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Alleinstehender Akut?

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Laptop

Hallo. Folgende Frage.

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Hier stehen die Akuta nicht auf den Lettern, sondern daneben. Zu welcher Letter soll der Akut sinngemäß gehören? Ich nehme an zum “V”. Dann, nächste Frage, wie transkribiere ich das gescheit? Der von mir verwendete Font gibt Akut über versalem V nicht her, und ich möchte jetzt ungern den Font  abwandeln. Kann ich das nicht so transkribieren wie es gedruckt ist? Dazu bräuchte ich sowas wie einen alleinstehenden Akut, der ein Spatium einnimmt, also nicht-kombinierend ist. Gibt es das?

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Lukas W.

Geht es nicht so:

 

 

QVI´VE, QVOT´VE, QVOTO

 

Also ganz normal ein Akut über einem Leerzeichen? Ist zwar kein Spatium breit, aber um den Druck in der Transkription verständlich wiederzugeben, müsste es doch reichen, oder?

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catfonts

Ich würde mal glatt behaupten, es handelt sich hier um einen Apostroph, der nur verdächtig nach einer falschen Letter aussieht, wie es viele heute am PC ja auch machen.

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Lukas W.

Aber welchen Sinn hätte dann der Apostroph? Ich weiß zwar nicht, inwieweit mein Schullatein auf alte Drucke anwendbar ist, aber ich denke nicht, dass da überhaupt Apostrophe im heutigen Sinne verwendet wurden, oder? Außer – kann ja sein – sie dienen als irgendeine Abbreviatur.

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Laptop

Danke. Ich bin blöd, habe immer den COMBINING ACUTE ACCENT verwendet, und ganz vergessen, daß der normale ACUTE ACCENT ja Leerraum einnimmt, und das ist was ich suche ...

 

Das ganze erscheint so im Druck, weil der Drucksetzer keine Versalien mit Akut zur Verfügung hatte. Die Letterkästen dieser Zeit, d. h. 1540, waren ziemlich beschränkt, und ich glaube da gab es auch keinen Apostroph :-)

 

Falls die Frage nach dem inhatlichen Sinn des Akuts gemeint ist: Akute wurden in der Renaissance traditionell auf die erste oder zweite Letter von den Enklititka -que, -ue, -ne (und ich glaube noch ein paar anderen), gesetzt. Man tat das um zu verdeutlichen, daß bei Enklitika die Betonung auf die letzte Silbe vor dem Enklitikum fällt. Natürlich hätte der Drucksetzer den Akut auch auf die letzte Silbe vor dem Enklitikum setzen können, bspw. quóque, aber soweit ich weiß tat man das nicht, weil das umständlicher gewesen wäre. Er hatte lieber die Zeichenfolge -q́ue und -úe stehts auf Vorrat zur Hand. Natürlich macht das keinen Sinn, wenn das Wort samt Enklitikum nur zwei Silben hat, wie in dem Scan-Ausschnitt oben QUOTVE und QUIVE, weil die Betonung da völlig unzweifelhaft ist, somit keine Hinweise in Form von Akuten nötig wären. Aber da dachte wohl der Drucksetzer nicht nach, und setzte automatisch und zwanghaft den Akut. Anders kann ich es mir nicht erklären.

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