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Zitate ohne Anführungszeichen?

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NinaS

Uff … eine etwas hakelige Frage:

Ich setze zur Zeit ein Buch, eine Anthologie mit recht unterschiedlichen Texten drin. Das ganze ist grundsätzlich literarisch, die Texte reichen aber von eher poetischen bis zu fast wissenschaftlichen Texten, zum Teil sogar mit ein paar Fußnoten. – Ich stehe noch ganz am Anfang (Definition des Grundlayouts/Gestaltungskonzepts) und habe einen Text mal zur Probe gesetzt.

Nun ist ein kleiner Disput entbrannt zwischen der Herausgeberin und einigen Autoren – um die Anführungen. Eine Autorin möchte in ihrem Text keine Anführungszeichen verwenden – was bei ihrem Text auch funktioniert (wenige Passagen in direkter Rede, die sie entsprechend sprachlich einleitet).

Davon ausgehend möchte die Herausgeberin jetzt aber, dass alle Texte ohne Anführungszeichen auskommen sollen, wegen der stilistischen Einheit. Bloß stehen in den «wissenschaftlicheren» Texten zum Teil auch Zitate, die im Lauftext «eingeflochten» werden. Und bei denen weiß ich grad echt nicht, wie ich das ohne Anführungen sauber kenntlich machen soll. Die Herausgeberin hat Kursivierung vorgeschlagen, was ich aber für missverständlich halte, da es bereits kursivierte Begriffe gibt, die keine Zitate darstellen (Fremdwörter zum Beispiel oder Fachbegriffe).

Fällt dazu irgendwem was ein – entweder, wie man das lösen könnte typographisch, oder wie ich die Herausgeberin davon überzeugen kann, dass das so nicht wirklich eleganter wird? (Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nicht ganz – hatte das jemand schonmal, dass er/sie/es «künstlich» auf Anführungen verzichten musste?)

Bin dankbar für Input :)

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TobiasMüller

Wie wäre es mit einer zweiten Schrift für die Zitate? Das geht natürlich nur, wenn Überschrift und Text sonst in der selben Schrift gesetzt sind ... sowas hab ich schonmal irgendwo gesehen und es hat gut funktioniert.

Gruß! Tobi

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NinaS

Danke, Tobi, für die Idee. Daran hatte ich gar nicht gedacht… Ich stelle mir eine andere Schrift in bezug auf die «stilistische Einheit» allerdings als tendenziell noch störender (read: auffälliger) vor, als wenn man die Anführungen einfach benutzen würde in den Fällen, wo sie sinnentscheidend sind … So würde ja die «Zitatschrift» nur in gewissen Texten zum Einsatz kommen. Ich frage mich, ob das dann nicht ein zu «grobes» Mittel ist.

Ich könnte auch mit der Strichstärke spielen (habe hier vier recht nah beieinanderliegende Fetten), aber das erscheint mir irgendwie auch kontraintuitiv – es geht ja nicht ums Betonen der Zitate, nur ums klare, aber unauffällige Kenntlichmachen.

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TobiasMüller

Da hast du doch schon dein Argument! Jede zusätzliche Auszeichnung macht die Zitate wichtiger und wenn sie das nicht sein sollen, ist es Blödsinn sie auszuzeichnen.

Das, wo ich das gesehen habe, war auch ein Roman, bei dem die Zitate sehr wichtig waren, so Rahmenhandlungsmäßig ... Die Schriften waren sehr ähnlich und deshalb hat's auch nicht genervt ... Wenn mir der Name einfällt und ich das Buch finde mach ich mal ein Foto ...

Gruß! Tobi

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NinaS
Da hast du doch schon dein Argument! Jede zusätzliche Auszeichnung macht die Zitate wichtiger und wenn sie das nicht sein sollen, ist es Blödsinn sie auszuzeichnen

Wo Du recht hast, hast Du recht. :gimmifive:

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Gast

Genau an den Punkt kam ich auch bei meinen Überlegungen. Klar kann man direkte Rede schön cyanfarben machen. In Interviews könnte ich mir das sogar gut vorstellen, aber in poetischen Texten ... ? Das bringt eine ganz neue Tonalität rein. Außerdem stellt sich mir die Frage, ob die anderen Autoren ihre Texte auch ohne Anführungszeichen gesetzt haben wollen ... Bin gespannt, wie Du's löst!

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Dieter Stockert

Eigentlich hast Du alle Argumente schon selbst genannt. Die sprechen für sich. Ich wäre gespannt, was die Herausgeberin sagen könnte, um das außer Kraft zu setzen.

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NinaS
Klar kann man direkte Rede schön cyanfarben machen.

Oi, *das* wird teuer! Sollte ich vorschlagen. :D

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob die anderen Autoren ihre Texte auch ohne Anführungszeichen gesetzt haben wollen ...

Das hab ich mich auch gefragt. Dass sich alle andern an eine anpassen sollen …?

Bin gespannt, wie Du's löst!

Ich auch! :) Im Moment bin ich auf dem Stand, der Herausgeberin (die eigentlich sehr umgänglich ist) näherzubringen, dass man sich die Sinnfälligkeit dieser Idee nochmal in Ruhe überlegen muss, und zwar von einem inhaltlichen wie von einem typografischen Standpunkt her. Die erste Layout-/Typo-/Konzeptbesprechung ist erst in zwei Wochen, da muss man ja vielleicht nicht jetzt schon einseitig über detailtypografische Maßnahmen entscheiden; oder denke ich da zu autokratisch?

Eigentlich hast Du alle Argumente schon selbst genannt. Die sprechen für sich.

Danke, Dieter. Ich muss mich jetzt bloß erstmal beruhigen (das ging heute etwa dreimal über mich zwischen der Herausgeberin und einer anführungszeichenhabenwollenden Autorin hin und her … ächz. Und eigentlich ist das mein *Herzensprojekt* grade!)

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NinaS

Update, ein paar längere Mails später: Der Stand ist jetzt, dass «direkte Rede» im literarischen Sinne wo immer möglich ohne Anführungen auskommen sollte, bei Zitaten im wissenschaftlicheren Sinne dürfen sie aber stehen. Ich bin noch gespannt, ob sich das so umsetzen lässt (zum Teil kommt beides in einem Text vor), aber das lässt sich bestimmt auch noch diskutieren. Layoutabnahme ist in zwei Wochen, dann werd ich das nochmal ansprechen.

Danke für die Diskussion – hat echt geholfen beim Argumentieren! :gimmifive:

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