neptunhiker Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Guten Tag, ich habe eine Frage zur typografisch korrekten Gestaltung von Buchstaben im Mathemodus. Sollten Buchstaben, die Abkürzungen darstellen (z. B. MVP = Minimum Varianz Portfolio), in Gleichungen kursiv oder gerade gestellt werden? Laut DIN 1338 werden Wortabkürzungen geradestehend geschrieben. Wie aber ist es, wenn die Abkürzung nur ein Buchstabe lang ist (z. B. P = Preis). Sollte dann P auch gerade gestellt werden oder doch eher kursiv. Bei P handelt es sich um eine Variable und nach Tabelle 1 Nr. 1.2 der DIN Norm 1338 sollten Zahlen, die durch Buchstaben dargestellt werden, kursiv geschrieben werden - also im Grunde Variablen, so wie ich das verstehe. Für mich ist es widersprüchlich, da in dem beschriebenen Fall P sowohl für eine Zahl als auch als Abkürzung für Preis steht. Würde mich sehr über Meinungen freuen. Vielen Dank schonmal im Voraus.
Wrzlprmft Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Ich kenne die DIN-Normen nicht, aber wenn sie nicht mit der folgenden, weitläufigen Praxis vereinbar sind, sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind: Einzelne Symbole, die eine Variable (oder Konstante) bezeichnen, werden kursiv gesetzt. Dabei ist zu beachten, dass ein hoch- oder tiefgestellter Buchstabe neben einer Variable, der diese spezifiziert, keine Variable zu sein braucht und in einem solchen Fall aufrecht gesetzt wird. Wenn zum Beispiel das i in vᵢ für initial steht, ist es keine Variable (es nimmt z. B. keinen Wert wie 5 oder 42 an) und ist aufrecht zu setzen. Wenn es allerdings z. B. die Raumdimension anzeigt, ist es eine Variable und wird kursiv gesetzt. (Bemerke: Bei griechischen Großbuchstaben gilt diese Regel nicht unbedingt.) Wird eine Variable durch mehrere Buchstaben bezeichnet, werden diese aufrecht gesetzt. (Viele wissenschaftliche Verlage raten dazu oder schreiben gar vor, derartige Variablenbezeichnungen zu vermeiden.) Der Grund hierfür sind wie folgt: Die Wahl vieler Variablennamen ist durch ihre Bedeutung motiviert (zum Beispiel kommt π für die Kreiszahl vmtl. von περιφέρεια und v für die Geschwindigkeit von lat. velocitas), was in der Regel die Lesbarkeit vereinfacht. Man kann sie also gewissermaßen als einbuchstabige Abkürzungen ansehen. Würde man jetzt all diese Variablen aufrecht setzen, gäbe es kaum noch kursive Variablen, man hätte eine wenig konsistente Formatierung und könnte sich den Kursivsatz von Variablen eigentlich gleich sparen. Würde man jetzt allerdings auch mehrbuchstabige Akronyme kursiv setzen, entstünden wegen des üblichen Weglassens von Multiplikationszeichen Probleme dabei, ein mehrbuchstabige Variable von dem Produkt mehrerer einbuchstabiger Variablen zu unterscheiden. Zum Beispiel könnte MVP als M·V·P gedacht sein oder eben als Minimum-Varianz-Portfolio. In einem guten Formelsatz gibt es zwar leichte Unterschiede in der Spationierung der beiden Varianten, aber diese automatisch zu erkennen kann von kaum einem Leser erwartet werden. 1
Eckhard Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Für mich ist es widersprüchlich, da in dem beschriebenen Fall P sowohl für eine Zahl als auch als Abkürzung für Preis steht. Nun, das ist ja bei allen Variablen der Fall. v ist die Abkürzung für die Größe "Geschwindigkeit", die irgeneinen Wert annehmen kann. Auch P kann irgendeinen Wert annehmen. Wenn "Preis" im Text tatsächlich losgelöst von der Größe vorkommt, dann kannst du es ja immer noch ausschreiben, dann aber nicht kursiv. Das kommt aber nicht im Formelsatz vor, sondern höchstens im Fließtext.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden