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Regeln für Visitenkarten

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MoonKid

X-Post

Gibt es typografische Regeln für Visitenkarten?

Sicher ist die thematische Ausrichtung der Karte relevant. Es ist irgendwo zwischen Privat und Business. ;) Sie repärsentiert nur meine eigenen Person inkl. fachlichen Fähgikeiten (z.B. Berufsbezeichnungen, Titel, ...). Als Kontakt nur Telefon, E-Mail incl. PGP-Fingerprint.

Foto fände ich zuviel. Erscheint mir dann doch zu Amateur-mäßig.

Sie soll zweiseitig inhaltich identisch bedruckt werden. Seite zwei ist jedoch auf Japanisch.

Kann man den rein typografisch betrachtet Regeln forumlieren?

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Martin Z. Schröder

Rein typografisch würde ich wesentlich weniger Rechtschreibfehler als in deinem post empfehlen.

Womit der Kollege die Überforderung zum Ausdruck bringt, der sich jeder Handwerker ausgesetzt sieht, wenn er gefragt wird, ob sein Tun irgend eine faßbare Grundlage hat. Kochen Köche nach Rezepten? Bauen Maurer Häuser nach Plänen? Benutzen Leute, die auf einer Tastatur tippen, ein Alphabet?

 

Die Frage müßte konkret gestellt werden, um eine weniger abstrakte Antwort zu bekommen, die auf diese Fragen wie auf die Eingangsfrage nur lauten kann: Ja. Unsere Köpfe und meterlangen Bücherregale sind voll davon.

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Stötzner

 Seite zwei ist jedoch auf Japanisch.

 

Vielleicht rühren die Rechtschreibfehler daher, daß unser Kollege Japaner ist. Sicher kann ihm dann beim Endkorrekturlesen ein Muttersprachler behilflich sein.

 

Typographische Regeln? Kaum. Nicht mehr verschiedene Schriftgrade einsetzen als nötig. Aufpassen: Schrift(en) auswählen, die in kleinen Graden nicht verhungern (weil sie zu dünn/zart werden). Bei einer Visitenkarte (die heutzutage meistens keine Visiten- sondern eine Geschäftskarte ist) kommt es vor allem auf ein sehr gutes optisches Gespür für die Feinheiten an. Auf diesem kleinen Raum fallen minimale Unterschiede (Schriftgrößen, Laufweiten, Abstände, Strichstärken …) sehr stark ins Gewicht.

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pürsti

Bei einer Visitenkarte (die heutzutage meistens keine Visiten- sondern eine Geschäftskarte ist)

 

Die Geschäftskarte ist ja auch eine Visitenkarte. Ist ja eher ein Unterbegriff denn eine eigene Gattung.

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catfonts

Das mit der Rechtschreibung hier würde ich mal ganz hintan stellen.Bei der Visitenkarte wird man sich schon mehr Mühe geben, alswenn man mal schnell in neinem Forum eine Frage stellt.

 

Was jetzt die Karte anbelagt, würde ich gestalterisch mehr Wert auf die japanische Seite legen, und mich da an dort übliche Aufteilung halten, dieses dann diese für die deutsche Seite übernehmen.

 

Grund: In Japan macht man aus der Übergabe von Visitenkarten geradezu eine Zeremonie:

 

Beim ersten Treffen überrecht zuächst der ranghöhere, im Zweifel der ältere seine Karte, wobei er sich leicht verbeugt (so ca. 15°) und die Karte für den anderen lesbar in beiden Händen zwischen Daumen und Zeigefinger an den oberen Ecken hält.

Der Empfänger der ersten Karte verbeugt sich ein wenig tiefer (ca 30°) und nimmt die Karte dann wieder beidhändig in gleicher weise an den unteren Ecken an.

 

Daraus ergibt sich,  dass auf einer japanischen Visitenkarte "Meishi" das wichtigste immer in den unteren 2/3 steht und eben deutlich mehr auf eine der Zeremonie gerechten Typografie Wert gelegt wird.

 

Deer Empfänger der Karte studiert diese dann ausgiebig (auch die möglicherweise für ihn kaum lesbare Rückseite), und legt sie zunächst einmal für ihn lesbar auf den Tisch, bevor die ganze Zeremonie (allerdings beidseitig mit der flacheren Verbeugung) in umgekehrter Richtung noch einmal abläuft.

 

Ist dein Gegenüber von höherem Rang oder deutlich älter, und rückt keine Karte heraus, dann kann man die eigene auch gleich stecken lassen, will man diesen nicht entgültig beleidigen. Generell kann man sich in diesem Fall aber auch besser kurz halten, denn keine Karte heiß ja auch "Ich bin an dir eigentlich gar nicht interessiert"

 

So eine Visitenkarten-Übergabe dauert dann schon mal gut eine Minute, und die Karten werden dann erst zum Ende des Gesprächs eingesteckt - aber nicht in die Gesäßtasche!

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Martin Z. Schröder

Die Japaner, die mich bislang in meiner Werkstatt besucht haben, scherten sich weniger um diese Zeremonien als ich. Aber vielleicht passen sich die Besucher den hiesigen Sitten an, und das Kartenrituell scheint nicht im Blut zu stecken.

 

Wenn die Rückseite und nicht die vordere auf Japanisch gedruckt werden soll (man merkt es meistens am Grad der Schnittkante und bei manchen Feinpapieren an der Papieroberfläche), sollte die Vorderseite nicht der Rückseite untergeordnet werden. Wäre japanische Typografie aber nicht ohnehin deutlich anders? Vielleicht eher im Hochformat? Davon verstehe ich nichts.

 

Auf einer konventionellen Karte mit wenig Text, also vielleicht ein Satz auf Mittelachse, ist das obere Drittel ohnehin leer.

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