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Abkürzung "em." - nur als Minuskel?

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Der Mischkonzern

Hallo zusammen!

ob der häufigen Änderungen in der Besetzung unseres Verwaltungsrates drucken wir, eine gemeinnützige GmbH, die notwendigen Firmenangaben und die zu nennenden Namen direkt auf unser Geschäftspapier.

Namen und Titel der Honorationen sind hierbei jeweils in Majuskeln gesetzt, die Provenienzangabe dann in normaler Klein- und Großschreibung.

Nun haben wir einen emeritierten Professor dazubekommen, dessen Namen ich, dem oben beschriebenen Schema folgend, so gesetzt habe:

UNIV.-PROF. EM. DR. FRIEDWARD SCHLOTTERSTEIN, Vereinigung Interdisziplinäres Trallala

Nun beschwert der Mann sich wie folgt:

"Es ist [...] höchst ungewöhnlich bei meiner Angabe das "em." in Großbuchstaben zu schreiben. Sie sollten das ändern."

Und, soll ich das ändern? Ich habe nach längerer Recherche keinen Hinweis darauf gefunden, dass ich ausgerechnet die Abkürzung "em." nicht als Majuskel setzen darf, so dass ich die Frage gerne in dieses Forum geben möchte: Muss das kleine minuskelige "em." künftig alleine zwischen all den großen Buchstaben stehen?

UNIV.-PROF. em. DR. FRIEDWARD SCHLOTTERSTEIN, Vereinigung Interdisziplinäres Trallala

Sieht irgendwie komisch aus.

Aber wenn er recht hat, kriegt er das natürlich so ...

Über Hinweise freut sich

mit herzlichen Grüßen

Andrea

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Gast bertel

Es ist höchst ungewöhnlich den Titel und den Namen in Großbuchstaben zu schreiben. Ich würde das gemischt schreiben und – wenn überhaupt nötig – durch eine Fettung auszeichnen. Alles versal und nur das "em." dazwischen klein geht gar nicht.

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Joshua K.

Entweder den ganzen Titel groß oder gar nicht.

In wissenschaftlichen Werken wird übrigens oft nur der Nachname aus Kapitälchen gesetzt, Vorname und Titel aber gemischt (normal). Eine Möglichkeit wäre auch, Namen und Titel normal zu setzen und die Provenienzangabe kursiv.

Zeige doch mal ein Gestaltungsbeispiel, wie das Ganze da aussieht.

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Der Mischkonzern

Ja, mache ich gerne; bin heute und morgen allerdings abwesend, so dass es Donnerstag werden wird.

Vielen Dank!

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Martin Z. Schröder

Alle Arten der Schreibung sind möglich, solange sie konsequent umgesetzt werden.

DR. MED.

PROF. EM. DR. PHIL.

Prof. em. Dr. iur.

prof. dr. h.c. dr. dent.

Das em. klein in eine Versalzeile zu setzen, wäre falsch. Der Professor irrt.

Fette Schriften für Namen sind nach alten Akzidenzregeln unzulässig, denn, so hieß es einst: "Man schreit den eigenen Namen nicht." Diese Regel gilt in meiner Werkstatt bis heute, und bislang sah jeder Kunde sie sofort ein.

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Gast bertel
Alle Arten der Schreibung sind möglich, solange sie konsequent umgesetzt werden. … Fette Schriften für Namen sind nach alten Akzidenzregeln unzulässig …

Das widerspricht sich aber. Zumal ein versal gesetzter Name wesentlich lauter daherkommt als ein gefetteter. Wir sprechen ja immer noch vom Briefbogen, da würde ich (wie oben schon gesagt) alles gemischt schreiben.

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Martin Z. Schröder

Eine fette Futura in Korpus ist sehr viel auffälliger als eine magere Garamond in Petit-Versalien, daran kann kein Zweifel bestehen. Es kommt auch auf die Größe an. Fette Schriften stechen immer hervor, deshalb werden sie auch in der Belletristik nicht zur Auszeichnung verwendet, sondern Versalien, Kapitälchen und Kursive. Fette Schriften sind überhaupt nur in der Reklame nötig oder in Boulevardzeitungen, sonst immer entbehrlich.

Wenn der Briefbogen schon eine Konstante hat, also Namen mit Titel in Majuskeln, dann kann man dabei bleiben. Es geht ja um eine pragmatische Lösung in einem vorhandenen Entwurf, nicht um eine neue Gestaltung. Namen in Versalien sind für Akzidenzen eine bevorzugte Lösung, seit langer Zeit, siehe diverse Briefbogen von Thomas Mann usw.

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Gast bertel

Thomas Mann ist jetzt nicht das aktuellste Beispiel. Die Tradition in allen Ehren, aber der Satz eines heutigen Briefbogens darf sich ruhig den heutigen Seh- und anderen Gewohnheiten anpassen.

Ich finde die Versalien wesentlich lauter …

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Gast Schnitzel

M. E. wirken die fetten Namen eher plump und die Versal-Namen würdevoller. Es ist halt auch die Frage wie man schreit ...

Wenn möglich, würde ich ja Kapitälchen einsetzen, aber das war ja nicht die Frage.

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Martin Z. Schröder

Ungesperrte zu große Versalien gegen halbfette Schrift sind natürlich auffälliger wegen ihrer Häßlichkeit. Ich meinte richtig gesetzte Versalzeilen, also etwas kleiner und vor allem ausgeglichen und spationiert.

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Gast bertel
Ungesperrte zu große Versalien gegen halbfette Schrift sind natürlich auffälliger wegen ihrer Häßlichkeit. Ich meinte richtig gesetzte Versalzeilen, also etwas kleiner und vor allem ausgeglichen und spationiert.

Dass ich das in der Kürze der Zeit nicht feingefrinkelt habe, bitte ich nachzusehen.

Eine Versalzeile besteht für mich zunächst aus Großbuchstaben, die in ihrer Größe nicht verändert sind. Du sagst, dass du sie etwas kleiner setzen würdest – nach welchen Kriterien richtet sich die Größe? (Vielleicht sollte man das auslagern, ich weiß nur nicht wie …)

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Martin Z. Schröder

Versalien: Sie müssen immer gesperrt werden, außer es soll ein ornamental eigenes Bild geschaffen werden, in dem die Weißräume ein herausstechendes Muster bilden. Versalien sind für die Verwendung mit Minuskeln zugerichtet, also für Versalsatz immer zu eng. Ungesperrte Versalien geben deshalb ein chaotisches Bild in einem gewöhnlichen Text ab. Der Auszeichnung dienender Versalsatz in einem Text wird geringfügig kleiner gesetzt, damit er nicht zu gewaltig heraussticht. Etwa bei Abkürzungen. Man setzt dann in einem Text in Korpus (10p) die Abkürzung (ABK.) in Borgis (9p). So im Bleisatz. Im digitalen Satz kann man feiner abstufen, es kommt aber immer auf die Proportionen der Schrift an. Sind die Kleinbuchstaben beispielsweise wie in der Cancellaresca ohnehin sehr klein, wird nicht weiter verkleinert. Diese Regeln müssen immer optisch überprüft und angepaßt werden. Wenn ich nicht irre, gibt es in der Detail- oder Lesetypografie Hinweise zum Versalsatz im Text. Kapitälchen können zu klein sein für diesen Zweck, können aber auch passen. Wird neben dem Versalsatz auch Kapitälchensatz angewendet, muß das berücksichtigt werden, eventuell setzt man dann einheitlich Kapitälchen und verzichtet ganz auf reinen Versalsatz. Es gibt auch Schriften, in denen die Versalien einen breiteren Strich haben, mit diesen Typen ist bei Versalsatz noch stärker darauf zu achten, daß er nicht zu sehr hervordrängt.

Fette Schriften, die es ja in der Schriftgeschichte noch nicht allzulange gibt, sind immer die stärkste Auszeichnung, so auch in der Fachliteratur nachzulesen. Freilich gibt es heute auch feinere Abstufungen in der Fettung als im Bleisatz, aber ob die dann wirklich der Auszeichnung dienen, bin ich mir nicht sicher, dazu habe ich zu wenig Erfahrung. Ich arbeite wenig mit fetten Schriften, sie mindern auch immer die Eleganz, sind oft unschön, brauchen hellere Farben, um sie erträglich zu machen. In den klassizistischen geht es noch leichter, in den Renaissance-Typen wirkt es immer billig, und in den Serifenlosen findet man zu selten elegante fette Schnitte, die meisten sind klobig. Im Plakatsatz kommt man ohne aber auch selten aus, also es kommt freilich immer auf den Zweck an. Nur in Akzidenzen und im belletristischen Buch kommt fette Schrift selten zur guten Anwendung.

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Gast bertel

Danke. Das ist mir alles bekannt, bei z.B. Abkürzungen mache ich das aus optischen Gründen auch so, weil die Abkürzungen sonst zu sehr herausstechen. Bei versalen Überschriften oder ganzen Sätzen oder Satzteilen mache ich das aus den selben optischen Gründen aber nicht, weil ich ja gerade betonen will. Ich setze aber auch keine Belletristik.

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Joshua K.
Fette Schriften sind überhaupt nur in der Reklame nötig oder in Boulevardzeitungen, sonst immer entbehrlich.

Das kann man so aber nicht stehen lassen: Bei Überschriften in Fachbüchern, Stichwörtern in Wörterbüchern und ähnlichem ist nötig, daß sie aus der Seite herausstechen. Man benötigt dann eine augenfällige Auszeichnung, und das ist herkömmlicherweise fette Schrift, die dazu vorzüglich geeignet ist.

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Martin Z. Schröder

Ja, in Wörterbüchern und dergleichen haben fette Schriften auch ihre Funktion. (Der Frakturduden von 1926, den ich hier verwende für Frakturfragen, kommt übrigens im Wortverzeichnis auch ohne Fette aus. Aber Wörterbücher mit fetten Stichwörtern sind sicherlich schneller zu handhaben.)

Den Text auf dem Foto habe ich nicht gesetzt, sieht nach altem Fachbuch aus. Kann mich nicht erinnern, woher das kommt. In meinem Blog steckt mittlerweile so viel ... Also im Fachbuch hat Fette sicherlich auch einen Sinn.

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Dieter Stockert
Also im Fachbuch hat Fette sicherlich auch einen Sinn.

Genau, da würde ich sehr unterscheiden zwischen herkömmlicher Belletristik und Fachbuch.

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Der Mischkonzern

Wenn ich Euch richtig verstehe, scheint es unstrittig zu sein, dass das "em." nicht gemischt unter den Versalien stehen soll.

Jetzt beschäftigt mich allerdings die Frage, ob es überhaupt Versalien sein müssen. Als der Briefkopf vor einigen Jahren entwickelt wurde, hatte der Verwaltungsrat weniger Mitglieder und einen Schirmherren gab es damals noch nicht. Das Layout war also etwas "luftiger". Nun können wir aber nicht einfach Namen weglassen, weil all diese Menschen wichtig für unsere Arbeit sind. Doch das hier mittlerweiler enstandene Gedrängel und Gequetsche auf dem Bogen bereitet mir schon längere Zeit Kopfzerbrechen. Da darf ja jetzt wirklich keiner mehr hinzukommen ...

Ich zeige Euch nun einmal den Briefkopf mit den Namen in Versalien und einmal in "normal", also gemischt.

Mittlerweile tendiere ich zur gemischten Schrift, weil es doch etwas aufgeräumter aussieht. Aber Eure Meinung interessiert mich sehr.

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4113 CONFIG

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Wenn ich Euch richtig verstehe, scheint es unstrittig zu sein, dass das "em." nicht gemischt unter den Versalien stehen soll.

Korrekt.

Da du ja schon die Überschriften in der rechten Spalte versal gesetzt hast, wäre es nur folgerichtig, die Versal-Namen einfach gemischt zu schreiben. Damit bist Du alle Sorgen los und das ganze ist auch noch leserlicher und übersichtlicher.

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Martin Z. Schröder

Ja, etwas zu viele Versalien, das sehe ich auch so und würde die Namen auch minuskilisieren (falls jemand ein neues Wort braucht, verschenk ich es zu Weihnachten, aber erst am Sonnabend!). Ob es schadet, wenn man den ganzen Streifen im Schriftgrad und Durchschuß verkleinert, kann ich am Foto nicht beurteilen. Die graue Farbe kann dafür dann vielleicht abgedunkelt werden. Grau ist ja an sich schwerer zu lesen als schwarz und braucht deshalb mehr Größe. Unhandlicher Auftrag, aber Kniffligkeit kann ja auch Freude machen.

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Der Mischkonzern

Mmh, die Schrift kleiner - wird schwierig, glaube ich. Zurzeit sind´s 7 Pt.

Aber ich merke schon - das wird ´ne schöne Aufgabe fürs neue Jahr!

Vielen Dank für Euren Rat!

Schöne Feiertage wünscht Euch

Andrea

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