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Inkscape, Fontforge, Type Tool

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Kunstfreund

Zuerst möchte mich ganz einfach bedanken für dieses Forum, das so eine auch große Wissensbasis darstellt, ich lese nun schon einige Wochen mit, und das war auch sehr hilfreich.

Ich habe die letzten ca. 2 Jahre ein paar Schriften entwickelt, und ich hatte eigentlich vor, die in Inkscape entwickelten Schriften nach Font Forge zu exportieren.

Das ist leider sehr anstrengend - auch dachte ich, die Font Forge-Template- Vorlage in Inkscape sei eine verläßlich funktionierende Schnittstelle, aber das ist leider nicht der Fall ....

Ich bin jetzt dazu übergegangen, direkt in Font Forge zu zeichnen, mit der Zeit klappt es jetzt auch besser, auch kenne ich Font Forge vom praktischen Einsatz erst seit etwa Mai.

Was mir noch große Probleme bereitet, ist das Einstellen der Parameter in Font Forge, also, was man besser vorher 'richtig' festlegt, diesbezüglich befinde ich mich noch stark im Ungewissen. Wahrscheilich ist es auch gut, die 'Size' vorher einzustellen ?

Und ganz schwierig für mich die Frage, welche Charsets wählt man aus - und auch wie ?

Welches ist/sind die richtigen Charsets für relativ umfangreiche Schriftfonts ?

Ich benutze übrigens die MingW-Variante auf Win-PC.

Weil das Programm schon auch etwas kompliziert scheint, erwäge schon auch einen Umstieg auf Type Tool, in der Hoffnung, es ist etwas einfach händelbar und es gibt vielleicht auch eine bessere Anleitung ?

Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit beiden ?

Viele Grüße, Kunstfreund

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Joshua K.
Ich bin jetzt dazu übergegangen, direkt in Font Forge zu zeichnen,

Das ist auf jeden Fall besser. Das Programm ist zum Schriftenzeichnen geschaffen, Inkscape nicht.

Was mir noch große Probleme bereitet, ist das Einstellen der Parameter in Font Forge, also, was man besser vorher 'richtig' festlegt, diesbezüglich befinde ich mich noch stark im Ungewissen. Wahrscheilich ist es auch gut, die 'Size' vorher einzustellen ?

Für den Anfang mußt Du eigentlich nur folgendes unter Element ? Schrift-Eigenschaften einstellen:

Im Abschnitt PS Names:

  • Schriftname: das ist ein interner Name, der folgendes Muster haben sollte: Familienname ohne Leerzeichen, Bindestrich, Schriftschnitt.
    Beispiel: MeineSchrift-BoldItalic[/*:m:22yt5njh]
  • Familienname: der Name der übergeordneten Schriftfamilie, wie er z. B. in Schriftauswahlmenüs angezeigt wird (hier sind Leerzeichen erlaubt).
    Beispiel: Meine Schrift[/*:m:22yt5njh]
  • Vorzeigename: Der vollständige Name der Schrift mit Familienname und Bezeichnung des Schnittes (Leerzeichen sind erlaubt).
    Beispiel: Meine Schrift Bold Italic[/*:m:22yt5njh]
  • Gewicht: Wird normalerweise selbständig ausgefüllt, wenn der Schriftname richtig eingegeben wurde.
    Beispiel: Bold[/*:m:22yt5njh]

Im Abschnitt General:

  • Hier ist die Geviertgröße (Em Size) einzugeben, für Postscript-Schriften (also auch Opentype-Schriften im Format .otf) ist der Wert bei 1000 zu belassen.[/*:m:22yt5njh]
  • Die Aufteilung in Oberlänge und Unterlänge kannst Du auf den Standardeinstellungen belassen; sie kann später noch beliebig geändert werden.[/*:m:22yt5njh]
  • Wenn ein Kursivwinkel eingegeben wird, zeigt Fontforge Hilfslinien in diesem Winkel an.[/*:m:22yt5njh]

Das war’s auch schon. Alle Einstellungen können aber auch später noch geändert werden! Bloß bei der Geviertgröße ist das nicht problemlos möglich: Wenn die geändert wird, ändert sich das Koordinatensystem für die Kurvenpunkte, sodaß die Koordinaten alle neu berechnet werden müssen; dabei kann es durch Rundungen zu Verschiebungen kommen. Deshalb sollte man die Geviertgröße von Anfang an festlegen (1000, wenn es eine Postscript-Schrift werden soll, 1024/2048/4096 wenn es eine Truetype-Schrift werden soll).

Unter Size kann man einstellen, für welche Schriftgröße der Schnitt gedacht ist. Das ist nur wichtig, wenn man Schnitte für verschiedene Schriftgrößen entwirft: Im Satzprogramm (das diese Funktion unterstützt), wird dann selbständig der zur eingestellten Schriftgröße passende Schnitt ausgewählt. Die Größe kann man aber im Nachhinein noch beliebig festlegen; für den Anfang kannst Du alles auf 0 stehenlassen.

Und ganz schwierig für mich die Frage, welche Charsets wählt man aus - und auch wie ?

Welches ist/sind die richtigen Charsets für relativ umfangreiche Schriftfonts ?

Über Encoding ? Reencode ? … kann man jederzeit den gewünschten Zeichensatz einstellen. Der umfangreichste Zeichensatz ist Unicode/Full. Für gewöhnlich reicht jedoch Unicode/BMP. Die anderen Zeichensätze sind alle kleiner. OpenType-Schriften müssen Unicode verwenden; beim Erzeugen einer OpenType-Schrift stellt Fontforge aber selbständig auf Unicode um, wenn ein anderer Zeichensatz eingestellt ist. Du kannst die Zeichensätze auch später noch beliebig wechseln. Es ist sinnvoll, vorerst mit einem kleineren Zeichensatz zu arbeiten, um den Überblick nicht zu verlieren.

Beachte: Auf der Fontforge-Seite gibt es eine deutsche Schritt-für-Schritt-Einführung in das Programm. Die solltest Du am besten mal durcharbeiten. Wenn dann noch Fragen offen sind, kannst Du sie natürlich gerne hier stellen.

Viel Spaß beim Schriftentwerfen!

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für Postscript-Schriften (also auch Opentype-Schriften im Format .otf) ist der Wert bei 1000 zu belassen.

CFF-OpenType-Fonts können beliebige UPM-Werte benutzen. Bei so manchem Font – z.B. einer Light-Version – ist die Beschränkung auf 1000 Einheiten ein völlig unnötiger Krampf. Da kann man problemlos ein größeres Raster wählen.

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Joshua K.

Das wußte ich tatsächlich noch nicht :shock:

Eine kurze Netzrecherche zeigt aber, daß es anscheinend Probleme mit Programmen geben kann, die fest von 1000 Einheiten ausgehen.

Ist deshalb nicht besser, bei 1000 Einheiten zu bleiben und wenn nötig Kommazahlen zu verwenden? (Wobei damit natürlich auch wieder Programme Probleme haben könnten. :?)

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Sebastian Nagel

Kann Fontforge Kommazahlen?

Zumindest in Fontlab / Fonttool gibt es das nicht, und wenn ich mir das recht überlege ... wäre es nicht genau das Gegenteil von dem, wofür der Raster da ist?

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Eine kurze Netzrecherche zeigt aber, daß es anscheinend Probleme mit Programmen geben kann, die fest von 1000 Einheiten ausgehen.

Das wäre dann ein Bug dieser Programme, die die OT-Spezifikationen nicht komplett abdecken. DIE müssen das korrigieren.

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Schwarzgeviert
Weil das Programm schon auch etwas kompliziert scheint, erwäge schon auch einen Umstieg auf Type Tool, in der Hoffnung, es ist etwas einfach händelbar und es gibt vielleicht auch eine bessere Anleitung ?

Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit beiden ?

Mit Type Tool machst du in keinem Fall etwas falsch, es ist sozusagen eine abgespeckte Variante von Fontlab.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber Fontlab lohnt sich doch eh nur wenn man Schriften im großen Stil herstellt, sprich für eine Foundry ganz sinvoll, der private Gestalter der Pro Jahr 1-2 Schriften gestaltet kommt mit Typetool genauso gut hin. Täusch ich mich da?

Noch eine kurze Frage, ich lege immer ein 1000er Raster an. Schriften gehen bei mir nur als Opentype/Postscript raus. Ist das der richtige Weg?

Florian

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der private Gestalter der Pro Jahr 1-2 Schriften gestaltet kommt mit Typetool genauso gut hin. Täusch ich mich da?

Das kommt auf Deine Schriften an! Also in wieweit du mit Klassen, OT-Features, Hinting etc. arbeiten willst/musst.

Noch eine kurze Frage, ich lege immer ein 1000er Raster an. Schriften gehen bei mir nur als Opentype/Postscript raus. Ist das der richtige Weg?

Falsch ist es nicht. Aber wenn eine größere Auflösung für Deine Schrift hilfreich ist, kann man auch andere Werte nehmen.

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Joshua K.

Ja, Fontforge kann Kommazahlen. Beim Ausgeben von Truetype-Schriften rundet es aber selbständig.

Ich dachte die ganze Zeit, es wäre so, daß Postscript-Schriften die 1000er-Einteilung brauchen, dafür aber Kommazahlen erlauben, und Truetype-Schriften eine genauere Einteilung, aber dafür keine Kommazahlen haben dürfen.

Naja, nun bin ich ja schlauer, danke.

Das wäre dann ein Bug dieser Programme, die die OT-Spezifikationen nicht komplett abdecken. DIE müssen das korrigieren.

Ja, stimmt natürlich. Und durch inkompatible Schriften trägt man als Schriftenerzeuger dazu bei, daß sie dazu bewegt werden. :twisted:

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Schwarzgeviert
Falsch ist es nicht. Aber wenn eine größere Auflösung für Deine Schrift hilfreich ist, kann man auch andere Werte nehmen.

Hallo Ralf,

danke erstmal für die Antwort.

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre ein größeres Raster dann sinvoll wenn ich beispielsweise Runden feiner gestalten will, oder?

Florian

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Nein, die Rundungen entstehen ja durch die Kurven zwischen den Ankerpunkten. Es geht darum, wo die Ankerpunkte selbst liegen sollen. Wenn diese auf das Raster gezwungen werden, muss man nicht selten gestalterische Kompromisse machen. Und das ist eben heute überflüssig.

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