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Forschungsarbeit: Seitenzahlen in Verzeichnissen direkt nach Überschriften

Zur besten Antwort springen Gelöst von CRudolph,

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Helvetica

Hallo,

 

ich bin im Moment mit der Formatierung meiner Forschungsarbeit (im Maschinenbau) in LaTeX beschäftigt und habe gestern meinem Betreuer eine Vorabversion gezeigt, sodass ich sicher sein kann dass meine Gestaltung in Ordnung ist. Soweit ich mich informiert habe existiert keine bindende Vorgabe, lediglich ein Beispieldokument, dass zum einen eine gewisse Typografie zeigt und nebenbei noch Anleitungen für Word gibt. Mir wurde aber versichert, dass dieses Dokument eher als Hilfe gedacht ist, nicht als strikte Vorgabe.

 

Wie ich aber schon vorab erwartet hatte, gefiel meinem Betreuer manche meiner Gestaltungsprinzipien nicht so wirklich, Hauptkritik war die Platzierung der Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis:

 

inh6pai0.jpg

 

Das Prinzip, die Seitenzahlen eben nicht am rechten Rand zu haben, finde ich nachvollziehbar das bessere, wie zum Beispiel  in der Classic-Thesis-Vorlage erklärt:

to provide the reader with a way easier access to page numbers in the table of contents, the page numbers are right behind the titles. Yes, they are not neatly aligned at the right side and they are not connected with dots that help the eye to bridge a distance that is not necessary. If you are still not convinced: is your reader interested in the page number or does she want to sum the numbers up?

(auch ist classicthesis bei weitem nicht das einzige Dokument, dass diesem Prinzip folgt ...)

 

Mein Betreuer hingegen fand das Aussehen dadurch zu "unruhig", da die klassische Gestaltung ja sehr "ordentlich" aussehe und somit eine gewisse Strukturierung suggeriere. Ich habe ihm gesagt, dass gewisse "Traditionen" bei Forschungsarbeiten leider nicht gut mit typografischen Gesichtspunkten vereinbar wären. Das selbe Dilemma war auch bei den Seitenrändern der Fall, die ich für Minion 12pt eben nicht zu klein machen wollte. Die Arbeiten, die mir mein Betreuer hingegen zeigte, hatten schätzungsweise 15mm an allen Seiten, was der Betreuer mit "gut genutztem Platz" kommentierte ...

 

 

Also deswegen wäre meine Frage an Euch: Lieber dem Betreuer entgegenkommen und ihm seine gewohnte Formatierung liefern oder eine für manche ungewohnte, aber viel komfortablere Gestaltung beibehalten?

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TobiW

Kommt echt auf den Betreuer an. Wenn er sich auf den Schlips getreten fühlt, wenn du seine „Vorschläge“ ignorierst ist es vermutlich nicht grad gut für die Note. Letzte ist er ja selber Schuld, wenn er die überlangen Zeilen lesen muss ;-)

 

Du könntest ihm auch einfach mal ein paar Seiten in zwei Versionen zeigen. Generell sagt man maximal 60 bis 70 Zeichen pro Zeile für eine gute Lesbarkeit, unabhängig wieviel Platz man damit „gut nutz“ oder nicht. A4 ist eben kein tolles Format für lange Texte – rat mal warum fast alle Bücher in deutlich kleineren Formaten gedruckt werden ;-)

 

Ich finde die Seitenzahlen, so wie sie sind übrigens auch besser, würde mich aber nicht daran stören, wenn der Betreuer die nunmal rechtsbündig will … wie du das in TeX umsetzt weißt du?

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Helvetica

Ich finde die Seitenzahlen, so wie sie sind übrigens auch besser, würde mich aber nicht daran stören, wenn der Betreuer die nunmal rechtsbündig will … wie du das in TeX umsetzt weißt du?

Ja, das wäre kein Problem, ich muss nur den Code löschen, der die Seitenzahlen eben direkt nach die Überschriften setzt. Ich nutze keine Vorlagen, ist alles selbst programmiert.

 

Kommt echt auf den Betreuer an. Wenn er sich auf den Schlips getreten fühlt, wenn du seine „Vorschläge“ ignorierst ist es vermutlich nicht grad gut für die Note. Letzte ist er ja selber Schuld, wenn er die überlangen Zeilen lesen muss ;-)

Gottseidank ist er nicht so streng, dass er auf seine Vorstellungen pocht und mir andernfalls einen Punktabzug geben würde. Ihm ist meine Formatierung eben aufgefallen und er hat gesagt, dass sie für ihn eher ungewöhnlich ist, nicht aber, dass man sie unbedigt ändern müsse.

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TobiW

Dann würde ich das bessere Layout bevorzugen und die (komischen) Vorgaben/Vorschlage ignorieren …

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Phoibos

Mir wären die Seitenzahlen so, wie Du sie setzt, zu unruhig. Rechtsbündig müssen sie nun auch nicht sein, wie wäre es mit mit einem Tab von der längsten Zeile entfernt und den Rest darauf ausgerichtet?

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  • Beste Antwort
CRudolph

Irgendwer hat es mal überspitzt formuliert was rechtsbündige Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis mit einer gepunkteten oder sonstwie gestalteten Linie dazwischen angeht (ich finde aber leider gerade die Quelle nicht, daher dem Sinne nach frei formuliert):

 

Wenn ich keine Behinderung habe warum sollte ich dann einen Rollstuhl benutzen? Analog sollte man die Seitenzahl nicht unnötig weit von der Überschrift setzen, wenn man dann wieder zusätzliche Elemente einbringen muß um das Auffinden zu erleichtern.

 

(War das nicht sogar Bringhurst? Ich habe das Buch gerade nicht zur Hand).

 

Fand ich persönlich so einprägsam daß ich seit dem ich’s gelesen habe Seitenzahlen nicht mehr rechtsbündig gesetzt habe. Was die Unruhe angeht: da übertrumpft der Gesamteindruck wie oft die Funktionalität. Der Leser wird sich so gut wie nie das Inhaltsverzeichnis im Überblick anschauen. Das macht man ausschließlich beim gestalten und vorzeigen. Das Inhaltsverzeichnis ist ein funktionales Element; später sucht man etwas oder man überblättert es. Man sollte es dementsprechend dem Suchenden nicht unnötig schwer machen.

 

Was nun das spezielle Problem angeht: Ich habe in meinem Alltag noch keine Arbeit erlebt, die wegen solcher formalen Geschichten eine schlechtere Note erhalten haben. Ich würde einfach noch mal nachfragen: Du hast klare Gründe warum Du denkst daß die Gestaltung so besser dem Lesenden/Suchenden dient und ob es in Ordnung ist wenn Du das dann so beibehältst. Meine Betreuer haben mich bei solchen Anfragen vielleicht für einen Spinner gehalten aber schlußendlich hieß es dann immer: »Ist mir doch egal!« Und wenn auf Anfrage die Antwort ist daß er wirklich findet daß Du das anders machen sollst – nun denn, dann machst Du es eben gemäß der Konvention.

 

Oder einfach noch mal wieder ganz anders (was mir persönlich ja im Moment am besten gefällt): setze die Seitenzahl einfach vor das Kapitel. Das ist deutlich ruhiger, funktioniert aber m.E. ganz ausgezeichnet.

 

Grüße,

 

Christian

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Thomas Kunz

Oder einfach noch mal wieder ganz anders (was mir persönlich ja im Moment am besten gefällt): setze die Seitenzahl einfach vor das Kapitel. Das ist deutlich ruhiger, funktioniert aber m.E. ganz ausgezeichnet.

 

Ja, warum hat sich diese Form eigentlich nicht zur Konvention entwickelt?! Sie benutzerfreundlich und optisch ansprechend.

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TobiW

Vielleicht weil vorm Kapitel meistens schon die Kapitelnummer steht und zwei Nummern hintereinander vielleicht 1. seltsam aussehen und 2. bei niedrigen Seitenzahlen der Unterschied zwischen Kapitelnummer und Seitenzahl verschwimmt …

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CRudolph

Weglassen! Die Kapitelbenummerung ist schlicht überflüssig und hat, wenn die Hierarchien typografisch gut ausgearbeitet sind, absolut keinen zusätzlichen informatorischen Wert! >:o(

Ich weiß, das ist nur meine Meinung und wir diskutieren das immer wieder, ich hasse die Benummerung trotzdem mit Leib und Seele.

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Thomas Kunz

Vielleicht weil vorm Kapitel meistens schon die Kapitelnummer steht

 

Zu der Zeit als sich die heute übliche Form des Inhaltsverzeichnisses

 

Inhalt1.PNG

 

herausgebildet hat, hat es meines Wissens noch keine Kapitelnummern (wie im obigen Beispiel) gegeben. Damals wurden Kapitel und Abschnitte mit Versalien, römischen Ziffern, arabischen Ziffern, Gemeinen und griechischen Minuskeln unterteilt:

 

Inhalt2.PNG

 

Daher dürfte das Problem der Ziffernhäufung nicht so arg gewesen sein.

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TobiW

Stimmt allerdings sieht dann schon die Kapitelnummerierung alleine arg bescheuert aus :hammer:

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Joshua K.

Wenn der Betreuer Wert auf das gewohnte Erscheinungsbild legt und sich nach Erklärungen nicht einsichtig zeigt, würde ich für ihn einfach eine seinen Vorstellungen entsprechende Korrekturfassung ausgeben lassen, aber für die gebundene Endfassung sinnvollere Einstellungen verwenden. Das ist mit TeX ja ohne große Schwierigkeiten möglich.

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