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Hervorhebungen in wissenschaftlicher Arbeit

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Daffodil86

Hallo!

 

Meine Frage dreht sich mal wieder um das Thema Abschlussarbeit, aber zur Abwechslung mal nicht um die Schrift ...  :-)

 

In meiner sozialwissenschaftlichen Masterarbeit analysiere ich verschiedene Konzepte/Begriffe und wie diese bei verschiedenen WissenschaftlerInnen konstruiert werden. Diesen Aspekt der Konstruktion möchte ich in meinem Fließtext gerne auch optisch hervorheben. Gleichzeitig hoffe ich so auch verschiedene Bedeutungsebenen für meine LeserInnen deutlich machen zu können, z.B. wenn ich einen Begriff als Konstrukt verwende und wenn nicht (z.B. "Geschichte" im Sinne von der konstruierten Erzählung über Vergangenes und Geschichte als Vergangenheit an sich). Hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.  :aschehaupt:

 

Grundsätzlich kommen ja drei Möglichkeiten in Frage:

a) kursiv

b) Anführungszeichen

c) Kapitälchen

 

Alles drei habe ich schon in verschiedenen Fachzeitschriften gesehen, auch gerne mal miteinander kombiniert. Für meine Arbeit ist mir nun wichtig eine unaufdringliche, aber deutliche Methode für die Auszeichnung zu wählen, da ich diese dann durchaus acht- bis zehnmal auf einer Seite verwenden werde. Könnte ein Widerspruch an sich sein, aber ich hätte schon gern, dass die Seiten trotz der Hervorhebungen ruhig erscheinen, wenn man die Arbeit aufschlägt.  :-?

 

Ich arbeite in Word 2007 und Vorgaben vom Institut gibt es so gut wie keine. Nachdem ich mich hier etwas durchgelesen habe, habe ich von den Kapitälchen erstmal Abstand genommen. Im Text verwende ich sonst kursiv für fremdsprachliche Begriffe und Buchtitel sowie Anführungszeichen für kurze Zitate (ab 40 Wörtern werden die eingerückt ohne Anführungszeichen, wobei mir freigestellt ist, ob ich sie in einer kleineren Schriftgröße, einzeilig formatiere oder so lasse wie den Fließtext ...). 

 

Im Text den ich bisher verfasst habe, verwende ich Anführungszeichen. Das rührt aber wohl eher von meiner praktischen Erfahrung als Ausstellungsmacherin. Da gab und gibt es Vorschriften für die Gestaltung der Wandtexten und Objektbeschriftungen, die vor allem auch für Sehbehinderte und alle Altersklassen leserfreundlich sein müssen. Die internen Richtlinien untersagen deswegen z.B. Wörter in kursiv zu setzen, was aber in wissenschaftliche Veröffentlichungen durchaus Gang und Gebe ist. 

 

Also, die Frage an die Runde: wie würdet ihr vorgehen? Anführungszeichen oder kursive? Was ist weniger aufdringlich, aber auch irgendwie nicht zu mühsam für die Augen und den Leser? 

 

Vielen Dank im Voraus!

 

 

 

 

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ThierryM

wenn ich das richtig verstehe, ist die aktuelle verteilung die folgende:

  • kapitälchen → nicht genutzt
  • kursiv → fremdsprachliche begriffe und werktitel
  • doppelte anführungszeichen → kurze zitate im text

ich stimme dir zu, dass kapitälchen vermutlich zu auffällig und unruhig sind. aber was spräche denn gegen einfache anführungszeichen, um die begriffe zu kennzeichnen, die du in einer speziellen bedeutung verwendest? das wäre meine erste wahl.

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Phoibos

Ich verwende stets die Kursiven für Termini technici und Hervorhebungen. Du könntest sonst auch mit einer anderen Schriftart experimentieren, wenn Du beispielsweise eine Superfamilie nutzt, die Slab, Sans und Serif bietet. Eigentlich sollten jedoch die Kursive reichen. 

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Daffodil86

Vielen Dank für die schnellen Antworten.

 

@TherryM: Ja, dass hast du so richtig erfasst. Hätte in meiner Frage vielleicht noch hinzufügen sollen, dass ich auf (British) Englisch schreibe, d.h. einfache Anführungszeichen für Zitate verwende, doppelte für ein Zitate im Zitat. Meine erste Wahl waren auch die einfachen Anführungszeichen, aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto unsicherer bin ich mir geworden.

 

@Phoibos: Bin mir unsicher bei den Kursiven, da es sich eben nicht um Fachbegriffe handelt, sondern um Begriffe, die allgemeinsprachlich als unproblematisch empfunden werden, die ich aber in meiner Arbeit problematisiere. Momentan schreibe ich in Times New Roman  :-|  (ich weiß, schreckliche Wahl, aber da ich den Text erstmal mehreren Leuten zum Lesen schicke, wollte ich auf eine einfache Systemschrift zurückgreifen :-? ). Wenn ich mit dem inhaltlichen fertig bin, hatte ich dann an die hier sehr oft empfohlene Minion/Myriad-Kombination gedacht. Keine Ahnung, ob es da die von dir erwähnten Slab, Sans, und Serifs gibt. Bin noch neu im Feld der Typografie :ilovetype:

 

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ThierryM

es ist meines erachtens wichtig, dass du vor allem eine eindeutige kennzeichnung wählst. wenn du werktitel und fremdsprachliche termini bereits kursiv setzt, fände ich es verwirrend, wenn du das auch noch mit den fachbegriffen tust, um die es dir geht. es gibt einen konsens, denke ich, dass kapitälchen nicht hinreichend dezent sind. auch eine schriftmischung halte ich für ausgeschlossen. das ist zu experimentell für eine ›normale‹ abschlussarbeit. gleiches gilt für farbliche kennzeichnung oder dergleichen.

 

die tatsache, dass du der britischen konvention – einfache anführungszeichen außen, doppelte innen – folgen möchtest, sehe ich nicht als problem. die begriffe, um die es geht, sind ja als mikro-zitate aufzufassen, da du sie nicht in allgemeinsprachlicher bedeutung verwendest, sondern in der bedeutung in einem bestimmten werk bzw. bei einer bestimmten person. du kannst sie also meines erachtens problemlos mit einfachen anführungszeichen markieren.

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Phoibos

@Phoibos: Bin mir unsicher bei den Kursiven, da es sich eben nicht um Fachbegriffe handelt, sondern um Begriffe, die allgemeinsprachlich als unproblematisch empfunden werden, die ich aber in meiner Arbeit problematisiere. 

 

Womit die Begriffe ja den Rang eines Terminus technicus erhalten ;) 

Schau sonst auch hier mal vorbei: http://www.typografie.info/3/topic/33043-schriftenliste-f%C3%BCr-wissenschaftliche-arbeiten-aller-art/

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Erwin Krump

Im Text verwende ich sonst kursiv für fremdsprachliche Begriffe und Buchtitel sowie Anführungszeichen für kurze Zitate (ab 40 Wörtern werden die eingerückt ohne Anführungszeichen, wobei mir freigestellt ist, ob ich sie in einer kleineren Schriftgröße, einzeilig formatiere oder so lasse wie den Fließtext ...). 

 

 

Alle Zitate würde ich gleich darstellen. Sonst differenzierst du zwischen den Zitaten. Es kann ja ein Zitat mit weniger Wörtern länger sein als eins mit 40 Wörtern. Und du möchtest möglichst wenig Unruhe innerhalb der Seite. 

 

Die Begriffe kursiv und die Zitate unter Anführungszeichen gesetzt ist typografisch vertretbar.

 

Auch wenn es keine Fachbegriffe sind, werden die Begriffe thematisiert (nehme ich an) und können kursiv gesetzt werden.

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ThierryM

Alle Zitate würde ich gleich darstellen. Sonst differenzierst du zwischen den Zitaten. Es kann ja ein Zitat mit weniger Wörtern länger sein als eins mit 40 Wörtern. Und du möchtest möglichst wenig Unruhe innerhalb der Seite.

eine trennung zwischen kurzzitaten im text und längeren blockzitaten ist meiner ansicht nach sinnvoll (und zumindest so gängig, dass der begriff ›blockzitat‹ einen eigenen wikipedia-artikel hat). wo genau die grenze zwischen kurzzitaten und blockzitaten verlaufen sollte, muss man sich im konkreten fall anschauen. man könnte zum beispiel festlegen, dass jedes zitat, das nicht in den satzfluss integriert ist, als blockzitat behandelt wird. oder dass jedes zitat, das in der gewählten schriftart und -größe drei oder mehr zeilen in anspruch nimmt, als blockzitat gesetzt wird. oder man überlässt die entscheidung dem gestalter.

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Erwin Krump

@ ThierryM

 

 

Ist mir schon klar. Deshalb habe ich auch geschrieben „würde ich“.

 

In der Praxis handhabe ich dies auch so, wie ich es beschrieben habe. Es gibt eben viele Wege, auch in der Typografie.

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Dieter Stockert

Und bei Blockzitaten würde ich nur einseitig etwas einrücken, aber Schriftgröße und Zeilenabstand des normalen Textes beibehalten, das wirkt ruhiger.

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