Laptop Geschrieben Februar 7, 2013 Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 Ich habe gerade mit der Digitalisierung einer Schwabacher begonnen, allerdings war das Vergnügen schnell gedämpft, da ich in dem Buch, das ich als Vorlage verwende, kein versales X und Y finde. Das erste angehängte Bild zeigt den vorläufigen Fortschritt der Digitalisierung. Ich könnte die Glyphen aus einem andern Buch (s. X und Y im Anhang) mit ähnlichem Schnitt nehmen, möchte aber ungern pfuschen. Bin ratlos. Link zu diesem Kommentar
Wrzlprmft Geschrieben Februar 7, 2013 Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 Beim Hinzufügen neuer Glyphen zur Unifraktur gehe ich eigentlich immer wie folgt vor: Ich schaue bei Digitalisierungen vergleichbarer Schriften, wie die entsprechenden Buchstaben gestaltet wurden und inwiefern sich dort Elemente anderer Buchstaben wiederholen. Dann gestalte ich den Buchstaben unter Verwendung vorhandener Elemente der bereits existierenden Buchstaben oder zeichne Elemente unter Berücksichtigung der Grundparadigmata der Schrift (Strichstärken, Winkel, Verzierungsgrad, usw.) neu. Im konkreten Fall würde ich das Y größtenteils auf dem N basieren lassen und das X weitestgehend neu zeichnen (das fällt sowieso bei allen mir bekannten gebrochenen Schriften etwas aus dem Rahmen). Aber mal was anderes: Es ist zwar angesichts der Auflösung schwer zu erkennen, aber das sieht eher nach einer Fraktur aus als nach einer Schwabacher. Alle typischen Elemente der Schwabacher (runderes o und d, g mit Querbalken, andere H-Form, »offenes« B, »geschlosseneres« S) fehlen (siehe auch hier). Link zu diesem Kommentar
Laptop Geschrieben Februar 7, 2013 Themen-Ersteller Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 @Wurzelprimfaktor Du hast recht, es ist wohl eher keine Schwabacher. Die Idee mit dem Wiedererkennen von Glyphen-Elementen ist schon ganz gut, z. B. ist das "Q" nichts anderes als ein "O" mit einem Punkt oder Strichelchen rechts unten. Würdest du sagen, daß das X und Y, was ich als Bild angehängt habe, in den Font passen würde? Gibt es eine Website, die die gröbsten Fraktur-Schnitte vergleicht? Soviele kann es ja nicht geben. Link zu diesem Kommentar
Wrzlprmft Geschrieben Februar 7, 2013 Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 Würdest du sagen, daß das X und Y, was ich als Bild angehängt habe, in den Font passen würde?Ob Strichstärken, Proportionierung, Grauwert, usw. passen, kann ich nur schwer beurteilen – aller Wahrscheinlichkeit nach wird dies aber nicht der Fall sein. Ich würde beim X die »Zipfel« oben und unten, links und rechts vom Stil her wie unten links beim M halten, also insbesondere weniger rund. Für den Querbalken wirst Du keine Vorlage finden, was aber auch den Vorteil birgt, dass Du ihn zur Anpassung an den Rest der Buchstaben nutzen kannst, insbesondere was den Grauwert und den Verzierungsgrad betrifft. Beim Y passen auf jeden Fall der Elefantenrüssel und der »Zipfel« auf der Grundlinie nicht und dem Bogen fehlt ein Bruch. All dies lässt sich beheben, indem Du das N als Grundlage nimmst. Bei der Unterlänge des Y würde ich mich vor allem von H und Z inspirieren lassen, oder aber auch vom I bzw. J. Noch ein Tipp: Falls Du planst, noch an den bisher vorhandenen Glyphen zu arbeiten (Ausbesserungen, Konsistenz, usw.), würde ich dies zuerst tun. Dabei bekommst Du nämlich automatisch ein Gefühl für die Gestaltungsgrundsätze der Schrift und kannst diese dann direkt in eine Neugestaltung des X und Y einfließen lassen. Gibt es eine Website, die die gröbsten Fraktur-Schnitte vergleicht? Soviele kann es ja nicht geben. G. Helzel hat einen großen Katalog mit Frakturschriften, zeigt aber häufig X und Y nicht. Dieter Steffmann hat auch viele Frakturen digitalisiert, Du müsstest Dich aber durchklicken. Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse zukommen lässt, kann ich Dir eine Übersichtsdatei mit diversen gebrochenen Schriften (nicht nur Frakturen) schicken, die ich mir gebastelt habe. Link zu diesem Kommentar
Laptop Geschrieben Februar 7, 2013 Themen-Ersteller Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 Bedanke mich für die überaus(!) hilfreiche Antwort, Wurzelprimfaktor! Schicke dir soeben eine PN. Link zu diesem Kommentar
Pachulke Geschrieben Februar 7, 2013 Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 … Wurzelprimfaktor … Jetzt hast Du ihn dekonspiriert! 1 Link zu diesem Kommentar
Laptop Geschrieben Februar 7, 2013 Themen-Ersteller Teilen Geschrieben Februar 7, 2013 Ich habe mal die zwei ähnlichsten Fonts, die ich finden konnte, mit meiner “Glaser Fraktur” (Christian Glaser, Drucker um 1630) im Vergleich nebeneinandergestellt. Ich denke, daß es eine Variante des Sammelbeckens “Breitkopf” ist, aber mit Eigenheiten. Link zu diesem Kommentar
Mueck Geschrieben Februar 8, 2013 Teilen Geschrieben Februar 8, 2013 Jetzt hast Du ihn dekonspiriert! Kann nicht sein! k und das End-r fe_len, wäre dies die Expandierung! Ist die Übersichtsdatei etwas, was allgemein interessant wäre zum hier irgendwo ablegen? Weil irgendwann mal suche ich vielleicht was Analoges zur "Anatomie der Buchstaben" für andere als darin vorgestellte Schriften incl. gebrochener ... Link zu diesem Kommentar
Wrzlprmft Geschrieben Februar 8, 2013 Teilen Geschrieben Februar 8, 2013 Ist die Übersichtsdatei etwas, was allgemein interessant wäre zum hier irgendwo ablegen?Ich denke nicht, da sie ziemlich quick-and-dirty ist. Link zu diesem Kommentar
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden