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Grundsatzentscheidung Hinting/Mastering

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Chronograph

Liebe Schriftfreunde,

seit einiger Zeit bin ich am Schriftentwerfen und habe mittels FontForge schon ein paar gute Ergebnisse erzielen können. Nun will ich eine kommerzielle Verwertung ins Auge fassen und da stehe ich vor einer Grundsatzfrage zu der ich ein paar Expertenmeinungen brauche. Es geht um das Hinting bzw. das Mastern der Schriften. Die reine Erstellung der Glyphen und das Programmieren der Unterschneidungen (auch in Paaren) ging mir gut von der Hand, alles weiter würde ich gerne anderen überlassen. Ich bin selber kein Anwender und das erste Einlesen in die Hinting-Problematik habe ich schon nur halb verstanden und ich glaube auch nur begrenzte Freude daran zu finden. Mir fehlt das Verständnis und das Wissen für Bildschirmdarstellungen und auch worauf ein Profi Wert legt.

Nun will auch kein halbes Zeug anbieten sondern wirklich brauchbare Arbeiten. Wer macht so etwas? Ich stelle vor allem auch deshalb die Frage weil das ja scheinbar einen großen Aufwand bedeutet. Ich kann mir nicht vorstellen dass sich das bei den Lizenzpreisen für eine spezielle Schrift finanziell wirklich lohnt.

Ich habe hier mal ein Beispiel meiner Arbeit. Ich mag besonders markante und eigenwillige Versalienschriften. Dafür habe ich jede Menge guter Ideen. Es ist aber nicht ausgeschlossen auch mal eine „komplette“ Schrift zu erstellen.

5708 CONFIG
5707 CONFIG

Ich will mir bald FontLab zulegen und die Sache professioneller angehen. Wer hat einen Tipp? Gibt es so etwas wie einfaches Hinting das auch ein Laie gut hinbekommt oder ist der Weg über einen Spezialisten sinnvoller (und wenn ja wo sind die)?

Gruß,

Chronograph

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Wrzlprmft

Keine Expertenmeinung, aber:

Es gibt verschiedene Intensitäten, mit denen Du Hinting betreiben kannst, mit stark unterschiedlichem Aufwand und Effekt.

Auf der untersten Stufe steht das Markieren von Stämmen (das, was FontForges AutoHint tut) und das Einstellen von BlueValues bzw. Ausrichtungszonen. Bei den meisten Schriften kann dies weitgehend automatisiert werden und ist selbst, wenn man es komplett von Hand macht, recht wenig Arbeit. Zusammen mit automatischen Instructions (z. B. durch ttfautohint) dürfte dies für alles außer Brotschriften, welche auch bei kleinen Auflösungen bzw. Schriftgrößen eingesetzt werden sollen, einen vernünftigen Kompromiss zwischen Aufwand bzw. Kosten und Nutzen darstellen.

Gerade bei der Beispielschrift (sowieso nur höheraufgelöst einsetzbar; konstante Strichdicken; dünne, einfache, klar abgegrenzte Formen) halte ich mehr für übertrieben. Im Beispielbild würde mit Hinting übrigens vermutlich jeder horizontale und vertikale Strich genau einen Pixel breit sein statt über mehrere Pixel „aufgeweicht“ zu sein.

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Wahrscheinlich sind mindestens 95% der Schriften im Umlauf nicht manuell gehintet. Ausnahmen sind Systemschriften und gegebenenfalls Office-Schriften, die speziell auf kleine Größen in (älteren) Windows-Umgebungen ausgelegt sind.

Ansonsten geht es beim üblichen Auto-Hinting darum, Stämme und vertikale Linien möglichst homogen erscheinen zu lassen. Das geschieht durch saubere Anordnung der Punkte selber und durch Vorgabe von Zonen, in die diese Punkte fallen. Damit dann zum Beispiel nicht bei einem O plötzlich ein ganzer Pixel mehr in der Höhe benutzt wird, als bei H.

Das ist aber alles kein Zauberwerk und insbesondere bei Display-Schriften (wie deiner) alles überschaubar.

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Chronograph

scheint ja weniger gefährlich zu sein;

d.h. ich kann eine wie die dargestellte Schrift mit homogenen Stammbreiten und Zonendefinitionen getrost anbieten;

dann werde ich mich ins Hinting einlesen.

besten Dank

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Wrzlprmft
d.h. ich kann eine wie die dargestellte Schrift mit homogenen Stammbreiten und Zonendefinitionen getrost anbieten;

Nur zum Vorbeugen von Missverständnissen: Automatisches Hinting mit kurzer Kontrolle sowie Einstellen von BlueValues wäre schon gut (und dauert allerhöchstens eine Stunde). Das Beispiel oben sähe mit Hinting sicher deutlich besser aus (wobei es hier aber sehr gut sein kann, dass der Bitmap-Konverter schlichtweg überhaupt kein Hinting unterstützt).

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  • 3 Wochen später...
Michel_M.
scheint ja weniger gefährlich zu sein;

d.h. ich kann eine wie die dargestellte Schrift mit homogenen Stammbreiten und Zonendefinitionen getrost anbieten;

dann werde ich mich ins Hinting einlesen.

besten Dank

Anbieten kann man auch einen ungehinteten Font; natürlich. :-)

Beim Hinting geht es ja ausschließlich darum die Lesbarkeit und den visuellen Charakter einer Schrift in allen Schriftgrößen und allen Ausgabemedien zu erhalten.

Das Automatische Hinting (in FontLab) funktioniert nur halbwegs vernünftig. Und nur, wenn ich im Vorfeld bereits einige wichtige Vorgaben gemacht habe. Es ist besser als Nichts; allerdings (ich hab das TrueType-Hinting bei Linotype gelernt) ist das Automatische Hinting nur eine erste Hilfe und um die manuelle Nacharbeit führt kein Weg vorbei. Wie jede Facharbeit braucht auch gutes Hinting eine Menge Erfahrung. Viele Lösungswege erschließen sich nur durch Ausprobieren und stehen nicht in den Hintinganleitungen.

Ich empfehle daher den Gang zum Fachmann zu nehmen.

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