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Auswahl von Schriften für illustrierte Charaktere...

Empfohlene Beiträge

Antje

Liebes Typoforum,

ich bin Illustratorin & Designerin und beginne gerade eine neue Arbeit die später in einem kleinen Verlag erscheinen wird. Juhu, soweit.

Das Projekt ist »speziell« und bedarf einem feinfühligen Umgang mit Typografie. Ich schätze die Erfahrung dieses Forums und hoffe auf Meinungen, Anregungen und Verbesserungen.

Zum Projekt: es handelt sich um verschiedene Charaktere, die durch Ihre zeichnerische Darstellung aber auch besonders durch ihre individuelle Typografie beschrieben werden. Aktuell befasse ich mich mit der Auswahl der Typografie passend zu den Charakteren.

Die Tatsache, dass teilweise sehr viele Figuren auftreten, und diese auch in unterschiedlichen Fonts dargestellt werden sollen (Displaygröße), ermöglicht mir als »Künstler« nur den Einsatz von Freeware Fonts. Besonders begeistert bin ich von der Arbeit von Jos Buivenga und würde gerade gerne seine Schriften bevorzugen (und natürlich honorieren).

Ich möchte sichergehen, dass kein »Typo-Durcheinander« entsteht und seine Schriften sind erstens professionell und zweitens und wichtig »in einem Geist« gestaltet.

Soweit so gut, hier nun die wichtigsten Charaktere... zwei Hauptdarsteller, männlich & weiblich. Der männliche Part (Arbeitsname »Ricki«) soll klein, eigentlich ein wenig häßlich und trotzdem liebenswert sein. Der weibliche Part »ganz die Lady« heißt »Stella«.

t-d0e517bef48effff1958e76dabe2eed4.png

Die AUdimat von Smeltery für den Hauptdarsteller: einige außergewöhnliche »Ecken« in den Buchstabenformen, hohe Mittellängen (kompakt), sehr gut ausgebaut, viele Sonderzeichen etc.

t-c300457f9a8d4ee52e70e687288c21c1.jpg

Die Fontin (Regular oder Sans) von Jos Buivenga für die hauptdarstellende Dame: ebenso gut ausgebaut wie der Font ihres Konterpart

t-edf7421fef5d95eb90926e9db9761cea.jpg

Diavlo von Jos Buivenga für einen ausländischen Nebendarsteller

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Fertigo von Jos Buivenga für eine etwas laszivere weibliche Figur

Ich habe noch mehr Beispiele, doch habe ich hier ja schon einen halben Roman verfaßt. Ich freue mich über Eure Resonanz und vor möglichen Warnungen eines typografischen Fauxpas.

Vielen Dank,

Antje Herzog

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Dieter Stockert
und bedarf einem feinfühligen Umgang

Rettet mir dem Dativ!

Die Tatsache, dass teilweise sehr viele Figuren auftreten, und diese auch in unterschiedlichen Fonts dargestellt werden sollen (Displaygröße), ermöglicht mir als »Künstler« nur den Einsatz von Freeware Fonts. [...]

Ich möchte sichergehen, dass kein »Typo-Durcheinander« entsteht und seine Schriften sind erstens professionell und zweitens und wichtig »in einem Geist« gestaltet.

Ganz grundsätzlich und ohne auf die von Dir hier in Erwägung gezogenen Schriften konkret einzugehen: Wenn wirklich alle Figuren durch eine jeweils unterschiedliche Schrift charakterisiert werden sollen, wird im Kopf der meisten Leser ein großes Durcheinander entstehen, weil man irgendwann nicht mehr durchblickt, welche Schrift jetzt für wen steht. Es bleibt dann wohl eher der Eindruck einer Beliebigkeit oder man meint, irgendwas ist falsch mit der Schrift. Außerdem dürfte es schwer fallen, genügend viele jeweils 'passende' Schriften zu finden, die sich sowohl deutlich voneinander unterscheiden als auch zusammenpassen sollen.

Ich glaube, ich würde deshalb von dieser Idee doch wieder Abstand nehmen, so reizvoll das auf den ersten Blick auch scheint.

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Andreass

Hallo Antje,

wenn es nicht mehr als 3 Personen (Fonts) sind, könnte ich mir das als Kunstprojekt für wenige Seiten bzw. Seiten mit wenig Text, durch viele Illustrationen aufgelockert, vorstellen. Allerdings nicht für viele Textseiten an sich. Es kommt da sehr auf das Konzept an.

Nicht familiäre Schriftmischungen im Mengentext sind problematisch, weil jede Schrift ihren eigenen Rhythmus und eine eigene Farbe hat. Unterschiedliche Schriften reagieren auch verschieden.

Es wäre so, als würdest Du Illustrationen oder Fotos diverser Quellen, Stile und Zeiten mixen. Es entsteht ein Patchwork, welches meisterlich beherrscht, passend und stimmig sein kann.

Dein Ansinnen dürfte bei Profis zu Kopfschütteln und Bauchschmerzen führen - dennoch könnte es möglich sein. Viel Erfolg bei dieser Aufgabe.

ps. Die Schriften sollten deutlich einem Charakter zuordenbar sein, was einen illustrativen Kontrast bedeutet, damit auch Lieschen Müller dies versteht. Je weniger eine Person sagt, desto illustrativer kann die Schrift sein.

[specimen=Mutter Christine:oqozmr8t]30563[/specimen:oqozmr8t]

[specimen=Papa Manfred:oqozmr8t]32013[/specimen:oqozmr8t]

[specimen=Kind Tinchen:oqozmr8t]31799[/specimen:oqozmr8t]

[specimen=Hund Rex:oqozmr8t]16023[/specimen:oqozmr8t]

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Antje

Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

Herr Stockert, ich stimme Ihnen und auch Andreass und jedem Typografen zu, dass solche Sachen im Mengentext zu argen Irritationen führen.

Es handelt sich aber, wie von Andreass richtig erkannt um keinen Mengentext, sondern um kurze Sätze (Displaygröße), die den illustrierten Charakteren zugefügt werden: also ähnlich einem Comic (das Wort wollte ich eigentlich nicht erwähnen).

Ich dachte, wenn die Typografie jedoch zu differenziert voneinander ist, also nicht im »gleichen Geist«, wie Andreass vorschlägt, kombiniert mit den sehr unterschiedlichen Charakteren, dass das ebenso zu Irritationen führt. Wie gesagt, das Projekt bedarf einer gewissen (typografischen) Feinfühligkeit. Wenn also wenigstens die Schriftwahl eine gewisse Konsitenz bewahrt anstelle der Illustrationen...

Die Zielgruppe beschränkt sich auf »Kreative«, nicht auf »Liesschen Müller«.

Ich denke, wenn ich konkretere Beispiele habe, dann werden meine Absichten deutlicher. Es ging mir aktuell um meine Schriftenauswahl.

Ich hoffe ich kann dieses Forum weiterhin im Fortschreiten des Projektes zu Rate ziehen.

Vielen Dank und schöne Ostertage/

Antje Herzog

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Norbert P

... gerade wenn zwischen den einzelnen, kurzen Texteilen viel Weiß oder Bild steht, würde ich die Schriften deutlicher voneinander unterscheiden, so ähnlich wie Andreas es vorgeschlagen hat. Wenn du mehr als eine oder zwei Schriften von Herrn Buivenga verwendest, kriegst du da kaum Unterschiede rein, denn der hat seinen Stil, die Schriften haben sowas wie eine Grundähnlichkeit (es sei denn, du willst das, weil die Protagonisten auch miteinander verwandt sind). Also fleißig Roberts Liste durchsuchen:

viewtopic.php?f=7&t=4779&p=36945&hilit=free+fonts#p36945

Und weil du schon "Comics" gesagt hast: Denk an Asterix bei den Ägyptern und bei den Goten, da sind die Blasentexte extrem typografisch "hervorgehoben". Aber auch in vielen Marvelcomics wechselt der Font je nach Person oder je nach Situation ("innerer" Monolog etc.). Aber das nur am Rande, weil das böse C-Wort gefallen war :D.

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Markus Wäger

Ich glaube, dass – vor allem – Fontin Sans, Diavolo und Vertigo, vom unbedarften Leser gar nicht als unterschiedlich wahrgenommen werden. Zumal bei Lesetextgraden.

Die Schriften sollten so stark variieren, wie von Andreass vorgeschlagen. Ausreichend Schriften zu finden, halte ich für unproblematisch, da es ja keine langen Textschriften sind.

Dass die Schriften im gleichen Geist gestaltet sein sollten, sehe ich nach deinen Angaben nicht. Sie sollen ja gerade unterschiedliche Geister (Charaktere) betonen.

Auf meiner Website finden sich übrigens ein paar Freefonts und Links zu Freefonts.

Ostergrüße. Markus

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Dieter Stockert
Herr Stockert, ich stimme Ihnen [...] zu,

Für Sie immer noch Du, bitte.

Es handelt sich aber, wie von Andreass richtig erkannt um keinen Mengentext, sondern um kurze Sätze (Displaygröße), die den illustrierten Charakteren zugefügt werden: also ähnlich einem Comic (das Wort wollte ich eigentlich nicht erwähnen).

Dann nehme ich das, was ich geschrieben habe, wieder zurück (mit Ausnahme des Dativs natürlich).

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Antje

Frohe Ostern allerseits,

^. .^

---•---

Ich habe Roberts Freeware-Font-Liste die letzte Woche durchgesehen. Ich habe dieses Forum durch meine Suche nach guten Freeware-Fonts entdeckt.

Ich hänge noch einmal ein Beispiel an, wie die Schriften gemischt werden sollen. Ich möchte tatsächlich nicht die Schriften in Ihrem Charakter zu stark mischen und eher mit Schriftgrößen und Schriftschnitten arbeiten. Dadurch kann man die Schriften ja auch unterscheiden. Außerdem, wie bereits erwähnt Displaygrößen, sprich ab 18 pt aufwärts... ab dieser Größe sollten doch die einzelnen Buchstabenformen erkennbar und differenzierbar sein.

t-52483f6d184253f0eb42c6071aca5c10.png

Viele Grüße/

Antje

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Steff11

Hallo Antje,

im Gegensatz zu meinen Vorrednern bin ich nicht wirklich vom Fach, nur begeisterter Hobbytypograph und Schriftenliebhaber seit etlichen Jahren.

Ich maß' mir aber an, schon überdurchschnittlich sensibel für Schriftbilder zu sein, kann es kaum mehr verstehen, wenn Kollegen eine Arial, eine Syntax und eine Frutiger für gleich/kaum unterscheidbar halten. Trotzdem empfinde ich den Kontrast der verwendeten Schriften als viel zu schwach, das ist eine so diffizile typographische Wirkung, die erst einer Großhirnwahrnehmung und -verarbeitung bedarf, um sich zu entfalten.

Ergo erschwert diese Typographie die Kommunikation der Comicfiguren mit dem Leser, ergo ist sie abzulehnen (frei nach Willberg). Ich schließ' mich da ganz meinen Vorrednern an.

grüssle, Stefan

(hallo Dieter, das "ss" hier ist eine Marotte, ein diesbezüglicher Hinweis verpufft ungehört)

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