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Apostroph – Glyphen in Indesign irreführend

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

Ich arbeite hie und da für eine Zeitschrift und mir wurde u.a. anfangs beigebracht, falsche Apostrophe in Zitaten auszutauschen.

 

Allerdings bin ich heute wieder auf diesen Link gestoßen, der ebenso wie die Forssmann Bibel besagt, dass nur der Apostroph nach unten, geringelt, der Richtige ist.

http://practicaltypography.com/apostrophes.html

 

Nach einem Check im Indesign bin ich nun verwirrt. Die Glyphe im Indesign (Apostroph, Unicode 0027) ist demnach immer noch die von der Schreibmaschine? Jedoch gibt es dann keine adäquates Apostrophen Glyphe, sondern scheinbar würde man dann ja das abschließende Anführungszeichen verwenden? Das erscheint mir als merkwürdig.

 

Ich wäre dankbar für stichfeste Regeln, sodass ich die Zeitschrift in Zukunft richtig setze, bzw. tatsächlich falsche Apostrophe mit den richtigen ersetze.

 

 

 

 

 

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Eingaben:

http://www.typografie.info/3/page/FAQ.htm/_/wie-gibt-man-den-apostroph-unter-mac-os-ein-r27

http://www.typografie.info/3/page/FAQ.htm/_/wie-gibt-man-den-apostroph-an-einem-windows-pc-ein-r26

 

Die Sache mit dem »nach unten geringelt« stimmt → ’

Als Eselsbrücke wird auch gern die Ziffern 9 genannt. Das schließende deutsche Anführungszeichen zeigt dagegen nach oben, wie eine 6 → ‘

Soweit zumindest die allgemeine Konvention. Wie das dann in konkreten Schriften ausgestaltet ist, steht noch einmal auf einem anderen Blatt. 

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Ich habe, weil es mich zum Frühstück drängt, aufgehört zu lesen nach dem Satz: »The word “don’t” is a single word«, weil das für mich schon falsch ist. Allerdings bin ich ja nun kein begnadeter Fremdsprachler, also sollte ich mich besser zurückhalten. Ich mache mich jetzt besser wirklich an mein Müsli ...

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Hab den englischen Artikel mal überflogen, wenn ich es recht verstehe, bestünde die Gefahr, dass mit dem verwendeten Unicode-Apostroph das leidige Wort don’t nicht als Zusammenzug bzw. Einheit erkannt wird und ggf automatisch getrennt würde, was nun wirklich ein Unding ist. Auch wenn viele das nicht so sehen: der Gebrauch des Apostroph im Englischen und im Deutschen unterscheidet sich (wir kennen wohl alle die zuhauf vorkommenden falschen Genitiv-s-Apostroph-Formen im Deutschen).

Zur Frage: ich merke mir den Apostroph auch als «9», das hängt natürlich von der Schrift ab, die Form ist allerdings finde ich immer zu erkennen. Wenn Du viel mit englischsprachigem Satz zu tun hast, empfehle ich Dir «The Chicago Manual of Style» (leider halt amerikanisch). Zum Apostroph aus dem Buch:

The apostrophe has three main uses: to indicate the possessive case, to stand in for missing letters or numerals, and – more rarely – to form the plural of certain expressions. (…). Published works should use directional (or “smart”) apostrophes. In most typefaces, this mark will appear as a raised (but not inverted) comma. The apostrophe is the same character as the right single quotation mark (defined for Unicode as U+2019; see 6.112). Thanks to the limitations of conventional keyboards and many software programs, the apostrophe has been one of the most abused marks in punctuation – especially in the last generation or so. There are two common pitfalls: using the “default” unidirectional mark ('), on the one hand, and using the left single quotation mark, on the other. The latter usage in particular should always be construed as an error. Some software programs automatically turn a typed apostrophe at the beginning of a word into a left single quotation mark; authors and editors need to be vigilant in overriding such automation and producing the correct mark, and typesetters need to take care not to introduce errors of their own. (…)

Wie Ralf Herrmann schon geschrieben hat: Englische Anführungszeichen haben die Form «6» und «9» und stehen beide oben, deutsche haben die Form «99» unten und «66» oben. Siehe erwähnte «Detailtypografie».

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Don’t funktioniert aber in praktisch jeder Beziehung wie ein Wort. Es wird in Bezug auf Trennung, Groß- und Kleinschreibung und Aussprache wie ein (eigenständiges) Wort behandelt. Wann es – in Abgrenzung zu do not – benutzt wird, ist Muttersprachlern völlig klar.

 

Dass don’t auf do not zurück zu führen ist, ist natürlich unstrittig. Aber das ist für seine Verwendung nur am Rande interessant.

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Es funktioniert wie ein Wort, ist aber eben ein Zusammenzug. Das ist schon ein Unterschied. Der wird eventuell bei its (Genitiv des Personalpronomens it) und it's (Zusammenzug aus it is) deutlicher. Und da wirds fürchte ich auch für Muttersprachler heikel. Die deutsche Entsprechung wäre beispielsweise am, ein Zusammenzug aus der Präposition an und dem Artikel dem. Es ist ein Fehler, am grammatikalisch als ein Wort zu betrachten (beliebte Falle bei Grammatik-Tests), typographisch und in der Aussprache wird der Zusammenzug freilich als ein Wort behandelt.

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