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Zeilenumbruch vor oder nach Gedanken- bzw. Halbgeviertstrich?

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Juergen

Hallo allerseits,

zum Thema ›Gedankenstrich‹ gibt es hier schon einige Beiträge, aber zu meiner Frage habe ich noch nichts gefunden: Bei Literaturzitaten mit mehreren Autoren werden deren Namen durch einen Gedanken- bzw. Halbgeviertstrich voneinander getrennt (z.B. K. Müller – B. Apfel, Text und Bild [1989]). Steht eine solche Kombination nun am Ende einer Zeile, bricht InDesign (ich arbeite mit der CS 2) diese vor dem Halbgeviertstrich um. Mir erscheint das etwas befremdlich. Gibt es dazu eine Regel, ob der Umbruch vor oder nach dem Strich zu erfolgen hat oder ist das dem persönlcihen Geschmack überlassen?

Vielen Dank im Voraus für Rückmeldungen und beste Grüße

Jürgen

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Phoibos

bist du dir sicher, dass du die namen so durchkoppeln willst/darfst? üblicher sind semikola zwischen den namen (in der variante nachname, vorname) bzw. einfach nur kommata (in der variante vorname nachname).

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CRudolph

Ganz generell gilt ja, daß der Gedankenstrich eine Zäsur im Lesefluß anzeigt. Diese gehört natürlich ans Ende einer Zeile – es wäre etwas kontraproduktiv wenn man mit den Augen extra zum Beginn der nächsten Zeile eilt um dort festzustellen, daß sowieso einen kurzen Moment innegehalten werden soll.

In Deinem Beispiel ist das ein wenig komplizierter, weil der Gedankenstrich hier als Trennzeichen steht. Ich würde aber trotzdem eine ähnliche Logik anwenden: ich persönlich nehme den Gedankenstrich hier so wahr, daß er mir das Ende des Autorennamens verdeutlicht; ein deutlicher Hinweis daß der vorige Name aufhört und der neue Anfängt. Dementsprechend würde ich das konzeptionell auch am Ende der Zeile belassen und nicht umbrechen. Ansonsten würde ich erwarten, daß in der nächsten Zeile noch irgendein Namenszusatz des Autors steht. So ergibt es zumindest für mich einen Sinn.

Grüße,

Christian

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TYPOGRAFSKI
Ganz generell gilt ja, daß der Gedankenstrich eine Zäsur im Lesefluß anzeigt. Diese gehört natürlich ans Ende einer Zeile – es wäre etwas kontraproduktiv wenn man mit den Augen extra zum Beginn der nächsten Zeile eilt um dort festzustellen, daß sowieso einen kurzen Moment innegehalten werden soll.

das ist die theorie, in der praxis sehe ich es anders, abgesehen von der gefahr es mit einem trennungstrich zu verwechseln, die die meisten lesen ziemlich schnell und denken nicht dabei wirklich ob sie jetzt eine »pause« machen sollen. es sieht auch nicht schön aus, wenn ein gedankenstrich am ende der zeile steht.

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Minimalist

Wenn der Gedankenstrich am Anfang der Zeile steht könnte das allerdings verwirrend sein; er könnte zunächst für einen Spiegelstrich gehalten werden, was dann hin- und herschauen nach sich zieht ...

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CRudolph
es sieht auch nicht schön aus, wenn ein gedankenstrich am ende der zeile steht.

Es sieht ehrlich gesagt genau so dumm aus wenn er einsam und allein am Anfang einer Zeile steht. ;-)

Das Problem ist aber gar nicht sonderlich theoretisch sondern es geht ja darum, wohin man beim Lesen den Gedankenstrich rechnet. Für mich gehört er im Grunde noch zur vorigen Phrase und muß daher zwangsläufig unmittelbar folgen. So lese ich durchaus auch. Man kann aber ja auch immer argumentieren, daß er zum Beispiel bei einem Einschub diesen quasi wie Klammern einrahmt. Dann müßte er logischerweise auch zusammen mit dem Einschub stehen. Daß ich persönlich so nicht lese heißt ja nicht daß andere das nicht so tun.

So ist es auch in diesem Fall mit der Liste, für mich gehört das Trennzeichen hinter den Autor, kennzeichnet also das Ende des Namens. Es kann aber (für andere) genau so den Anfang des nächsten Namens kennzeichnen. Ist also weniger theoretisch als viel mehr abhängig von den Lesegewohnheiten.

Christian

bearbeitet von CRudolph
  • Gefällt 1
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Gast bertel

Normalerweise™ vermeidet man solche Probleme, indem man den Text so setzt, dass Gedankenstriche weder am Anfang noch am Ende einer Zeile stehen. Wenn das überhaupt nicht gelingt, dann bevorzuge ich ihn am Ende, um nicht den Eindruck eines Spiegelstrichs zu erwecken.

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Juergen

Vielen Dank für die vielen und ausführlichen Rückmeldungen. Da ich zumindest in dem Punkt den Vorgaben des DAI (http://www.dainst.org/medien/de/richtlinien_schlagwortliste.html s.v. Autor) folge – grundsätzlich ziehe ich auch das Semikolon als Trennzeichen vor – bin ich leider an einigen Stellen des Buches mit dem Problem konfrontiert. Ich denke mittlerweile auch, dass der Halbgeviertstrich ans Ende der Zeile gehört und nicht an den Anfang der nächsten. Also werde ich an den entsprechenden Stellen ein geschütztes Leerzeichen zwischen den Nachnamen und den Strich einfügen. Aber auch dabei verhält sich InDesign oftmals eigenwillig: Der Satz wird dann nicht nach dem Strich umgebrochen, sondern der folgende Namen wird jetzt auch noch in die obere Zeile mit hineingenommen. Aber sei’s drum, Hauptsache, der Strich steht nicht am Ende der Zeile.

Gruß

Jürgen

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Phoibos

die (hamburger) historiker, juristen und klassischen philologen würden denen aber die hammelbeine lang ziehen!

kein punkt am satzende, keine ausgeschriebenen vornamen, ...

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CRudolph

Das liegt am optimierten Umbruch des Adobe Absatzsetzers. Der versucht, grob gesagt, die Zeilen so umzubrechen, daß die Wortabstände innerhalb eines Absatzes möglichst gleich sind, nicht nur innerhalb einer einzelnen Zeile. Dadurch kann es zustande kommen daß bei einer manuellen Änderung oberhalb dieser Änderung neu umgebrochen wird. Oder, wie in Deinem Fall, ist es auf einmal günstiger den Namen doch noch mit in die vorige Zeile zu schieben.

Gab es dazu nicht mal was im Wiki? Ich meine mich dunkel zu erinnern, finde aber dazu gerade nichts. Oder war das eine Diskussion hier im Forum?

Christian

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Juergen

Hallo Christian,

ja, leider handhabt das InDesign so, allerdings nur beim Blocksatz. Beim Flatter- bzw. Rauhsatz wird der Strich noch mit in die nächste Zeile genommen.

Gruß

Jürgen

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