei den langen Worten der deutschen Sprache ist eine für das Auge vernünftige Satzbreite immer zu schmal für Blocksatz, wenn die Silbentrennung unterbunden wird.

Rechtsbündiger Satz ist natürlich auch kaum einen Trostpreis wert, wenn es um die Lesbarkeit längerer Textpassagen geht. Bis eine vernünftige Silbentrennung möglich ist sehe ich keinen Weg am linksbündigen Satz vorbei.

Die Sache mit den Trennungen und der Satzkante bei Flatter- und Rausatz kann man leicht überbewerten; ästhetisch ein Thema aber für die Lesbarkeit stellen sie kein Problem dar. Bei breit klaffenden Wortabständen innerhalb des Satzes kann ich mir aber nicht vorstellen, dass sie eine solide Führung des Auges in der Zeile gewährleisten (und selbst die grauslichste rechte Satzkante wenn’s flattern darf ist besser als schweizer Käse beim Blocksatz — so: lass flattern! :wink: ).

Liebe Grüße. Markus.

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Die Satzbreite ist sehr oft zu breit, ein Manko gerade der so oft geforderten ›flüssigen‹ Layouts. Ich ziehe dann immer das Fenster schmaler.

Man könnte allerdings auch den Zeilenabstand dynamisch gestalten:

http://www.typografie.info/temp/resize.html (Mal in Firefox/Opera/Safari öffnen und Fensterbreite ändern)

Die Text-Breite selbst könnte genauso dynamisch geändert werden, um eine zu breite Spalte zu verhindern.

Ralf

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Sebastian Nagel

Ralf: Das Zeilenabstand-Script gefällt mir jetzt... Vielleicht müsste man noch einbauen, dass eine gewisse Obergrenze nie überschritten wird: Auf meinen 1600px Bildschirmbreite sind die Zeilen bei Vollbild schon weiter als notwendig auseinander. Im Kleinen funktioniert es aber prächtig.

Zudem wäre natürlich noch sinnvoll, gleich beim ersten laden die Fensterbreite zu ermitteln. So passt sich der Zeilenabstand erst an, wenn man das Fenster bewegt.

Zum Thema ANSI-Code per Nummernblock: Ich experimentiere grade mit einer Windows-Scriptsammlung, die neben zig anderen Usability-Optimierungen* auch einen systemweiten Text-Ersetzer mit sich bringt.

Wenn man dem beibringt, gewisse Zeichen oder Zeichenkombinationen bei der Eingabe zu erkennen und kontextabhängig durch andere Einzelzeichen oder Zeichenkombinationen zu ersetzen (z.B. falsche in richtige Anführungszeichen) wäre das Problem (für mich) systemweit gelöst: ob Indesign, Word, Browser oder Texteditor.

Zudem lassen sich auch Shortcuts definieren: so experimentiere ich z.B. gerade mit dem Kürzel ALT+., um einen Mittelpunkt zu erzeugen. ALT+STRG+. ergibt ein rundes Aufzählungszeichen. Die Möglichkeiten sind nur insofern begrenzt, als dass man eventuellen Programm-Shortcuts nicht in die Quere kommen sollte. Wenn ich die Standard-Shortcuts von Apple einspeise, dürfte ich zumindest in den Adobe-Programmen, die auf diese Kürzel ja rücksicht nehmen, nicht in die Quere kommen.

* wer es ausprobieren möchte, ein Tip vorweg: Zuerst alle Funktionen abschalten, dann der Reihe nach ansehen und aktivieren, das Ding kann viel zu viel um den Überblick halten zu können.

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Lars Kähler
Die Sache mit den Trennungen und der Satzkante bei Flatter- und Rausatz kann man leicht überbewerten; ästhetisch ein Thema aber für die Lesbarkeit stellen sie kein Problem dar. Bei breit klaffenden Wortabständen innerhalb des Satzes kann ich mir aber nicht vorstellen, dass sie eine solide Führung des Auges in der Zeile gewährleisten (und selbst die grauslichste rechte Satzkante wenn’s flattern darf ist besser als schweizer Käse beim Blocksatz — so: lass flattern! :wink: ).

Liebe Grüße. Markus.

Na gut. Überzeugt. Zumindest bis zur Einführung von Trennungen im WWW stelle ich auf linksbündig um.

Lars

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RobertMichael
... Alle Zeichen die ich zum Setzen brauche habe ich im Kopf ...

.... was macht denn da der Laptop-Benutzer? Da kann ich Sebastian schon verstehen, wenn er ›zu faul‹ dazu ist.

bremmst es nicht.

ich habe auch alle zeichen im kopf, alle die ich brauch.

alt + 0187 »

alt + 0171 «

alt + 0146 ’

alt + 0132 „

alt + 0147 “

alt + 0151 —

alt + 0150 –

alt + 0149 •

alt + 0183 ·

ruckizucki geht mir das von der hand, viele lassen sich sogar super

merken 0147 (von unten nach oben auf dem zehnerblock). aer das liegt sicher auch daran das ich kein handy habe und mir auch telefonnummer noch merke. ja, ja, mathe in der schule 'ne 5 aber am pc macht mir keiner was vor ;)

trotzdem, was ich mir wünschen würde wäre eine programmierbare tastatur, eine wo ich das zollzeichen mit dem apostroph auswechseln könnte bzw. die deutschen anführungen mit den guillemets.

wenn ich am laptop sitze funktioniert das mit dem zehnerblock übrigens auch. mein laptop hat eine funktionstaste die den zehnerblock einschaltet, der liegt dann als doppelbelegung auf den normalen tasten. zugegeben umständlich, darum ziehe ich mir die benötigten zeichen aus der glyphenpalette in indesign oder aus der zeichentabelle die zu windows gehört. in foren bin ich aber meistens generell zu faul hier nutze ich den - anstelle des – oder ' anstelle von ’. einfach nur faulheit weil ich hier neben der wirklichen arbeit schreibe. irgendwo ist das sicherlich faulheit weil es vielleicht doch umständlicher ist, diese darf man sich natürlich nicht angewöhnen darf.

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Ich experimentiere grade mit einer Windows-Scriptsammlung, die neben zig anderen Usability-Optimierungen* auch einen systemweiten Text-Ersetzer mit sich bringt.

Wenn man dem beibringt, gewisse Zeichen oder Zeichenkombinationen bei der Eingabe zu erkennen und kontextabhängig durch andere Einzelzeichen oder Zeichenkombinationen zu ersetzen (z.B. falsche in richtige Anführungszeichen) wäre das Problem (für mich) systemweit gelöst: ob Indesign, Word, Browser oder Texteditor.

Solche Möglichkeiten der Textersetzung (oder Änderung des ganzen Keyboard-Treibers) gibt es ja schon ewig. (Mac-Benutzer schauen hier: http://www.macnews.de/news/94068.html )

Das Problem ist doch aber, dass man sich eine Insel-Lösung schafft. Sitz man mal an einem fremden Rechner, bekommt man dann nicht mal mehr einen richtigen Apostroph hin, weil man nur noch seine eigenen Shortcuts kennt.

Ralf

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Sebastian Nagel

Das stimmt natürlich, eine Insel ist es, und sicher keine Lösung sondern höchstens eine Erleichterung.

Andererseits bin ich auch schon verloren, wenn ich an einem Rechner eines fremden Grafikers sitze, der sich seine Programm-Arbeitsumgebung, seine Ordnerstrukturen, etc. anders eingerichtet hat als ich. Schon bin ich wesentlich langsamer als auf meinem eigenen Gerät.

Insofern schafft man sich immer private Inseln.

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Markus Wäger
… bremmst es nicht. … (von unten nach oben auf dem zehnerblock).

Mann, bist du schnell. Boa! Da ist Lucky Luke sicher Mr. Slowhand gegen dich. :twisted:

mein laptop hat eine funktionstaste die den zehnerblock einschaltet, …

Echt? Wow! Das bremst sicher den Schreibfluss auch kein bisschen. :o

Greetinx. Markus.

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Markus Wäger
Andererseits bin ich auch schon verloren, wenn ich an einem Rechner eines fremden Grafikers sitze, der sich seine Programm-Arbeitsumgebung, seine Ordnerstrukturen, etc. anders eingerichtet hat als ich …

Stimmt. Man ist ja schon ein bisschen verloren, wenn man ein paar Tage mit Illustrator arbeitet und dann wieder mit InDesign was macht. Hoffentlich bietet Adobe mit CS3 endlich die Möglichkeit zur Vereinheitlichung der Tastaturkürzel und beseitigt Befehle die durch die Übersetzung unerreichbar geworden sind. Aber das ist jetzt wirklich etwas ganz anderes. :oops:

Für Sebastians Werkzeug spricht die Effizienz damit erhöhen zu können, auch wenn es nur auf dem eigenen Rechner der Fall ist.

Liebe Grüße. Markus.

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