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Unbekanntes Werkzeug

Empfohlene Beiträge

FERNO

Guten Tag zusammen,

 

ich habe mich hier angemeldet, um etwas über ein Werkzeug zu erfahren, was ich heute geschenkt bekommen habe und von dem ich annehme, daß es eine Art Typometer ist. Vermutlich dient es dazu Schriftgrößen und -abstände in Punkten und Cicero zu bestimmen. Die Fassung der eingebauten Lupe dient als Drehachse für die beiden scherenförmigen Schenkel mit Meßspitzen an den Enden.

 

Was mich außerdem interessiert, sind die Bedeutungen der eingravierten Tabelle und der als Primen-Tafel bezeichneten drei Zahlenkolonnen.

 

Ferner ist ein Signet des Herstellers eingeprägt: ein Achteck mit innenliegendem Dreieck und einem hammerähnlichen Gebilde.

 

Für Ihre Antworten im Voraus besten Dank,

 

FERNO

 

 

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Martin Z. Schröder

Ich habe so etwas noch nicht gesehen. In der Bleisetzerei braucht man diese Maße und deshalb dieses Werkzeug nicht, vielleicht in der Schriftgießerei oder der Chemiegrafie.

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Erwin Krump

Vielleicht ein Vorläufer eines Mikrometers, der zur Kontrolle bzw. Abmessung der Dickte beim Schriftguss verwendet wurde?

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Andrea Preiss

Ein sehr interessantes Objekt – Die Primentafel wurde zur Druckbogensignatur verwendet, die Tabelle auf der anderen Seite zeigt ein Ausschießschema eines 16-Seiters an.

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Martin Z. Schröder

48p ist eine Konkordanz

62+2/3 Punkt ist deutsche Schrifthöhe

57p ist die Höhe eines Klischeesteges (es gibt auch welche mit 50p, und für 7mm-Klischees muß ich Stege basteln mit 44p Höhe)

 

Das sind allerdings Maße, die man kaum einmal mißt. Für das Ausmessen eines Klischees auf Schrifthöhe hat man das Klischee mit einem Höhenmeßgerät abgetastet. Wofür braucht man 11, 51 und 66p? Ich könnte mir denken, daß es sich um ein Spaßwerkzeug handelt. Nützliches, das man nicht braucht. Das Schweizer Taschenmesser des Buchdruckers.

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R::bert
vor 26 Minuten schrieb Andrea Preiss:

Ausschießschema eines 16-Seiters

Könnte es sein, dass es (auch) zur Ermittlung von Papierstärken, Grammaturen etc. benutzt wurde?

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Erwin Krump

Wenn ich mir meinen Typometer ansehe, den ich momentan zur Hand habe, finde ich darauf ebenso eine Menge Informationen, die weit über das Nötige hinausgehen, z. B.:

 

Umrechnungsfaktoren für Maßsysteme

Verhältnis der DIN-Formate

Berechnung des Kreisumfangs

Versandgewichtberechnung des Papiers

Verborgene zeichen der Mac-Tastatur

Ligaturen eines Standardfonts …

 

und noch viel mehr.

 

Auch das würde dann als Spaßwerkzeug durchgehen.

 

Deshalb vermute ich, dass dieses Werkzeug für einen einzigen Zweck gedacht war und alles andere Zugabe war.

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catfonts

Für ein Spaßwerkzeug schaut mir das Teil einfach zu teuer aus. Solche präzisen Skalenteilungen waren ja früher alles andere als einfach zu gravieren und ich weiß noch, was ein Messschieber zur Zeit meiner Lehre gekostet hat. Irgendwie hat das wohl auch etwasa mit der Übertageng von Maßen im Verhältnis 1:2.

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FERNO

Liebe Typo-Freunde,

 

vielen Dank für Eure Antworten.

 

Ein Teil meiner Fragen ist jetzt schon beantwortet; bei etwas Nachdenken hätte ich auch selbst darauf kommen können, z.B. auf die Bedeutung der Tabellen.

 

Jetzt habe ich gelernt, daß die Anordnung der Seiten auf einem Druckbogen Ausschießschema heißt (danke, Andrea) und daß die Primen Tafel, die Buchseiten angibt, auf denen die Druckbögen weitergezählt werden.

 

Ich sammle alte Märklin Metallbaukasten-Anleitungshefte und wußte bisher nicht, wie die einzelnen, mit Klammern oder Fäden gehefteten Partien korrekt bezeichnet werden und sprach in meinen Beschreibungen deshalb von "Heften" oder"Geheften". Druckbogen ist eine viel sinnfälligere Bezeichnung, die ich nun in Zukunft verwenden werde.  

 

Gruß

 

FERNO

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catfonts

Trotzen würde ich mal darber nachdenken, das Teil tatsächlich für dieses Rätselspiel "Dings vom Dach" einzureichen. Ich glaube, das wird für das Rateteam eine wirklich harte Nuss, und so eine gute Chance auf einen Gewinn, zudem gibt sich dann ja auch die Redaktion größte Mhe, den tatsächlichen Einsatz dieses Meßwerkzeuges heraus zu bekommen.

 

Trotzden noch einmal, danke fürs Zeigen

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  • 7 Monate später...
Rüdiger Brech

Ich möchte doch noch einmal eine Überlegung zum tatsächlichen Einsatz dieses Meßwerkzeuges beitragen und behaupten, dass diese „Lehre“ beim Ausschließen von Buchdruckformen hilfreich sein sollte.

 

Nach meiner Meinung ist schon alles zusammengetragen

  • Primen Tafel (Die Druckbogensignatur wird beim „Zusammenbau“ der Druckform eingesetzt)
  • Ausschießschema
  • 48p ist eine Konkordanz
  • 62+2/3 Punkt ist deutsche Schrifthöhe
  • 57p ist die Höhe eines Klischeesteges (es gibt auch welche mit 50p, und für 7mm-Klischees muß ich Stege basteln mit 44p Höhe)

Diese Angaben sind beim Ausschließen der Druckform hilfreich und man kann mit dieser „Schieblehre“ einen Abstand in Cicero messen. (Für diesen primeren Zweck scheint mir das Werkzeug auch gemacht zu sein. Bild: SCALA)

 

Es gibt noch einen Hinweis und zwar das Firmenlogo (Bild: LOGO). Ich habe keine Möglichkeit gefunden, es einer Firma zuzuordnen. Vielleicht kann dies jemand. Dargestellt sind in einem Stern ein rechter Winkel und ein Etwas, das ich als Formschlüssel identifizieren möchte. Ich habe auch ein passendes Bild im Internet gefunden (Bild: Schluessel). Der rechte Winkel und der Formschlüssel, könnten zu einer Firma passen, die Ausschließwerkzeuge herstellt.

 

SCALA.jpg

LOGO.jpg

Schluessel.jpg

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Martin Z. Schröder
vor 1 Stunde schrieb Rüdiger Brech:

Ich habe auch ein passendes Bild im Internet gefunden (Bild: Schluessel).

»Im Internet« ist eine grandiose Quellenangabe. Das Foto wurde ohne zu fragen einem Eintrag meines Blogs im Februar 2008 entnommen und beschnitten und hier ohne Quellenangabe und Erlaubnis veröffentlicht. Macht man das so beim »elektronischen Publizieren«?

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Rüdiger Brech

Sehr geehrter Herr Schröder,

ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.

Zur Erklärungen: Nicht ich, sondern die Googlesuche hat das Bild Ihrem Beitrag entnommen, als ich nach Bildern von Schließwerkzeugen, Spindelpressen usw. gesucht habe. Ihren Block kenne ich nicht. Nachdem ich eine Reihe von Bildern gespeichert hatte, habe ich mich dann irgendwann, aufgrund Ihres Bildes dafür entschieden, dass es sich in dem Logo um ein Schließwerkzeug handeln könne. Diesen Gedanken wollte ich mit dem Bildausschnitt belegen. Es liegt mit fern, den künstlerischen Wert des Bildes, durch zeigen eines Ausschnitts zu mindern.

Mein lässiges Vorgehen, lag auch daran, dass ich dachte, ich schreibe hier in einem Diskussionsform und nicht etwa einen Fachartikel.

Nicht des so trotz, es liegt mir fern Sie zu verletzen und ich entschuldige mich nochmals in aller Form bei Ihnen entschuldigen.

 

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Martin Z. Schröder

Google entnimmt keine Bilder, sondern gibt Quellen an. Wenn man diesen Quellen Bilder oder Texte entnimmt und anderweitig verwendet, etwa veröffentlicht, verletzt man das Urheberrecht. Um künstlerische Werte oder meine Gefühle geht es dabei nicht. Es wäre simpel gewesen, das Bild zu verlinken, es wird dann hier in der Originalfassung gezeigt. Wer publiziert, sollte so etwas wissen, schon um sein Vermögen zusammenzuhalten. Urheberrechtsverletzungen können ins Geld gehen, das weiß ich aus Erfahrung, allerdings als Begünstigter.

279.jpg

Die Bitte um Entschuldigung nehme ich natürlich an.


Was das Werkzeug angeht: Niemand »mißt« eine Cicero im Bleisatz mit einem Meßgerät. Das Bleimaterial ist so gestuft, daß Setzer, Metteure und Drucker blind sagen können, was sie zwischen den Fingern halten. Und wenn man hinschaut, weiß man es auch ohne nachzudenken. Man mißt nur auf dem Papier, und dazu wäre ein solches Gerät wenig geeignet. In diesem Werkzeug sind ja auch Einkerbungen, die mit 1, 2, 3 und 4 Punkt beschriftet sind. Kein Mensch braucht oder benutzt so etwas. Das ist so sinnvoll wie ein Instrument, das anzeigt, ob die Sonne scheint. Wir haben früher in der Pause gewetteifert, wer die Dicke seiner Butterstulle am genauesten in Schriftgraden angeben kann (meistens zwischen Tertia (16p) und Doppelcicero 24p)). Die kleine Lupe in dem Gerät ist witzlos, weil wir einen großen Fadenzähler und noch drei andere große Lupen bei uns haben. Wenn ich Holzstich drucke, hängt mir ein großes Aplanat um den Hals. Die Ausschießschemen haben Buchdrucker früher im Kopf gehabt. Wer täglich Bogensignaturen und Flattermarken einsetzt, muß die paar Seitenzahlen nicht nachschauen. Also einiges an dem Ding hat Scherzcharakter. Aber einen vernünftigen Zweck könnte es geben für das Gerät, weil es offenbar rege benutzt wurde. Den kennte man doch gern. War es die Prüfung der Dicke der Pausenbrote?

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K.-H.Redecker

Guten Tag,

da ist ja viel geschrieben, über das "DING".  Natürlich gehöhrt es in das Graphische Gewerbe. Außer Buchdruckern und Schriftsetzer

arbeiteten auch die Stereotypeure mit Blei und den typographischen Maßen. Neben der Herstellung von Stereos (Druckstockabformungen) wurden auch Füße,die Klischeeunterlggen, gegossen und gefräst. Außerdem konnten Regletten und Linien aus der Bleilegierung gefertigt werden. Nicht selten stand hier auch eine Monotype Anlage,mit der Einzelbuchstaben gegossen wurden. Der Setzkasten wurde so immer mit frischen Lettern versorgt. Mit großer Warscheinlichkeit stammt das Messgerät aus diesem Bereich.

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Gast bertel

Grad mal nachgemessen: Das Verhältnis der Schenkel ist nicht 1:1,618, sondern 1:2 – könnte weiterhin ein Reduktionszirkel sein, aber eben im Maßstab 1:2. Wozu brauchte man so etwas?

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