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Unterschneidung

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Liuscorne

Ich bearbeite hier gerade ein Buchmanuskript, das in MS Word gesetzt werden muss (leider) – auf der Grundlage von Formatvorlagen des Verlags.

Die vorgegebene Schriftart ist die Garamond, die unter Windows als Systemschrift dabei ist. Mich wundert nun, dass in den Vorgaben des Verlags die Option "Unterschneidung" standardmäßig NICHT eingeschaltet ist – und zu entsprechend hässlichen Buchstabenkombinationen führt. Gibt es irgendeinen plausiblen Grund, dass der Verlag das so vorgegeben hat? Oder kann ich ruhigen Gewissens die Option für alle Dokumente einschalten?

Und zweite Frage: Spricht irgendetwas dagegen, in den fertig korrigierten Dokumenten per Suchen/Ersetzen wenigstens die Standardligaturen fi und fl (an den richtigen Stellen) zu setzen?

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Was heißt denn »du bearbeitest«? Bearbeitest du ein Manuskript oder erstellst du eine Druckvorlage? Für ersteres könnte Kerning und Ligaturen ja bewusst ausgeschaltet sein. Das sind dann ohnehin alles Dinge, die dir nur der Verlag beantworten kann.

Bei der Garamond musst du dich unbedingt nochmal erkundigen WELCHE Garamond gemeint ist. Da gibt es dutzende, die sich beträchtlich im Schriftbild unterscheiden. Die Chance ist groß, dass der Verlag eben gerade nich den Systemfont deines Rechners benutzt.

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Joshua K.

Wenn es um eine Druckvorlage geht, wußte derjenige, der die Formatvorlage erstellt hat, wahrscheinlich wirklich nicht, was Unterschneidung ist, oder daß man das in Word anschalten kann/muß. Probleme sollte es dadurch keine geben.

Anders sieht es mit den Verbünden aus: Fügst Du die händisch ein (also über codierte Verbünde, ohne OpenType), kann der Text nicht mehr durchsucht und kopiert werden; das könnte zu einem Problem werden (wenn der Text in Zukunft noch einmal bearbeitet werden soll).

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Liuscorne

"Bearbeiten" heißt: Ich bin für die Erstellung der Druckvorlage verantwortlich. Das Buch erscheint in einer Reihe, auf die der Verlag so wenig Zeit wie möglich verwendet. Die prüfen am Ende nur stichprobenartig, ob wir keinen Unsinn mit den Formatvorlagen angestellt haben und drucken die pdf-Datei, die wir erstellt haben. Wenn ICH also das kerning nicht aktiviere, tut es niemand. Viele typografisch heiklere Sachen (schmales Leerzeichen bei Abkürzungen u.ä.) hat der Verlag versucht zu umgehen, indem er Alternativlösungen vorschlägt (also "zum Beispiel" statt "z.B." zu schreiben). Ich nahm also an, die Logik ist: Nicht auf die typografischen Fähigkeiten der Bearbeiter vertrauen, das geht möglicherweise schief. Beim nicht eingeschalteten "Unterschneiden" sollte das aber keine Rolle spielen, das macht das Programm ja stillschweigend im Hintergrund. Es sei denn, es könnte einen anderen Grund geben – Probleme bei der Konvertierung in pdf-Dateien o.ä. Ich würde gern wissen, ob es ein solches Problem geben könnte.

Zur Garamond: Es ist definitiv die Systemschrift auf dem PC vorgegeben (die wollen keine zusätzlichen Kosten durch Schriftlizenzen; und die Herausgeber sind am Anfang der Bearbeitung nicht auf den Gedanken gekommen, dass eine andere Garamond vielleicht die bessere Wahl wäre und wir uns vielleich einfach selbst um eine entsprechende Lizenz kümmern könnten).

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Liuscorne
Wenn es um eine Druckvorlage geht, wußte derjenige, der die Formatvorlage erstellt hat, wahrscheinlich wirklich nicht, was Unterschneidung ist

das könnte zu einem Problem werden (wenn der Text in Zukunft noch einmal bearbeitet werden soll).

Die Sache mit der Unterschneidung finde ich wirklich wunderlich. Es geht hier um einen recht renommierten Verlag; und die Vorlagen sind ansonsten auch mit Sorgfalt erstellt: Auch bei Zwischenüberschriften und Blockzitaten zu versuchen, ein "Grundlinienraster" zu simulieren und die Abstände entsprechend einzustellen etc. Dass niemand weiß, was kerning ist, konnte ich mir deshalb gar nicht vorstellen.

Da ich die Ligaturen ohnehin mit Suchen/Ersetzen durchgehe, könnte man ja die Datei mit den Ligaturen einfach getrennt abspeichern. Für eventuelle weitere Bearbeitungen steht dann die "originale" Datei weiterhin zur Verfügung. Aber wahrscheinlich lasse ich diese Sache ganz bleiben. Diese typografische Detailarbeit ist ohnehin mein Privatvergnügen und wird von den Herausgebern nicht bezahlt. Ich habe vor allem Angst, dass sich in einzelnen Fällen der Zeilenumbruch ändert (beim Test sah es jedenfalls so aus, als würden die Ligaturen weniger Raum einnehmen als die normalen Buchstabenkombinationen) und ich das ganze Dokument noch einmal durchgehen müsste – bei fast 400 Seiten "lohnt" sich wahrscheinlich der Aufwand nicht.

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