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Amerikanische Ortsnamen im Deutschen

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Þorsten

Aufgabe: ein amerikanischer Ortsname muss mit Zusatz des Bundesstaates in einer deutschen Geburtsanzeige untergebracht werden.
 
Die amerikanische Konvention ist natürlich East Berlin, Pennsylvania. Ich meine mich zu erinnern, dass für das Deutsche in diesem Fall East Berlin/Pennsylvania vorgeschlagen (oder für amtliche Zwecke ganz und gar vorgeschrieben?) wird. Die Schrägstrichvariante widerstrebt mir aber sehr, da ein Schrägstrich für mich für Alternative oder Aufzählung steht, nicht für Erklärung/Zusatz/Annotation. Der Verweis auf deutsche Städtenamen wie Halle/Saale überzeugt mich auch nicht, da dieser »größere Vorort Leipzigs« ;-) ja tatsächlich und amtlich Halle/Saale heißt, East Berlin offiziell aber nur Bourough of East Berlin heißt. Pennsylvania ist nur ein erklärender Zusatz.

 

Meine Lieblingsvariante wäre das Original, East Berlin, Pennsylvania, quasi als Einheit importiert. (Man beachte, dass Pennsylvania ja auch unübersetzt bleibt, obwohl es die deutsche Variante Pennsylvanien gibt). Mit East Berlin (Pennsylvania) könnte ich leben, falls meine 1. Wahl deutschen Lesegewohnheiten zu sehr widersprechen sollte.

 

Was meint ihr? Was kann man deutschen Lesern zumuten? (Es geht um keine amtliche Geschichte, sondern »nur« um eine Hallo-unser-Baby-ist-da-und-wurde-dann-und-dort-geboren-Karte.)

 

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  • Mit Komma ist okay, da als US-Konvention mehr oder weniger bekannt.
  • Mit Klammer halte ich für die beste Lösung.
  • Schrägstrich ist gar nicht schön. »East Berlin/Pennsylvania« klingt nicht nur nach zwei Varianten, sondern bindet optisch auch noch Berlin/Pennsylvania und trennt es von East. 
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Gast Schnitzel

Ich denke mal mit Komma oder Klammern ist das ja durchaus verständlich. Was Pennsylvania ist wird der Leser wohl wissen. Mach das so, wie du dich am wohlsten fühlst (solange es verständlich bleibt). Und, wenn das zu amerikanisch ’rüberkommt, dann ist das eben so ...

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Wrzlprmft

Ich meine mich zu erinnern, dass für das Deutsche in diesem Fall East Berlin/Pennsylvania vorgeschlagen (oder für amtliche Zwecke ganz und gar vorgeschrieben?) wird.

Auf amtliche deutsche Namen würde ich nicht das Allermeiste geben; darunter tummeln sich auch Beispiele wie Neumarkt i.d.OPf. oder Oldenburg (Oldenburg).

Zumindest meiner Wahrnehmung nach ist bei deutschen Orten die Angabe von Ergänzungen in Klammern die gebräuchlichste und daher dürfte sie für den Leser auch am leichtesten zu verdauen sein.

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Frakturfreak

Ich bin auch für die Variante mit Klammern bzw. East Berlin i. Pennsylvania. Mit der Schreibung mit Schrägstrich verbinde ich eher Orte, die an Flüssen liegen.

 

 

Auf amtliche deutsche Namen würde ich nicht das Allermeiste geben; darunter tummeln sich auch Beispiele wie Neumarkt i.d.OPf. oder Oldenburg (Oldenburg).

 

Es gibt ja auch neben diesem Oldenburg auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstemtums Oldenburg, deswegen diese merkwürdige Dopplung, auch eins in Holstein.

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Wrzlprmft

Es gibt ja auch neben diesem Oldenburg auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstemtums Oldenburg, deswegen diese merkwürdige Dopplung, auch eins in Holstein.

Das ist mir durchaus bewusst, aber ich würde niemals außerhalb offizieller Dokumente meinen Geburtsort (denn das ist er wirklich) so angeben – und darum geht es ja hier.
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Þorsten

Danke, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen! :biglove: Da von euch :-) keine Aussagen gekommen sind wie: »Das geht nur mit /, siehe DIN 0815«, werden die Adressaten der Karte schon gar keine Probleme haben.

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Gast bertel

Die DIN 0815/2 (4–9) regelt für Geburtsanzeigen: "Wer den Inhalt nicht versteht, hat eben Pech gehabt, und muss sich über einen neuen Erdenbürger freuen, ohne dessen genauen Geburtsort zu kennen." Ich bitte das ernst zu nehmen.

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Aleko Nedjalkow

In meiner (hochoffiziellen) Diplomarbeit habe ich die Komma-Variante benutzt. Mir gefallen auch in einer Geburtstsanzeige Klammern nicht. Sieht so technisch aus.

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Þorsten

Nochmal vielen Dank allerseits!  :biglove:  Es ist »East Berlin, Pennsylvania« geworden. Die Auftraggeber sind zufrieden, ich sowieso. Die Version mit Klammern hätte ich dann auch deshalb nicht nehmen mögen, weil mir beim Probieren aufgefallen ist, dass sie »(Pennsylvania)« viel zu sehr hervor gehoben hätten. Ich hatte den Eindruck, dass die Klammern die Augen geradezu angezogen haben.

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Gast njr

Wie wär’s mit der amerikanischen Schreibungsmöglichkeit East Berlin, PA? Möglicherweise ist das Publikum dieser Karte ja so US-bewandert, dass das Staaten-Kürzel PA bekannt ist … 

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Þorsten

Wie wär’s mit der amerikanischen Schreibungsmöglichkeit East Berlin, PA? Möglicherweise ist das Publikum dieser Karte ja so US-bewandert, dass das Staaten-Kürzel PA bekannt ist … 

Das mag schon sein, aber in formelleren/feierlicheren Kontexten werden diese von der US-Post eingeführten Kürzel selbst in Schreiben an Muttersprachler gern vermieden. (Selbst die New York Times benutzt sie nicht mal in schnöden Zeitungsartikeln.)

 

Und das Potential für Missverständnisse besteht eben doch. Wissen Leser im Ausland wirklich immer ganz genau, ob Centralia, PA nicht vielleicht doch in Panama liegt oder Bethlehem, PA nicht vielleicht ganz und gar in Palästina?

 

Bei anderen Kürzeln ist es noch schlimmer. Woran denken Deutsche z.B. wohl als erstes, wenn sie LA lesen? Louisiana – oder vielleicht doch eher »Ell Äh«, also Los Angeles? Und sollte ich Vancouver, CA schreiben, würden die meisten deutschen Leser wohl einfach darüber hinweg lesen ohne zu stutzen.

 

Kurz und knapp: Die US-Bundesstaatenkürzel AL bis WY haben nur in Adressen, der EDV und internationalen Standards ihre Berechtigung. Ansonsten sollten sie vermieden werden, und insbesondere in Fließtexten haben sie nichts verloren. :tutor::huhu:

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catfonts

Das mag schon sein, ... Und sollte ich Vancouver, CA schreiben, würden die meisten deutschen Leser wohl einfach darüber hinweg lesen ohne zu stutzen.

 

Ich bin mir nicht mal sicher, ob es nicht doch in Kalifornien irgend so ein kleines Nest namens Vancouver gibt.

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